Wozu ein Schlagbohrschrauber

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4walter

Guest
Ich verwende seit ca. 20 Jahren zwei 7,2 V Bohrschrauber von Makita. Mit ca. 1,2 kg sind die Geräte auch für lange Arbeiten sehr leicht. Bis ca. 6 mm Spax ist genügend Kraft vorhanden - das ist selbst bei meinen Umbaumaßnahmen meist das größte Kaliber. In hartem Holz muss vorgebohrt werden (Gartenholz natürlich nicht).
Gasbeton und Putz sind bis 10mm mit Fliesenbohrer kein Problem. Bei Beton, Ziegel und Kalksandstein habe ich mit dem Gerät aber keine Chance.
Ich möchte mir nun die viel dishutierte BDF440FE oder bei 10 € Differenz die BHP440SFE zulegen.
Gegen die Schlagbohr-Variante sprechen das höhere Gewicht (auch 100g machen hier was aus, wenn man stundenlang arbeitet - zudem habe ich Probleme mit dem Handgelenk) und die größere Baulänge.

Mauerwerk bohre ich in der Regel mit dem Metabo-Bohrhammer (Beton mit SDS-Bohrtechnik wie Butter, sonstiges Mauerwerk geht meist präziser mit Metabo und dem Fliesenbohrer).

Hier meine Frage:
Hat jemand Erfahrung mit der Schlagbohrfunktion.
Bohren in Beton ohne Preumatik war mal vor 30 Jahren, das kann ich mir mit einem Ackuschrauber mit dem besten Willen nicht vorstellen - allerdings ist heute wohl die Schlagzahl größer, aber ich könnte mir vorstellen, dass Mauerwerk sich mit der Schlagfunktion besser bohren lässt, als ohne. Kann hierzu jemand seine Erfahrungen einbringen. Wäre natürlich klasse, falls ein Leser schon mal beide Geräte getestet hat (Vorführung o.ä.).

Viele Grüße,
4walter
 
Hier ein Bild meines ersten Akkuschraubers der gleichzeitig auch eine Schlagfunktion besitzt. In Ziegelmauerwerk kommt man damit gut zu recht, im Notfall auch mal 6er Löcher in Beton. Die nebenbei abgebildeten Wideabohrer habe ich ohne Schlag oft zum Bohren durch Fließen oder auch in KSS verwendet und gute Erfolge damit erzielt. Es ist ja nicht immer Beton in der Wand. Außerdem steht mir ja noch ein Bohrhammer zur Verfügung (BhE 1129).
12222045qb.jpg
 
Das Gerät hat ja wohl auch schon einiges geleistet. Mein Gerät ist etwas schwächer, daher ist zum Bohren in Mauerwerk bisher zu wenig Kraft vorhanden.
Kommt man denn mit einem guten Bohrer in KSS ohne Schlag ebensogut zurecht, wie mit schlag, oder ist der Schlag tatsächlich sinnvoll?
Gruß
4walter
 
Hallo,
KSS ist fast schon mit Beton gleichzusetzen, sehr schwer damit zu bohren, nur im Notfall frisst der Teufel Fliegen 8)
 
Hi,

habe mir damals auch einem Akkuschrauber mit Schlag gekauft (12V).
Na ja - im Prinzip geht das mit Schlag schon besser als ohne ... aber auch nicht wirklich (mir kommt es so vor, als ob die 'Verzahnung' des Schlagwerks feiner als bei Netzgeräten ist - dadurch weniger Schlagenergie. Ich nehme an, die feinere Verzahnung ist das Zugeständnis an die Leistung : hohe Drehzahl und das 'Rüberrattern' des Schlagwerks + Drehwiderstand kostet einiges an Motorkraft).
Vermutlich kommt man ohne Schlag und einem scharf geschliffenen Steinbohrer besser zurecht.

In normalem Kalksandstein :

7-17-3.jpg


kann man sehr gut ohne Schlag bohren - die Dinger sind sehr weich.

Für Betonbohrungen die so im Haus normalerweise anfallen, habe ich mir eine großen, billigen - kabelgebundenen Bohrhammer gekauft. Sowas gibt es incl. Bohrerset oft bereits unter €40,- (Einhell & Co). Damit kann man problemlos auch mal 20mm-Bohrungen erledigen.
Allerdings sind die Maschinen recht schwer : überkopf keine sooo ideale Lösung.

Eine Akkumaschine mit Schlag würde ich nicht wieder kaufen - lohnt m.M. nach nicht.
Lieber zusätzlich eine kleine, günstige handliche kabelgebundene Schlagbohrmaschine oder einen Bohrhammer.

Gruß, hs
 
Hai,

Alfred schrieb:
KSS ist fast schon mit Beton gleichzusetzen, sehr schwer damit zu bohren

hs schrieb:
In normalem Kalksandstein : [...] kann man sehr gut ohne Schlag bohren - die Dinger sind sehr weich.

Watt denn nu!?!?
Irgendwie liest man ständig, das Kalksandstein doch soo hart sei. Ich kann mich nur hs' Meinung anschließen, in Kalksandstein kann man sehr gut ohne Schlag bohren, und unglaublich riesig ist der Kraftaufwand dabei auch nicht, eher durchschnittlich.
Wie kommts also immer zu der Aussage, Kalksandstein sei so hart wie Beton?!?

