Probleme bei Kehlnaht mit E-Hand

Diskutiere Probleme bei Kehlnaht mit E-Hand im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Zusammen! Ich will zwei stücke Stahlblech mit einer Kehlnaht verschweissen. Hierbei habe ich immer das Problem, dass ich beim Nahtanfang...
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schweisser87

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Hallo Zusammen!

Ich will zwei stücke Stahlblech mit einer Kehlnaht verschweissen. Hierbei habe ich immer das Problem, dass ich beim Nahtanfang Schlackeneinschlüsse habe (ca. die ersten 1.5cm). Dabei ist in der Mitte die Schlacke und auf den beiden Blechen je eine Raupe des Schweisszusatzes, welcher jedoch durch die Schlacke getrennt ist. (s.h. Bild)

Nach diesen 1.5cm - 2cm ist die Naht dann einwandfrei ohne Einschlüsse.

Kann mir jemand sagen, woran das liegen könnte? Bei Stossnähten z.b. habe ich dieses Problem überhaupt nicht, dort ist alles tiptop. Nur bei Kehlnähten.

Schweissparameter: Elektrodendicke 2.5mm, Umhüllung Rutilsauer, Strom 90A, Wechselstrom aus Schweisstrafo (alt).

Einige konkrete Fragen hätte ich noch:

Man liest an einigen Stellen im Netz, dass man Rutilsaure Elektroden direkt auflegen soll. Könnte es daran liegen, dass ich das nicht mache? Ich schweisse mit Elektrodenabstand von ca. einem Elektrodendurchmesser.

Oder könnte es sein, dass ich einen zu steilen Winkel der Elektrode habe? Ich denke es sind ca. 45° (eher ein bisschen mehr).

Jetzt schon vielen Dank für eure Hilfe.
 

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So siehts bei mir auch manchmal aus!!

Versuch mal zur Masseklemme hin zu schweißen!


MfG Christoph
 
Hiho,
kann es sein, dass Du nicht pendelst sondern die Elektrode starr führst ? Dann könnte es tatsächlich mit dem Winkel zusammenhängen.

Was mir aber auch immer beim Schweißnaht-Anfang einfällt, ist evtl. Feuchtigkeit in der Ummantelung ?

Gruß
Thomas
 
Ich schweisse mit Wechselstrom. Da gibt es ja eigentlich keine Masseklemme, weil der Strom ständig die Richtung ändert. Ich versuche aber trotzdem deinen Rat umzusetzen. Danke!

Nein, eigentlich Pendle ich nicht. Sollte ich das? :D

Dann werde ich das mal auch mal versuchen. Hmm, Feuchtigkeit kann ich mir nur schwer vorstellen. Die Elektroden sind neu gekauft. Gut, vielleicht lagen die dort schon lange herum, keine Ahnung.
 
Hallo,

meiner Meinung nach musst Du am Nahtanfang warten bis sich ein Schmelzbad gebildet hat und dann erst anfangen die Elektrode zu ziehen.

Pendeln würde ich bei den Nähten auf den Fotos nicht. Die zweite Hälfte Deiner Nähte ist ja brauchbar und da hast Du ja auch nicht gependelt.

Ich hatte das Problem mit den Kehlnähten auch

http://www.weldingtipsandtricks.com/stick-welding.html

hat mir sehr geholfen.

Grüsse

Mario
 
Vielen Dank für den Link, sehr aufschlussreich :)

Gut, ich werde morgen einen weiteren Versuch starten und dabei am Anfang etwas länger warten...

Heute habe ich mich wieder mit der selben Naht befasst.. Dabei habe ich sie vollständig abgeschliffen und da kam was interessantes zum vorschein (s.h. Bild). Anscheinend war auf der gesamten Länge der Naht Schlacke eingeschlossen.

Das Problem rührt wahrscheinlich daher, dass die Fläch des stehenden Bleches nicht eben, sondern einwenig rund (natur) ist. Deswegen fliesst wahrscheinlich die Schlacke dort rein. Zumindest habe ich in der e-hand fibel gelesen, dass bei Kehlnähten die beiden Blechstücke möglichst dicht aufeinander liegen sollen. Dies würde einiges erklären.

Wie auch immer, ich habe dann das ganze abgeschliffen und nochmal mit rutilsauren Elektroden mit anderem Winkel und anderer Position der Masseklemme geschweisst. Keine Verbesserung.

