Welches Material für einen Wellendichtring?

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Jonnysuckforce

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Wellendichtringe gibt es ja aus verschiedenen Stoffen. Nun wollte ich wissen, was die Unterschiede sind.

Ich kann mich in der Größe 60x95 zwischen NBR und FPM, also Nitrilkautschuk und Viton, entscheiden. Der Ring soll gegen Schmutzwasser (hoher Sandanteil) abdichten. Die Drehzahl beträgt 16U/min.

Viton ist ja eigentlich hochwertig und teuer, nur taugt das mehr als ein Standart NBR Wellendichtring?
 
Hi,

da wird es keinen dramatischen Unterschied geben (Unterschiede gehen eher in Richtung Temperatur/chem. Beständigkeit ... FPM ist auch nicht zwingend besser als NBR).
Je nach Einbaumöglichkeiten würde evtl. eine andere Bauform etwas bringen - sofern z.Zt. nur der 'übliche' Standard-Ring verbaut wurde.
D.h nicht den hier aufgeführten linken, sondern den daneben.
Bringt aber nur was, wenn Deine Formulierung Der Ring soll gegen Schmutzwasser (hoher Sandanteil) abdichten bedeutet, daß etwas gegen das Eindringen des Schmutzwassers getan werden soll.
Ist das Schmutzwasser innen und der Ring soll verhindern, daß mit Sand versetztes Wasser ausdringen kann, bringt die zus. Lippe logischerweise nichts.

Gruß, hs
 
Der Dichtring muss das Austreten von Schmutzwasser aus einem Gehäuse verhindern.

Ich weiß noch als ein Kumpel vor einigen Jahren zu mir sagte, ich solle braune oder wenigstens blaue Wellendichtringe für das Motorrad besorgen, die Schwarzen seien nicht so gut. Was hat es damit aus sich?


Die Welle muss ich auch neu machen. Die Kugellager haben einen Innendurchmesser von 59,75mm. Die Lager sind ja für Wellen mit einem Durchmesser von 60mm gedacht, soll ich die Welle nun auf 60mm abdrehen oder kleiner? Es muss ja auch noch gewährleistet werden, das die Simmerringe dicht machen.


Macht es Sinn die Welle in den Gefrierschrank zu legen und die Lager etwas zu erhitzen?
 
Jonnysuckforce schrieb:
Der Dichtring muss das Austreten von Schmutzwasser aus einem Gehäuse verhindern.

Ich weiß noch als ein Kumpel vor einigen Jahren zu mir sagte, ich solle braune oder wenigstens blaue Wellendichtringe für das Motorrad besorgen, die Schwarzen seien nicht so gut. Was hat es damit aus sich?


Die Welle muss ich auch neu machen. Die Kugellager haben einen Innendurchmesser von 59,75mm. Die Lager sind ja für Wellen mit einem Durchmesser von 60mm gedacht, soll ich die Welle nun auf 60mm abdrehen oder kleiner? Es muss ja auch noch gewährleistet werden, das die Simmerringe dicht machen.


Macht es Sinn die Welle in den Gefrierschrank zu legen und die Lager etwas zu erhitzen?

Wenn du ne gute (genaue) drehe hast würde ich auf 60 +0 -0,05 oder so gehen...

Lager erhitzen finde ich nich so das ware man macht sie schnell zu warm (wenn man kein spezial gerät dafür hat) und dann tritt das Fett aus

mfg

Stephan
 
Ich habe eine kleine Dieselheizung, die macht so ca. 70°C. Damit wollte ich das Lager erhitzen. Der Dichtring muss ja auch heil bleiben.

Bringt Welle einfrieren was? Also -18C.
 
Jonnysuckforce schrieb:
Ich habe eine kleine Dieselheizung, die macht so ca. 70°C. Damit wollte ich das Lager erhitzen. Der Dichtring muss ja auch heil bleiben.

Bringt Welle einfrieren was? Also -18C.

puh hatte mal Tabellen wo das drin steht

aber 0,01- 0,02 könnte das ausmachen (aber bin da nicht so der Mat.experte kommt auch bischen aufs Mat. an)

70grad sollten wohl kein problem sein... nur manche machen sowas auch mit nem Heizluftfön :roll:
 
Hi,

Jonnysuckforce schrieb:
Ich weiß noch als ein Kumpel vor einigen Jahren zu mir sagte, ich solle braune oder wenigstens blaue Wellendichtringe für das Motorrad besorgen, die Schwarzen seien nicht so gut. Was hat es damit aus sich?

