Welche Schutzbrille für Plasma-Schneiden ?

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schmiedinger

Guest
Hallo Forum

Bevor ich einen vielleich schmerzhaften Eigenversuch starte :crazy: , lieber zuerst mal gefragt :oops:

Brauche ich eigentlich zum "schneidbrennen" mit einem Druckluft-Plasma-Schneider einen großen "starken" (10-13) Schweissschirm, oder genügt da eine "normale" leichte Autogen-Schweissbrille ?

Lichtbogen im klassischen Sinn ist da ja dabei eigentlich keiner im Spiel, oder täusche ich mich ?
 
Ich würd mir dafür einen Automatikschweißhelm holen, beim Plasmaschneiden entsteht wie beim Schweißen nicht nur Licht sondern auch starke Strahlung und die kann zu einem "Sonnenbrand" führen. Einige Threads haben wir ja darüber, ich hab einen günstigen von Ben Royal/Stahlwerk und bin zufrieden.
 
Einen "Automatik" habe ich für`s WIG-Schweissen in Verwendung, keine Frage.

Bloss sieht man da nicht viel damit, außer man geht mit der Nase nah dran. Und das ist beim relativ schnellen "brennschneiden" irgenwie unübersichtlich. Da sieht man lieber aus der Distanz und behält den Überblick. Aber, wie gesagt, da ist der "Automatik" irgendwie zu Dunkel.

Mit einer Autogenbrille sehe ich alles was ich sehen will. ABER ....

Reicht der Schutz der Autogenbrille fürs "brennschneiden" mit Druckluft-Plasma ? Oder hab ich dann den berüchtigten "Sand" in den Augen ?
 
Danke "Holzsammler"

Habe es nun selbst mit der Autogenbrille versucht, auch nur kurze Schnitte, und ich habe mich wohl dabei gefühlt.

Nehme an, jeder kennt das Rationalitätsprinzip. Vielleicht nicht nach dem Namen nach, aber zumindest vom eigenen Verhalten her.

Da haben wir auf der einen Seite, das verbreitete "mit maximum Materialeinsatz (Werkzeug) das allerbeste Ergebnis erzielen". Techniker, und jene die kein eigenes Geld einsetzen müssen, neigen latent dazu.

Auf der anderen Seite haben wir "mit minimalem Materialeinsatz (Werkzeug) das gerade nötige Ergebnis erzielen". Kaufleute, und jene die ihr eigenes Geld einsetzen müssen, neigen latent dazu.

Wobei wir dadurch automatisch zu: ...

"Luxus-Marken-Optrel versus Noname-Baumarkt-Autogenbrille"
... kommen. Was ist da wohl die "bessere" Lösung ? :ducken:
 
@chevy...

Du kennst den Ausdruck "Autoscheu und Fliegerdammisch" ?

Feine Sache, so ein Dingens "mit 2.784 möglichen Einstellungen". Vor allem der Unterschied zwischen Einstellung. 2.311 und 2.312 der ist deutlich bemerkbar. Auf jeden Fall sein Geld wert :lichtauf:

Aber ....

... so weit ich mich erinnere, war da anfänglich von einer Schutzbrille fürs Plasmaschneiden die Rede :ducken:
 
Ich habe für meinen Helm(Optrel OSE Satellite "aka" E680) gebraucht 90 Euro bezahlt.

Es geht hier um die PSA und im Schadensfall um unwiederbringliches Augenlicht.
Ob die Autogenbrille auch das UV-Licht vom Lichtbogen ausreichend filtert sei mal dahingestellt.
Soweit ich weiß entsteht beim Autogenschweißen nicht soviel UV-Strahlung.
Da sollte man nicht kleinlich sein und an solchen Lächerlichkeiten sparen.
Außerdem kann man den Helm ja auch noch für andere Einsätze verwenden man ist damit ja nicht auf das Plasmaschneiden beschränkt.
Der Helm taugt ja auch noch für sämtliche andere Schweißarbeiten.

Gerade da scheint es sich ja auszuzahlen mal ein vernünfiges Stück Ausrüstung zu kaufen das nicht zu Billigheimerpreisen in der Bucht verscherbelt wird.

