Konstruktionshilfe gesucht

Diskutiere Konstruktionshilfe gesucht im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo ich brauche ne Konstruktionshilfe für eine Rollenhalterung. (Wie lade ich ein Bild hoch?) In der Mitte der Rolle ist ein Kugellager...
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Tsunami

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Hallo ich brauche ne Konstruktionshilfe für eine Rollenhalterung.
(Wie lade ich ein Bild hoch?) In der Mitte der Rolle ist ein Kugellager eingepresst, leider relativ lose, welches mit einer Schraube an einem Arm befestigt wird. Leider ensteht durch die Rotation soviel Wärme dass sich die Rolle erweitert und das Lager herausfällt.
Welche Konstruktion würde das Lager zuverlässig halten?
Bin für jeden Hiweis dankbar.
Tsunami
 
Daß die Abwärme eines Kugellagers selbst ausreicht, den Lagersitz wesentlich aufzuweiten, ist zumindest sehr unwahrscheinlich. Da dürfte etwas anderes die Ursache sein. :roll: Btw.: woraus ist die Rolle und was macht sie?

Ansonsten: Lager einkleben (Loctite 648) oder mit einer Deckscheibe gegen die Rolle verschrauben.
 
Die Rolle ist aus Alu und stützt ein Schleifband.
Der Innendurchmesser ist offenbar zu gross, so dass das Lager nicht fest genug sitzt.
Ich hab leider keinen Plan um eine funktionierende Kostruktion selbst herzstellen.
Tsunami
 
Wie wäre es mit dieser Lösung ?
75_lagersich_1.jpg
 
Leider nicht praktikabel :(
Rolle ist zu dünnwandig. Im Prinzip nur ein 40mm langes Rohr, vorn und hinten mit Kragen, in dem das Lager sitzt.
 
Ich würde einfach mal versuchen das Lager straff mit Alufolie zu umwickeln so dass es gerade nicht mehr ins Rohr passt. Dann das Rohr im Backofen reichlich erwärmen/erhitzen und dann das Lager einpressen, das muss aber einigermassen fix gehen damit sich das Lager nicht zu stark erwärmt und dann ebenfalls ausdehnt - ggf. das Lager sogar vorher ins Eisfach legen. Auch wäre es hilfreich dem Rohr innen eine leichte Fase zu verpassen damit die Folie an der Kante nicht gleich wieder heruntergeschoben wird.
Nach Abkühlung des Rohres sollte das Lager eigentlich bombenfest sitzen.


Gruss
Toenne
 
Wie ich schon sagte: Lager einkleben mit Loctite 648. Dann ist Ruhe.
 
Hi,

chevyman schrieb:
Wie ich schon sagte: Lager einkleben mit Loctite 648. Dann ist Ruhe.

stimmt - wobei es nicht unbedingt dieses Produkt sein muß.

Als hochfeste Schraubensicherung nutze ich das grüne 'Petec Superfest' (... vom örtlichen Werkzeugladen) - damit lassen sich genauso Buchsen und Lager einkleben : klick unten im Link ist eine Tabelle : Spaltfüllvermögen 0,15mm
Habe dieses Füllvermögen bei Befestigung von Wälzlagern auch schon genutzt : klappt ausgezeichnet !
Allerdings darf man nicht erwarten, daß es ruckzuck hält - habe vorsichtshalber einen Tag gewartet.
Beim Loctite 648 ist's nicht anders : 24h bei 0,15mm klick


Gruß, hs
 
Hallo,

zuerst solltest du prüfen wie steif die Lagerung ist. nach der Beschreibung kann ich mir verstellen, dass das eine Lager (wohl einfaches Radialrillenkugelllager) im Betrieb eine größere Biegung oder Axiallast bekommt. Dann können diese Lager auch schonmal schnell heißlaufen. (Drehzahl?). Diese Lager sind für reine Radiallasten ausgelegt.
Sollte dies der Fall sein, nutzt auch bestes einkleben nichts.
Du solltest hier prüfen, ob nicht ein zweites Lager eingesetzt werden kann. Dies könnte die Rolle deutlich stabilisieren.
Evtl. kann man auch einen stabilisierenden Blechkäfig anfertigen. Aber ohne Abbildung und genaue Funktionskenntnis ist Deine Frage nicht gut zu beantworten.

