Edelstahl-Beizgerät

Diskutiere Edelstahl-Beizgerät im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo alle zusammen, kennt sich jemand mit der Funktionsweise von Edelstahlbeizgeräten aus? Wenn ich die Dinger sehe, habe ich immer irgendwie...
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chemiker

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Hallo alle zusammen,

kennt sich jemand mit der Funktionsweise von Edelstahlbeizgeräten aus? Wenn ich die Dinger sehe, habe ich immer irgendwie das Gefühl, dass man die für kleines Geld selber bauen könnte 8) . Ist das nicht vom Prinzip ein "normaler" Trafo? Mehr als 2 Buchsen für die Stromentnahme haben die doch nicht, oder?

Weiß jemand, mit welchen Spannungen und Stromstärken die Geräte arbeiten?

Und weiß jemand, was in der verwendeten Elektrolytflüssigleit enthalten ist? Normale Beizpaste, also mit Flußsäure und Salpetersäure, wäre ja unsinnig. Ich vermute mal, da ist nur ein Salz drin, damit die Flüssigkeit den Strom leitet, es darf nur kein Chlorid enthalten sein. Vielleicht ein Nitrat?

liebe Grüße

Holger
 
Ströme um die 20A bei ca 8V.
zum Reinigen Wechselstrom und zum Polieren Gleichstrom.
Elektrolyt ist meistens Phosphorsäurebasis um die 40% Konzentration.
 
hallo zusammen,

habe mir jetzt so ein gerät zugelegt. habe noch nicht viel herausgefunden, angaben des lieferanten:

strom: 16 a
spannung: 24 v, gleichstrom zum reinigen

elektrolyt ist als pulver dabei gewesen, phosphorsäure würde sinn machen, da phosphate eisenionen als komplex binden können, aber das pulver halte ich eher für ein fluorid oder hydrogenfluorid, da es als giftig gekennzeichnet ist und zur aufbewahrung keine glas- oder metallgefäße verwendet werden sollen, was bei phosphorsäure mit glas kein problem wäre. werde aber noch weitere analysen machen.

grüße

holger
 
chemiker schrieb:
Hallo alle zusammen,

kennt sich jemand mit der Funktionsweise von Edelstahlbeizgeräten aus? Wenn ich die Dinger sehe, habe ich immer irgendwie das Gefühl, dass man die für kleines Geld selber bauen könnte 8) . Ist das nicht vom Prinzip ein "normaler" Trafo? Mehr als 2 Buchsen für die Stromentnahme haben die doch nicht, oder?

Weiß jemand, mit welchen Spannungen und Stromstärken die Geräte arbeiten?

Und weiß jemand, was in der verwendeten Elektrolytflüssigleit enthalten ist? Normale Beizpaste, also mit Flußsäure und Salpetersäure, wäre ja unsinnig. Ich vermute mal, da ist nur ein Salz drin, damit die Flüssigkeit den Strom leitet, es darf nur kein Chlorid enthalten sein. Vielleicht ein Nitrat?

liebe Grüße

Holger

Hallo.....
ja die selben Gedanken hab ich mir auch gerade gemacht. Wenn zum Beizen Wechselspannung verwendet wird, dann muss doch ein stinknormaler Trafo (natürlich mit der entsprechenden Leistung) dafür reichen.
Das mit dem 24V/16A/50Hz liest man auch in Beschreibungen von 1000€ teuren Geräten. Wenn die aber nur 230V auf 24V runtertransformieren, dann ist das Geld aber megahappig.

