Schweißkonstruktion: Pulvern oder Lackieren (lassen)?

[Yeti]

Hallo, möche dremnächst ein paar Schweißteile (9 Teile bis ca. 1800 mm Länge in Ral 3020 und 2 x Schwarz Matt) farblich verschönern lassen.

Zur Auswahl stehen Pulverbeschichten oder Lackieren.

Das Ganze steht am Ende im Keller, ist also keinen besonderen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Große Anforderungen an die Haltbarkeit sind auch nicht gegeben.


Welches Verfahren bietet sich da an, bzw. ist am kostengünstigsten?



Grüße

 

[chevyman]

Ohne zu sehen, wie das Teil aussieht:
- Am billigsten wird selber pinseln sein.
- Dann dürfte die Spraydose kommen.
- Pulvern ist vermutlich am teuersten. "Vermutlich" weil es davon abhängt, wie offiziell das Pulvern über die Bühne geht. Für den Preis, den mich seinerzeit das Pulvern meines Bettgestells gekostet hat, wäre ich für Grundierung und Lack nicht ausgekommen. Hing bestimmt auch damit zusammen, daß ich warten konnte, bis mal in der Firma etwas Luft war, und auch die gewünschte Farbe gerade ohnehin verarbeitet wurde.

So gleichmäßig und mit leichtem Struktureffekt hätte ich es mit Farbe im Leben nicht hinbekommen.

 

[moto4631]

Nichts ist so schön wie gepulvert, und wenn Du jemand kennst der einen kennt... außerdem wie Chevy schon schrieb es werden nicht jeden Tag alle Farben gepulvert sondern jeden Tag eine andere... leider ist es halt teuer.

Was solls denn werden? Ein Kellerregal das keinen interessiert oder ein Herzeigeobjekt?
Bei einem Kellerregal wär ich mit Streichen auch glücklich, Sprayen schon fast Luxus.

 

[Yeti]

... Was solls denn werden? Ein Kellerregal das keinen interessiert oder ein Herzeigeobjekt?
...

Weder noch.

Habe mir, bzw. bin gerade dabei, mir für meinen Fitnessraum ein sog. "Halfrack" sowie einen "Latzugturm" zu bauen.

Einen Preis muß das nicht gewinnen. Allerdings bei der Arbeit die ich da rein gesteckt habe, würde mir selbst gepinseltes vom Anspruch nicht reichen.

Wenn Lack billiger als Pulvern ist, wird's das dann wohl werden.

Grüße

 

[Yeti]

... Für den Preis, den mich seinerzeit das Pulvern meines Bettgestells gekostet hat, wäre ich für Grundierung und Lack nicht ausgekommen. Hing bestimmt auch damit zusammen, daß ich warten konnte, bis mal in der Firma etwas Luft war, und auch die gewünschte Farbe gerade ohnehin verarbeitet wurde.
...

Wie hoch war der Preis?
Damit ich mal 'ne Hausnummer habe.

 

[moto4631]

Beim Pulvern gibts keine Hausnummern, das ist extrem unterschiedlich.
Muß er es extra für Dich machen oder gehts mal wo mit, was sind das für Teile, welche Vorarbeit ist notwendig, etc.

 

[Yeti]

Beim Pulvern gibts keine Hausnummern, das ist extrem unterschiedlich.
Muß er es extra für Dich machen oder gehts mal wo mit, ...

Ich fürchte "extra für mich".

Da ich nicht vorhabe, wochenlang auf eine Gelegenheit zu warten. Zumal ich schon Wert auf die "richtigen" Farben lege.

 

[Janik]

Hallo,

wir haben auf der Arbeit relativ viel Pulverbeschichten lassen.
Eine gute Lackierung vom Lackierer ist auch relativ teuer.
Die meisten Betriebe berechnen die Kosten fürs Pulverbeschichten über die Fläche, die zu beschichten ist. Bei einer Profilkonstruktion ist man also deutlich günstiger dran als bei einem großen Blechgehäuse.
Pulverbeschichtung ist deutlich widerstandsfähiger als eine Lackierung und verkratzt deutlich weniger.

Vielleicht kannst Du die Vorarbeit selbst erledigen, dazu zählt es, alle losen Anhaftungen wie z.B. Walzzunder zu entfernen, sehr glatte Oberflächen etwas anrauhen und natürlich alles gründlich entfetten.
Dann müsstest Du beim Beschichter lediglich die Rüstkosten und die eigentliche Beschichtung bezahlen.

Meiner Meinung nach lohnt es sich schon, für beide Beschichtungstypen Angebote einzuholen, ich denke nicht, dass Pulvern deutlich teurer ist als eine gute Lackierung vom Profi

 

[Dirk]

natürlich alles gründlich entfetten.

