Selbstgemachter Haftgrund?

Diskutiere Selbstgemachter Haftgrund? im Forum Farben & Lacke, Bauchemie & Klebstoffe im Bereich Anwendungsforen - Hallo, vor ein paar Jahren hat mir mal einer einen Tip mit einem billigen, selbstgemachten Haftgrund zB für osb Platten gegeben, dummerweise kann...
K

Knüpfel

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  • Selbstgemachter Haftgrund?
  • #1
Hallo,
vor ein paar Jahren hat mir mal einer einen Tip mit einem billigen, selbstgemachten Haftgrund zB für osb Platten gegeben, dummerweise kann ich mich nicht mehr erinnern :(

Hat denke ich irgendwas mit Tapetenkleister, Leim, Sägemehl oder Sand zu tun gehabt.

Wenn jemand von Euch diese Geheimrezeptur kennen sollte würd ich mich riesig freuen :)

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Knüpfel
 
  • Selbstgemachter Haftgrund?
  • #2
Knüpfel schrieb:
Hat denke ich irgendwas mit Tapetenkleister, Leim, Sägemehl oder Sand zu tun gehabt.

Vermutlich noch ein Krötenauge, einen Schlangenzahn und etwas Milch einer anatolischen Bergziege... 8)

Mal im Ernst...
Es gibt versch. Grundierungen...
Eine "universelle" im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Grundierungen für Holzuntergründe unterscheiden sich von denen z.B. für mineralische Untergründe.
Wenn Du sagst was Du vor hast könnte man weitersehen..

Spare, mein Tipp, nicht an der Grundierung, du ärgerst Dich nur wenn Dein Oberbelag sich danach ablöst, Spareffekt 0.
 
  • Selbstgemachter Haftgrund?
  • #3
doch doch er hat Recht da gibs sowas selbst angedicktes...wie genau das allerdings zusammengerührt wird ist unklar...

wobei wo wir gerade bei Grundierungen sind ich habe meine Decke gestrichen und musste natürlich auch grundieren...da kostet ein Pott mit 2,5 Liter fast 60 € im Fachgeschäft auch online nicht billiger muss das sein Caparol?

LG

Knecht
 
  • Selbstgemachter Haftgrund?
  • #4
Morgen :)

Henniee, in diesem Fall gehts ums vollflächige armierte verspachteln von osb Platten. (Zementärer, flexibler Dünnbettmörtel).



Knecht, ganz meine Rede... Der von Dir angeführte Haftgrund von Caparol enthält (Inhaltsangaben sind immer in prozentual absteigender Reihenfolge!) Acrylharz-Dispersion, Titandioxid, Calciumcarbonat, Silikate, Wasser, Additive, Konservierungsmittel

Zerlegen wir das mal.
Acrylharz-Dispersion = Dispersionsfarbe.
Titandioxid= Weißes Pigment, Bestandteil der Dispersionsfarbe.
Calciumcarbonat = Kalk, Steinmehl (Aha! der Sand!)
Silikate = Also nicht nur Kalk, sondern auch andere Gesteinsarten (Sand)
Wasser
Additive, Konservierungsmittel soll ja beim Lagern nicht ranzig werden.

Also Caparol Haftrund besteht aus Dispersionsfarbe, (Kalk)Steinmehl und Wasser. Wers lagern mag soll meinetwegen ein übriggebliebenes Antibiotikum hineinwerfen. 60€ für 2,5L, das ist ja Wucher!

http://www.caparol.de/uploads/pics/caparol_import/caparol_de/ti/2876/TI_658.pdf
Hast Du eh den gemeint? Wenn nicht, dann "zerlegen" wir später den nächsten..

Schönes Wochenende,
Knüpfel
 
  • Selbstgemachter Haftgrund?
  • #5
Als Spezialgrundierung
auf Holzdielenböden, Holz-
spanplatten sowie OSB-
Platten.
http://www.fliesen-lerche.de/downloads/gisogrund404.pdf
modifizierte (violette) Kunstharzdispersion

Caparol-Haftgrund
Modifizierte Kunststoffdispersion

Servofix RSG
2K Renovier-Spachtel-Grundierung
zum Füllen und Grundieren von rohen, geschliffenen Holzdielenböden, Spanplatten, OSB-Platten mit vorhandenem Fugenanteil.
Komponente A EAK-Bezeichnung: Beton
Komponente B Komp. B (Dispersion): weiß

So, jetzt reichts. Die verkaufen Dispersionsfarbe, mal mit Fliesen(flex?)kleber, mal mit Sand/Steinmehl gemischt. Mal 2-Komponentig (Ah! 2K, das geagiert dann miteinander ui, das ist ja ganz was Gutes, da ist der Preis gerechtfertigt) Dihydrogenmonoxid ist auch dabei, das kostet.
Nur die Druckertintenhersteller sind schlimmer..

