Lorch Schweißgerät M6090 geringe Leerlaufspannung

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Mucky

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Bad Pyrmont
Hallo,
unser ca. 20 Jahre altes Lorch Schweißgerät ist defekt.
Anfangs ging der Drahtvorschubmotor nicht mehr.
Hat man ihn direkt an 12V angeschlossen lief er.
Darauf hin haben wir das Relais auf der Platine gewechselt - kein Erfolg. Dann haben wir die komplette Platine gewechselt, - kein Erfolg. Nach Kontakt mit einem Lorch Mitarbeiter empfahl er mir den Leistungsgleichrichter auszutauschen. - Erfolg. Motor läuft wieder und geschweißt wird auch.

Nur leider grottenschlecht. Die Schweißnähte halten überhaupt nicht. Wenn man z.B. 2 Eisen zusammenschweißt kann man die durch 2 mal biegen wieder auseinander nehmen und man sieht das die Schweißnaht überhaupt nicht in das Material eingedrungen ist. Sieht aus wie geklebt. Denke mal das zu wenig Strom fließt. Habe darauf hin die Leerlaufspannung am Wechselrichter Ausgang gemessen und nur ca. 22 (+/- 3V) Volt gemessen. Laut Lorch Mitarbeiter sollte es 36V Leerlaufspannung sein.
Nun weiß ich langsam nicht was ich noch überprüfen soll oder ob es sich bei dem Gerät noch Lohnt es einem Fachmann zur Reparatur zu bringen.

Hoffe ihr habt vl. einen Tipp für mich :/

Mit freundlichen Grüßen

Mucky
 
Hast du ein Multimeter und kannst damit ein Wenig umgehen?

Viele Möglichkeiten gibt es nicht:

1. es könnte eine Phase fehlen. Netzstecker, Netzkabel, Schalter, schütz, Trafo oder Gleichrichter kommt dafür in Frage.


2. Hast du beim Einbau des neuen Gleichrichters evtl PLUS und MINUS vertauscht? PLUS mus am Brenner, MINUS am MAssekabel anliegen.

3. Was für Gas verwendest du?

DoMi
M6090.jpg
 
Oh Ferndiagnose :glaskugel:

Ich kenne dein Lorch nicht. Hast du einen Schaltplan davon? Wenn ja, hineinschauen und versuchen alle Spannungen zu prüfen.

Achtung, Spannung und Strom - da sollte man nur mit herum machen, wenn man eine Ahnung hat was man macht :idea:

Hab gerade mal in den Schaltplan geschaut. Relativ einfache Technik.
Prüfen ob der Drehstrom-Trafo auf allen 3 Phasen die gleiche Spannung liefert?

Wechselrichter - weisst du was das ist? Wo meinst du ist er in dem Lorch? Oder hab ich den falschen Schaltplan?

Bei 22V, wenn 36V erwartet wird ist der Fehler zu 90% entweder am Trafo oder am Gleichrichter. Bist du sicher das du alles richtig angeschlossen hast? Drehstrom 400V bekommt das M6090 ja?

Im Schaltplan kann statt 400V noch 380V stehen und statt 230V noch 220V. Davon abhängige Spannungen analog deuten.

Hab einen anderen Schaltplan als der zuvor gezeigte.

Viel Erfolg
Hainbuche
 
Also Plus und Masse sind richtig. Habe auch schon einmal andersherum angeschlossen.
Multimeter ist vorhanden.
Die Phasen habe ich bis zum Schalter verfolgt. Alle 3 sind da.

Gasart ist Argon und Co2, Mischgas sagt der alte Herr.
 
Ich kenne deine Elektrokenntnisse nicht.
Du hast doch bei deinen Versuchen den neuen Gleichrichter nicht :crazy: und richtig angeschlossen ist der nun? Da musst du dir jetzt sicher sein.

Du hast doch dein Multimeter bei Wechselstrom auf AC stehen und bei Gleichstrom auf DC eingestellt gehabt?

Stromeinstellung beliebig - wie viel Spannung AC misst du vor dem Gleichrichter an den Sekundärwicklungen des Trafos? Alle 3 Spannungen angeben. Und wie viel Spannung DC nach dem Gleichrichter?

Wenn du Probleme mit den Fragen hast nicht wild probieren, sondern fragen oder jemand an die Kiste lassen der Plan hat.

MfG Hainbuche
 
Ich bin im 4. Lehrjahr als Elektroniker für Betriebstechnik, also weiß ich (in der Regel :D) schon was ich messe. Solange es beim Messen bleibt :wink:. Allerdings kenn ich mich mit Schweißgeräten nicht aus.


Also am Gleichrichterausgang messe ich 22V DC. Egal auf Welcher Stufe das Schweißgerät steht. Im Lehrlauf.

Beim Schweißen(also getätigter Taster sind die Spannungen unterschiedlich, je nach Stufe.