Ich bezweifle mal, das er das in ausreichendem Maße @home hinbekommt.

 

[Janik]

natürlich alles gründlich entfetten.

Ich bezweifle mal, das er das in ausreichendem Maße @home hinbekommt.

Ich persönlich sehe da kein Problem. In dem Betrieb, wo wir unsere Teile zum Pulvern hingebracht haben, wurden Kleinteile in einem Entfettungsbecken behandelt und die großen Teile, die nicht ins Becken gepasst haben, wurden von Hand mit Lappen und Entfetter bearbeitet.
Also nichts, was man zuhause nicht auch machen könnte

Deren Entfetter war nichtmal auf Lösemittelbasis und so lasch, dass man damit z.B. keine Eddingstriche runter bekommen hat Gab aber trotzdem nie Probleme mit der Beschichtung

 

[Yeti]

Hallo, ich nochmal:

Habe mal in einem Betrieb mit eigener Lackiererei/Pulverbeschichtung gearbeitet, so ist es nicht.

Dort wurden zu beschichtende/Lackierende Teile meist gestrahlt, durch die Waschanlage und dann eben zum Lack oder Pulvern, geschickt.

Vor dem Pulvern gab es keine weiteren Vorabeiten.
Vor dem Lack wurde ggf. gespachtelt.

Deshalb hätte ich eigentlich das Pulvern als preiswerter erwartet.

Nun, wenn ich die Sachen fertig habe, werde ich mal bei in Frage kommenden Betrieben anfragen.

 

[moto4631]

Den Beschichter würd ich gerne sehen der die Teile einfach so in den Prozess wirft nur weil Du behauptest "hab ich zuhause schon entfettet".

Wenns dann umsonst war geht die Arbeit erst richtig los.

 

[Janik]

Den Beschichter würd ich gerne sehen der die Teile einfach so in den Prozess wirft nur weil Du behauptest "hab ich zuhause schon entfettet".

Bei solchen Aktionen empfielt es sich, sowas vorher mit dem Beschichter abzusprechen
Hatte ich als Selbstverständlichkeit angesehen, sorry

 

[moto4631]

Naja wenn ihr als Metallbetrieb Teile anliefert ist das sicher was anderes als wenn Hinz und Kunz seine Teile hinbringt.
Das Risiko geht keiner ein, wenns dann nix wird darf er es auf seine Kosten nochmal machen.

 

[Yeti]

Naja wenn ihr als Metallbetrieb Teile anliefert ist das sicher was anderes als wenn Hinz und Kunz seine Teile hinbringt.
Das Risiko geht keiner ein, wenns dann nix wird darf er es auf seine Kosten nochmal machen.

... nicht steiten.

Bin sowieso davon ausgegangen, daß der Betrieb die Teile vorher

a) strahlt

und

b) wäscht/entfettet.

Bei einem ordentlich ausgestatteten Betrieb, ist das auch ohne viel Handarbeit erledigt.

 

[Janik]

Naja wenn ihr als Metallbetrieb Teile anliefert ist das sicher was anderes als wenn Hinz und Kunz seine Teile hinbringt.
Das Risiko geht keiner ein, wenns dann nix wird darf er es auf seine Kosten nochmal machen.

... nicht streiten...

Wir streiten doch garnicht, das sieht bei uns dann anders aus

Ich gebe Moto aber schon Recht, bei großen Betrieben geht das natürlich nicht. Die geben Garantie auf die Beschichtung und machen daher alle Arbeitsschritte selbst.
Ich bezog meine Antwort eher auf einen kleineren Betrieb, wo man den Chef noch persönlich kennt (so war das in unserem Fall)
Ich denke schon, dass er der Eigenleistung zustimmen würde, wenn man im Vorraus alles abspricht.
Vielleicht findet sich so ein Betrieb ja auch bei Yeti in der Nähe

 

[Yeti]

Gerade ist mir noch einen anderer Aspekt in den Sinn gekommen:

Bei etwaigen späteren (Schweiß-) Arbeiten an den Teilen - was möglich wäre - ist eine Pulverbeschichtung wohl eher nachteilig.

Lack kann sicher einfacher entfernt und nachgearbeitet werden.

Grüße

 

[raymund]

Rein preislich gesehen, dürfte das Pulvern günstiger sein, als eine professionelle Lackierung.
Eine richtig aufgebrachte Pulverung ist aber erheblich robuster, als eine Lackierung.
Gerade bei solchen Teilen sind Lackabplatzer doch vorprogrammiert.

Wenn man hinterher nochmal schweißen will, ist ein Pulverschicht natürlich umständlicher zu entfernen, aber wenn man sie warm macht geht sie auch runter.

Gruß
Raymund