FPM ist i.d.R. braun und Dein Kumpel kann schon recht haben - allerdings wegen des Mediums was er abdichten wollte : Motorenöl
Du aber hast verschmutztes Wasser.

Die Welle muss ich auch neu machen. Die Kugellager haben einen Innendurchmesser von 59,75mm. Die Lager sind ja für Wellen mit einem Durchmesser von 60mm gedacht, soll ich die Welle nun auf 60mm abdrehen oder kleiner?

verstehe zumindest ich nicht.
Die vorhandenen Lager besitzen ein Innenmaß von 59,75 - wieso sind die für einen Durchmesser 60mm ?
Lt. Hersteller beträgt die Toleranz bei 50-80mm Innenring-Durchmesser 0 bis -15µm ... also 0 bis 0,015mm ... also 60 bis 59,985mm
Du aber schreibst, das Lager hätte das Maß 59,75 und wäre für 60er Wellen gedacht ? Wie warm willst Du denn das Lager machen, damit es auf die 60er Welle passt ? :wink:
Wenn Du unbedingt das Lager verwenden willst, mußt Du selbstverständlich die Welle verkleinen.
Wenn aber ein Dichtring für 60mm gefertigt wurde und er auf einer Welle dichten soll, die 0,25mm kleiner ist, dann dichtet der Ring logischerweise nicht so gut (optimistisch formuliert).

Gruß, hs
 
Auf derm Lager steht 60x95x18. Mit dem Messchieber habe ich 59,75 gemessen.

Ich habe nun das Stahlrohr bekommen es hat außen 60, 35mm. Dieses will ich abdrehen, so dass das Kugellager standesgemäß passt. Der Wellendichtring kann dann auf der polierten Welle mit 60,35mm sitzen.
 
hs schrieb:
Lt. Hersteller beträgt die Toleranz bei 50-80mm Innenring-Durchmesser 0 bis -15µm ... also 0 bis 0,015mm ... also 60 bis 59,985mm

Mal ne Frage aus Interesse an der Materie:
Woher hast Du die Angaben? Kann das nicht sein dass die Angaben für die Rauhtiefe stehen, denn 15µm sind für einen Wellendichtring doch äusserst wenig.

PS
 
Nein. 15um Rauhtiefe sind eher viel für einen Wellendichtring. 15um für eine Lagerpassung ist schon o.k. Die Welle muß exakt mit dem Lager laufen, daher dreh beides in einer Einspannung auf 60,00 ab und sieh zu, das die Oberfläche für den Wellendichtring sehr glatt bzw. wenig Rauh ist. Wobei ich bei deinen Messmitteln meine Zweifel habe, das das was wird. Ein digitales Mitutoyo Mikrometer von 50-75 oder eine Grenzlehre für die Lagerpassung ist sicher hilfreich. Mit einem Messschieber wird das eher wenig.

MFG
Christian
 
Hi,

powersupply schrieb:
Woher hast Du die Angaben?

sollte in der entsprechenden DIN festgelegt sein. Hier ein Bild aus dem SNR-Katalog klick - bei FAG finden sich die gleichen Angaben.

0,25mm ginge garnicht - mal angenommen man würde ein Lager mit 59,75 auf eine 60mm-Welle ziehen, wie lange sollte das denn halten ?
Und um so ein Lager auf die Welle locker schieben zu können, müßte man es um gut 360°K erwärmen (wenn ich mich nicht verrechnet habe :wink: )

Jonnysuckforce schrieb:
Mit dem Messchieber habe ich 59,75 gemessen.

aha ... :wink: .... was misst Du denn beim Außendurchmesser mit diesem 'Messwerkzeug' ?

Eigentlich sollte die Welle auch gehärtet sein. Gerade bei mit Schmutz versehenen Medien. Dazu Zitat aus einem älteren Kaco-Katalog : ... Beim Einsatz gegen stark verschmutzte Medien [...] hat sich eine Härteerhöhung auf 55 HRc lebensdauerfördernd ausgewirkt

DAS ist nämlich der Hauptgrund, warum Dichtstellen undicht werden : an der Abdichtkante zermahlt der Schmutz die Oberfläche der Welle und es entsteht eine Riefe.
Zum Schutz/Reparatur gibt es sog. 'Wellenschutzhülsen' - Bsp. von SKF : klick
Auf der Website findest Du auch die Toleranzen bzgl. Welle für Wellendichrtringe : 50-80 mm Durchmesser = 0 bis -190 µm (also 60 bis 59,81mm)

Gruß, hs
 
Die Welle besteht aus 42CrMo4.

