Alexander Goetzenstein <**********>
Newsgroups: de.rec.heimwerken
Subject: Re: Leitungssucher gesucht
Hallo,
Am 05.11.2017 um 21:57 schrieb Holger Korn:
> Am 05.11.2017 um 16:27 schrieb Dieter Wiedmann:
>> Was wirklich taugt ist der Bosch Wallscanner D-tect 150, aber der Preis
>> ist ehr nichts für Heimwerker.
>> Mittlerweile gibts auch einen "kleinen Bruder", den D-tect 120. Mit dem
>> hab ich allerdings noch keine Erfahrungen machen können.
> ist das sowas wie das:
>
https://walabot.com/diy
in einem Anfall von viel zu guter Laune habe ich mir das Ding mal zum Ausprobieren bestellt. Kosten: 140 Euro, davon 35 Euro Zoll und EUSt.
Rein äußerlich macht es einen soliden Eindruck, doch schon die Dokumentation ist eine Katastrophe: die Anleitung gibt es praktisch nur per Webseite, und die ist ziemlich schlimm aufgesetzt. So richtig merkt man das spätestens dann, wenn man sich die fehlende Anleitung aus der Webseite per Copy&Paste in ein Textdokument schaufelt: da tauchen dann einige Zeilen Text auf, die auf der Webseite nicht zu sehen sind. Die eigentlichen Informationen stecken dann in vielen kurzen Video-Clips, eine schriftliche Zusammenfassung gibt es nicht. Das mag für den Verkauf gut sein, für den Einstieg des Anwenders ist das eher nichts.
Aber irgendwann hatte ich mir meine eigene "Anleitung"
zusammengepfriemelt, und so konnte ich es gleich an meinem gerade im Bau befindlichen Badezimmer ausprobieren. Da habe ich alles, was man zum Testen braucht: Mauerwerk verputzt, Mauerwerk gefliest, Vorwand-Ständerwerk mit Rigips einfach und doppelt, Beton und Stahlbeton; in den Wänden dann Blech und Holz (Ständerwerk), stabile Stahlkonstruktionen (für Waschbecken, WC, Bidet), Wasser-, Abwasser- und Stromleitungen -also gibt es reichlich zu entdecken für das Gerät. Zudem weiß ich genau, wo die Dinge alle liegen, und wie tief. Also los...
Und was soll ich sagen: ich schwanke zwischen Enttäuschung und
Entsetzen: nur ein einziges Element wurde überhaupt entdeckt, und dann auch noch falsch identifiziert. Na gut, eine vermeintliche Wasserleitung ist jetzt materialtechnisch nicht so weit von einem Stahlständer entfernt, aber die Folgen sind gegensätzlich: während ich gern beim Bohren den Ständer treffen wollen würde (um etwas Schweres daran zu befestigen), möchte ich das bei einer Wasserleitung unbedingt vermeiden.
Den Rest der Leitungen hat das Gerät schlicht nicht gefunden, auch nicht im sog. RAW-Mode, der nur hin und wieder ein paar unmotivierte Flecken zeigte, oder eben alles in Rot. Ein Stahlblech (Ständerwerk) fand das Ding ebensowenig wie die übrigen 7 Stahlstützen oder Wasserleitungen (Alu) in ca. 3cm Tiefe, auch eine Mischarmatur bei fast unmittelbarem Kontakt blieb ihm verborgen. Auch den Verlauf eines Fallrohres in der Wand (Guss, 100er) konnte ich damit nicht entdecken. Nicht einmal ein stromführendes Elektrokabel in weniger als 1cm Tiefe unter Putz meldete das Teil. Kurz: ob man es benutzt oder einfach nur rätselt oder blind drauflos werkelt macht praktisch keinen Unterschied: wenn ich nicht ohnehin weiß, wo sich was befindet, hilft mir das Gerät genau gar nichts. Natürlich hilft es mir auch nichts, wenn ich die Lage der Leitungen nicht kenne, also genaugenommen nie.
Mein Fazit: rausgeschmissenes Geld. Wie die Videos erstellt wurden, ist mir ein Rätsel.
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Gruß
Alex