@ chemiker: Wie es aussieht, hast du dir ja schon so ein Gerät zugelegt. Kannst du uns etwas aus deiner Erfahrung berichten? Ich habe überhaupt keine Ahnung wie der Vorgang eigentlich abläuft.
Gut, man hat 2 Elektroden, die muss man wahrscheinlich irgendwo an dem Werkstück anbringen. Links und rechts von der Schweißnaht??? Dann wohl mal das Gerät einschalten und das Mittel über die Schweissnaht pinseln????

mfg
hk007
 
Hallo hk007,

erstmal kurz zur Funktionsweise: Du legst eine Klemme irgendwo an das Werkstück, wie ein Massekabel beim Schweißen, und fährst mit der anderen Elektrode, um deren Ende ein mit der Elektrolytlösung gewickeltes Vlies befestigt ist, über die Schweißnaht. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Mit der Zuammensetzung der Elektrolytlösung habe ich noch keine Fortschritte gemacht, das will ich immer "nächste Woche" machen. :roll:

Liebe Grüße

Holger
 
chemiker schrieb:
Hallo hk007,

erstmal kurz zur Funktionsweise: Du legst eine Klemme irgendwo an das Werkstück, wie ein Massekabel beim Schweißen, und fährst mit der anderen Elektrode, um deren Ende ein mit der Elektrolytlösung gewickeltes Vlies befestigt ist, über die Schweißnaht. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Mit der Zuammensetzung der Elektrolytlösung habe ich noch keine Fortschritte gemacht, das will ich immer "nächste Woche" machen. :roll:

Liebe Grüße

Holger
Hi chemiker,

danke für die Antwort(en). Würde gerne noch etwas nachfragen:

- Die Elektrode mit dem Vlies: Aus welchem Material ist die? Hab mal was von Graphit gehört ?? :roll:
- Wie lange wird die Naht behandelt?? Nur drüberstreichen oder mit Druck?
- Thema Strom: Kannst du uns sagen, ob es jetzt Gleich- oder Wechselstrom (zum Beizen) ist? Spannung 24V und Stromstärke 16A hast du ja schon gesagt.

gruß/hk007
 
Hallo hk007,

die Elektrode ist aus Edelstahl. Für schwer zugängliche Stellen ist auch schnell eine passende neue Elektrode geschweißt.
Eine Zeitangabe ist schwierig, "wie lange" für was? Das hängt natürlich von der Länge der Naht ab, und ich gehe zunächst zügig über die ganze Naht und dann über die etwas hartnäckigeren Stellen. Also das Ganze geht recht zügig, aber einen Wert von x Sekunden je Zentimeter kann ich Dir nicht sagen. :wink:

Ich kenne Deine Vorstellung von Druck nicht, ich würde das "mit leichtem Druck" nennen, so dass alle Stellen, insbesondere an den Rändern der Naht, auch mit dem Elektrolyt in Verbindung kommen, sonst fließt da ja kein Strom. Man muß halt die Stellung der Elektrode den Gegebenheiten anpassen, bzw. eine neue Elektrode basteln.

Das Thema Gleichstrom/Wechselstrom habe ich nicht nochmal überprüft.

Liebe Grüße

Holger
 
chemiker schrieb:
Hallo alle zusammen,

kennt sich jemand mit der Funktionsweise von Edelstahlbeizgeräten aus? Wenn ich die Dinger sehe, habe ich immer irgendwie das Gefühl, dass man die für kleines Geld selber bauen könnte 8) . Ist das nicht vom Prinzip ein "normaler" Trafo? Mehr als 2 Buchsen für die Stromentnahme haben die doch nicht, oder?

Weiß jemand, mit welchen Spannungen und Stromstärken die Geräte arbeiten?

Und weiß jemand, was in der verwendeten Elektrolytflüssigleit enthalten ist? Normale Beizpaste, also mit Flußsäure und Salpetersäure, wäre ja unsinnig. Ich vermute mal, da ist nur ein Salz drin, damit die Flüssigkeit den Strom leitet, es darf nur kein Chlorid enthalten sein. Vielleicht ein Nitrat?

liebe Grüße

Holger


Moin, ist zwar schon eine weile her, mit diesem Beitrag.....