Ich habe 3 Messchieber. Das digitale zeigt 59,75mm an. Mit dem unbenutzten Mitutoyo (ein Geschenk) habe ich eindeutig unter 60mm gemessen. Ich schätze mal so 59,8mm.

Das Kugellager ist von SNH. Es war also sehr preiswert.


Zum Verständnis:

Ich will/muss meinen Spülkopf überhohlen. Also so etwas: http://cgi.ebay.de/Spuelkopf-fuer-B...s_Garten_Garten_Bewässern?hash=item2c51623fe3

Das Gehäuse ist noch in Ordnung. Die Welle will ich aber neu machen, da die alte zu Kurz ist. Die Welle hat momentan einen Außendurchmesser von 60,35mm und ist 280mm lang. Nun will ich von beiden Seiten ein Stück abdrehen. So entsteht jeweils eine kleine Stufe. Der Dichtring wird über die Stufe rüber geschoben. Die Dichtlippe soll also auf dem Wellenteil mit 60,35mm laufen. Das Kugellager wird gegen die Stufe gegengeschoben und sitzt dann auf dem abgedrehten Wellenteil mit 60mm oder kleiner.


Aber so wie ich das verstanden habe, ist das größte Maß für einen Wellendichtring Größe 60mm eben 60mm. Auf der Welle mit 60,35 wird er wohl beschädigt werden.
 
Hi,

Jonnysuckforce schrieb:
Die Welle besteht aus 42CrMo4.

gut - aber ohne Härtung bringt Dir das wenig
Lt. Datenblatt besitzt der Anlieferungszustand max. 255 HBW, das entspricht etwa 28 HRC. Gut aber wäre, wie erwähnt, 55 HRC (~ 560 HB) - also 'doppelt so hart'.

Ich habe 3 Messchieber. Das digitale zeigt 59,75mm an. Mit dem unbenutzten Mitutoyo (ein Geschenk) habe ich eindeutig unter 60mm gemessen. Ich schätze mal so 59,8mm.

... Du schätzt ????
Wie Christian geschrieben hat : ein Meßschieber ist für solche Sachen nichts.

Das Kugellager ist von SNH. Es war also sehr preiswert.

selbst wenn.
Eigentlich müßtest Du Dir eine 'Dreipunkt-Innenmeßschraube' zum Messen besorgen - alles andere wird nichts, bzw. braucht Erfahrung beim Bedienen ('Zweipunkt').
Ansonsten misst man schnell falsch.

Das Gehäuse ist noch in Ordnung. Die Welle will ich aber neu machen, da die alte zu Kurz ist. Die Welle hat momentan einen Außendurchmesser von 60,35mm

hoffentlich mit einem vernünftigem Meßwerkzeug gemessen : Mikrometerschraube.

Die Dichtlippe soll also auf dem Wellenteil mit 60,35mm laufen.

D.h. : die Dichtlippe läuft dann auf einem zu großen Durchmesser, auf einer ungehärteten Welle und wird mit Schmutzwasser beaufschlagt.
Kann man problemlos machen, wenn man sich bewußt ist, daß die Sache nicht besonders langlebig ist.

Bevor Du anfängst irgend' etwas zu fertigen, benötigst Du vernünftiges Meßwerkzeug. Sonst kannst Du das alles vergessen.
Sollte das Lager, aus welchen Gründen auch immer, nicht der Norm entsprechen : Tonne
Denn wer weiß, wie gut der Rest dann daran ist.
Aber wie erwähnt : erstmal vernünftiges Meßwerkzeug einsetzen.

Gruß, hs
 
Bei einem Spülkopf hast du Druckwasser. Irgendwas zwischen 1-4 bar. Die normalen Wellendichtringe sind nicht dafür gemacht. Wenn, dann setzt auf jeden Fall auf der wasserabgewandten Seite in Richtung Lager noch eine Stahlscheibe davor, die die Druckkräfte aufnimmt. Die umlaufende Feder des Wellendichtrings auf der Dichtlippe sitzt im Wasser. Ewig halten wird das nicht, aber einen Versuch ist es Wert.

MFG
Christian
 
Es kommen maximal 1Bar auf den Spülkopf.

Bei einem einfachen Messchieber kann ich nur schätzen. Ich sehe das der Strich zwischen 59 und 60 ist. Und zwar weiter in richtung 60.

Was kann man eigentlich mit einem Messchieber zuverlässig messen?

Ich habe die Welle nun auf 59,8mm abgedreht(gemessen mit Messchieber). Das Kugellager sitzt stramm. Der Dichtring soll auf 60,35mm laufen. Mal sehen wie lange das hält. Die alte Welle weist jedenfals keine Rillen auf.

