Alter McCormick 323 läuft immer wieder mal schlecht an

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powersupply

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Hallo

Der Cormick meines Schwiegervaters mach mal wieder Probleme und wenn ich ihn nicht hinkrieg geht er wohl den Weg den aller Eisenschrott mal beschreitet.
Zur Vorgeschichte:
Vor einem halben Jahr auf dem Weg zum Tüv begann er zwischen den einzelnen Zündungen immer mal wieder einen "Klopfer" einzulegen. Nach einer kurzen Wartezeit(Karre aus) vor dem Vorfahren wars wieder weg.
Gefühlsmäßig hatte er auch etwas weniger Leistung.
Einige Tage später wars dann wieder da und mein Schwiegervater lies den LMTechniker kommen. Natürlich war als der da war da wieder nix :evil:
Der hat dan noch ne Proberunde gedreht und nach den Glühkerzen gekuckt. Dabei stellte er dann fest, dass an einer die Kappe über dem Glühelement fehlte. Wo das hingekommen ist konnte er nicht herausfinden, meinte aber: "hoffentlich ist es nicht in den Zylinder gefallen" (wohin denn auch sonst Du Michel )
Jedenfalls lief die Karre heute wierde beschissen an und qualmte auch reichlich. Kann das sein, dass die Kappe sich an einem Ventil "verheddert" hat und dann und wann mal dessen Arbeit behindert?
Ist bei so einem Motor viel Öl um die Nockenwelle unterwegs? Ich würd ihn gerne mal ohne Deckel laufen lassen um das Arbeiten der Ventile zu sehen. Vielleicht ist ja auch eine Ventilfeder gebrochen. :glaskugel: Aber das würde sich ja vermutlich ständig bemerkbar machen.
Weis jemand vielleicht mehr?

PS
 
Kann gut sein, wenns klopft deutet das öfters mal daraufhin, dass die Einspritzdüsen verstellt sind, alt oder die Einspritzpumpe nicht richtig eingestellt ist oder ähnliches, auf jeden Fall, dass irgendwas zwischen Einspritzpumpe und Zylinder nicht ganz stimmt. Würde da jetzt direkt mal beim bestroffenen Zylinder nach der Einspritzdüse gucken und die mit so einem Gerät, wie ich lange Zeit mal da hatte zum Einstellen von so Düsen testen !
 
Moin und Danke schon mal für die Einschätzung.
Hast Du mir ggf ein wenig Literatur oder einen Link wegen dem Einstellen?

Gruß PS
 
Hallo PS,

eine Ferndiagnose via :glaskugel: ist sehr schwierig (vor allem bei dem vielen Nebel zur Zeit).

Ich würde folgendes überprüfen:
- Bekommt die ESP genügend Kraftstoff
>Tankbelüftung in Ordnung?
>Filter in Ordnung?
>Leitungen in Ordnung
>Vorförderpumpe liefert konstant ohne Aussetzer?
>Druckregelventil der ESP zur Regelung des Vorförderdruckes in Ordnung?

- Wird der Kraftstoff richtig eingespritzt
>Einspritzleitungen alle dicht?
>Einspritzdüsen spritzen richtig und tropfen nicht?
(Bitte wenn möglich bei einer Fachfirma machen lassen)

- Bekommt er genügend Luft
>Luftfilter sauber?
>Ansaugkrümmer in Ordnung?

- Ventiltrieb überprüfen
>Ventilspiel passt?
>Ventilführungen spielfrei (könnte sein das eins klemmt)
>Kipphebel in Ordnung (könnte einer evlt. am Lager gebrochen sein, oder Lagerbuchse defekt)

Das wäre jetzt mal das einfachste zum Überprüfen. Ich würde nun als nächstes die Kompression messen, wenn diese auf einem Zylinder abweichend ist den Kopf abnehmen und auf Ursachenforschung gehn.

Vor einem halben Jahr auf dem Weg zum Tüv begann er zwischen den einzelnen Zündungen immer mal wieder einen "Klopfer" einzulegen. Nach einer kurzen Wartezeit(Karre aus) vor dem Vorfahren wars wieder weg.
Gefühlsmäßig hatte er auch etwas weniger Leistung.

Kannst du den Klopfer genauer deffinieren?

Dabei stellte er dann fest, dass an einer die Kappe über dem Glühelement fehlte

Was meinst du genau mit Kappe?
Wenn du die Spitze meinst, diese könnte durch eine def. ESD weggebrannt oder abgeschmolzen worden sein.

Ist bei so einem Motor viel Öl um die Nockenwelle unterwegs?

