Hi,
sternstrahl schrieb:
Hier sind die verzinkten Kohlenstoffstähle im Vorteil.Zum einen ist die Festigkeit höher, zum anderen die Dehnung besser (reißen nicht ohne Vorwarnung). Hier gibt es dann z.T. auch Qualitätsunterschiede die einen Mehrpreis rechtfertigen: Z.B. gibt es bei Maschinenschrauben unterschiedliche Klassen (4/8; 8/8, ..)
... wobei zwischen den Zahlen kein '/' steht, sondern ein Punkt : z.B. 8.8 oder 12.9 - und wenn man darauf eingeht, sollte man das bei den Edelstählen auch tun, denn
V4A Stähle sind zusätzlich mit Molybdän legiert und dadurch auch Beständig bei Anwesenheit von Cl- Ionen (z.B. am Meer, Schwimbad,etc.) (Rm ~ 350 Nm)
hier einen ~ Rm-Wert zu nennen, ist recht unsinnig (sowieso in der Einheit Nm (?)), da es auch bei den Edelstahl-Maschinenschrauben verschiedene Festigkeitsklassen gibt (steht auch auf den Schrauben : 50, 70 oder 80 - wobei es dann z.T. auch noch auf den Durchmesser der Schraube ankommt)
Die erste Zahl gibt die Zugfestigkeit (=wenn sie bricht, 4 = 400 MPa) an, die zweite den prozentualen Anteil der Streckgrenze (=wenn sie Anfängt sich zu dehnen, 8 =80% der Rm= Rp=320Mpa, Rm= 400MPa) Baumarktschrauben haben gewöhnlich 4/8 er Qualität; Qualitätsschrauben im Fachbetrieb 8/8 er. Das ist die DOPPELTE Festigkeit!
D.h.
- erste Zahl 1/100 der Mindestzugfestigkeit in N/mm²
- zweite Zahl das 10fache des Verhältnisses der Nennstreckgrenze (Rel nzw. Rp 0,2) zur Nennzugfestigkeit Rm - auch in N/mm² (also (Rel/Rm)x10 )
- Multiplikation beider Zahlen 1/10 der Mindeststreckgrenze in N/mm²
bei einer 4.8ter Schraube wäre das dann :
- 4x100 = 400 N/mm² Mindestzugfestigkeit
- (320N/mm² / 420 N/mm²)x10 = 7,6 also gerundet 8
- 4x8x10 = 320 N/mm² Mindeststreckgrenze
Leider gibt es bei Holzschrauben lt. Aussage meines Schraubenhändlers keine "Industriqualität" mehr, da alle Holzschrauben inzwischen importiert werden. Gerne auch aus China. D.h. nicht, dass alle Qualitäten gleich (schlecht) sind, aber die Chance eine "schlechte" Charge zu erwischen sind recht hoch.
ich muß sagen, daß ich auf typischen Holzschrauben (also Sechskant nach DIN 571, aber auch mit Senkkopf oder Linsensenkkopf) noch nie o.a. Kennzeichnungen gesehen habe. In einem älteren Schraubenkatalog lese ich : 'Werkstoff nach Wahl des Herstellers'
Ich vermute daher, das wird vielleicht irgendwas zwischen St37 und St50 o.ä. sein ... also irgendein 'Wald- und Wiesenstahl'.
Für die Praxis: Ich habe Schrauben (gelb verzinkte vom Fachhandel) für den Innenbereich und "Edelstahlschrauben, möglichst billig, für den Außenbereich. Meine besten Erfahrungen mit Bangkirai Holzterrassen sind: 6 x 50er Edelstahlschauben, Vorbohren mit Senker, Teilgewinde.
Professioneller Stegbau wird mit 10-12 mm Schauben gemacht!
bei der Angabe 6x50 vermute ich, damit sind dann Spanplattenschrauben gemeint.
Hier gibt es logischerweise recht deutliche Unterschiede bzgl. Festigkeit zwischen 'Stahl' und 'Edelstahl'. Ganz einfach, weil die verwendeten Edelstähle nicht härtbar sind. Somit reißen die Köpfe solcher Schrauben auch schneller ab.
Die typischen verzinkten (blau verzinkt, bzw. gelb chromatiert) Spanplattenschrauben sind (i.d.R.) gehärtet.
Gruß, hs