Wem die Minimal-PSA schon zu teuer ist der sollte vielleicht mal sein gesamtes Vorhaben auf den Prüfstand stellen.

Ob man sich dabei wohl fühlt ist ziemlich subjektiv.
Die Liquidatoren haben sich kurz nach ihrem Einsatz auch noch wohl gefühlt.
 
nunja, wie immer, das alte Leid ...

Optrel gibts bei mir für den Notfall, ansonsten müßen die Speedglas herhalten. Aber wie immer, macht mit Eurem Gesicht was Ihr wollt, nur eine Brille würde ich niemandem zum Plasmaschneiden empfehlen, auch nicht für mal eben ...

da reicht mal zu schnell in dickerem Material, und die ganze
tausende Grad heiße Plärre fegt einem ums Gesicht ...

liebe Grüße

Andreas
 
@ schmiedinger:
Den Sperian Gesichtsschutz habe ich durchaus für's Plasmaschneiden gedacht. Die Sache mit den tausenden Einstellmöglichkeiten bezieht sich auf die Kopfhalterung und dürfte das Produkt der Kombinationsmöglichkeiten für Winkel, Höhe, Kopfweite usw. sein. Ich finde die Rechnung auch etwas witzlos, das Produkt ist aber sehr gut. Ich besitze das Teil mit klarer Scheibe zum Flexen und habe seinerzeit irgendwas um gut 30 Euro bezahlt. Ich weiß jetzt nicht, was die getönten Scheiben hier kosten (Anhaltspunkt $ 25 auf ebay.com), aber es ist ein erschwinglicher Betrag für viel Komfort und Schutz.

@ RobMX246:
Ich habe für meinen Helm(Optrel OSE Satellite "aka" E680) gebraucht 90 Euro bezahlt.
Satellite und e680 sind nicht das gleiche, ich besitze beide. Der 680 ist das aktuelle Modell und hat (weitgehend) farbechtes Sehen sowie austauschbare Batterien. Die nichtvorhandenen Batterien waren der Schwachpunkt des Satellite, da die eingesetzten Goldcaps irgendwann den Geist aufgeben und die Kassette dann Schrott ist.
90 € für einen e680 wären ein echtes Schnäppchen, auch für einen gebrauchten.
 
Beim Plasmaschneiden soll um 60A mit Schutzstufe 11 gearbeitet werden, auch mit einem kleinen Plasmaschneider wird man also kaum unter 8 oder 9 kommen siehe Seite 19

Was der jwlg. Werker macht bleibt ihm selbst überlassen, von mir aus muss niemand beim Schweißen mit 500A eine Brille aufsetzen. Jeder muss aber auch mit dem Risiko leben.

Ich werde definitiv nicht empfehlen dass eine normale Autogenbrille reicht. Sollte dennoch jemand so arbeiten empfehle ich aber zumindest ein Visier drüber, so ist man vor heißen Spritzern geschützt. Der Kunststoff (oft PC oder "Makrolon") schirmt auch einen Teil der UV-Strahlung ab wobei das bei normalen Visieren nicht garantiert werden kann.
 
Was den Unterschied zwischen Satellite OSE und E680 angeht da hab ich da wohl etwas vorschnell Halbwissen publiziert.
Ich entschuldige mich dafür!
Ich kenne leider nur die Eckdaten vom E680 in der Hand gehabt hab ich den leider noch nicht.
Aber im Großen und Ganzen sieht der aus wie mein OSE Satellite und ist auch ähnlich oder gleich ausgestattet.
Das mit der Farbechtheit und den Batterien wusste ich nicht.


Falls mal ein Neuanschaffung nötig sein sollte welchen Helm würdet ihr empfehlen?

