Hi,
@henniee
auch Du fängst jetzt, dank des Zerrupfens des Threads, zu Mischen an.
Aber gut
1) ist das Überfahren mit einem Rad eine realistische Situation, da kannst Du noch so viel dagegen schreiben
2) geht es nicht um 40Tonner, sondern z.B. um Stapler und deren Industrieanhänger:
http://www.agis-onlineshop.de/artikel.php?artnr=4035694003026
dort wo ich gelernt, aber auch beschäftigt gewesen bin, sowie zahlreiche Firmen in der Umgebung nutzen solche Anhänger.
3) hatte Janik den Umstand mit dem Bereich hinter der Kappe erwähnt, daher die Produktbeispiele
oder mal ein
Bericht (oder meine Schilderung meines Bekannten, mit der Metallplatte) - abwegig ist das daher überhaupt nicht
4) hast Du zu einem Video verlinkt, welches sich mit dem 'Mythos' des amputierten Fußes durch die Stahlkappe beschäftigt hat.
Dazu mal Werte :
Presse :
6000lbs (~ 2,7 Tonnen) of pressure before total failure
Falltests :
Fall'beil' :
75lbs (34kg) from 3 feet (~ 0,91m) (official ANSI test height and weight): mashed the leather down a bit, but nothing injurious.
Außerdem wurde die Verformung bei der o.a. ANSI-Belastung gemessen : 0,5" also 12,7mm
Was den Anforderungen dieses Standards entspricht.
dann
400lbs (180kg) from 3 ft (~ 0,91m):
more deformation in the steel plate,
but only damage to frangible foot was a broken metatarsal (big toe).
(d.h. 'nur' der Mittelfußknochen des großen Zehs gebrochen)
1 Joule = 1 Nm
D.h. der ANSI-Fall-Standardtest :
340 N x 0,91m = 309 Joule (zum Vergleich EN-Norm : 200 Joule)
der Extremtest
1800 N x 0,91m =
1638 Joule
Ich habe das Gefühl, hier macht sich niemand so wirklich eine Vorstellung davon, wie wenig die 200 Joule der EN-Norm sind.
Das sind 20kg aus einem Meter fallengelassen.
Anders ausgedrückt : 30kg-Teil fällt von der Werkbank auf den Fuß, die Schutzkappe gibt nach, Verletzung : niemand kann dem Hersteller einen Vorwurf machen.
Aus diesem Grund hatte ich auch geschrieben : für Holzklotz der vom Spalter fällt oder Arbeiten am Pferd, ... gut - in einer Schlosserei, beim Bau usw. würde ich lieber auf eine Stahlkappe setzen.
Weder 180kg, noch 1m Höhe sind real auf Baustellen!
Da sind es eher 1000kg - und 3m Höhe. Minimum.
das ist doch unsinnig
(s.o. - ich denke auch Du hast Dir bisher keine Vorstellung davon gemacht, wie geringen Schutz die EN-Norm mit den 200J lediglich bietet)
Wenn Du so argumentierst, braucht man keine Sicherheitsschuhe - das ist dann so, wie mein damaliger Vorarbeiter (während meiner Ausbildung) scherzhaft den Spruch brachte :
unter schwebenden Lasten Helm aufsetzen, als wir die Standflächen eines 50 Tonnen Bauteils von unten sauberschaben mußten.
Reale Situationen sind :
Du mußt aus dem Außenlager einen Gußlagerbock-Rohling holen. Die Dinger wiegen so um die 50kg
Einer kippt Dir von dem 50cm hohen Regal und man steht ungünstig ... ähnliche Dimensionen : 250lbs-(~ 115kg) Schwungmassenscheiben stehen hochkant auf Paletten, eine fällt um : 250J
Ich mußte mal (irgenwo bereits erwähnt) um die 30kg schwere Wellen für den Einbau auf der Werkbank vorbereiten : rollt sowas herunter : 240 J
30kg wären z.B. auch ein noch garnicht so schwerer Motor eines Einachsers oder Motorrades.
Harley-Motor wiegt so um die 60-70kg - zu zweit getragen, einer läßt los : mehr als 200 J
Das sind z.B. die häufig vorkommenden Situationen, wenn man als Schlosser o.ä. arbeitet.
Und die Norm selbst bietet da nicht besonders viel Reserve.
(und genau da wären wir beim Schraubenschlüsselbezug).
O.a. Beispiele ist u.U. schon ordentlich 'Aua' - etwas mehr dann .....
Und natürlich muss man den Schuh als "Gesamtbild" heranziehen.
Schließlich hast Du so eine Stahlzwischensohle argumentiert.
ja, die Zwischensohle
Nun, ich weiß nicht aus welchem Material diese Zwischensohlen sind.
Gelesen habe ich häufiger Edelstahl - in einem Video sieht es fast so aus wie Federstahl, was gut sein könnte, da diese Sohlen eine festgelegte Anzahl an Bewegungen mitmachen können müssen (bei chin. Herstellern fand ich Angaben von 1,5Mio.).
Auch hier kann ich was reales beisteuern : ich habe eine Maschine im Werk montiert, bei der ein Tisch Werkstücke (Getriebe) hydr. zuführt.
Der 'Hauptmonteur' berichtete mir dann später, das ein Kollege beim Aufstellen dieser Maschine mit einem Fuß zwischen Zuführungstisch und Adapterplatte stand - und, aus welchen Gründen auch immer, der Tisch zufuhr. Glücklicherweise nicht mit vollem Druck. Er steckte dann mit dem Sicherheitsschuh eingeklemmt dazwischen und rief um Hilfe.
Ob nun die Stahlkappe oder eine Metallsohle ein weiteres Zufahren verhindert haben - und ob ein Schuh mit Kunststoffkappe auch gehalten hätte
Passiert ist dem Kollegen glücklicherweise nichts.
Die durchtrittfesten Sohlen aus Gewebe bringen jedenfalls Null zus. Halt in Querrichtung, die sind flexibel wie ein Stück Stoff.
Und wenn ich mir die Kappen-Überfahrten mit dem Stapler anschaue : stabil sind die Kunststoffkappen auch nicht - ob dann in Querbelastung gleichwertig ?
Gruß, Glatisant