Um die Nockenwelle ja, ich gehe jedoch davon aus das es sich hier noch um einen klassischen unten gesteuerten Motor mit Kipphebeln im Kopf handelt. Wenn dem so ist solltest du ihn ohne größere Sauerei ohne Ventildeckel laufen lassen können.

Halt uns auf dem Laufenden

Gruß

Josef


p.s. Bevor ihn der Schrotti holt, meld dich bei mir, ich würd ihn gleich holen.
 
@ Jungschweißer,
wieviele ESD's hast du bisher zerlegt bzw. überholt?

die mit so einem Gerät

Das Ding nennt sich übrigens Düsenprüfgerät.

Einspritzdüsen sind i.d.R. äuserst präzise gefertigte Elemente, und es muss daher mit äuserster Sauberkeit an ihnen gearbeitet werden.

Bevor am auch nur ans einstellen des Druckes denkt muss zu erst das Spritzbild geprüft werden! Ist dies in Ordnung kann man an den Öffnungsdruck denken.

Ich würde PS aber empfehlen die Düsen bei einer Fachfirma (Boschdienst etc.) überprüfen zu lassen, die entsprechenden Leute haben hier mehr Erfahrung und können dir an Hand der Typennummer auch sagen ob das Spritzbild passt da es hier einen Haufen unterschiede gibt.

Gruß

Josef
 
Danke für die Tips.
Wenn mir die Zeit reicht schau ich heut Nachmittag mal unter den Ventildeckel.
Wahrscheinlich muss ich aber erst den alten AS-Mäher wieder Flott machen. Der läuft auch schon wieder nicht mehr...

Gruß PS
 
Ne, Literatur hab ich net, aber du kannst ja mal fragen z.B. bei Firma Laucht in Niederwalgern (ca. 10km von Marburg) die vertreiben seit anfang an McCormick/ Ihc und sind sehr kompetent in Sachen Ersatzteile und haben bestimmt auch was an Genauen Daten für die Einstellung da, nach den vielen Jahren !
 
Oh je, da schwant mir schlimmes.
Wenn er Glühkerzen hat, dann hat er Vorkammern oder Wirbelkammern. Dann ist das, was fehlt, ein stück davon, und es wird wohl der Zylinderkopf runter müssen, dann wird man einen Schaden finden, mindestens Krater auf / im Kolben.
Ich behaupte mal ganz keck: auch Dieselmotoren dieses Alters benötigen einige solide Wissensgrundlagen, die zwar nicht zwingend eine 3-jährige Ausbildung benötigen, aber von der Schulbank aus ......
lieber Jungschweißer, Du musst nichts schreiben, wenn Du bei realistischer Betrachtung sagen musst: Ich hab eigentlich nur Ahnung davon, wer möglicherweise davon Ahnung hat......
im Bügelforum zum Thema "wie Hemden akkurat bügeln und falten" schreibt man ja auch nicht: frag doch mal die Freundin der Cousine meiner Mutter, die kann das seit 1963.....
wenn man selber nur weiß wie ein Bügeleisen aussieht und daß es heiß wird wenn der Stecker in der Steckdose steckt, kann man mitlesen, das wars aber auch schon. Man braucht auch nicht zu schreiben "tut mir leid, das weiß ich auch nicht" :mrgreen:
 
Ich hab noch gar keinen Motor oder ESp zerlegt, aber wenn niemand meine Hilfe will. Ich lag wenigstens richtig, dass es in die richtung Einspritztrakt gehen könnte.

Ich würde PS aber empfehlen die Düsen bei einer Fachfirma (Boschdienst etc.) überprüfen zu lassen, die entsprechenden Leute haben hier mehr Erfahrung und können dir an Hand der Typennummer auch sagen ob das Spritzbild passt da es hier einen Haufen unterschiede gibt.

Mein Patenonkel hat mir neulich erst gesagt, dass das nichts bringt. Er hat neulich erst neue Düsen mit Altöl eingepinselt um zu testen, ob die einem da neue aufdrehen wollen und das zu diesem genannten Dienst gebracht. Und nach 2 Tagen kam die Rückmeldung, da müssten direkt neue her, die wären viel zu alt und müssten direkt erneuert werden, dabei hat er die ja direkt aus der Packung !
Und der hat schon sehr viele EsP auseinander gehabt und ganze Motoren. Der musses wissen, daher hab ich ihm auch das GErät geschenkt.
 