Dann habe ich wieder abgeschliffen und basische Elektroden verwendet. Mit denen funktionierte es einwandfrei.
 

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Schade, ich hätte mir einige Meinungen von den Fachleuten hier erhofft..
 
Hallo,

ob da wirklich Schlackeeinschlüsse drin sind, lässt sich auf dem Bild nicht genau erkennen.
Bei Kehlnähten müssen die beiden Bleche immer 100%ig aufeinander sitzen.
Wenn da ein Spalt zwischen ist oder die Kante rund ist, wird die Kante nicht richtig vom Lichtbogen erfasst und nicht sauber aufgeschmolzen.
Da entsteht dann im Inneren der Naht ein Bindefehler.
Daher bei Kehlnähten immer darauf achten, dass die Werkstücke ohne Spalt genau aufeinander sitzen, damit die Werkstückkante auch richtig erfasst wird.
Beim E-Handschweißen ist das Einbrandprofil der Schweißnaht nicht besonders tief sondern geht eher in die Breite, was das Erfassen der Werkstückkante zusätzlich erschwert.
Abhilfe schafft es, wenn man den Lichtbogen kurz hält und die Elektrode richtig in die Kehle drückt (natürlich nicht so, dass sie ausgeht)
 
Doch, eigentlich sieht mans recht gut. Der dunkle Streifen ist eigentlich alles Schlacke :)

Wie auch immer, habe dein Tipp mit dem kurzen Lichtbogen (richtig in die Kehle drücken) war sehr gut, damit ging es viel besser!

Ich habe nun auch andere Elektroden (Fincord), mit denen geht es absolut einwandfrei, obwohl die Nähte nicht ganz so schön werden wie mit der anderen rutilsauren Elektrode.
 
Hallo

Wahrscheinlich wirst Du meinen Thread mit den misslungenen Nähten(bei Gleichstrom) auch gefunden haben.
Meine Erfahrungen mit den sauber schlackegefüllten Nähten rühr(t)en in erster Linie von zu großzügigem Pendeln mit der Elektrode.
Sie sollte zwischendurch immer wieder bis ganz auf den Grund der Kehle gedrückt werden.
Bei Schlackevorlauf während dem Pendeln hast Du dich evtl auch von dem Rückbrand der Elektrode täuschen lassen und einen viel zu schnellen Vorschub entlang der Schweißnaht durchgeführt.

Gruß PS (der nächste Woche auch wieder zu üben beginnt)
 
Hallo,

nein den habe ich leider nicht gefunden. Unter welchem Titel läuft der?

OK. Das Pendeln ist z.B. in diesem sehr guten Video
dargestellt. So hatte ich noch keine Probleme bisher.


Auch ein zu grosser Vorschub erklärt für mich nicht die oberen Bilder. Wäre der Vorschub zu schnell, so würde die Naht sehr dünn und unregelmässig werden. Dies ist im hinteren guten Teil eindeutig nicht der Fall. (s.h. Video Stelle 15:28)

Auch sieht man bei min 20:32 gut den Effekt von zu langsamem Vorschub.

Auf den Grund der Kehle drücken (also wirklich auflegen) würde ich dir auch nicht empfehlen, denn das könnte zum Ausgehen des Lichtbogens und somit zu einer unstetigen Naht führen.


Meine Erkenntnisse der letzen Tage ist:

1. Immer den korrekten Winkel (um die 70°) einhalten ist sehr wichtig! Zuvor einen kleinen Übungsdurchgang ohne Strom hilft, die Bewegung zu verinnerlichen.
2. Bei Kehlnähten den Lichtbogen ein bisschen kürzer halten
3. Es hilft extrem, wenn man die Kehlnähte in Wannenposition ausführt, falls das Bauteile es zulässt.
4. Ein guter Tipp: Wenn man kurz vor dem Schweissen der richtigen Naht eine kurze Naht auf einem Stück Altmetal zieht, so ist die Elektrode scho auf Betriebstemperatur und so kann man gut die richtige Naht starten.

Viel Spass beim brutzeln :)
 
Hallo Schweisser

Ich meinte diesen Thread.

Mittlerweile klappt das Inverterschweißen recht gut.
Hab erst vorgesrtern nochmal was verschweißt.
Und nächste Woche werd ich, wenn ich Zeit dazu habe, weitermachen und berichten.

Gruß PS
 
Thema: Probleme bei Kehlnaht mit E-Hand

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