Axt vom Hage-Baumarkt bricht entzwei

[gerrit]

nabend allerseits,
ich hab gestern mit einer Axt vom Hage-Baumarkt (Marke: Eichen, Alter: 3 Monate) ein paar Hölzer zerlegt und plötzlich machts Peng und die Axt (oder das Beil) bricht in der Mitte durch, während ich ein Stämmchen teilte. Ich bin sehr froh, dass mir nichts passiert ist!!
Die Axt lag bei 20,00€. Auf der Axt steht das GS Zeichen (geprüfte sicherheit) , aber sicher fühlt sich anders an.
Also, dies ist eine warnung an alle, die Billig-axt-käufer, nur wird sie kaum einer lesen.
Passiert das öfter, oder bin ich King Kong? Welcher Axt kann man denn wirklich vertrauen?

 

[Thomas.B]

@ gerrit:
Schon möglich, daß der Stiel mangelhaft war. Dann wird das Ding reklamiert und gut ist.
Aber bedenke folgendes:
Wenn man sich ungeschickt anstellt, bekommt man jeden Axtstiel aus Holz kaputt. Der Stiel ist dafür da, um die Axt zu beschleunigen und zu führen. Schon im Interesse Deiner Gelenke solltest Du im letzten Stückchen Weg die Last rausnehmen. Wenn Du bis zum Schluß mit voller Kraft durchziehst, belastet das den Stiel stark - und wie gesagt auch Deinen Körper, ohne daß es noch viel bringt. Das ist übrigens beim hämmern und ähnlichen Arbeiten genauso. Auch ist eine Axt nicht zum kräftigen hebeln mit dem Stiel gedacht, wie es gern gemacht wird, wenn sie mal festsitzt. Besonders seitliche Belastung setzt dem Stiel zu. Absolut materialvernichtend ist auch, wenn man nicht richtig trifft und statt mit der Schneide mit dem Stil dahinter trifft. Ein paar solcher Fehlschläge oder Mißhandlungen und der Stiel kann schon bedenklich geschwächt sein - ggf. ohne daß man ihm das auf den ersten Blick ansieht. Dann bricht er bei vergleichsweise geringer Beanspruchung.

Ich will Dir nicht unterstellen, daß Du nicht mit einer Axt umgehen könntest, aber vielleicht helfen Dir die Hinweise weiter - nicht immer muß das Material mangelhaft sein, wenn etwas zu Bruch geht. Nicht alles, was nicht 100%-ig monkeyproof ist, muß deswegen gleich Murks sein. Selbst bestes Holz ist in dieser Anwendung relativ rasch an seinen Grenzen angelangt. Man kann den Axtstiel nicht wesentlich dicker machen, da die Breite der Axt relativ zum Verwendungszweck kaum variabel ist und das Auge eben nicht größer sein kann. Zumindest bei der Verwendung von Holz sind also der Belastbarkeit enge Grenzen gesetzt.
Es gibt High end-Äxte mit Stielen aus hochwertigem (faserarmiertem?) Kunststoff. Allgemein bekannt ist Fiskars. Sehr schön und vor allem auch sehr hochwertiger Stahl, aber eben recht teuer. Es ist eben die Frage, wie oft man das Teil braucht. Uferlos mißhandeln darf man sicher auch die Kunststoffstiele nicht - auch wenn in der Werbung vorgeführt wird, wie man sie ordnungsgemäß mit dem Trekker überfährt...

Gruß
Thomas

 

[gerrit]

Mag schon sein, dass ich mit der axt nicht immer sachgemäss geschlagen habe ich bin kein profi.
Ich dachte echt, die Dinger seien unkaputtbar, zumindest wenn optisch in gutem zustand sind.
kurz vorm auftreffen die kraft rausnehmen werd ich mal ausprobieren.
danke und gruss, gerrit

 

[Thomas.B]

@ gerrit:
Wenn der Stiel optisch gut aussieht und einfach glatt gebrochen ist, sollte es zumindest mit der Reklamation keine Probleme geben. Vielleicht war auch auch wirklich das Holz mangelhaft.

Das mit der (teilweise) entspannten Muskulatur kurz vor Einschlag ist Übungssache. Wenn man mal lange hintereinander weg mit Hammer und Meißel, einer Axt oder z.B. Kreuzhacke gearbeitet hat, gewöhnt man sich das ziemlich schnell instinktiv an, weil ansonsten jeder Schlag "summt". Auch der richtige Winkel der Gelenke ist wichtig. Die müssen am Ende des Weges immer etwas "Reserve" haben - also nicht in voll durchgestrecktem Zustand die schlagartige Last erfahren. Es gibt auch eine Menge Sportarten, wo man sich tunlichst daran halten sollte, wenn man seinem Körper nicht unnötig schaden will. Da betrifft es meistens die Knie - ist aber grundsätzlich nichts anders. Ich denke, daß es dazu eine Menge Lesestoff im Web gibt - jedenfalls mehr als zum arbeitsmedizinischen Teil.
Die wichtigste Überlebensregel bei der Hackerei ist aber ein breitbeiniger Stand, so daß die Axt zwischen den Beinen durchschwingen kann, wenn man mal nicht getroffen hat - ohne eine Kniescheibe zu halbieren...

Gruß
Thomas