@ tesuji:
tesuji schrieb:
Doch, das gibt es wohl, die GBHs schalten nach der Anzeige im Display ab!
Das müßte dann ein zweifelhafter Fortschritt neuerer Geräte sein. Da bin ich bis zur Vorlage von detaillierten Beweismitteln erst einmal der ungläubige Thomas. Wenn sich das bestätigen würde, würde das Fragen nach dem Sinn - insbesondere in Profigeräten - aufwerfen. Machen kann man das natürlich. Eine schlagartige Abschaltung wie bei vielen Waschmaschinen - nach verschiedenen technischen Ansätzen realisiert - wäre prinzipiell in Ordnung. Das Weiterarbeiten mit verschlissen Kohlen und zu wenig Anpressdruck strapaziert nämlich den Kommutator. Dann wäre die Anzeige eines entsprechenden Symbols etc. eine Fehleranzeige. Sinn einer Serviceanzeige ist hingegen, vor einem bevorstehendem Defekt, Ausfall oder Erreichen einer Verschleißgrenze zu warnen; wie beim Auto.
tesuji schrieb:
wenn die Kommunikationsgenies dir zum wiederholten Maß versprechen ... aber nichts desgleichen geschieht"?
Joa, das können die am besten... Im Ernst: So etwas passiert viel zu oft. Die Firmen haben m.E. immer noch nicht erkannt, wie geschäftsschädigend solche Praktiken sind. Das hatte ich in meinem vorherigem Posting schon umrissen. Heute ist das eben anders, als in der "Vorinternetära". Die Wahrscheinlichkeit, daß einem so etwas ganz schnell um die Ohren fliegt, ist ziemlich groß - im Kleinen bei einer Servicehotline genauso wie im Großen wie z.B. in der Politik.
@ hs:
hs schrieb:
hatte es auch nicht ernsthaft gemeint
Ist doch klar.
hs schrieb:
Es gibt für jede Zielgruppe inzwischen das passende Gerät
Also meinereiner fühlt sich vernachlässigt. Sollte ich nur eine Einmannzielgruppe sein?
hs schrieb:
selbst wenn ich regelmäßig neue Billighämmer kaufen muß
Kriegst Du die denn häufig kaputt? Wenn ja, wie? Also ich nicht und ich mache schon recht viel damit. Wie Dir vielleicht noch in Erinnerung ist, habe ich seit Jahren 3 preisgünstige SDS-Bohrhämmer in verschiedenen Größen und Ausführungen, die alle ihren Aufgabenbereich haben. Die halten seit Jahren. Defekte gab es noch nicht. Gut - speziell der Größte ich ein ziemlich rustikales Gerät. Mich stört etwas mehr Gerätemasse nicht, wenn es mit Langlebigkeit und Servicefreundlichkeit aufgewogen wird.
Deine Meinung zu einem annähernd linearem Zusammenhang zwischen Preis und Qualität teile ich nicht. Die HK sind bei den meisten teuren Markengeräten nur ein geringer Bruchteil des (Listen-) Preises. Qualitätsunterschiede gibt es natürlich - sowohl bzgl. der Konstruktion, wie auch bzgl. der Material- und Verarbeitungsqualität. Deren Einfluß auf die HK wird bei Großserienproduktionen oft überschätzt.
hs schrieb:
Wäre z.B. Dein befreundeter Handwerker bereit, trotzdem er das Gerät nicht 'so sehr oft' nutzt, den höheren Preis dafür zu zahlen ?
Grundsätzlich bereit wohl schon. Er tendiert gern dazu, hochwertige Werkzeuge etc. anzuschaffen - allerdings muß das die Kasse erst einmal hergeben. Schließlich hat er viel Geld investiert - 1000 Euro für einen Bohrhammer ist eine Menge Geld - und daraus resultiert natürlich eine gewisse Erwartungshaltung.
hs schrieb:
Du hattest ja mal Innovationen, die Du bei Winkelschleifern von Markenherstellern erwarten würdest, genannt : z.B. ein Ölbadgetriebe.
Da erwarte ich ganz andere Dinge - kann man hier an mehreren Stellen nachlesen. Ein Ölbadgetriebe wäre bei Beibehaltung der bestehenden Grundkonzeption nur eine Verwaltung des Notstandes und mit geringem Aufwand realisierbar.
pneumatische Werkzeuge:
Ein Anachronismus mit unbesteitbaren Vorteilen in speziellen Anwendungen, der aber auch viele Nachteile hat. Ich habe z.B. hier zum Thema passend einen kleinen Presslufthammer, der sich wunderbar zum großflächigem Abschlagen von Putz, alten Fliesen etc. eignet - einfach weil er so leicht ist. Eine vernünftige und praktische Universallösung ist das nicht.
hs schrieb:
Na ja - und Innovation. Was Metabo wohl dieser 'Design-Bohrhammer' gekostet hat ?
Genau das meinte ich mit meinem Seitenhieb in diese Richtung. So etwas ist doch nur peinlich. Eine ausreichende Ergonomie und dann vor allem innere technische Werte sind es, die zählen (sollten).
hs schrieb:
kann ich so viel nicht drüber schreiben.
Wie Du weißt, repariere ich relativ oft Waschmaschinen, Geschirrspüler etc. BSH hat bis etwa zur Jahrtausendwende ziemlich gute Waschmaschinen gebaut. Nur die Lebensdauer der Laugenpumpen war prinzipbedingt sehr begrenzt. Trotzdem ist die leckagesichere Lösung der sogn. Magnetpumpen im Ansatz schon i.O. - nicht in Ordnung sind die bescheidene Grundqualität und vor allem der Preis, den BSH für diese Verschleißteile aufruft. Glücklicherweise kann man die auch wo anders kaufen und die Reparatur an sich ist auch kein Hit. Natürlich ist das alles stark verbesserungswürdig, aber es war gemessen an den sonstigen Mitbewerbern schon solide und ordentlich. Eine Miele-WM war besser, aber nicht soviel, wie sie teuerer war. Somit hatte das alles irgendwie seine Richtigkeit und hat eine breite Kundenschicht angesprochen, die ein solides Mittelklassegerät wollten. Diese WM sind heute langsam am Ende ihrer Zeit. Die Kunden waren i.d.R. recht zufrieden und tendieren dazu wieder BSH zu kaufen. Jetzt bekommen sie aber kaputtgesparte Geräte, die bei weitem nicht so lange halten werden oder beim Versuch, das zu erreichen, sehr hohe Reparaturkosten generieren werden. Technisch hat sich bzgl. des Gebrauchswertes so gut wie nichts getan. Wie schon bei den Werkzeugen: Diese Karte kann man nur einmal spielen und i.d.R. ist es dann einer der letzten. Bei langlebigen Produkten dauert es entsprechend länger, bis der Ruf nachhaltig zerstört ist. Ab da verkauft man nur noch über den Preis und damit kommt man in D nun einmal nicht weit. Folgerichtig ist das Werk in Berlin bereits dicht.
Gut wir schweifen hier ab, aber hinter solchen Entscheidungen steht das gleiche Management und seine Einstellung hinsichtlich einer langfristigen Firmenpolitik bzw. eben gerade das nicht. Die BWLer nennen das Harvesting.
Gruß
Thomas