Die Spannung am Gleichrichtereingang sind im Angeschlossenen Zustand ich meine um die 10-15V ac, werde ich aber morgen Früh noch einmal überprüfen weil ich mir da jetzt so aus dem Gedächtnis nicht 100% sicher bin.
 
hainbuche schrieb:
Ich kenne deine Elektrokenntnisse nicht.
Du hast doch bei deinen Versuchen den neuen Gleichrichter nicht :crazy: und richtig angeschlossen ist der nun? Da musst du dir jetzt sicher sein.

Du hast doch dein Multimeter bei Wechselstrom auf AC stehen und bei Gleichstrom auf DC eingestellt gehabt?

Stromeinstellung beliebig - wie viel Spannung AC misst du vor dem Gleichrichter an den Sekundärwicklungen des Trafos? Alle 3 Spannungen angeben. Und wie viel Spannung DC nach dem Gleichrichter?

Wenn du Probleme mit den Fragen hast nicht wild probieren, sondern fragen oder jemand an die Kiste lassen der Plan hat.

MfG Hainbuche

Da ich 0 Information zu dem neuen Gleichrichter bekommen habe, habe ich ihn nach logischer Überlegung angeschlossen.
Man hat 3 x "einzelne" Anschlüsse, und 2x Doppelte.
Daher dachte ich 3 x für die 3 Phasen und 2 x für Ausgang.
An der Verdrahtung hatte ich auch nie was anders, außer das ich die Phasen mal aus lauter Verzweiflung getauscht habe aber das macht ja eh keinen Sinn oder?

Also es war definitiv nie eine Phase am Ausgang des Gleichrichters falls du das meintest :wink:.

Hier auch nochmal die Verdrahtung zu sehen:
Ganz unten ist 0V Gleichrichterausgang, dadrüber der Spannungsausgang des Gleichrichters und die oberen 3 die Eingänge. So ist er zumindest verdrahtet und so hab ich das gedeutet.
https://dl.dropbox.com/u/91868120/IMG_0101.JPG
 
Ich will jetzt nicht sagen, daß das die Ursache ist, aber die Anschlußschraube an "3" ist nicht angezogen.
 
Mucky schrieb:
Ich bin im 4. Lehrjahr als Elektroniker für Betriebstechnik, also weiß ich (in der Regel :D) schon was ich messe.

Damit würde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.
Denn oftmals bewahrheitet sich der Spruch: "Wer miss misst Mist" :crazy:
Bzw sollte man wissen wie man die Ergebnisse interprettieren muss. :glaskugel:
Die gemessenen 22V sind ungefähr um den Faktor Wurzel Drei weniger als die erwarteten 36V. Also denke ich schon, dass Domi mit seiner fehlenden Phase mal wieder Recht haben wird. Was sich ja wahrscheinlich auch mit der Beobachtung von Chevy deckt.

PS
 
Also:

Bei betätigtem Schweißschalter(ohne zu schweißen)
Auf höchster Stufe(Stufe 7)

Ausgang 1. Spule - Ausgang 2. Spule 23V AC
Ausgang 1. Spule - Ausgang 3. Spule 14V AC
Ausgang 2. Spule - Ausgang 3. Spule 11V AC

Ausgang Gleichrichter: 21V DC
 
Hi Mucky.

Wie weiter oben schon festgestellt wurde verwirrt auf deinen Bildern die nicht angezogene Schraube (3) von deinem AC Gleichrichteranschluß.
Also bei allen Anschlüssen die im Leistungskreis liegen auf feste Verbindungen achten.

Mag im Leerlauf, meßtechnisch schon funktionieren, aber unter Last sieht es ja anders aus.
Kann aber auch sein, das dein Foto zu einem ungünstigen Zeitpunkt gemacht wurde, als du grad mitten am Anklemmen warst.

Desweiteren schau dir doch bitte deinen Anschluß für Poti und Motor (Drahtvorschub) nochmal an, um sicherzustellen das diese wie auf den Schaltplänen dargestellt, richtig und sauber angeschlossen sind. Nicht mit Krokoklemmen rangezwirbelt.
Blaues Kabel an deinem Gleichrichterbild auf Anschluß 4 (AC) auch fraglich.
Dann sollte sich, bei betägigen des Brennertasters, und gleichzeitiger Potibetätigung der Drahtvorschubmotor unterschiedlich schnell drehen.

Gruß und nicht verzweifeln

Randriaser
 
Keine Ahnung aus der Ferne warum das so ist :glaskugel:

Die Spannungen auf der Sekundärseite des Drehstromtrafos sollten gleich gross sein.
Ausgang 1. Spule - Ausgang 2. Spule 23V AC
Ausgang 1. Spule - Ausgang 3. Spule 14V AC
Ausgang 2. Spule - Ausgang 3. Spule 11V AC
so jedenfalls nicht. :crazy:
Du solltest noch mal in deinen Unterlagen zu Thema Drehstrom-Trafo nachsehen :wink:

Nun warum ist das so?
Erst sicherstellen das 400V Drehstrom sauber anstehen.
Wenn ja, im Schweissgerät weiter verfolgen was aus der Spannung wird.