monax schrieb:
lieber Jungschweißer, Du musst nichts schreiben, wenn Du bei realistischer Betrachtung sagen musst: Ich hab eigentlich nur Ahnung davon, wer möglicherweise davon Ahnung hat......
im Bügelforum zum Thema "wie Hemden akkurat bügeln und falten" schreibt man ja auch nicht: frag doch mal die Freundin der Cousine meiner Mutter, die kann das seit 1963.....
wenn man selber nur weiß wie ein Bügeleisen aussieht und daß es heiß wird wenn der Stecker in der Steckdose steckt, kann man mitlesen, das wars aber auch schon. Man braucht auch nicht zu schreiben "tut mir leid, das weiß ich auch nicht" :mrgreen:
:rotfl:
@JS: Warum nimmst Du Dir so was eigentlich nicht mal zu herzen?
So langsam reicht es doch mit irgendwelchen Weisheiten aus der Verwand/Bekanntschaft, findest Du nicht?
Wir hatten schon:
- Opa
- Onkel
- den berüchtigten Schweißlehrer
- Vater
- Praktikumsbetreuer
- Schweißtechnikhändler
- "einen Bekannten"
usw.

Was kommt als nächstes? Die Eingebung vom heiligen Geist?
Vielleicht solltest Du das ganze Zeug was manche Leute Dir erzählen auch mal kritisch betrachten - und etwas nachforschen, Deine eigenen Erfahrungen machen...
:wife:
...Nuhr..
 
Hallo,

@ Jungschweißer:

Nun möchte ich dein Wissen betreffend ESD's (Einspritz Düsen) etwas erweitern damit du vielleicht meinen Beitrag verstehst.

Einspritzdüsen dienen dazu den von der ESP (Einspritz Pumpe) mit Druck geförderten Kraftstoff in den Verbrennungsraum (je nach Motor Vorkammer, Wirbelkammer oder direkt) einzuspritzen. Damit der Kraftstoff besser zündet muss die Düse ihn mit genau deffinierten Werten zerstäuben. Wenn diese Werte (Zerstäubung, Winkel, Kegel, ...=Spritzbild) nicht innerhalb der vom Motorenerbauer deffinierten Toleranzen liegt sind am Motor auf kurz oder lang Schäden vorprogrammiert (dazu später mehr).

Nun zeigt dir dieses Bild eine klassische ESD im Schnitt:
Düse.jpg
Wie du sehen kannst besteht die eigendliche Düse aus aus zwei Teilen, dem Düsenkörper und der Düsennadel. Diese beiden Elemente werden aufeinnander eingeläppt damit die Düsennadel, von der Feder in den Sitz gedrückt, sauber abdichten kann.

Wenn nun der durch die Einspritzpumpe anfängt zu fördern (als Förderbeginn bezeichnet) in die Düse gelangt steigt, da die Düse noch geschlossen, der Druck. Ab einem deffinierten Druck (dieser wird durch die Einsptellplättchen Nr. 4 deffiniert als Öffnungsdruck) hebt sich die Düsennadel und der Kraftstoff wird durch die äuserst kleine Bohrung gepresst und zerstäubt. Endet nun die Förderung (Förderende) sinkt der Druck, die Düsennadel wird durch die Feder belastet wieder in den Sitz gedrückt und dichet die Düse wieder ab.

Da sich die Düsennadel bei jedem mal Einspritzen etwas bewegt unterliegt dies System einem gewissen Verschleiss. Durch diesen Verschleiß verändert sich mit der Zeit das Spritzbild.
Durch unsauberen Kraftstoff oder unsauberes Arbeiten an der Düse können auch Schmutzpartikel in die Düse gelangen, wenn diese Schmutzpartikel zwischen Nadel und Sitz kommen ist die Düse (meiner Erfahrung nach) meist irreparabel beschädigt.

Falsche Düsen bzw. beschädigte Düsen können durch ihr falsches Spritzbild folgende Schäden verursachen:
- Auswaschen der Vorbrennkammer
- Überhitzen der Vorbrennkammer (kann soweit gehn dass die Kammer rausfällt
- Beschädigung des Kolbens (ich hab schon einen Kolben gesehn der durch eine deff. Düse ein Loch eingebrannt bekommen hat)

Vielleicht verstehst du nun wieso ich schrieb er solle sie zu einem Fachbetrieb bringen oder kannst du das Spritzbild genau beurteilen? Und des weiteren, wer Einspritzdüseneinsätze mit Altöl behandelt ist für micht :crazy:

Mehr möchte und werde ich zu diesem Thema nicht mehr schreiben, auch verkneife ich es mir auf sämtliche Sondertypen (Plättchendüse, Junkersfächerdüse,...) einzugehn.


@PS, hat sich bisher etwas ergeben? Interessant wäre es die defekte Glühkerze zu sehn. Einstellwerte könnte man ggf. über diverse Foren (z.B. Traktorhof) beschaffen.

Gruß

Josef
 
Thema: Alter McCormick 323 läuft immer wieder mal schlecht an
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