Am Montag werde ich 1 neues Lager und 2 neue Wellendichtringe aus NBR bestellen.
 
Hi,

Jonnysuckforce schrieb:
Was kann man eigentlich mit einem Messchieber zuverlässig messen?

Maße die man damit messen kann :wink:
Ernsthaft : keine Passungen für Lager

Ich habe die Welle nun auf 59,8mm abgedreht(gemessen mit Messchieber). Das Kugellager sitzt stramm.

na ja - da ja auch der Meßschieber beim 60er Lager 59,75 anzeigt, passt es ja wieder :wink:

Wie erwähnt : für sowas nimmt man keinen Meßschieber. Auch die ach' so tollen digitalen Meßschieber sind dafür nicht wirklich geeignet.
Mikrometerschrauben besitzen z.B. eine Kupplung, welche eine immer gleiche Meßkraft gewährleistet.
Beim Meßschieber gibt es sowas nicht - und je nach Qualität der Führung, kippt der bewegliche Schenkel dann auch noch zusätzlich.
Ideal zum Messen von Bohrungen ist daher eine Dreipunkt-Innenmeßschraube : diese gewährleistet einerseits gleiche Meßkraft, andererseits eine Zentrierung.

Gruß, hs
 
Hallo,

nun muss ich auch mal meinen Senf dazu geben.

Es ist hier völlig unwesentlich, welches genaues Bohrungsmaß der Innenring hat (Denn die Toleranzklasse ist nach DIN 620 immer P5 bzw P6 (von seltenen Speziallagern mal abgesehen)). Der Wellendurchmesser ist entsprechend der Lastart herzustellen: bei Umfangslast immer Festsitz, also mindestens Toleranzklasse k5, bei Punktlast möglichst auch Festsitz, Schiebesitz aber möglich, z.B. h5, vgl. z.B. SKF-Katalog. Diese Maße kann man nicht mehr mit einem Messschieber messen, man benötigt mindestens eine Mikrometerschraube (man muss nur den Wellendurchmesser messen und nicht den Bohrungsdurchmesser des Lagerinnenrings!).

Und nun zu den Radialwellendichtringen (RWDR): Man richtet sich auch hier nicht nach den gegebenen Nennmaßen der Hersteller bzw. den individuell gemessen Istmaßen, sondern nach der vom Hersteller vorgegebenen Toleranzklasse des Wellendurchmesser. Diese ist bei der Welle in der Regel h11! Bei Nennmaß 60mm also etwa: 0 / 200um. Je nach Bauform des RWDR liegt die drehzahlabhängige Rundlaufgenauigkeit bei etwa 0,1mm (1000 1/min).

Viel wichtiger als die Wellentoleranz ist aber die Oberflächenrauheit der Lauffläche der Dichtlippe. Nach DIN 4768 sind folgende Werte einzuhalten:

Ra 0,2 ... 0,8 µm
Rz 1 ... 4 µm
Rmax 6,3 µm

Diese Rauheitswerte lassen sich NICHT auf einer Universaldrehmaschine mit gewöhnlichen Drehmeisseln erreichen. Die Lauffläche kann nur durch Einstechschleifen oder drallfreies Läppen hergestellt werden, gegebenenfalls auch Polieren. Das vermeidet Drallmuster wie sie üblicherweise beim Längsdrehen entstehen. Drallmuster setzen die Dichtwirkung stark herab und führen zu einem erhöhten Verschleiß der Dichtlippe. Falls nur eine Drehmaschine zur Verfügung steht, könnte man auch eingeklebte Speedi Sleeve Hülsen einsetzen (von SKF).

Wie bereits zuvor erwähnt, sollten Laufflächen eine Mindesthärte von 55 HRC (600HV) haben (DIN 50133). Wegen der niedrigen Drehzahl von 16 1/min könnte man auch unter 50 HRC gehen.

Auf jeden Fall muss die Welle an der Lauffläche gehärtet und angelassen werden, Oberflächenhärtung ca. 0,5mm tief ist bei 42CrMo4 auch möglich. Aber Achtung: Jetzt müssen auch noch die Lagersitzflächen der Welle zwingend geschliffen werden!

Man sollte einen RWDR mit zusätzlicher Schutzlippe gegen feste Verunreinigungen und mit hydrodynamischer Dichtlippe (nur bei fester Drehrichtung sinnvoll) einbauen. Was die konstruktive Ausbildung betrifft: Lagersitzdurchmesser und Laufflächendurchmesser der Dichtlippe sind in der Regel verschieden, vor allem, wenn man den Lagerinnenrig beim Einbau über die Lauffläche schieben muss. Fase nicht vergessen! Ach ja Werkstoff: Da dürfte ein Nitril-Butadien Material (weiß) vollkommen ausreichen.

