Chinesen aufs Einkaufstour

[Dietrich]

Hallo,

nicht nur Putzmeister, auch Schwing vorm Verkauf?
Hier

 

[henniee]

...
erschreckend!
...

 

[klassisch]

Das ist leider nur die Spitze des Eisbergs. Gerade während und nach der Krise sind einige gestanden Mittelständler mit Weltruf in Schwierigkeiten geraten und in Chinesische Hände übergegangen. Der Investitionsgüterbereich ist beim breiten Publikum nicht so bekannt und deshalb gibt es bei einem Verkauf nur selten große Schlagzeilen.
Nicht selten gehören die chinesischen Firmen Privatpersonen, die erst mal alles beim alten lassen. Wie sich das weiter entwickelt wird man dann in einigen Jahren sehen.
Cinesische Geschäftsleute darf man nie unterschätzen und Chinesen sind generell sehr patriotisch.

 

[Alfred]

Hallo,
wie wirtschaften diese Firmen eigentlich?
Bei einer Krise werden erst Leute abgebaut, Kurzarbeit angemeldet und dann entweder Pleite gemacht oder Investoren gesucht. Im Nachhinein wird dann festgestellt dass die Firma 120% überschuldet war, Inhaber und Erben gute Gewinne rausgezogen haben usw. Wie war das gleich wieder bei den Tannengrünen in Nürtingen?
Wie gewonnen so zerronnen, eine Technik die vor 50 Jahren erfunden wurde bringt halt keine 1000 Jahre Gewinn, wo wäre VW z.B. heute wenn sie den Käfer noch anbieten würden, natürlich in der 38. überarbeiteten Version?
Jeder Landwirt der täglich mit dem Blick zum Himmel um sein unternehmerisches Überleben bemüht ist hat wohl mehr Ahnung von Betriebsführung als viele in der deutschen Wirtschaft.
Wäre es sinnvoll eine Art Antipleiteüberwachung für Betriebe über 1000 Mitarbeiter einzurichten. Es wäre ganz einfach, was hast du und was must du bezahlen, was verdienst du und was hast für Kosten, welche Rücklagen? Damit wäre der Spielball Belegschaft schon mal gebremst.

 

[powersupply]

Hallo,
wie wirtschaften diese Firmen eigentlich?
Bei einer Krise werden erst Leute abgebaut, Kurzarbeit angemeldet und dann entweder Pleite gemacht oder Investoren gesucht. Im Nachhinein wird dann festgestellt dass die Firma 120% überschuldet war, Inhaber und Erben gute Gewinne rausgezogen haben usw. Wie war das gleich wieder bei den Tannengrünen in Nürtingen?

Das ist BWL in der Praxis.
Sparen und Schulden machen so lange es einem gut geht.
Währenddessen die Zinsen gewinnbringend abschreiben und dann den Bach runter gehen wenns wirklich scheiße läuft.
Ich kenn das irgendwoher.
Da soll es sogar Dax Konzerne geben die Aktien zurückgekauft haben damit sie nicht zu viel bares in der Schatulle haben...

PS

 

[Glatisant]

Hi,

die Beurteilung aus deutscher Sicht ist verständlich.

Stellt man sich aber mal 'daneben' und betrachtet es man mal aus einem anderen Standpunkt, dann stellt man fest, das deutsche Unternehmen nicht anders handeln wie chinesische - sofern sich die Möglichkeit bietet.

Bsp.:
es ist noch garnicht so lange her, daß sich zwei große dt. Autohersteller um die britischen Prestigemarken RollsRoyce und Bentley eine 'Bieterschlacht' geliefert haben.
Es war ja nicht so, daß BMW und VW die Marken nötig gehabt haben - sie handelten genau so, wie viele chin. Hersteller : man wollte das Prestige kaufen; VW kaufte deshalb ja auch Bugatti und Lamborghini
Aus britischer Sicht haben deutsche Firmen die britischen automobilen Aushängeschilder schlechthin gekauft ... wobei eine Firma auch noch 20% dem dt. Staat (Niedersachsen) gehört.

VW ist bei Scania eingestiegen, Daimler hat Freightliner übernommen (und wurde u.a. dadurch in den USA zum größten Hersteller von LKWs), ...

Die DeutscheBahn hatte vor sechs Jahren bereits britische Eisenbahnunternehmen gekauft, dann vor zwei Jahren den großen britischen Bus&Bahnbetreiber Arriva, welcher in mehreren europ. Ländern bereits tätig war - und sie kaufen weiter Link

Oder die DeutschePostAG, größtes Transport/Postunternehmen weltweit; DHL, Danzas und das britische Unternehmen Exel gekauft.

Es gibt somit genügend Beispiele, wo deutsche Firmen oder Gesellschaften exakt das gemacht haben, was chinesische durchführen - aus genau den selben Beweggründen.

Gruß, Glatisant

 

[Alfred]

Hallo,
bei den Chinesen geht es inerster Linie um den Wissenstransfer was man bei den Käufern der englischen Automobilfirmen durch die deutschen Konzerne nicht behaupten konnte.
Lt. Plusminus haben chinesische Firmen für ca. 10 Mrd. Euro in Europa investiert, in D um die 1,1 Mrd. Euro, dabei haben sie klamme Firmen übernommen von denen sie sich Technologien und Patente zur Nutzung in China erhofften. Jetzt stellt man fest dass man bestimmte Technologien nicht einfach übernhemen kann weil die Voraussetzungen in China fehlen. Wie hier gezeigt eine sogar kleinere Maschinenfabrik mit hochwertiger Fertigung oder eine Aluminiumgießerei funktionieren nur in einem Firmenverbund und Infrastruktur die es es so dort nicht gibt. Damit sei nicht gesagt dass sie es nicht schaffen, für uns bleibt die Frage ob wir es erwarten können bis das Lohnniveau und die Kosten in China so gestiegen sind dass bei uns eine Fertigung wieder rentabel wird.
China hat noch keine wesentlichen Technologieentwicklungen geschafft, nur kopiert, somit werden sie immer etwas hinten dran sein. Erst waren es die Kaffeemaschinen, dann die Computer und jetzt die Betonpumpen.

 

[Glatisant]

Hi,

Hallo,
bei den Chinesen geht es inerster Linie um den Wissenstransfer was man bei den Käufern der englischen Automobilfirmen durch die deutschen Konzerne nicht behaupten konnte.

na, die werden zu mitgekauften Patenten, Eintwicklungen und Wissen aber sicher nicht 'nein' sagen.
Warum kauft denn VW Giugiaro, doch sicher nicht wegen der Gebäude

Man muß doch nicht lange suchen, um ganz klare Aussagen bzgl. Kauf wegen Wissenstransfer zu finden.
Bsp. Link, letzter Satz.

für uns bleibt die Frage ob wir es erwarten können bis das Lohnniveau und die Kosten in China so gestiegen sind dass bei uns eine Fertigung wieder rentabel wird.

der Wandel ist schon im Gange :
Link

Gruß, Glatisant