Wir verwenden seit Jahren Regentonnen um den Garten zu gießen. Unter jedem Dach (Haus, Doppelgarage, Anbau, Carport, Holzschopf, mehrere Gartenhäuschen) steht irgend etwas. Vom 90L Mörtelkübel über alte Mülleimer, blaue Industrie-PE-Fässer, und klassische, grüne Regentonnen bis zum 1000L-Tank findet man bei uns so ziemlich alles. Insgesamt kommen so etwa 3 Kubikmeter Wasser zusammen.
Vorteil : Es ist billig und schnell aufgestellt. Durch die große Verteilung rings um das Haus muß man auch das Wasser nicht so weit schleppen. Irgendwo steht immer eine Tonne.
Nachteil: Jeden Herbst muß ich alles entleeren, reinigen und wegräumen wegen dem Frost. Jedes Frühjahr dann alles rechtzeitig, aber nicht zu früh wieder aufstellen. Platz braucht man also auch.
Wir haben auch bei der Sanierung unserer Sickergrube einen kleinen Erdtank eingebaut, da aber unser Filter bei einem kräftigen Regen versagt hat, ist das Wasser dort irgendwann "umgekippt" und nur noch eine stinkende Brühe. Das Wasser in den überirdischen Regentonnen hat zwar auch Algen und Mückenlarven drin, stinkt aber längst nicht so faulig. Das liegt vielleicht auch daran, weil die Tonnen bei Regen ständig überlaufen und alles, was schwimmt, damit weggespült wird. Der schwere Dreck setzt sich unten ab und stinkt schon kräftig, das merkt man aber nur, wenn die Tonne schon fast leergeschöpft ist.
Die Auslaufhahnen verwenden wir übrigens nicht, weil die Tonnen ohne Unterbau flach auf dem Boden stehen. Entsprechende Versuche haben sich nicht bewährt. Wenn nicht geschöpft werden kann, verwenden wir die "Saugheber"-Methode mit einem Stück Schlauch und z.T. einem Hahnen vorne dran.
Ein wichtiger Sicherheitshinweis noch: Falls du kleine Kinder auf dem Grundstück hast, sei vorsichtig mit Mörtelkübeln und niedrigen Fässern. Im Zweifelsfall lieber drauf verzichten oder ein Gitter drübermachen.
Was das Dach angeht: Ich habe dieses Jahr einem Gartenhäuschen mit vielleicht 4 Quadratmetern Dachfläche Dachrinnen und Fallrohre verpasst. Da es dazu noch unter Bäumen steht, waren sich alle einig, daß da niemals nenenswerte Mengen in der Tonne ankommen werden. Nach zwei (zugegebenermaßen ergiebigen) Regentagen ist der 90L-Mörtelkübel schon übergelaufen. Soll heißen: Es gab bei uns noch keine Regentonne, die nicht in kürzester Zeit voll gewesen wäre. Umgekehrt hatten wir dieses Jahr wieder mehrere Wochen, in denen sämtliche Tonnen komplett leer waren. Deswegen stehen ein oder zwei IBC-Container ganz oben auf meiner Wunschliste.
Ich kann auch bestätigen, daß der erste Regen nach längerer Trockenheit jede Menge Dreck vom Dach wäscht.
Andere Nutzungen, z.B. für WC-Spülung und Wäsche sind bei uns schon ein paar mal diskutiert worden. Bis jetzt hat sich aber noch niemand an die Umsetzung getraut.