PS hat Recht; das sind die Anzugspannungen. Die Abfallspannung des Relais ist deutlich niedriger, vermutlich im Bereich 2 bis 4 V. So ein Relais hat eine deutliche Hysterese und die ist zudem noch ziemlich ungenau und überhaupt nicht reproduzierbar.
Außerdem frage ich mich, wie Du Dir das vorstellst: Soll das Relais dauerhaft eingeschaltet sein, während der Akku noch nicht tiefentladen ist? Dann zieht das Relais die ganze Zeit 133 mA aus dem Akku, d.h. ein frisch geladener Akku ist nach wenigen Stunden ganz von selbst wieder leer.
Wenn Du stattdessen ein Relais mit einem Öffner verwenden willst, ist das fast noch schlimmer, denn das würde anfangen Strom zu ziehen, wenn der Akku sowieso schon leer ist und ihn damit wirklich restlos tiefentladen.
Ein Relais ist für diesen Zweck maximal ungeeignet. Man könnte was mit einem bistabilen Relais bauen, aber das wird auch nicht einfacher, als eine Halbleiterlösung zu verwenden.
Der richtige Weg ist ein sehr sparsamer Komparator, der einen kräftigen Mosfet steuert.
Geeignet wäre zum Beispiel der
LT1017CN8#PBF in Verbindung mit einem
IRFB7430PBF und einer Referenzspannungsquelle
LT1389BCS8-2.5#PBF.
Der kleine Mosfet möchte gerne auf einen kleinen Kühlkörper geschraubt werden. Die Wärmeabgabe aus dem Akkupack heraus ist zwar bescheiden, aber durch den sehr niedrigen Widerstand fällt auch nur wenig Leistung ab. Bei einem Akkuschrauber, der 20 oder max. 30 A zieht ist das kein ernsthaftes Problem. 50 A für ein paar Sekunden sollten auch möglich sein. Allein die Wärmekapazität von dem Kühlkörper reicht wohl schon, dass es keine ernsthaften Probleme gibt. Der Akkuschrauber zieht den Strom ja nur für kurze Zeit. Das müsste man aber mit dem konkreten Kühlkörper und der Einbausituation testen.
Die Bauteile sind teuer (insbesondere bei Conrad, aber das sind ja auch nur Beispiellinks). Ich habe sie wegen des geringen Ruhestromverbrauchs und der einfachen Schaltung ausgewählt (einfach zu löten durch "nette" Gehäusebauformen. Das SO-8 Gehäuse ist für Anfänger schon etwas gemeiner, aber vielleicht gibt es da noch gute Alternativen in größeren Bauformen.). Die Schaltung braucht ca. 150 µA bei vollem Akku und ca. 100 µA nachdem sie abgeschaltet hat. Das kann der Akku ziemlich lange ab.
So könnte das dann ungefähr aussehen. Die Schaltung sollte mit den Werten halbwegs passen, aber bitte noch mal selbst prüfen.
Abgeschaltet wird mit den angegebenen Werten bei ~14 V, wieder eingeschaltet erst bei ~17 V, damit die Schaltung nicht schwingen kann. Die Schaltung ist ein wenig auf Kante ausgelegt, was den Leckstrom durch die Zenerdiode angeht. Wenn die richtig warm wird, könnte der Widerstand R5 schon etwas zu hochohmig sein, aber ich denke, das müsste so klappen. Die Diode D1 ist eine leckstromarme Zenerdiode mit ca. 5-6 V Zenerspannung. Der Mosfet ist ein Platzhalter für den oben genannten Typen.
Der Akku ist links als Spannungsquelle dargestellt, der Akkuschrauber ist rechts der Lastwiderstand.
Geschaltet wird die Masseleitung.
Was nicht klappen dürfte, ist das Akkupack rückwärts durch diese Schaltung wieder zu laden. Der Spannungsabfall über die Bodydiode des Mosfets dürfte zu hoch sein und verhindern, dass das Akkupack ganz voll wird. Da würden dann einige 100 mV fehlen. Zum Laden müsstest Du eine separate Ladebuchse direkt am Akku vorsehen oder eine Möglichkeit , den Mosfet zu brücken. Vielleicht ein kleiner Mikrotaster, der beim Einlegen in das Ladegerät den Mosfet überbrückt. Der Taster müsste ja nur den Ladestrom aushalten, nicht den Entladestrom.
Oder einfach mal bei Ebay nach fertigen Boards suchen, die es für LiIonen Packs auch einzeln zu kaufen gibt. Sie müssen halt in Bauform und max. Strom geeignet sein. Aber wo bleibt da der Spaß beim selbst basteln.
(Bei dem gewünschten Strom könnte die Baugröße auch problematisch werden...)
Es gibt übrigens auch
Spezial-ICs für solche Sachen einzeln zu kaufen, aber die sind etwas aufwendiger zu benutzen und die Gehäuse sind wenig bastlerfreundlich.
Wie auch immer:
Kein Relais.