Warum sind SD-Klingen bei VDE & mech. unterschiedlich?

Hallo,

der Threadtitel verrät ja schon meine Frage. Warum sind mech. Schraubendreher meißt verchromt und spitzgeschliffen, während VDE-Dreher brüniert und hohlgeschliffen sind???

Gruß Jan

Guten Morgen,
es hat wohl wenig Sinn die Klinge erst zu verchromen und dann mit Isolierung zu versehen.
Ich habe hier gerade einige neue Wiha liegen, die Klinge ist leicht konisch, vielleicht etwas weniger konisch als die normalen Dreher aber niemals hohl. Spitzgeschliffen sind sie neu nicht, erst wenn Willi Stinknormal sie auf dem Schleifbock bearbeit....

jan schrieb:

verchromt und spitzgeschliffen, während VDE-Dreher brüniert und hohlgeschliffen sind???

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Hohlschliff zwar besser, aber in der Produktion aufwendiger, deshalb seltener anzutreffen.

Es gibt IRC laut DIN zwei verschiedene Klingenformen (A+B) bei Schlitzschraubenziehern. Die eine ist die meißelförmige mit von der Klingenspitze ansteigendem Durchmesser, die andere die mit gleichem Durchmesser von Klingenspitze zum Klingenschaft. Warum die nicht meißelförmige Form bei Elektro-Schraubendrehern bevorzugt wird, ist einfach erklärt. Fast jedes Betriebsmittel hat heutzutage eine Abdeckung mit Loch über der Klemme (Fingersicherheit). Beim schrauben mit einer meißelförmigen Klinge klemmt sich der Schraubenzieher gerne mal in der Abdeckung fest oder erreicht die Schraube erst gar nicht.

Die Oberflächenbehandlung der Klingen ist wohl mehr oder minder Geschmackssache. Meine isolierten Belzer sind verchromt mit schwarzer Spitze - ob das eine Brünierung ist, wage ich zu bezweifeln. Meine alten Felo sind verchromt ohne Schwärzung an der Spitze. Die alten Witte hingegen wahrscheinlich durchgehend schwarz.

Die Schraubenzieher für mechanische Aufgaben haben mit einer meißelförmigen Spitze wohl einfach mehr Material an den kritischen Stellen.

Hallo,
auf eine Verchromung wird bei E-technischen Anwendungen verzichtet, da die Gefahr von abplatzendem Chrom und einem folgenden Kurzschluss besteht.

Grüße

Dominic

Lampe schrieb:

Die eine ist die meißelförmige mit von der Klingenspitze ansteigendem Durchmesser, die andere die mit gleichem Durchmesser von Klingenspitze zum Klingenschaft. Warum die nicht meißelförmige Form bei Elektro-Schraubendrehern bevorzugt wird, ist einfach erklärt. Fast jedes Betriebsmittel hat heutzutage eine Abdeckung mit Loch über der Klemme (Fingersicherheit). Beim schrauben mit einer meißelförmigen Klinge klemmt sich der Schraubenzieher gerne mal in der Abdeckung fest oder erreicht die Schraube erst gar nicht.

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Ich glaube wir reden aneinander vorbei, ist jetzt konisch in der Breite oder in der Dicke gemeint? Schraubenzieher die in der Klinge nicht dicker sind als der Schaft dahinter werden als Madenschraubenzieher bezeichnet, also für Madenschrauben die oft in tiefen Löchern sitzen.
Hohl geschliffene Schraubenzieher kenne ich nicht, könnt ihr mir da mall ein Beispiel zeigen. Unter Hohlschliff verstehe ich wenn ich z.B. ein Stemmeisen auf einer Schleifscheibe (radial) bearbeite.

Damit ist ein Hinterschliff gemeint. Die folgenden Bilder sollten das verdeutlichen:

Beides VDE-Schraubendreher, der orangefarbene hat den "besseren" Schliff, weil die Verdickung nach oben hin deutlich geringer ist und deshalb der "CAM-out"-Effekt extrem verringert wird.
.

Beide Schraubendreher sind übrigens von Walter-Schroeder.
"Breiter" im Sinne von meisselförmig werden zumindest VDE-Schraubendreher auf gar keinen Fall, weil das zu Gefährdung durch Kurzschlüsse führen kann.

Mit "hohlgeschliffen" und brüniert meinte ich diese Form:



Mit "spitz" und verchromt meinte ich diese Form:




Aber Lampe hat das ja sehr plausibel erklärt. Danke!

Gruß Jan


EDIT: Oh, Dirk war schneller.

z.B. Wiha

z.B. Wiha was? Wiha verwendet offenbar "geschlagene" Spitzen, die werden also nur in Form gehämmert. Sozusagen. Dürfte IMHO die billigste, aber auch ungenaueste Variante sein, was Maßhaltigkeit und "Sitz" in der Schraube angeht.