Kurswerkstatt - Kurs K1 Erfahungsbericht!

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Aufgrund des relativ geringen Preises habe ich bei der Kurswerkstatt in Essen den Kurs K1 – Möbelbau mit Elektrowerkzeugen besucht. Mit diesem Bericht möchte ich Euch meine Erfahrungen mit dem Kurs mitteilen…

Kurz zur Kurswerkstatt Essen:
Im Alltag handel es sich hierbei um eine Ausbildungsstätte für Behinderte Menschen. In der Tischlere/Schreinerei werden derzeit 40 Personen ausgebildet. Sowohl Männer als auch Frauen. Geleitet wird diese von 3 Tischlermeistern und eine Meisterin.


Am am Samstag den 13.01.2007 war es so weit…Ab ins Auto und auf nach Essen…09:00 Uhr war beginn. Naja wie heißt es so schön „5 min. Vor der Zeit ist des Soldaten Pünktlichkeit“…War natürlich der erste…Der Tischlehrmeister war aber auch schon da…Erster Eindruck…SUPER! Der Tischlermeister hatte eine sehr lockere Art, war lustig und konnte gut erklären...Die Gruppe war mit 6 Personen sehr klein gehalten, was sich aber auf den Tagesablauf positiv auswirkte. Eine Frau hatten wir auch in dem Kurs. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde fing der Tischlermeister mit einigen Grundlagen bzgl. Holz an…Was Leimholz ist, worauf man achten muss etc…Anschließend wurden die ersten Maschinen vorgestellt. Hierbei handelte es sich um die Pendelhauben- und Tauchsäge von Festool. Es wurden die Unterschiede erklärt und die Einsatzzwecke. Anschließend wurden die Sägeblattarten besprochen. Danach sind wir mit dem Bau des Werkstückes angefangen. Wir haben die Platten sowohl mit der Pendelhauben als auch mit der Tauchsäge zurechtgeschnitten. Der Sinn war einfach nur, dass wir einmal mit beiden Sägen gearbeitet haben und so die Unterschiede selber feststellen konnten. Auch das Handling wurde so näher gebracht. Der Zuschnitt erfolgte auf dem MFT1080. Nach sämtliche Bretter zugeschnitten waren wurde die Stichsäge und Ihre Funktion erklärt sowie die verschiedenen Sägeblätter. Zum Einsatz kamen der 200er und 300er Fäustling von Festool. Hier schnitten wir dann die Rundungen die Werkstücke. Um die Rundung möglichst präzise und ausrissfrei zu bekommen ließen wir ca. 1-2mm stehen und schnitten nur grob vor. Anschließend sind wir dann zum Bandschleifer übergegangen, mit dem wir die Überstände exakt wegschleifen konnten. Als Bandschleifer wurde ein in das Basis Plus System montierter Bandschleifer von Festool genommen. Nachdem alle Kursteilnehmer mit dem Nachschleifen der Rundungen fertig waren kamen wir zur stationären Fräse. Diese Bestand aus alten Basis System von Festo mit einer Montierten 900er von Festool. Eingespannt war ein Scheibennutfräser. Nach kurzer Erklärung dieser Maschine haben wir in zwei Schritten unsere Nuten für den Schubkastenboden gefräst. Danach kamen wir zur handgeführten Oberfräse. Hier kamen drei Maschinen zum Einsatz. Es waren eine 900er, eine 1000er und eine 1010er von Festool. Zuerst wurden die Geräte wieder Erklärt. Anschließend wurden verschiedene Fräser vorgestellt. Hier nutzt die Kurswerkstatt hauptsächlich Fräser der Marke GUHDO, welche auch für Privatleute erhältlich sind. Bevor wir mit dem Abrunden der Kanten anfingen wurde erstmal eine Mittagspause eingelegt. In den Kursgebühren war ein Mittagsessen in der Kantine mit drin. Es gab verschiedene belegte Brötchen, Obst, Kaffe und Tee…Nachdem wir uns „gestärkt“ hatten ging es dann wieder in die Kurswerkstatt wo wir mit dem Abrunden der Kanten anfingen. Nachdem die Kanten glatt waren stellten wir die Dübellöcher her. Es wurden 6mm Buche Riffeldübel verwendet. Hier wurde eine Dübellehre von Wolfkraft benutzt. Die gleiche gibt’s auch von LUX. Es war nicht die neue, die auf der Wolfcraftseite zu sehen ist sondern eine ältere. Ich hätte jedoch nicht gedacht, dass man mit dieser Dübellehre so genau arbeiten kann. Da ich selber den Dübelking besitze muss ich sagen, dass die Dübellehre um Welten besser war! Klar, wo Präzise wie eine Maschine ist sie nicht, jedoch waren nach dem Verleimen alle Kanten bündig. Der Aufwand war auch relativ gering…Man musste halt richtig rechnen und Messen, dann ging es. Zum Bohren wurden Makita und Protool Bohrmaschinen benutzt. Vor dem Düblen wurde diese Verbindungstechnik noch besprochen. Ich erkundigte mich nach der Meinung des Tischlermeisters und wollte wissen was er verwendet. Ich sprach die Runddübel (DuoDübler), die Lamellos (LNF20) sowie das Domino System an. Nach er den anderen Kursteilnehmern Kurz die einzelnen Verbindungen vorgestellt hatte teile er mit, dass er zu 95 mit einer Lamellennutfräse arbeitet. Die Dübellöcher, die er macht werden mit der Dübellehre gemacht. Für den Korpusbau besitzt er ebenfalls eine Dübellehre mit der 32er Norm. Hier wird eine Fräse von Makita verwendet. Nun als alle Bauteile nun mit Dübellöcher versehen war wurden die einzelnen Teile verleimt. Der Schubkasten wurde auf Gehrung gesägt und einfach verleimt. Zum Schluss wurden noch die sichtbaren kanten gebrochen. Nun war das Werkstück des K1 Kurses fertig.