Optrel E680 oder einen Speedglas in ähnlicher Preiskategorie
 
Ob Ferrari oder Lambo is auch schon egal. Ich nehm den billigeren mit mehr Beinfreiheit wenn du weißt was ich meine :mrgreen:
 
@raubsau

Es ist imme wieder toll, wenn doch fragenbezogene hilfreiche Antworten kommen. Siehe:

... "auch mit einem kleinen Plasmaschneider wird man also kaum unter 8 oder 9 kommen siehe Seite 19"

Ich hab da auch was gefunden:
http://www.x-engineering.info/mediapool/92/922871/data/empfohle_Schutzstufen.pdf

Da geht die Tabelle für`s plasmaschneiden aber nur bis ~120A runter. Nachdem sich die Werte fürs plasmaschweissen und fürs plasmaschneiden in den oberen Bereichen nicht zusehr unterscheiden, denke ich kann man nicht viel falsch machen, wenn man sich auch in den unteren Bereichen beim schneiden an die Werte fürs schweissen hält.

Und jetzt wird es interessant. Für meinen max. 50A Plasmaschneider, den ich meist für meine dünnen Bleche ohnehin nur auf 30A eingestellt habe, sollte eigentlich die Schutzstufe 6 ausreichend sein. Betrachtet man die Aussage "Je nach Einsatzbedingungen kann auch die nächst größere oder kleinere Schutzstufe verwendet werden" so kommt man zur Erkenntnis, dass eine "leichte" Autogenbrille mit Schutzstufe 5 noch immer ausreichenden Schutz bietet.

Das war die Frage. Für 30-40 A tut´s eine 8,- Euro Brille auch. Noch dazu, wenn man nicht rund um die Uhr damit arbeitet.

Wer von euch ach so auf die persönliche Sicherheit bedachten Schweissern verwendet einen bleigefütterten Unterschutz ? Damit seine Zeugungsfähigkeit nicht vor die Hunde geht ?

Wer von euch ach so auf die persönliche Sicherheit bedachten Schweissern verwendet noch immer die "roten" Wolframelektroden ? Und schleift diese fröhlich auf ungekapselten Schleifeinrichtungen und handelt sich damit ein immenses Krebsrisiko ein ?
 
schmiedinger schrieb:
Es ist imme wieder toll, wenn doch fragenbezogene hilfreiche Antworten kommen. Siehe:

runter vom Gas.

Ich werde hier keinem empfehlen die roten Elektroden zu kaufen weil sie ja so toll sind (hab ich auch nie und ich verwende sie nicht) und genausowenig werde ich jemandem empfehlen sich mit "zu schwacher" Schutzausrüstung an die Arbeit zu machen.

Ich arbeite auch schonmal mit eigentlich unzureichender Schutzausrüstung, wer nicht, oder hast du immer brav Brille, Handschuhe und Gehörschutz an wenn du mit der Stichsäge schneidest?

Ich werde hier aber definitiv nicht empfehlen so zu arbeiten, auch wenn mancher meint es geht ohne weiteres. Im Internet sind mir zu viele Idioten unterwegs die meinen alles besser zu wissen und nachher kann man sich ihr gejammer anhören wenn sie sich die Äuglein verblitzt haben. So passiert als jemand mit ein paar Ampere Dünnblech geschweißt hat und dafür nur eine Schweißerbrille und keinen Schirm nehmen wollte.

Wer die Kohle für einen Plasmaschneider und eine WIG-Ausrüstung hat und dann an der PSA zu sparen beginnt ist m.M. nach selbst Schuld.

Wenn du dir meinen Post mal komplett durchliest und dann drüber nachdenkst wirst du vielleicht merken worauf ich hinauswill.
 
... "Ich arbeite auch schonmal mit eigentlich unzureichender Schutzausrüstung, wer nicht, oder hast du immer brav Brille, Handschuhe und Gehörschutz an wenn du mit der Stichsäge schneidest?" ...

Um es auf den Punkt zu bringen, ICH NICHT. Ich trage zu Brille, Handschuhen und Gehörschutz auch noch Sicherheitsschuhe, ich trage dazu einen feuerhemmenden Overall mit Zip`s statt Knöpfen, ich trage keine Uhr, keine Ringe, keinen Schmuck, bin ausgeschlafen und habe auch keinen Restalkohol im Blut. Ich gebe mir gute Chancen bei meinr Arbeit. Wenn ich die Zeit nicht habe mich ausreichend zu schützen, dann greife ich die Arbeit gar nicht an. Das ist so.