Aber ich hatte damals auch das Problem. Bis ich dann auf diese Idee kam. Wir nahmen uns einfaches Auto Batterie Lade Gerät, am besten 24 V oder 36 V daraus machen, (Gleich Strom, Kein Wechsel Strom.) an den MINUS-Pol kommt die VA-Lanze mit Glasfasser Vlies. PLUS-Pol ist als Klemme an das zu reinigte Werkstück. Und flüssiges Elektrolyt, kostet ca 20,- € / l. Mehr braucht ihr nicht. Fast gleiche Bau Art weise, hab ich bei Ebay gesehen für 900,- :lol: Meiner kostet mich nur 20,- Elektrolyt + das Vlies.

Habe heute auch für meinen Chef so eins zusammen gebastelt. Der war Happy ! Etliche hundert Euros gespart...
Mfg. ACID
 
Hallo

Auch mal ein paar Fragen zum Thema.

Was ist denn der Vorteil, im vergleich zum Beizen mit Säure?

Und wie schaut das ganze, dann praktisch aus.

Muß man, dannach noch polieren?

MFG Ronny
 
bashy schrieb:
Hallo

Auch mal ein paar Fragen zum Thema.

Was ist denn der Vorteil, im vergleich zum Beizen mit Säure?

Und wie schaut das ganze, dann praktisch aus.

Muß man, dannach noch polieren?

Was ist mit großem Bauteilen, meine geht doch sicher ins Geld, bei dem Elektrolyt?

MFG Ronny

Also, beim Beizen mit Säure entstehen giftige Gase. Also nur im Freien oder gut beluftetem Raum anwenden. Schutzbrille, Handschutz, Atemschutz. Nach dem die Beize abgewaschen ist, muss man nach polieren...

Beim Elektrischen Beizen entstehen keine Giftige Gase. Nach dem E-Beizen muss man auch mit Wasser alles abwaschen und nach polieren.

Wir verwenden Säure-Beizen nur im Sommer. Weil es schneller ist. Im Winter ist es zu kalt und der Beiz Vorgang dauert zulange. Da wird das E-Beizen angewendet.

Bei Großen Bauteilen würde ich auf Säure zugreifen und mit Dampf-Straller abwaschen.

Mfg. Acid
 
Danke für die flotte Antwort.

Habe letztens für ein bekannte, einen haufen Edelstahlgeländer / fr. Balkone für Ihren Neubau zusammen gebraten.

Da gingen fast, 4 Dosen Beizpaste drauf (Antox ~ 100 €), hauptsächlich wurden die Queerstabhalter gebohrt, dann die Stäbe gesteckt und ringrum geschweißt.

DSC00168.JPG


Später, aus Zeitmangel / Kosten wurde dann nur noch ein Hefter oben und unten gesetzt, konsultierte vorher einen Metallbaumeister, er macht das auch so ... zudem hat sich das ganze mit den Heftern, nicht mehr so arg verzogen, als mit dem durch schweißen ...

Beim Beizen, lief die ganze Säure in die Bohrung, trotz reichlichens spülen, mit einem Kärcher, hat es hier und da, ein wenig gerostet, das meiste ging zum Glück, mit polieren + verdünter Sprühbeize runter.

Überlege mir für solche Geschichten, auch solch ein Gerät zu basteln (Danke mal das ist einfach sauberer, wie mit Säure), wie schaut das denn im Dateil aus:

Auto Batterie Lade Gerät, am besten 24 V oder 36 V daraus machen, (Gleich Strom, Kein Wechsel Strom.)

Hast Du da einen Schaltplan?

MFG Ronny
 
Ich hatte den Thread schon etwas vergessen gehabt :oops:

Wenns jemanden weiterhilft kann ich gerne mein Gerät zerlegen um evtl. Details zu fotografieren :lol:
 
Immer her mit den Bildern :))

Kommen wohl in der Bucht, so etwas über 300 Kröten, die Frage wäre, ob man sich sowas Preiswerter bauen kann, laut acid31 schon.

Habe einen Elektroniker, in der Verwandschaft, wenn ein Schaltplan vorliegen würde, könnte ich Ihn mal drauf ansetzten.

Schön, wäre wenn man mal messen könnte, was da für eine Spannung raus kommt, wird doch sicher, irgend wie moduliert sein.