Dirk
 
es gibt unterschiedliche KSS, Leichtbausteine zum Füllen nichtragender Wände und Hartkalksandsteine mit betonähnlicher Härte, dies sind die üblich bekannten Steine mit den senkrechten Löchern und dem ovalen Griffloch in der Mitte. Mit diesen Steinen dürfen sogar 11,5 cm tragende Wände unter bestimmten Bedingungen erstellt werden und für diese gibt es sogar spezielle Diamantbohrkronen für Schalterdosen usw. Den Naturstein lassen wir mal außen vor. Also würde ich schon mal sagen "hart", nicht zu vergleichen mit einem Tonziegel.
 
Stoffwerte

Steindruckfestigkeit

Kalksandsteine nach DIN V 106-1 sind in den Festigkeitsklassen 4 – 6 – 8 – 10 – 12 – 16 – 20 – 28 – 36 – 48 – 60 genormt, KS Vm in den Festigkeitsklassen 10 bis 28 und KS Vb in den Festigkeitsklassen 16, 20 und 28.

Die Festigkeitsklassen 36, 48 und 60 bei Kalksandsteinen nach DIN V 106-1 sind auf Sonderfälle
beschränkt (bevorzugt werden die Festigkeitsklassen 12 bis 20).

KS XL werden bevorzugt in der Druckfestigkeitsklasse 20 hergestellt.

Druckfestigleitsklasse
(SFK) Mindestanforderungen an die Stein-Druckfestigkeit
[N/mm²]

Mittelwert kleinster Einzelwert
4 a) 5,0 4,0
6 a) 7,5 6,0
8 a) 10,0 8,0
10 a) b) 12,5 10,0
12 15,0 12,0
16 a) b) 20,0 16,0
20 25,0 20,0
28 a) 35,0 28,0
36 a) 45,0 36,0
48 a) 60,0 48,0
60 a) 75,0 60,0

Die KS-Vollsteine und Lochsteine sind meistens recht weich und es ist ohne weiteres möglich mit einem einigermassen hochwertigen HM-Bohrer darin zu bohren.
Die harten KS-Steine von denen hier gesprochen wird sind gesinterte KS XL-Planelemente (KS XL-PE) nach DIN V 106 die sind je nach ausführung so hart das Spezielle Bohrkronen und Trennscheiben verwendet werden müssen und selbst mit denen dauert es ewig diesen Stein zu bearbeiten!
Diese KS-Platten werden mit einem Kran gemauert und mit Dünnbrettmörtel verklebt. KS XL – Planelemente werden als komplette Wandbausätze angeboten und inklusive aller Passelemente auf die Baustelle geliefert.
 
Hi,

wie Dirk bereits geschrieben hat : so wirklich klar sind die Auskünfte nun nicht.

Alfred schrieb:
Hartkalksandsteine mit betonähnlicher Härte, dies sind die üblich bekannten Steine mit den senkrechten Löchern und dem ovalen Griffloch in der Mitte. .

Tigger schrieb:
Die KS-Vollsteine und Lochsteine sind meistens recht weich und es ist ohne weiteres möglich mit einem einigermassen hochwertigen HM-Bohrer darin zu bohren.

Hier gibt es ja ein extra Portal : http://www.kalksandstein.de

---
Wir haben zum Bau unserer Garage die 'klassische' Sorte verwendet (im Bild oben ganz links : mehrere Löcher, sowie ein ovaler Griff) - außerdem zum Befestigen des Daches sog. 'U-Schalen', welche mit Beton gefüllt werden (um darin sicher Klebeanker einzubringen).
Durchsucht man o.a. Portal, so findet man die Auskunft : KS-U-Schalen werden für tragendes Mauerwerk in üblicher Qualität .... und für Verblendmauerwerk angeboten
Keine Ahnung was wir da nun genau vermauert haben - aber all' diese Steine lassen sich problemlos ohne Schlag bohren.
Gerade für die Installation von Schaltern, Steckdosen, Schellen, etc. ist es vorteilhafter ohne Schlag zu bohren, weil man ja für kleine Dübel auch kleine Bohrungen möchte .... und keine Tricher :wink:

Ich kann mir vorstellen, daß man mit scharfgeschliffenen HM-Bohrern noch besser in diese Art von Steinen bohren kann.
D.h. für Haus+Garage sollte man mit scharfgeschliffenen HM-Bohrern (welche man ohne Schlag nutzt) und einem Bohrhammer (für Beton) bestens gerüstet sein.

Gruß, hs
 
Ich habe mir nun doch die Makita BHP440SFE gekauft. Ohne Schlag habe ich bei Kalksandstein auch mit scharfem Fliesenbohrer keine ernstzunehmende Chance. Mit Schlag geht es zwar nicht ganz so super, wie mit dem Pneumatischen Bohrhammer, aber dennoch erstaunlich gut. Bei kleineren Installationsarbeiten im Haushalt kann man damit gut auf den Hammer samt Verlängerungskabel verzichten. Bei massenhaften Bohrungén am gleichen Ort ist natürlich der Hammer zu bevorzugen.
Ich war erstaunt, was die Maschiene leisten kann. Liegt zudem super in der Hand, ist mit 1,7 kg vergleichsweise leicht und kompakt und soweit ersichtlich sehr gut und durchdacht verarbeitet - gilt auch für Bohrfutter. Mit den 25 Nm habe ich direkt mal ein 22er Loch in ein 10er Kantholz gebohrt.
 
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