Holzschuppen oder ähnl., gibt es Literatur zum Selbstbau?

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wolke

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Hallo!

Mich würde in Zukunft interessieren einen Holzschuppen, eine Pergola oder ähnliches selbst zu planen und eventuell zu bauen. Nachdem dies eher ein Denksport für den Winter sein wird habe ich mich erstmal umgesehen und festgestellt, dass es entweder Fachliteratur für Zimmermanns-Handwerk gibt, oder eher fertige und kostenpflichtige Baupläne von Verlagen und Firmen.

Gibt es eventuell DIY-Literatur, oder Quellen im Internet, wo in einfacheren Worten und ohne das man gleich einen Zimmerer- oder Architektenberuf erlernen muss Grundlegendes beschrieben wird?

Ich denke da an Sachen wie:

*) welche Holzarten eigenen sich wofür?
*) welche Holzstärke für Pfosten und Dachbalken notwenig?
*) welcher mindest-Pfostenabstand ist notwendig und wonach richtet er sich?
*) Winkelverbindungen oder Zapfen?
*) Flach oder Satteldach?
usw. usw.

Wenn ich schon alleine die Unterschiede der diversen, erhältlichen Baumarkt Gartenhäuser und Carports ansehe, dürfte es keine eindeutigen Richtlinien geben und so möchte ich eben wissen worauf man unbedingt achten muss, wenn man sowas selbst bauen möchte. Ich meine da gibt es Pfostenstärken von 70x70 bis 100x140 und das kann ja nicht nur optisch begründet sein... :wink:

Disclaimer:
Ich möchte das Wissen weder gewerblich verwenden noch damit nebenbei Geld machen, es interessiert mich einfach.
 
Moin
Eigentlich sind alle ausser der "Grundkenntnisse Zimmerei" für Selberbauer geeignet, die schreiben nichts was in der Praxis nicht geht. Problem ist nur das man nie genau das "Passende" findet....
Zimmerei ist was anderes , da werden Grundkenntnisse gezeigt die zwar gut und wichtig sind aber dem Selbermacher wenig nützen, es sei denn er hat schon reichlich Erfahrung und will diese ausbauen, bzw. bestätigen. Zb. Zapfenverbindung:Sehr aufwändig herzustellen und viel !!! weniger stabil als ein Blechverbinder!!!! weil der tragende Holzquerschnitt geschwächt wird, aber im klassischen Holzbau zb. Holländerwindmühle muss gezapft werden da gehts nicht anders, weil alle Verbindungen beweglich sein müssen sonst brechen die.
Beim Schuppenbau überlegt man erstmal ob man es überhaupt darf (Baurecht), dann wie gross, hoch,lang...usw. welche Form soll das Dach haben.... man stellt sich das Objekt ja irgendwie vor....nimmt einen Stift und Papier und skizziert und skizziert, dann erst kommen die Fragen der Statik, wo muss eine Stütze hin , welche freitragenden Sparrenlängen sind drin usw. Entweder man fragt einen Zimmerer(der weiss es aus dem Gefühl) oder man schaut sich andere Schuppen an, oder holt sich einen Statiker.
Einige freche und unverschämte Zeitgenossen lassen sich von einer Firma einen Kostenvoranschlag/Beratung erstellen und bauen dann "privat" fertig ohne sich je wieder bei der Firma zu melden!!!!! (möchte wenigstens kurz einen Rückruf:"Sie sind mir zu teuer!")Ich mache das künftig nur noch so: Schuppen, ca 10mx5mx4m Satteldach,.......Betonfundamente.....8,58m3 Dachverbandsholz Fichte..... Dachdeckung in Trapezblech....usw..usw..... kostet: soundsoviel +19%Umsatzsteuer.
Die Baubeschreibung wird nur massenbezogen erstellt, ich rücke keine Zeichnungen, Pläne die ich abends selbst ausgearbeitet habe (muss man für den Kostenvoranschlag schon) mehr raus.
Das soll natürlich nicht heissen das ich hier im Forum keine Fragen beantworte, im Gegenteil, gerne.
 
