Klingel "ölen"

Diskutiere Klingel "ölen" im Forum Reparaturen rund ums Haus im Bereich Anwendungsforen - Hallo zusammen, Ich habe ein Problem mit meiner Türklingel und zwar funktioniert sie manchmal und manchmal auch wieder nicht. Ich hab dann mal...
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Tiberius

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Karlsruhe
Hallo zusammen,

Ich habe ein Problem mit meiner Türklingel und zwar funktioniert sie manchmal und manchmal auch wieder nicht. Ich hab dann mal das Gehäuse geöffnet und die Klingel funktioniert so, dass ein zylinderförmiger Klöppel (heißt das so?) in einer Hülse durch einen Magneten hin und her bewegt wird und rechts und links jeweils einmal auf eine Klangplatte schlägt und dadurch das typische DingDong erzeugt. Als die Klingel nicht ging, hab ich das Gehäuse geöffnet und den Klöppel einmal manuell hin und her bewegt und dann ging es wieder ne Weile.

Ich nehme also an, dass sich der Klöppel einfach minimal zu schwer bewegen lässt und es der Magnet manchmal halt nicht schafft. Deswegen wollte ich den Klöppel einfach mal ölen, allerdings steht auf der Klingel extra drauf "Nicht ölen!". Ich nehm mal an, weil das Öl mit der Zeit verharzen würde und die Klingel vollends am Ende ist.

Kann mir einer von Euch helfen, wie ich das wieder hinkriegen könnte. Was gäbe es für Alternativen, den Klöppel zu "ölen"? Graphit, Silikonspray, sehr dünnes Kriechöl (WD40)? Oder liegt es vielleicht an was ganz anderem und ich kann die Klingel nur noch in die Tonne kloppen?
Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe.
Viele Grüße

Tiberius
 
Ich würde nicht "feuchtes", also öliges, nehmen, eben weil sowas
a) verharzen kann und
b) Staub und Dreck anzieht.

In dem Fall würde ich vielleicht mal daran gehen, die beweglichen Teile komplett zu zerlegen und gründlich zu reinigen.
Wenn du schmieren willst, kannst Du Teflonspray, Graphit oder sonstigen trockenen Schmierstoff verwenden.


Dirk
 
Spar dir den aufwand und kick das Ding in die Tonne und kauf dir für nen paar Euro ne neue Klingel. :lol:

Gruß riza
 
Ums mal (Spass-)politisch zu betrachten:
Ich unterstütze die Bemühungen eine simple Klingel zu reparieren! (ernst gemeint...)
Nieder mit der Wegwerfgesellschaft :wink:
Molybdänsulfid (wird denk ich unter dem Schlagwort Mo2S verkauft) ist auch so ein Trockenschmierstoff. (Leider hab ich noch keine reines Molybdänsulfid zu kaufen bekommen, wenn du was findest, gib mir mal bitte Bescheid zwecks Produktname und Hersteller, danke.

Vielleicht ist auch nur Staub oder so etwas drin.

Gruß und viel Erfolg bei der Reparatur
 
Ich hab die Tage (ich glaub bei Conrad) ein sogenanntes Klingelfett gesehen.

Das soll eben genau die Nachteile von normalen Schmierstoff (Verharzen, Leitfähigkeit) NICHT haben.
 
moto4631 schrieb:
Ich hab die Tage (ich glaub bei Conrad) ein sogenanntes Klingelfett gesehen.

was das zufällig am 1. April :?: :wink:

ich würde einfach etwas harzfreies Öl verwenden, z.B. Nähmaschinenöl.
 
Nein wars nicht 8)

Ich habs gelesen und mußte an diesen Thread denken.
 
Habe jetzt mal den Conrad Katalog gewälzt. Auf den Seiten 220-223 gibt es Tiefkühlware: Enten aus Moldavien.
Da steht auch das Klingelfett. Tube 75 cent. Soll sehr ergiebig sein und lange klingeln :D :idea:
 
Ja, man sollte da nix verschütten, das kann zu nervtötendem Dauerklingeln führen... 8)
 
Alfred, Du mußt bitte den Link auf der Conrad-Seite verwenden "Link zu diesem Artikel".

Eine reine Kopie im Browserfenster kann man bei Conrad leider nicht verlinken.
 
Tiberius schrieb:
Hallo zusammen,
.. Deswegen wollte ich den Klöppel einfach mal ölen, allerdings steht auf der Klingel extra drauf "Nicht ölen!". Ich nehm mal an, weil das Öl mit der Zeit verharzen würde und die Klingel vollends am Ende ist.
Tiberius

Hallo,
nimm "Ballistol"-Waffenöl. Das verharzt nicht und reduziert evtl. Oxidschichten.
LG.
 
Hallo Alfred. Das Conrad Klingelfett darf nur am 1. April verwendet werden, wenn man rechts von sich einen Zollstock auf den Boden legt und dann auf diesem genau 35 cm zur Seite tritt, dann klingelt es deutlich :lol: :lol:
 
Hallo,
Klingelfett - ich fasse es nicht...

Also gut, damit Tiberius nicht der Weihnachtsbesuch vor der Tür erfriert oder es gar zu Einbußen bei den Geschenken kommt, werde ich mal meinen Senf zu diesem hochkomplexem Problem dazugeben.

