@ electroman:
Also gut, dann nehmen wir es eben auseinander.
Spaltpolmotoren:
Das sind im Grunde Asynchronmaschinen. Die Spaltpole haben Kurzschlußwicklungen, in welche Ströme induziert werden, die wieder zu magnetischen Wechselwirkungen mit dem Hauptfeld führen. Somit entsteht ein elliptisches Drehfeld.
Vorteil: Der Motor läuft in die vorgegebene Richtung an und man spart sich einen Kondensator oder eine andere Anlaufhilfe. Auch die Bewicklung des Stators ist sehr einfach.
Nachteil: Die ganze Spaltpolmimik verbraucht auch noch viel Energie, wenn der Motor bereits hochgelaufen ist. Das passiert hauptsächlich durch den ohmschen Widerstand der Kurzschlußwicklungen. Ergebnis: schlechter Wirkungsgrad und trotzdem ein schwaches Anlaufmoment. Versucht man das durch die Auslegung der Spaltpole zu verbessern, wird der Wirkungsgrad noch schlechter.
Die Eingriffsmöglichkeiten mit einem FU sind schlecht abzuschätzen. Ich habe das noch nicht versucht - es wäre ja auch eine widersinnige Konstruktion. Ein keine professionelle Anwendung, wo man es so macht, ist mir nicht bekannt.
Spaltpolmotoren werden z.B. in Ventilatoren durch Vorwiderstände abgeregelt. Bei geringen Leistungen geht das irgendwie. Man spart dabei allerdings vergleichsweise wenig Strom - das eher etwas zur Lärmreduzierung. Alternativ geht auch Phasenanschnitt, was vermutlich zu erhöhten Motorgeräuschen führt, weil das Drehfeld dadurch gar nicht mehr optimal sein kann - denke ich mir zumindest jetzt so. Vielleicht messe ich das mal durch.
Bei einem Ventilator geht das (zumindest mit den Widerständen) recht gut, weil dessen Anlaufmoment sehr gering ist und die Last fast ausschließlich von der Drehzahl abhängt. Bei einer Pumpe ist das nicht viel anders - abgesehen vom höheren Anlaufmoment - auch bedingt durch die Haftreibung der Gleitring- oder Wellendichtring-Abdichtung. Wenn man es übertreibt, läuft also die Pumpe nicht an. Bemerkt man das längere Zeit nicht, könnte die Wicklung durchbrennen.
> BTW: Wie erhöht man mit einer Motorsteuerung den "Schlupf"?!?
Ein Spaltpolmotor hat als Asynchronmotor natürlich einen Schlupf. Bei einem Antrieb, dessen Belastung drehzahlabhängig ansteigt, kann man das ausnutzten. Man hält den Motor quasi permanent in der Hochlaufphase mit sehr hohem Schlupf. Was das für den Wirkungsgrad, welcher ohnehin schon schlecht ist, kann man sich ja dann leicht denken.
Magnetpumpen:
Die Spaltpolmotoren in den Laugenpumpen der Haushaltsgeräte (WM, GSP, Trockner etc.) sterben langsam aus. Magnetpumpen sind billiger, weil man sich die Abdichtung der rotierenden Welle spart. Das Prinzip ist grundsätzlich vorteilhaft - leider werden die Lagerungen des Pumpenrotors so lausig ausgeführt (Edelstahl auf Kunststoff), daß diesen Pumpen oft keine lange Lebensdauer beschieden ist. Besonders Sand ist schädlich - in Waschmaschinen nun mal ziemlich unvermeidlich. Die Schmierung der Rotorlager erfolgt durch das Medium - also normalerweise Waschlauge/Wasser.
Aber gut, daß wir darüber sprechen - dabei fällt mir ein:
Wenn die Kühlemulsion in der absichtigen Anwendung auch nur geringe Mengen Eisenspäne enthält, geht das sicher nicht lange gut. Die Magnetpumpen scheiden also aus.
Der Motor dieser Magnetpumpen ist dem Prinzip nach ein Permanentmagnet-Synchronmotor. Solange er synchron mit dem Feld rotiert, ist der Wirkungsgrad prinzipiell gut bzw. könnte hervorragend sein. Was die Hersteller der Magnetpumpen da murksen, so daß sich Spule und Blechpaket doch merklich erwärmen, weiß ich nicht. Das übliche vermutlich: Sie sparen an Kupfer und vernünftigem Dynamoblech. Zudem hat so eine Magnetpumpe systembedingt keinen Lüfter. Andernfalls würde man den in diesem Einsatzfall größten Vorteil opfern: keine Wellenabdichtung.
Einen Synchronmotor holpernderweise im Anlaufbereich mit Schlupf zu halten ist eine noch schlechtere Idee, als bei Asynchronmotor. Eine gewisse Zeit mag es gehen - irgendwann brennt dann die Wicklung bzw. deren hoffentlich vorhandene Thermosicherung durch.
Ein FU wäre hier theoretisch perfekt - aber wenn man den nicht "übrig" oder irgendwo "weggefunden" hat, käme man kaum auf die Idee.
Die Magnetpumpen haben übrigens keine definierte Drehrichtung. Es ist Zufall, für welche Drehrichtung sie sich "entscheiden". Daraus resultiert ein symmetrischer Aufbau von Pumpenrotor und Pumpengehäuse. Damit sind der (mechanische) Wirkungsgrad und die Laufruhe der Pumpe zwangsläufig schlecht.
Gruß
Thomas