Propan Turbobrenner als Alternative zu Gas und Sauerstoff?

Diskutiere Propan Turbobrenner als Alternative zu Gas und Sauerstoff? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, meine Frage geht an die Leute, die einen Propan Turbobrenner verwenden :wink: Ich habe gelegentlich ein paar Anwendungen, wo ich etwas...
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Janik

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Hallo,

meine Frage geht an die Leute, die einen Propan Turbobrenner verwenden :wink:

Ich habe gelegentlich ein paar Anwendungen, wo ich etwas warmbiegen müsste. Zuletzt z.B. bei diesem Haken für den Fällheber.
Jetzt habe ich gestern einen Propan/Butan Brennerkasten von GB (zu der Marke finde ich allerdings nichts mehr im Netz) bekommen.
Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich für dieses Griffstück
a) einen Propan Turbobrenner bekommen und verwenden kann und
b) ob man dünnere Stabstähle aus Stahl mit einem Propan Turbobrenner überhaupt so warm (glühend) bekommt, dass es zum Warmbiegen ausreicht.

Das man damit weder Eisenbahnschienen biegen oder 200er IPB Träger richten kann, ist mir klar. Mir gehts hauptsächlich um kleinere Dimensionen bei Stabstählen. Als Beispiel z.B. mal ein 15er Rundstahl oder Flachstahl 40x10mm als größte Dimension :wink:

Ich hab mit Propan Turbo Brennern wirklich keinerlei Erfahrung, lediglich mit Acetylen und Sauerstoff. Wegen der mangelnden Erfahrung hab ich daher auch absolut keine Ahnung, ob das oben genannte Vorhaben möglich oder absolut unrealistisch ist :oops:

Im Brennerkasten ist soweit alles vorhanden, Druckminderer mit 2,5 Bar Hinterdruck, Griffstück, Schlauch, usw.
Fehlen würde noch der passende Turbobrenneraufsatz und eine Flasche :wink:

Danke Euch :top:
 
Das Ding auf dem verlinkten Bild sieht bei ein paar Teilen verdächtig ähnlich dem CTH Lötprofi 2000, den ich habe. Allerdings fehlt bei deinem abgebildeten Kasten der Turbolötbrenner, den es bei CTH auch einzeln gibt. Wenn du den Turbolötbrenner mal testen möchtest, schick mir ne PN und ich schick ihn dir mal zum testen :)
 
Für das was du vorhast, kannst du den Lötbrenner in meinen Augen vergessen, solange die Drähte dicker als 3mm sind.
Bei Aluminium kannst du damit auch noch was reißen aber bei Stahl reicht es nicht.
Zum Wärmen wird es ohne Brennerkasten und Sauerstoff nicht gehen.
Hab das ebenfalls schon durch, auch Propan-Druckluft ist nicht der Kracher.
Zu mehr als ein bisschen Farbe runterkokeln und Cu-Rohre löten und oder Grill anzünden kann man das Propan only Gelumpe kaum gebrauchen.

Propan-Sauerstoff kann ich allerdings empfehlen zum Brennen, Löten und Wärmen und ganz zur Not auch zum Schweißen.
 
Hallo,

schonmal vielen Dank für Eure Antworten. :top:

Die Flammtemperatur wird bei dem Turbobrenner mit 2000° Grad angegeben, Arbeitstemperatur dafür nur 800° Grad.
Welchen Wert muss man hier zugrunde legen, um abzuschätzen, ob es funktionieren könnte?

Der Anschluss mit Überwurfmutter mit M14x1 ist üblich und die Regel bei diesen Brennern?

@MSG
Danke für Dein Angebot, komme ich gerne drauf zurück :wink:

@DomiAleman
Also der Druckminderer und der Schlauch sind von der Firma GOK, auf den einzelnen Brennerköpfen sind zwei gekreuzte Schwerter in einem Oval. Die Buchstaben G B stehen auch in diesem Oval.

:thx:
 
Wie schon gesagt du versuchst da etwas dass nicht so recht funktionieren wird.
Will hier auch nicht als Miesmacher dastehen aber ich hab aus dem Sparwillen heraus das gleiche wie du hier versuchst schon durch.
Meine Erkenntnis war und ist, dass es nicht funktioniert und man ohne Sauerstoff nicht sonderlich weit kommt.
Jedenfalls nicht mit der Dachklemptner-Ausrüstung.
15mm Stabmaterial bzw. 10mm Flach wirst du damit nur sehr mühsam auf Biegetemperaturbekommen.
Dafür wandert die Wärme zu schnell an die Umgebung ab.
Es ist nicht das Temperaturproblem sondern eben ein Leistungsproblem der Flamme.
Es sei denn du betreibst das Ding in einer Gasesse.
Es könnte vielleicht funktionieren wenn du es schaffst die zu wärmende Stelle zu isolieren dass die Wärme nicht so schnell abhauen kann. Dann ist der Leistungsbedarf auch nicht so groß.