Danke für die Antwort!

Es geht mir auch darum, ein Gefühl für das mindest-Notwendige zu kriegen. Ich bin nicht der Typ, der sich was vornimmt und dann aus Geiz den professionellen Handwerkern Löcher (für Lau) in den Bauch fragt um erst selbst herum zu werkeln. Ich habe schon einige allgemeine DIY- und Gartenbücher und auch das Hornbach Projektbuch und lese sowas aus Interesse ganz gerne wenn ich Zeit habe. Da werden halt üblicherweise die Bausätze beschrieben, welche dort verjauft werden. 8)

Ich werde kaum einen ganzen Heuschober selbst in Angriff nehmen und daher dachte ich es gibt für solche Kleinbauten eventuell empfehlenswerte Grundlagen Literatur. Wenn ich mir so die diversen Carports und Gartenhäuser/Nebengebäude am Land ansehe, kann ich keine durchgehende Linie erkennen. Da kommt von zusammengenagelten in den Boden geschlagenen Pfosten bis zu Gartenhütten mit gemauerten Fundamenten und geschnitzten Lärchenbalken alles vor. Auch die 45 Grad Stützen zwischen Pfosten und Pfetten sah ich schon von einfach unten angeschraubt, über mit Schlosserschrauben duchgebohrt bis zu unsichbar befestigt (vermutlich gezapft). Die Länge derselben variiert genauso wie die Stelle der Anbringung! Das meinte ich mit Grundlagen, was alles notwendig ist das das Zeug steht und aushält ohne einzubrechen! Einfach die verkauften Bausätze zu beschreiben ist irgenwie am Sinn des Verstehens vorbei. :oops:
 
Das ist meine Laube, die hab ich komplett selbst gebaut.
Ohne jeden Plan :lol: oder Skizzen.

Während der Bauphase kamen die Ideen und Dinge die einfach sein müssen ganz von alleine.
Wenn ein Balken sich schon beim Drauflegen biegt sagt mir das daß er gestützt werden muß, oder eben aufgedoppelt wenns nicht anders geht.

5680_pflasterpergola13_1.jpg
 
moto4631 schrieb:
Das ist meine Laube, die hab ich komplett selbst gebaut.
Ohne jeden Plan :lol: oder Skizzen.

Bravo!

Während der Bauphase kamen die Ideen und Dinge die einfach sein müssen ganz von alleine.
Wenn ein Balken sich schon beim Drauflegen biegt sagt mir das daß er gestützt werden muß, oder eben aufgedoppelt wenns nicht anders geht.

Sieht wirklich fesch und zierlich aus!

Drei Sachen die mich augenscheinlich etwas misstrauisch machen (ich meine damit, dass ich mich das nicht in der Art getraut hätte) sind folgende:

1) Die 45 Grad Stützen sehen für mich arg kurz aus (wg. Stabilität)
2) Die Dachbalken hängen leicht durch (oder liegt´s an der Kameraoptik)
3) Sind die Pfostenständer ausreichend stark für die Menge an Holz die noch aufgesetzt ist (Schneelast?)?

Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber das sind die Grundfragen mit welchen ich hadere :D
 
Die Diagonalstützen sind ausreichend, kann man aber natürlich auch länger machen.
Manche sind auch etwas länger, sieht man auf dem Foto nicht.

Der vorderste Balken hängt minimal durch stimmt.
Drum hab ich ihn auch gleich aufgedoppelt, der hängt aber nicht wegen der Stabilität sondern wegen der Länge durch.
Immerhin ist die Laube 5x4m und das Holz 7er Staffeln.
Hat sich aber in den letzten 3 Jahren nicht verändert, sprich ich denke nicht daß er sich noch entscheidend bewegen wird.
Fällt auch irgendwie gar nicht auf wenn man davorsteht.

Die Schneelast ist kein Problem, nach 3 überstandenen Wintern trau ich mich das einfach zu sagen, davon waren 2 mit viel Schnee und einer (der Letzte) mit so gut wie keinem Schnee.