Ich habe zulange als Lehrlingsausbilder von hunderten Werkzeugmachern gearbeitet, habe als verantwortlicher Abteilungsleiter einer Sondermaschinenbauabteilung mit 65 MA trotz ständiger sicherheitsrelevanter Schulungen und Unterweisungen viel zu viele Arbeits-Unfallberichte geschrieben, habe auch schon mal einen Handschuh mit einem Finger drin aus einer Spänewanne geholt und bin mit dem dem Verunfallten ins Krankenhaus hintennach gefahren. Da wird man vorsichtig.

Aber eines habe ich bei all den Sondermaschinen die wir gebaut haben, die ich selbst mit einer CE Kennzeichnung versehen habe, für deren Sicherheit ich persönlich haftete, gelernt. Ist eine Einrichtung derart abgesichert, dass der Eindruck entsteht, es ist alles sicher. Genau dann gibt es die unglaublichsten Unfälle. Weil die Vorsicht wegen der trügerischen Sicherheit in den Schatten gedrängt wird. Einen rotierendne Roboter kann man mit einem Absperrband genau so effektiv sichern, wie mit einer Vollkapselung. In die Nähe des Absperrbandes wird sich niemand wagen, an die Vollkapselung lehnt und lümmelt sich gerne jemand.

Eine 8,- Euro Schweissbrille, im Bewusstsein der Grenzen der Leistungsfähigkeit des Schutzes richtig eingesetzt, ist meiner Meinung nach um einiges effektiver, als mit Unwissenheit und blindem Technikvertrauen jedesmal ins volle zu gehen. Weil ja ob der besten Schutzausrüstung ohnehin nichts passieren kann.
 
RobMX246 schrieb:
Falls mal ein Neuanschaffung nötig sein sollte welchen Helm würdet ihr empfehlen?

Optrel E680 oder einen Speedglas in ähnlicher Preiskategorie
Das ist schon fast eine Glaubensfrage. Wer in dieser Klasse sucht, hat die Frage, ob ein Hunderter mehr oder weniger für den Schutz der Augen relevant ist, bereits beiseite geschoben. Beide Fabrikate haben gegenüber dem Konkurrenten Vor- und Nachteile.
Meine Entscheidung für den Satellite fiel seinerzeit aufgrund der Regelbarkeit bis Stufe 5 runter. Ich brauch's immer etwas heller als der Durchschnitt, Augen sind nun mal nicht genormt. Speedglas hat die hellere Hellstufe mit 3 vs. 4, die helleren Dunkelstufen waren und sind für mich jedoch wichtiger.

Den Nachteil des Satellite mit der Lebensdauer der Kassette hatte ich ja schon erwähnt, mit der neuen Generation ist dieses Thema endlich durch. Die fast farbneutrale Wiedergabe ist auch toll.

Speedglas hat die in meinen Augen beste Kopfhalterung. Auch gibt es Modelle mit seitlichen "Fenstern", was für manchen ein Vorteil ist. Ebenso wie ein größeres Blickfeld mancher Speedglas-Modelle sehe ich das allerdings nur als Vorteil in Zwangslagen. Damit meine ich jetzt nicht die Position der Schweißnaht, sondern die Position, in der sich die Augen des Schweißers zur Naht befinden. Wenn man den Kopf mit Helm nicht so positionieren kann, daß ein gerader Blick auf die Naht möglich ist und man aus dem Augenwinkel heraus arbeiten muß, dann wird man für ein großes Sichtfenster dankbar sein.
Der e680 hat schon ein größeres Sichtfeld als der Satellite, bei normaler Kopfhaltung ist der Unterschied jedoch bedeutungslos. Mir brächte noch größer also nichts, Dir vielleicht schon.

Ähnlich wird es beim Gewicht aussehen. Speedglas ist tendenziell ein wenig leichter. Ich habe aber auch noch einen Helm aus Fiberglas, der ist deutlich schwerer.

Über das Pro und Contra der Topmodelle von Optrel und Speedglas zu diskutieren ist entweder Jammern auf höchstem Niveau oder eine Frage persönlicher Präferenzen. Solange Du nicht in einem Bereich spezielle Anforderungen hast, die nur einer von beiden erfüllt: Beide anprobieren und nach Gefühl entscheiden.
 
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