Es ist so:
- der Spulenkörper ist aus billigem Kunststoff - i.d.R. PE
- das ist sehr weich und eignet sich hervorragend dafür, Staubkörnchen in seine Oberfläche einzubetten und damit den Klöppel - nur ein Zylinder, welcher in der Bohrung des Spulenkörpers hin und her rutscht - rauh zu schleifen
- wenn die Klingel betätigt wird, kommt es durch die starke Beschleunigung des Klöppels zu einem Luftpumpeneffekt, welcher immer mehr Staub ansaugt - so in der Gegend vorhanden
- mit der Zeit werden die Oberflächen rauh, was weniger mit schlechter Schmierung zu tun hat
- Öl oder Fett würde noch mehr Staub binden - von Effekten durch eintrocknen oder verharzen mal ganz abgesehen

Abhilfe:
- Klöppel ausbauen
- Oberflächen - also auch die Bohrung in der Spule, in der er sich bewegen soll - reinigen und begutachten
- evtl. Grate und Rauhigkeiten beseitigen
- wieder zusammenbauen - kein Öl oder Fett
- verhandelbar sind allenfalls Trockenschmierstoffe wie MoS2, Grafitpulver, Teflonpulver

Zunächst würde ich aber erst einmal messen, wieviel Spannung am Gong ankommt. Das Material von Klingelanlagen ist in besonderer Weise von Sparwahn gezeichnet. Durch die geringe Spannung sind Übergangswiderstände insbes. bei außenliegenden Klingelknöpfen ein Problem.
Oft haben Klingeltrafos mehrere Anzapfungen. Normal sind 9V AC für einfache Klingeln. Türsprechanlagen brauchen oft 12V AC. Wenn die Übergangswiderstände soweit in Ordnung sind und es am weitgehend verschlissenen Gong liegt, kann man es auch mit etwas mehr Spannung versuchen. Viel mehr als gänzlich kaputt gehen kann das Ding ja nicht.

Finale Lösung: Elektronische Klingel - ggf. im Gehäuse des alten Gongs.

So ein Gong ist ja prinzipiell leicht auszutauschen und kostet auch nicht viel. Allgemeines Problem in unserer Wegwerfgesellschaft: Man bekommt kaum wieder einen exakt gleichen. Das kann ziemlich nerven, wenn das Ding im Sichtbereich angebracht ist und die Montage/Demontage einen Schandfleck hinterläßt. U.a. aus diesem Grund kann eine Reparatur durchaus sinnvoll sein.

Ich habe beispielsweise seit Monaten einen Blitzschaden in meiner Türstation am Tor. Schnelle Abhilfe war die Wiederherstellung der reinen Klingelfunktion. Die Leiterplatte hat es böse erwischt. Natürlich sind fast alle elektronischen Bauteile hinüber, aber das schlimmste ist der Zustand der Leiterplatte selbst. Die Werte etlicher Bauteile sind nicht mehr lesbar. Normalerweise ein Fall für die Tonne. Ein elektrisch passendes Türsprechmodul wäre kein Problem, aber es paßt mechanisch nicht und deshalb zögere ich noch mit dem Gesamtaustausch. Eine Reparatur würde recht mühsam - sonst hätte ich es schon gemacht. Na ja - immerhin klingels, wenn die Christel von der Post draußen steht und was unterschrieben haben will. Bzgl. der eher unerfreulichen Zeitgenossen erwäge ich ohnehin eine Lösung mit Kamera, Bewegungsmelder usw. Dann muß das Gehäuse ohnehin neu sein.

Gruß
Thomas
 
Hallo zusammen,

zunächst einmal vielen Dank für die zahlreichen und informativen Antworten.

Ums mal (Spass-)politisch zu betrachten:
Ich unterstütze die Bemühungen eine simple Klingel zu reparieren! (ernst gemeint...)
Nieder mit der Wegwerfgesellschaft

Das sehe ich ziemlich genauso. Wenn sich irgendein Gegenstand mit einem im Verhältnis zum Neuanschaffungswert vertretbaren Aufwand reparieren lässt, so mache ich das auch. Außerdem lernt man dabei meist ja auch noch was. Und es macht ja auch Spass, wenn man damit Erfolg hat und das Ding hinterher wieder funktioniert.
Folgendes habe ich also gemacht:

Ich habe, wie mir Dirk und Thomas geraten hatten, die Klingel zerlegt und die beweglichen Teile gereinigt. Den metallenen Klöppel habe ich zusätzlich mit Polierpaste bearbeitet um kleine Unebenheiten zu entfernen. Danach habe ich in die Plastikröhre und auf den Metallzylinder etwas Graphit gegeben und alles wieder zusammengebaut.
Da die Klingel vorher ja auch nur sporadisch nicht ging, kann ich natürlich nicht definitiv sagen, ob das Ganze auch geholfen hat. Das weiß ich definitiv erst, wenn wieder jemand vor der Tür steht, mich anruft und fragt, warum ich nicht aufmache.
Rein subjektiv habe ich aber das Gefühl, dass sich der Klöppel minimal leichter bewegen lässt. Kann aber auch Einbildung sein.
Viele Grüße und nochmals Danke für die Hilfe.

Tiberius
 
Thema: Klingel "ölen"

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