Ich hab für Zwecke wo es glühend werden muss einen Kochtopf umgebaut der meine Esse darstellt.
ein 2,5 Zoll Rohr reingeschweißt wo ich ein Fön reinstecke der das Feuer anfacht.
Betrieben wird der Kram mit Holzkohle, Holz, im Notfall Braunkohle.
Sieht abenteuerlich aus aber funtioniert um Stahl auf Schmiedetemperatur zu bekommen.
Oder wenn ich was härten muss.

ungefähr sowas

http://www.youtube.com/watch?v=r35V-APXi08



Also meine Meinung nach wie vor:

Turbobrenner ->

Farbe runterkokeln, CU-Rohre Löten , Grill anzünden, mal kurz etwas warm machen oder kleinere Teile Vorwärmen zum Schweißen, wenn man etwas schonend warm bekommen will, Bleigießen, Weichlöten, Unkraut wegkokeln, Borsten absengen, Grillen ohne Grill, Bratwurst perfekt bräunen

richtiges Autogenbesteck ->

Hartlöten, Wärmen, Schneiden, Schmelzen, größere Teile Vorwärmen


Die Flammtemperatur ist da ziemlich sekundär.

Da gibts andere Größen die für deine Zwecke bestimmender bzw. limitierender sind.
Flammleistung wäre da in meinen Augen die bestimmende Größe.
Zündgeschwindigkeit ist da auch ein Faktor.

http://www.linde-gas.de/internation...acetylen-prospekt/$file/neu_Acetylen_2010.pdf

Hier noch mal Werte zum Vergleich

http://www.cagogas.de/html/Hinweise/Beschreibung.html
 
Moin,
habs gerade mal probiert. 15mm Vierkantstahl.
Rothenberger Turbobrenner: 4 Minuten bis dunkelrot.
Dann nach 5 Minuten abkühlen:
Propan/O2, 4-6mm Düse: Eine Minute bis hellrot.
Wenn du ne O2-Flasche brauchst, meld dich mal. Hätte ne fast volle 10l Flasche für 100€ Abzugeben, falls wer Interesse hat.

MfG Jan
 
Danke für Eure Antworten,

dann werde ich mir das Geld für einen Turbobrenner besser sparen und bei Gelegenheit lieber in eine Gas+Sauerstoff Ausrüstung investieren.

:thx:
 
Janik schrieb:
...auf den einzelnen Brennerköpfen sind zwei gekreuzte Schwerter in einem Oval. Die Buchstaben G B stehen auch in diesem Oval...

Dann sind zumindest die Brenner von Gustav Barthel, Dresden.

Ich habe einen solchen Turbobrenner (2000°/800°) und benutze ihn ausschließlich zum Weichlöten von Kupferrohren an schwer zugänglichen Stellen, da die Luft ziemlich weit hinten angesaugt wird.

Weder zum Hartlöten (mit Mühe gehen Silberlote mit einer Liquidustemperatur knapp über 600° und Werkstücken geringer Masse) noch zum Erhitzen (z.B. kirschrot) für das Warmbiegen ist er geeignet.

------
hütte
 
Habe auch Propan/Sauerstoff.
Wenn ich was kleineres zu biegen habe(bis ca. 8mm) nehme ich mein WIG Gerät.
 
Ich habe mir einen Brenner gebaut und zwar aus einen alten
Brenner Handstück.
Betreibe ihn mit 0,5 bar Propan und 3-4 bar Druckluft.
Komme gemessen an einen Temperatur Fühler Typ K auf
locker 1100 Grad Arbeitstemperatur.
Über den Fühler habe ich ein 8mm Eisen das ich zur weisglut bringe.
 
Alter Thread, aber ich wollte einfach mal Danke sagen für den Tipp. :thx:

xt600 schrieb:
Wenn ich was kleineres zu biegen habe(bis ca. 8mm) nehme ich mein WIG Gerät.
Wollte St37 Flachstahl 10x40 biegen aber kein Actylenbrenner zur Hand.
Also das WIG-Gerät mit ner stumpfen Elektrode bestückt, den Strom etwas zu gering eingestellt (150A) und den Brenner zackig bewegt dass die Schmelze möglichst flach bleibt.

Hat wunderbar geklappt. :thx:


mfg JAU
 
Thema: Propan Turbobrenner als Alternative zu Gas und Sauerstoff?

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