@ Gudi:
Wenn Du dauerhaft Ruhe haben willst, mußt das Haus ringsum freigraben, neu abdichten und eine Drainage einbauen. Wie Du schreibst, ist die Zugänglichkeit kein Thema.
Die Häuser dieser Baujahre wurden nur zur Kellerabdichtung meistens nur "schwarz gestrichen". Vermutlich war es sogar Teer und kein Bitumen. Das verträgst sich u.U. auch nicht mit neuen Bitumenanstrichen.
Grabe die Sache aus - bis ca. einen halben Meter unter die Kellersohle. Alten Putz abschlagen, Fugen auskratzen - ggf. ausfräsen. Neu verputzen - Mörtelgruppe 3 - also nur Zement, kein Kalk. Ich weiß, daß sich das schlecht macht, aber es ist ja nicht im Sichtbereich. Kaufe kein fertiges Zeug - zu teuer, bei den Mengen, die Du brauchen wirst. Mische Putzsand (0-2mm) mit Zement 1:3 und mische nach Vorschrift Betondichter zu (gibt es u.a. von PCI). Wenn Du mit dem putzen schlecht zurecht kommst - das macht sind mit Mörtelgruppe 3 wirklich schlecht - kannst Du durchaus 2-lagig putzen - also nach dem Aufziehen abrappen (mit der Kellenkante abziehen, gibt eine rauhe Oberfläche, auf der die 2. Lage gut hält) und einen Tag später die zweiter Lage. Durch das Dichtmittel wird der Mörtel sehr plastisch. Die Oberfläche ziehe ich persönlich am liebsten mit der Glättkelle ab - kein abreiben, wie sonst beim putzen. Dadurch wird der Mörtel sehr gut verdichtet und ist so schon sehr dicht. Ca. 2cm Putzstärke sollten es schon sein. Die Oberfläche wird dadurch (zumindest bei mir - ich bin kein Maurer) teilweise etwas "beulig", aber es wird ja sowieso wieder zugeschüttet und wichtig ist, daß es dicht wird.
Du wirst wahrscheinlich nicht alles an einem Tag schaffen. Übergänge müssen sich großflächig überlappen. Am besten versuchst Du das zu vermeiden. Fragwürdige Bereiche kann man mit Lugato "Trockner Keller" überstreichen. Wenn Du willst, auch die ganze Fläche - das Zeug ist gut, aber recht teuer. Es ist aber ergiebig. Es wird eine Schlempe angerührt und doppelt kreuzweise aufgestrichen (Malerquaste, Glättkelle) - Schichtdicke ca. 2mm.
Eigentlich reicht das schon - Noppenbahnen, Drainage, mit Kies verfüllen...
Meinereiner bevorzugt bei solchen Dingen Gürtel und Hosenträger - würde also noch Bitumendichtbahnen aufbringen. Glaubensfrage und abhängig von den Wasser- und Bodenverhältnissen.
Lehmigen oder anderweitig bindigen Boden solltest Du nicht wieder einbauen. Ideal ist grober Kies. Denke an das lagenweise Verdichten beim Einbau.
Drainage:
Das gelbe Drainagerohr kennst Du ja bestimmt. Du brauchst ausreichend Gefälle zum Drainageschacht. Der steht an der tiefsten Stelle, wenn Du eine Hanglage hast. Ich empfehle kleine Revisionsschächte an den Ecken mit KG-Rohr (150er oder 200er). Die läßt Du ggf. unterirdisch 20...30cm unter dem Rasen mit einem Deckel enden - im Notfall sind sie eine große Hilfe, weil man nach ein paar Spatenstichen darüber die Leitungen freispülen kann, wenn die Sache wieder Erwarten versandet ist.
Bei drückendem Wasser vom Hang - ggf. lagenweise durch bindige Schichten, kann man so auch leicht eine 2. Drainageleitung an dieser Seite höher einbinden.
Der Pumpenschacht sollte aus 1000er Ringen gebaut werden. Andernfalls ist er im Problemfall nicht begehbar. Außerdem werden die Schaltspiele der Pumpe sonst zu kurz. Das ist so eine Sache, die ziemlich ins Geld geht.
Zur Drainage ist noch viel zu sagen. Lies Dich da mal ein und frage ggf. nach, was nicht klar ist. Spare nicht an Flies, Rohren, Stecksystemen und der Ausführung des Schachtes. Er sollte deutlich tiefer als die Drainage reichen. Nicht bloß 0,5...1m, wie man es oft sieht.
Schachte bzw. baggere dicht am Haus nicht tief unterhalb der Kellersohle aus. Diese Häuser haben keine armierte Bodenplatte aus Beton und verzeihen das nicht. Die wünschenswerten 2m lassen sich die Schachtringe leicht absenken. Du schachtest innen aus und die Ringe rutschen durch ihr Eigengewicht. Es ist eine Scheißarbeit und nicht ganz ungefährlich - zum aushöhlen unter der Kante geht es Maurerkelle ganz gut - nicht die Finger drunterstecken...
Wenn es schlechter rutscht, setzt man noch einen Ring oberdrauf. Gleichmäßig ausschachten und ständig mit Wasserwaage kontrollieren. Keine Experimente mit Wasser - das spült sich eher fest als locker. Notfalls mit Radlader nachdrücken - Holz dazwischen legen. Lieber ein paar Zentimeter zu tief, als zu hoch, für Konus und Deckel gibt es feinstufige Zwischenringe.
Für innen gibt es Sanierputz, falls sich schon viele Salze eingelagert haben. Der muß ggf. nach 1...2 Jahren wieder abgeschlagen werden, wenn er die Salze gebunden hat. Dann kommt der endgültige Putz drauf. Wenn der Keller von außen dicht ist, kannst Du einen Bautrockner einsetzen. Andernfalls saugt man nur noch mehr Feuchtigkeit an, die das Mauerwerk noch weiter versalzen läßt. Keine gute Idee bzw. kurzsichtig gedacht.
100%-ig trocken wird so ein Keller wegen der fehlenden Bodenplatte wohl nicht. Deshalb braucht man die Drainage fast immer, wenn man den Keller komfortabel nutzen will.
Holzpelletheizung:
Ich fürchte, daß man sich da von einer Abhängigkeit in die nächste begeben könnte. Im Moment ist das Zeug halbwegs günstig und wenn sie genug Leute angefixt haben, explodieren plötzlich die Preise - würde mich jedenfalls nicht wundern. Was spricht gegen Holz als Festbrennstoff? Es gibt ja schon schöne Lösungen, wo man nur noch 1x am Tag anlegen muß.
Dazu eine kleine Gastherme als "Frostschutzheizung" wenn man im Winter mal verreisen will.
Ein Bekannter von mir rüstet seine Gasheizung auf Holzheizung um. Da er nur einen Schornsteinzug hat, kommt in das obere Badezimmer eine kleine Gastherme, die sich direkt über das Dach belüftet und ihre Abgase los wird.
Gruß
Thomas