Schönes Wochenende,
Knüpfel
 
  • Selbstgemachter Haftgrund?
  • #6
Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich zu dem Unsinn von Knüpfel noch schreiben soll, außer: Kauf Dir dann doch einfach einen Eimer Alpinaweiß und los geht es :wink:

Wer sich allerdings mal ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, stellt schnell fest, dass es durchaus unterschiedliche Formulierungen an Kunstoffvergütungen in Form von Dispersionen gibt, was nichts anderes heißt als ein Stoffgemisch mit min. 2 Kandidaten, die ein heterogenes Gemisch bilden.

Grundsätzlich kann man die Grundstoffe auch beim Erzeuger kaufen:
http://www.lefatex.de/dispersion.php

Wer mal einen Überblick der "Feinheiten" haben will:
http://www.btc-europe.com/de/spezia...lver-Hilfsmittel/-/BTC-Germany/#a_list_item_1

Ich stelle schon lange viele kunststoffmodifizierte Mörtel selber her - u.a. nutze ich dafür Weber.ad 785 Baudispersion auf Styrol-Butadien Basis.
Auf die Idee "Dispersionsfarbe" zu nehmen, würde ich nicht unbedingt kommen.
Und wer meint, dass Silikate nur "Sand" sind, der hat von Kaliwasserglas auch noch nie etwas gehört...

Es wird ja auch keiner gezwungen so etwas zu kaufen :wink:

Es ist auch kein Geheimnis, dass viele 2k Baustoffe Zement als 2. Komponente nutzen (Bitumenabdichtungen z.B.), was allerdings die Eigenschaften des Grundmaterials entscheidend verändert.

@Knecht: Noch mal, Grundierungen unterscheiden sich grundsätzlich - ich würde z.B. nie auf mineralische Untergründe irgendeine spezielle Grundierung auftragen, schon gar nicht auf Basis von Acryl Dispersionen.
Meist ist da Dihydrogenmonoxid das Mittel der Wahl :wink:
 
  • Selbstgemachter Haftgrund?
  • #7
Hennie, Du hast gesehen, um welche Uhrzeiten ich diese Beträge geschrieben habe und demzufolge geschlafen haben muß? Wasserglas, sicherlich, das ist schon ein Begriff.

Es wäre sehr nett von Dir, auch für die anderen Forenteilnehmer, wenn Du uns nähere Rezepturen nennen würdest. Lass uns bitte an Deinen Erfahrungen teilhaben :)

Beste Grüße,
Knüpfel
 
  • Selbstgemachter Haftgrund?
  • #8
Das Problem an allen Grundierungen sehe ich erst mal in der Begutachtung und Beschaffenheit des Untergrundes.
Einen ganz guten (oberflächlichen) Einblick gibt es z.B. hier:
http://www.thomsit-profi.de/profi/home533f.html?p=1680

Grundsätzlich arbeite ich inzwischen viel mit Epoxidharzen, da ist aber der Preis dann eine ganz andere Liga, als 10l Baudispersion für 66€.

Gerade Dispersionen können schnell filmbildend auftrocknen, dann ist der Effekt der Grundierung im Prinzip schon dahin, sie wirkt wie ein Trennmittel, ein Haftverbund mit dem Untergrund eher fraglich.

Mineralische Systeme (alte Putze etc.) kann man schon gut mit Kaliwasserglas verfestigen, aber auch hier gilt: nicht als Film auftrocknen lassen. Am besten niemals spritzen, sondern mit dem Quast streichen. Viel hilft nicht viel.
Bei OSB Platten o.ä. Untergründen haben die Grundierungen allerdings Partikel Größenordnungen im nm Bereich, damit sie überhaupt in das Material eindringen können. In dem Link ist es gut beschrieben: Sind die Verbindungen verleimt worden? Vermutlich nicht.
Bei Dispersionsfarbe ist eher davon auszugehen etwas "größere Partikel" zu haben.
Es ist als würde ich ein Kompott mit einem Saft vergleichen.

Die Gefahr falsch zu dosieren ist recht groß, daher würde ich nicht, ohne entsprechende Versuchsflächen, damit experimentieren.
Grundsätzlich sind solche Grundierungen wie z.B. Gisogrund recht ergiebig, ich bezweifele also nach wie vor den Spareffekt...

Nicht zuletzt bezahlt man bei Spezialmörteln ja auch die entsprechenden Zulassungen - und eine Gewährleistung vom Hersteller...
:lichtauf:

Ich habe irgendwann mal mein Werkstattwaschbecken incl. Fliesen neu gemacht, dazu mit einem Haftgrund (Ceresit Haftgrund extrem) z.T. Fliese auf Fliese geklebt, durch das neu Verputzen der Werkstatt ergab sich z.T. ein recht bündiges Niveau mit der Altfliese (die ich auch schon geklebt hatte), wozu also abreißen, es ist eine Werkstatt.
fliesen.JPG
Es hält wunderbar, da ich nicht viel brauchte, war die Baumarkt 1l Flasche genau richtig und günstig, müsste noch 2/3 voll sein und wird wahrscheinlich in der Flasche hart werden... Aber: In meinem Bad würde ich so was nie tun, da wäre imho nur Abreißen ordentlich, auch wenn es viele Firmen gibt, die das als "normal" ansehen, ist ja so viel schneller etc....
Links davon steht nun die Waschmaschine...
 
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