Zur Sicherheit hab ich aber in den beiden Schneereichen Wintern aber eine Stütze unter den vordersten Balken gestellt :wink:

Hier mal ein Foto das nur wenige Wochen alt ist.
Du siehst an dem Balken keine Veränderung zum Foto im Bauzustand.

5680_dscn4665_1.jpg
 
@Dr.Jur.von Campa

"man fragt einen Zimmerer(der weiss es aus dem Gefühl)"

Manche können das sogar berechnen :wink:

"Zb. Zapfenverbindung:Sehr aufwändig herzustellen und viel !!! weniger stabil als ein Blechverbinder!!!! weil der tragende Holzquerschnitt geschwächt wird,"

naja nich ganz richtig.
Mir hat ein Klug...er nen link geschickt (aus nem anderen Forum)

http://www.gradst.hr/katedre/mdk/hr/Dokumenti/arhitektura/PREDAVANJA - DRVO/DIN 1052; 2004-08.pdf



Hier kannst du gucken ab wann eine Blechverbindung mehr hält.



hutch :wink:

Ps.:Die Werte sind nicht unbedingt deckungsgleich mit meinen Erfahrungswerten. Zapfenverbindungen stellen sich manchmal sehr viel widerstandsfähiger dar, als Blechverbindungen.
 
Moin Hutch!
Zimmerleute sind keine Statiker, von daher gehts meist nur nach Gefühl, soll aber nicht heissen das Zimmerer dies nicht auch berechnen könnten nur offfiziell verwertbar sind Statiken nur vom Statiker.
Beim Zapfen hält ein eingeschlagener 100er Nagel mehr als der 20mm Holznagel, MPA-Eckernförde, wurde mal spasseshalber getestet :D , also es kommt immer auf den Lastfall an, hier wurde eine Zugkraft ermittelt, bei Scherkräften ists egal, da könnt der Nagel ganz wegbleiben. Fakt ist aber das das Zapfenloch den Holzquerschnitt erheblich schwächt, dazu kommt noch das dort im Fachwerkbau immer schön Wasser drin steht, es rottet !!
Als Alternative sehe ich noch die Metallverbinder die nicht sichtbar sind also Stabdübeltechnik erfordert aber präzise Arbeit. Beim Schuppen denke ich ist ein Winkelverbinder und Lochplatten das günstigste.
Nochmal zum Mühlenbau, Zapfen: Dort werden die Zapfenlöcher länger ausgestemmt als der Zapfen breit ist und seitlich Keile gesetzt damit alles später noch nachgestellt werden kann damit die Welle schön fluchtet.
 
Hallo,
häufig findet man passendes in grösseren Stadtbüchereien. Bei uns schaut man am besten in der Technikabteilung statt in der Hobbyliteratur. Dort findet man in der Regel auch die entsprechende Berufschulliteratur usw. und kann sich das passende raussuchen.
Was zu ergänzen wäre ist der Gärtner Band 4, Garten und Landschaftsbau aus dem Ulmerverlag.
 
Also, danke nochmals für die guten Tipps!

Das Gartenbau Buch werde ich auf jeden Fall noch näher ansehen.

Mittlerweile ist für mich doch einiges an verwertbarer Information zusammen gekommen und ich werde, sofern ich wirklich was angehe, nochmals mit konkreten Fragen auftauchen. Das vorläufige, persönliche Fazit ist für mich, dass es doch einen relativ großen Spielraum der Gestaltung und Ausführung gibt, der erst ab einer gewissen Größe durch Statik begrenzt ist. Daher werde ich im mindesten Fall mit 70er Pfosten und 16-19mm Schalungsbrettern planen, sowie mit verzinkten Blechverbindern und Schrauben rechnen. Damit sollte ich für kleine bis mittlere Nutz-Bauwerke sicher sein...
 
Thema: Holzschuppen oder ähnl., gibt es Literatur zum Selbstbau?

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