Es wurden natürlich viele Festo/Festool Werkzeuge eingesetzt. Im Bohrmaschinenbereich wurde auf Protool und Makita zurückgegriffen. Auch im Akkuschrauberbereich wurde auf Makita zurückgegriffen. Der Tischlermeister ist von einigen Festool Werkzeugen überzeugt, jedoch längst nicht von allen. Er hat auch am Anfang klar gestellt, dass es keine Werbeveranstaltung für Festool sein soll. Es werden zwar einige Sachen gesponsert aber längst nicht alles. Genauso empfahl er auch Gerätschaften von Mafell, Makita etc. Er teilte jedoch auch die Meinung von mir, dass wenn man sich Werkzeug kauft gutes kaufen soll um sich späteren Ärger zu ersparen. Mit gutem Werkzeug sagte er, wird auch das Ergebnis gut.

Als Fazit muss ich sagen, dass mir der Kurs ganz gut gefallen hat. Auch wenn ich einige Sachen schon kannte, so konnte ich einige neue Sachen dazulernen. Auch im Umgang mit der Oberfräse, der Tauchsäge und des MFT habe ich einige Infos und Tips mit nach Hause genommen. Der Kurs lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden fall für Leute, die sich mit dem Gedanken befassen wollen einige Sachen selber zu bauen und vorher jedoch noch keine oder nur wenig Erfahrungen hatten. Dann kann man einige Sachen lernen und mit nach Hause nehmen. Ich interessiere mich zwar schon lange für die Holzverarbeitung konnte es jedoch nie richtig ausführen, da einfach das Werkzeug fehlte. Deshalb war auch für mich der Kurs einen guter Einstig um das ein oder andere noch mal aufzufrischen oder zu lernen. Allen Neulingen kann ich den Kurs empfehlen.

Um mit der Oberfräser sicherer zu werden und auch verschiedene Verbindungen herstellen zu können, werde ich noch die Kurse K2 und K3 besuchen. K2 ist ein Grundlagenkurs für die Oberfräse und K3 der Aufbaukurs zu K2. Im K3 werden Verbindungen, wie Zapfen, Nut- und Feder, Zinken und einige andere hergestellt. Ich bin mal gespannt wie diese Kurse sind. Wenn sie so sind wie der K1 werde ich von den anderen Kursen noch mehr mitnehmen können, da ich in Sachen Fräsen kompletter Neuling bin. Ein Bericht wird nach Absolvierung folgen…


Also…schön weiterbauen!
 
Klingt ja nicht schlecht.

Was kosten die unterschiedlichen Kurse?
 
Also die Kurse kosten...

K1 (Möbelbau mit Elektrowerkzeugen, Grundkurs): Kurgesbühr 55 Euro, Materialkosten 13,50 Euro
K2 (Richtige Anwendung der Oberfräse, Grundkurs): Kursgebühr 55 Euro, Materialkosten 5,00 Euro
K3 (Holzverbindungen mit der Oberfräse, Aufbaukurs zu K2): Kursgebühr 55 Euro, Materialkosten 10,00 Euro

cih finde den Preis auf jeden Fall gerechtfertigt. Ich bin nicht mit den grössten Erwartungen hingegangen, da ich dacht für 55 Euro kann man nicht viel erwarten. Aber der Kurs ging von 09:00-16;00 Uhr (Wir haben bis 17:00 Uhr gemacht) und war gut.
 
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