Grüße

Dominic
 
Hi,

toolintool schrieb:
dass das eine Lager (wohl einfaches Radialrillenkugelllager)..... Diese Lager sind für reine Radiallasten ausgelegt.

Rillenkugellager sind sehrwohl auch für Axiallasten geeignet und werden dafür auch eingesetzt (etwas mehr 'Leistung' kann man aus der Lagerung axial herausholen, wenn man Lager mit erhöhter Lagerluft verwendet).
Natürlich gibt es bessere und spezielle Varianten für Axiallasten.

Aber ohne Abbildung und genaue Funktionskenntnis ist Deine Frage nicht gut zu beantworten.

da hast Du allerdings nicht Unrecht.
Wobei ich, bevor man einen größeren Aufwand betreibt, dennoch zuerst die Klebevariante ausprobieren würde.
Geht schnell und ist recht günstig.


Gruß, hs
 
hs schrieb:
Hi,

chevyman schrieb:
Wie ich schon sagte: Lager einkleben mit Loctite 648. Dann ist Ruhe.

stimmt - wobei es nicht unbedingt dieses Produkt sein muß.
Da hast Du natürlich vollkommen recht. Ich kenne jedoch die Eigenschaften von 648 aus eigener Erfahrung (ist übrigens auch überdurchschnittlich temperaturfest), sodaß ich ich dieses Produkt beim Namen nennen kann.
Es gibt auf dem Markt viele "Nachbauten", einige sogar mit extrem ähnlichen Typenbezeichnungen. Der entsprechende Fachhandel kann mit der Loctite-Bezeichnung als Referenz dann fast immer ein entsprechendes Produkt bereitstellen. Üblicherweise auch billiger als das Loctite-Produkt.

Mann kann daher eine Loctite-Nummer häufig eher als Spezifikation, denn als Zwang zum Kauf des Originals ansehen. :wink:

Abgesehen davon halte ich eine 40 mm breite Rolle mit nur einem Kugellager für zumindestens fragwürdig. Eine genaue Beurteilung ist zwar ohne Kenntnis der Gesamtkonstruktion nicht möglich, es riecht aber nach einer Sparlösung :roll:
 
Hi,

chevyman schrieb:
Abgesehen davon halte ich eine 40 mm breite Rolle mit nur einem Kugellager für zumindestens fragwürdig. Eine genaue Beurteilung ist zwar ohne Kenntnis der Gesamtkonstruktion nicht möglich, es riecht aber nach einer Sparlösung

von daher hat der Dominic schon Recht : es müßten erstmal genauere Daten her. Z.B. auch was dort für ein Lager verbaut ist.
Vielleicht ist's ja ein doppeltes Rillenkugellager o.ä.

Gruß, hs
 
hs schrieb:
Vielleicht ist's ja ein doppeltes Rillenkugellager o.ä.

Gruß, hs
... :roll: wer soweit denkt, wird wohl auch die Befestigung des Lagers brauchbar(er) hinbekommen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. :wink:
 
Hi,

chevyman schrieb:
wer soweit denkt, wird wohl auch die Befestigung des Lagers brauchbar(er) hinbekommen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. :wink:

:wink: man muß sich manchmal wundern : bestes Bsp. PKWs : einerseits die tollsten Detailkonstruktionen ... andererseits vollkommener Mist.

Gruß, hs
 
Hallo,
hs schrieb:
Hi,

chevyman schrieb:
wer soweit denkt, wird wohl auch die Befestigung des Lagers brauchbar(er) hinbekommen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. :wink:

:wink: man muß sich manchmal wundern : bestes Bsp. PKWs : einerseits die tollsten Detailkonstruktionen ... andererseits vollkommener Mist.

