@ Trabold:
Na ja, etwas komplexer ist die Geschichte mit den Akkus schon. Im Moment gibt es 3 grundsätzliche Technologien der Bleiakkus, welche am Markt eine große Rolle spielen und einige Abstufungen dazwischen. Das Ganze ist unabhängig von den Baugrößen, Spannungen, Kapazitäten und anwendungsbezogenen Auslegungen.
1. Klassischer Bleiakku mit ungebunderer Schwefelsäure
- die meisten Starterakkus sind so etwas
- in der Auslegung als Starterakku nur schlecht zyklenfest
- hohe Ströme bei Entladung und Ladung möglich
- hohe Sulfatierungsgefahr bei entladener Lagerung
- es gibt sie offen (verschraubte Zellenverschlüsse zum nachfüllen von destilliertem Wasser) und geschlossen
2. AGM-Akkus
- Säure ist in einem Glasfaserflies gebunden
- normalerweise Reinblei-Kalzium-Gitterplatten
- weitgehend gasdichte Konstruktion - aber ventilgeregelt (auf keinen Fall nach Befüllung öffnen)
- sehr hohe Entlade- und Ladeströme möglich
- höhere Säuredichte 1,31g/cm³ statt 1,28g/cm³ - muß auch sehr genau stimmen
- bedingt lageunabhängig
- leider teuer, sonst kaum Nachteile
3. Blei-Gel
- die Säure ist in einem Gel gebunden (üblicherweise Kieselsäure)
- langeunabhängig
- zyklenfest
- nicht so hochstromtauglich, wobei es neuere Entwicklungen gibt, welche dieses Manko reduzieren
- hohe Lebensdauer
- günstig in der Herstellung
- häufig eingesetzt in USV
Ein AGM-Akku wäre ideal, ist aber je nach Modell deutlich teurer. Leider halten diese Akkus nicht ewig. Bei guter Pflege sind 4...5 Jahre machbar.
Ein etwas größerer Blei-Gel-Akku ist deshalb eine interessante Alternative, wenn der Einbauplatz das ermöglicht. Der kann - wieder gute Pflege vorausgesetzt - doppelt so lange halten. Sicher ist gerade bei niedrigen Temperaturen nicht soviel Kaltstartstrom verfügbar, wie speziell bei AGM-Akkus. Für die 20...30A Anlaßstrom einen Rasenmähermotors wird es aber schon reichen. In den USV werden zumindest den 7Ah-Akkus ähnliche Ströme für 20...30min abverlangt.
Die erwähnten 4...5Ah 6V Leuchtenakkus sind durchaus eine Alternative. Die müssen oft mit einer 6V 55W H3-Lampe fertig werden - also um die 10A und das dann auch für ca. 20min. Die wahre Pflege ist die Anwendung als Starterakku nicht, aber eine Weile machen die das schon mit. Dafür sind sie als Massenware günstig zu bekommen. Preise um die 5 Euro (man braucht aber 2 Stück) - mit Leuchte oft unter 10 Euro.
Von den führenden Herstellern Panasonic und Yuasa (und ggf. noch Fiamm) gibt es Blei-Gel-Akkus mit reduziertem Innenwiderstand und auch inzwischen recht preiswerte USV-Akku in AGM-Technik.
In sicherheitsrelevanten USV werden die Akkus zyklisch getauscht. Oft werden schon nach 2 Jahren neue eingebaut und die kaum gebrauchten gibt es für wenig Geld.
Den bereits erwähnten Standardtyp mit 7Ah 12V gibt es neu, von feinster Marke (Yuasa) und mit AGM für ca. 13...16 Euro brutto zzgl. VK. U.a. z.Z. bei Pollin für 12,95.
Das ist der Yuasa NP7-12. Zulässige Entladeströme: 48A 1min und 210A 1s.
Mal abgesehen von den etwas mickrig geratenen 4,7mm FASTON-Steckverbindern (normal sollten es 6,3mm sein) kann man damit ein großes Mopped anlassen...
Inzwischen habe ich den NP5-12, der auf jeden Fall passen sollte, auch schon für ca. 13 Euro gefunden (wieder brutto zzgl. VK). Also alles problemlos. Wenn kein Platz für den NP7-12, dann eben den.
Gruß
Thomas