Muss ehrlich sagen, das mir 300 Latten zu teuer wären, gebrauchen könnte ich sowas dennoch :))

MFG Ronny
 
Mal sehen vielleicht hab ich heut noch Lust dazu...

Hab 300,- bezahlt allerdings mit insgesamt 20 Liter Flüssigkeit und einigem Zubehör mit dem Otto Normalverbraucher eigentlich so gut wie ewig auskommen sollte.
Die Zusatzkosten halten sich also im eigentlich nicht vorhandenen Rahmen.

Das Gerät funktioniert spitze, bloß hab ichs bis jetzt nicht ganz so oft gebraucht wie angenommen.
 
Hallo,

was mich interessieren würde ist, welche Stromstärke hier benötigt wird (Ampere).

Gruß

Josef
 
Moin, in Sachen Strom, angefangen mit 12 V bis 36 V.
Stärke 5-A, 15-A, 25-A.

Bei mir laufen die Dinger ( Kfz Batterieladegeräte ) mit 36V und 15A. Baujahr bestimmt 1982 :lol: und der Andere mit 30V, 4-A. Ist aber zu schwach für dickere Nähte. Also je mehr Volt und Ampere zahl, desto leichter, bzw schneller wird die Schweiß naht sauber.

Edit: Entfernt von moto4631
Bitte nicht mit solchen Sachen rumspaßen, es gibt Leute die das Ernst nehmen und sich damit selbst in Gefahr bringen!



Also wie gesagt, dafür braucht ihr kein Schaltplan, sondern ganz normales Kfz Batterieladegerät mit 24 V und ausreichendem Ampere, je mehr desto besser, oder ein Trafo mit Gleichstrom Richtung. Die sind meistens 6V, 12V, 24V, 36V.
Beim Conrad zb. ein Trafo 6 bis 36 V hat aber 3 A . Kostet 25,30€

Mit dem Wechselstrom kann man das VA Elektrisch polieren. Nur zur Info

Wechselstrom bezeichnet elektrischen Strom, der seine Richtung (Polung) in regelmäßiger Wiederholung ändert und bei dem sich positive und negative Augenblickswerte so ergänzen, dass der Strom im zeitlichen Mittel null ist. Abzugrenzen ist der Wechselstrom von Gleichstrom, der sich (abgesehen von Schaltvorgängen oder Einflusseffekten) zeitlich nicht ändert,

Als Gleichstrom wird ein elektrischer Strom bezeichnet, dessen Stärke und Richtung sich nicht ändert

Mfg. Acid
 
Nabend

Hier ist ein Shop, wo es den ganzen Kleinkram gibt.

http://profi-schweiss-shop.de/index.php?cat=c19_Beizgeraet-Zubehoer.html

Hat denn inzwischen jemand Erfahrung, mit einem Ladegerät sammeln können?

Bekomme morgen ein Ladegerät für Nix, Nachteil ... man braucht wohl eine Sackkarre :rotfl:

Irgend was um die 40 A (etwas mehr mehr und es könnte als Schweißgerät durchgehen).

Bekannter Metallbaumeister, hat sich auch solch ein fertig Gerät gekauft, habe es aber noch nicht in Aktion gesehen.

Könnte mal jemand, nen Foto solch einer selbst gebauten Reinigungs-Elektrode posten?

Wieder solch ein Dingens, was von Elfen oder blinden Veganern Mundeblasen wurde ... anders kann man sich die Preise nicht Erkären ...

Reinigungs-Elektrode Standart 60 gr. Reinigungs-Elektrode Standart 60 gr.

39,95 EUR


Brauche demnächst, solch ein Gerät.

MFG Ronny
 
Jungschweißer schrieb:
Nimm Beizpaste und gut is.

Jo, kann ich nur bestätigen.
Und damit biste (notgedrungen) auch an der frischen Luft :top:
 
Das einfachste und beste ist ein elektrolytisches Reinigungsgerät sind aber glaub ich teuer.
 
Thema: Edelstahl-Beizgerät

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