Mögliche Ursachen:
durch Vibrationen haben sich Schraubverbindungen gelöst?
sonstige Schäden? Genau hinsehen ob etwas auffällig ist.

Und dann Schritt für Schritt weiter.

MfG Hainbuche
 
Gelöst !

Das Schütz ist defekt. Habe nochmal gemessen, am Schützeingang 230V und Ausgang nurnoch 170V. Widerstandsmessung ergab 60 Ohm. Habe den Kontakt dann gebrückt und es Schweißt wieder wunderbar und am Gleichrichterausgang lag 36Volt DC an.

Habe jetzt ein neues Schütz bestellt :)

Danke nochmal für die schnelle und Kompetente Hilfe, ohne euch hätte ich das Ding wahrscheinlich nicht nochmal angepackt :)
 
Hallo Mucky

Noch einen Tip für zukünftige Messungen:
So was lässt sich auch recht einfach mit einem Zangenamperemeter ermitteln. Damit merkst Du gleich wo kein oder zu wenig Strom fließt.
Und immer bei der Messung auch überlegen wie sich Strom und Spannung im Verhältnis zueinander verhalten. :lichtauf:

Achja, noch was: Das was Du am Ausgang des Trafos gemessen hast wird auch teilweise Mist gewesen sein. :allesgut:
Du hättest mal am Trafo den Sternpunkt anzapfen und unter geringer Belastung die einzelnen, freiliegenden Phasen messen sollen. Dann wäre sicherlich an dem Schenkel, der Primär nix mehr abbekommt , Sekundär auch nix mehr angekommen, denn die 60Ohm dürften unter Last gegen unendlich werden. :schlaubi:

PS
 
Mucky schrieb:
Also:

Bei betätigtem Schweißschalter(ohne zu schweißen)
Auf höchster Stufe(Stufe 7)

Ausgang 1. Spule - Ausgang 2. Spule 23V AC
Ausgang 1. Spule - Ausgang 3. Spule 14V AC
Ausgang 2. Spule - Ausgang 3. Spule 11V AC

Ausgang Gleichrichter: 21V DC

Es fehlt da eine Phase.

Überprüfe bitte folgendes:
Bei betätigtem Schütz muss am Ausgang des Schützes dreimal 400VAC messbar sein. (von jedem zu jedem)

Ist dieses nicht der Fall: VOR dem Schütz nochmal die selbe Messung durchführen


AUF_GAR_KEINEN_FALL mit einem Leuchtschraubenzieher irgendwelche Diagnoseversuche starten! NUR Multimeter oder Duspol ist geeignet.

In alten Netzleitungen ist oft Braun-Schwarz-BLAU vorhanden.
Da wird blau irrtümlicherweise von so Manchem auf N angeklemmt.
Ist aber falsch! Blau muss in diesem Fall auf L

DoMi

Edit: Upps..ist ja schon lange gelöst der Fall...
(mit Brille wär das nicht passiert!) :wink:

DoMi
 
DomiAleman schrieb:
Es fehlt da eine Phase.....Überprüfe bitte ....Ausgang des Schützes....

Edit: Upps..ist ja schon lange gelöst der Fall...

Auf jeden Fall war die Trefferquote deines Tipps 100% :)
 
Falls jemand nur die Beiträge überfliegt:
Zur blauen Ader im Zuleitungskabel:
Aktuell 5-aderig: schwarz, braun, grau, blau, grün-gelb
Ein wenig älter: schwarz, braun, schwarz, blau, grün-gelb

Die erstgenannten drei Adern sollten die 3 Phasen des Drehstromes führen, blau -> Neutralleiter/Nullleiter/Mittelpunktsleiter, grün-gelb -> Schutzleiter

Nun zu Schweissgeräten, die am 4-aderigen Kabel betrieben werden.
1) Drehstromgerät ohne grosse Elektronik oder mit "Hilfstrafo".
Da wird die blaue Ader mit einer Phase des Drehstromes belegt.
2) Kombigerät 230/400V
Da wird die blaue Ader als Neutralleiter/Nullleiter/Mittelpunktsleiter genutzt.

Dies Kombigerät mit 230/400V könnt ihr auch noch mit anderen Kabelvarianten antreffen. Da erst Bedienungsanleitung lesen oder sehen was der Konstrukteur da geplant hatte :?:


Ihr seht schon hier kommen verschiedene Infos :kp: Im realen Leben sieht das oft ähnlich aus. Deshalb erst überlegen, dann messen und die entsprechenden Schlüsse daraus ziehen.

Hoffentlich hab ich jetzt keine Variante unterschlagen. Befürchte allerdings ja.

MfG Hainbuche
 
Thema: Lorch Schweißgerät M6090 geringe Leerlaufspannung
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