Gruß, hs

Oooh ja das kann ich bestens BESTÄTIGEN!!! Muss mich jeden Tag mit dem Konstruktionswahn der Ingeneure in der Automobil Industrie auseinandersetzen... aber zu 50% denken die sich auch was dabei... :wink:

MfG. Celle
 
Erstmal vielen Dank für die vielen Lösungsvorschläge.
Es handelt sich bei der Konstruktion um einen Rohrschleifer.
Die offenbar schon mal ersetzten Rollen waren einfach von schlechter Qualität bezüglich der Passung. Ich hab mir also doch lieber die Mühe gemacht neue Rollen zu drehen mit "passendem" Innendurchmesser. Die Lager waren nur mit 5t Hydraulik einzupressen. :D
Tsunami
 
Hi,

Tsunami schrieb:
Erstmal vielen Dank für die vielen Lösungsvorschläge.
Es handelt sich bei der Konstruktion um einen Rohrschleifer.
Die offenbar schon mal ersetzten Rollen waren einfach von schlechter Qualität bezüglich der Passung. Ich hab mir also doch lieber die Mühe gemacht neue Rollen zu drehen mit "passendem" Innendurchmesser. Die Lager waren nur mit 5t Hydraulik einzupressen. :D
Tsunami

.... oder halt Rollen warm machen und Lager einsetzen :wink:

Gruß, hs
 
Hallo,

hs, natürlich hast du recht, dass Rillenkugellager auch Axialkräfte, wenn auch in gringem Umfang und nur über den Umfang gleichmäßig verteilt, aufnehmen können.

Ich habe mich da etwas falsch ausgedrückt.
Ich meinte eigentlich, dass diese Lager nicht für Kräfte ausgelegt sind, die durch Momente (wie Biegebelastungen der Achse/Welle) aufgebracht werden. Die so auftretenden punktuell sehr hohen Axialkräfte führen insbesondere bei einzeln eingesetzten Lager aufgrund des Lagerspiels zu einem Fluchtfehler der absolut nicht toleriert werden kann:

Zitat FAG-Katalog zur Lagerauslegung:
Die Winkeleinstellbarkeit der Rillenkugellager ist relativ gering.[...] Fluchtfehler füheren zu einem ungünstigen Ablauf der Kugeln und rufen im Lager Zusatzbeanspruchungen hervor [...]. Damit diese in Grenzen bleiben, werden [...] relativ geringe Einstellwinkel zugelassen:
Zwischen 2´ und 16´ [Winkelminuten!], je nach Lagerreihe und Belastung.

Diese Einstellwinkel sind bei einem nur minimalst außermittig belastetem Lager allein aufgrund der Lagerluft auf keinen Fall einzuhalten. - Eindeutige Fehlkonstruktion. Und da wird auch Einkleben nicht dauerhaft helfen.

Grüße

Dominic
 
Hi,

toolintool schrieb:
Zitat FAG-Katalog zur Lagerauslegung:
Die Winkeleinstellbarkeit der Rillenkugellager ist relativ gering.[...] Fluchtfehler füheren zu einem ungünstigen Ablauf der Kugeln und rufen im Lager Zusatzbeanspruchungen hervor [...]. Damit diese in Grenzen bleiben, werden [...] relativ geringe Einstellwinkel zugelassen:
Zwischen 2´ und 16´ [Winkelminuten!], je nach Lagerreihe und Belastung.

es war bereits anfangs von einer 40mm breiten Rolle die Rede, in dem 'das' Lager sitzt (also wohl nur ein Lager) - somit trifft das Zitat aus dem Katalog nicht zu.
(Vollständiger Text : Die Winkeleinstellbarkeit der Rillenkugellager ist relativ gering, die Lagerstellen müssen deshalb gut fluchten)

Desweiteren war die Rede von
Rolle ist zu dünnwandig
Somit spielt noch die mögliche Durchbiegung/Flexibilität des Bauteils eine Rolle ... wären es tatsächlich zwei Lager.

Da es ein Bandschleifer ist, wird die Konstruktion einer Zapfenlaufrolle ähneln - Bsp.: klick

Gruß, hs
 
Schon interessant wie sich hier der Kopf über die ideale Konstruktion zerbrochen wird - allerdings wäre es sicher genauso interessant mal zu erfahren wie lange das Originalteil gehalten hat. Vielleicht war die Konstruktion ja doch nicht so übermässig schlecht? Eine Konstruktion 'für die Ewigkeit' muss ein Kunde ja erstmal bezahlen wollen.
Ausserdem sind die Drehzahlen die diesem Lager abverlangt werden ja eigentlich sehr niedrig.

Gruss
Toenne
 
Thema: Konstruktionshilfe gesucht

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