Im Übrigen bezweifele ich, dass der Radialwellendichtring bei dieser Applikation das geeignete Dichtungsmittel ist. Denn Sandkorngrößen größer als der oben genannte Rmax-Wert führen zu einer vorzeitigen Zerstörung der Dichtlippe des RWDR. Der im Schmutzwasser enthaltene Sand sollte deshalb wenigstens mit einer hydrodynamisch wirksamen Vordichtung von der Dichtlippe des Radialwellendichtrings ferngehalten werden.

Es gibt hier noch einiges zu Sagen, aber das kann man ja auch bei den Herstellern nachlesen, z.B. dort: www.skf.com.

Ich hoffe der etwas längere Text trägt zur Problemlösung bei


Nachtrag: Hab gerade mal bei SKF nachgeschaut. Die haben für die Dichtlippe einen neune Werkstoff: Duralip (carboxilierter Nitril-Kautschuk), der für abrasive, besonders für sandhaltige Flüssigkeiten geignet sein soll.



vgv Cliff
 
Hi,

tesuji schrieb:
Es ist hier völlig unwesentlich, welches genaues Bohrungsmaß der Innenring hat ..... (man muss nur den Wellendurchmesser messen und nicht den Bohrungsdurchmesser des Lagerinnenrings!).

ja/nein - im Prinzip hast Du recht, da Du davon ausgehst (ich auch), daß ein Lager normgerecht gefertigt wurde und die hier geschilderten Maße auf unzureichendes Meßwerkzeug zurückzuführen sind.

Dennoch ist es letztendlich so, daß sich die Passungswahl beim Anfertigen der Welle nach dem vorhandenen Kaufteil richtet - also nach der Bohrung des Lagers.
Insofern ist es sehrwohl wesentlich welches Maß das Lager besitzt.
Man könnte mit so einem nicht normgerechten Lager problemlos ein funktionierendes Einzelstück herstellen ... wenn man die Welle nach der gemessenen Bohrung des Lagers anfertigt.
Ob und wie sinnvoll das wäre, ist eine andere Sache :wink:

Im Übrigen bezweifele ich, dass der Radialwellendichtring bei dieser Applikation das geeignete Dichtungsmittel ist.

keine schlechte Aussage.
Denn es wurde auch der Druck von 1bar genannt.
Habe nochmal bei Kaco geschaut : deren normale Wellendichtringe sind bis 0,5bar geeignet (ebenso Freudenberg/Simrit). Darüber sollte ein Stützring eingesetzt werden - oder falls es gibt, Wellendichtringe in verstärkter Ausführung (bei Kaco Nachsetzzeichen 'V' = bis 2bar).
Bei Freudenberg/Simrit wäre das die Bauform BABSL ... gibt es aber nicht in 60/95 (größte Version : 60/85)
Außerdem gibt es noch die Ausführung BAHD (Hochdruckabdichtung) mit 'extrem stabiler Dichtlippe, geringem Verschleiß und hoher Lebensdauer' für hydrostatische Antriebe mit niedrigen Drehzahlen. Das wäre wohl das ideale Teil - aber im Katalog gibt es keine Maße - verm. wird sowas auf Bestellung gefertigt.

Man sollte einen RWDR mit zusätzlicher Schutzlippe gegen feste Verunreinigungen und mit hydrodynamischer Dichtlippe (nur bei fester Drehrichtung sinnvoll) einbauen.

hatte ja im Thread bereits gefragt : die zus. Schutzlippe bringt nichts, da das Schmutzwasser ja innen anliegt.

Gruß, hs
 
Also sind Wellendichtringe generell nur bis 0,5 bar belastbar? Wenn das so wäre, warum hält dieser in Hydraulikpressen mehere hundert bar stand? Außerdem weiß ich ganz genau, das in meiner großen Bohranlage auch ein Wellendichtring das Austreten von Wasser verhindert. Die Kolbenpumpe schafft mehr als 70 bar, wenn das Gestänge verstopft ist.
 
Hallo,
bei einem Kolben wird die Dichtung von der Gegendruckseite gestützt und es findet keine Rotation statt; bei dem hier geschilderten Fall geht es um Rotation und Schmutzeinwirkung was die Dichtlippe zerstört.

Ich würde die Welle auch so weit abdrehen dass man einen handelüblichen Laufring für die Wellendichtung aufstecken kann.
 
Thema: Welches Material für einen Wellendichtring?

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