Hallo,
bin auch neu hier im Forum und grüße erstmal alle anderen.
Zu deiner Frage:
Wir haben erst die letzten Wochen eine Innentreppe zwischen zwei Stockwerken einziehen lassen, daher kann ich dir brühwarme Informationen geben.
1. Mach es! Lass dir nicht einreden, du bräuchtest sowas nicht. Sollen andere im Winter durch das kalte Treppenhaus marschieren, du nicht.
Zuerst musst du wissen, was für eine Decke vorhanden ist -> Baupläne, Statikpläne etc., sonst Probebohrung.
Massive Betondecke: fast zwingend der Betonsäger notwendig, Preis ca. 2000 Euro bei 2,5 m x 1m
Holzdecke o.ä.: evtl selbermachen, wenn ordentliches Werkzeug vorhanden.
Betonträgerdecke (war's bei uns): Parkett, Estrich und Putz mit dem Heimwerker-Boschhammer selber raus, mit Bausprießen und Holzplanken eine Auffangwanne unter das vorgesehene Loch stellen und mit dem Vorschlaghammer die Betonsteine raushämmern, eventuell vorhandenen Überbeton mit dem großen Stemmhammer entfernen. Die Träger köpfen, Armierung durchflexen oder Träger ganz rausnehmen (Restloch wieder zubetonieren) und den Schutt entsorgen.
Um die Belastung von dem geköpften Träger zu nehmen, wurde dieser durch ein U-Profil mit den Nachbarträgern verbunden und das Profil ausbetoniert.
Der geköpfte Träger wird nach unten zusätzlich durch einen Eisenpfeiler gestützt, wobei im Keller ein zweiter Pfeiler die Last auf das Fundament überträgt.
Habe alles gemeinsam mit einem Maurermeister gemacht. Kosten ca. 1200 Euro.
Diese Lösung wurde von zwei Statikern bestätigt.
Anschließend mit Gipskarton die Öffnungswände verkleidet, verspachtelt und tapeziert.
Einen Statiker wirst du auf jedem Fall brauchen, denn ein seriöser Handwerker wird bei Durchbruchsarbeiten immer erst nachfragen, ob die Sache berechnet ist.
Zur Treppe: Wir haben eine viertelgewendelte Treppe einbauen lassen, Ausschnitt 2,5x1,2 m. Der Antritt liegt außerhalb des Deckenloches, Kopffreiheit sind genau 1,96 m, das reicht locker.
Preis 4500,-- Euro in Eiche geölt, inkl. Einbau.
Das obere Zimmer ist entsprechend kleiner geworden und bekommt jetzt mit Gipskartonplatten eine Wand zur Treppe hin.
Eine Wendeltreppe wollten wir nicht, da sie mindestens 1,7 m Durchmesser benötigt und für kleine Kinder schlecht begehbar ist.
Such' dir den Treppenbauer genau aus. Wir haben sämtlichen Blödsinn gehört, wie z.B.: geht so nicht, gibt eine Hennenleiter usw.
Nur einer sagte: Ich schau mir das morgen (!) mal an. Ausgemessen, fachgesimpelt, diskutiert, und der hatte den Auftrag. War ein Zimmermann mit Treppenbauer, richtiger Handwerker im blauen Anton, Dialekt geschwätzt und unkompliziert. Kein Treppenfachverkäufer im Anzug von der Stange...(Gleiche Erfahrungen haben wir übrigens beim Einbau eines Kaminofens gemacht).
Im Internet gibt es wunderbare Treppenberechnungsprogramme zum Runterladen. Spiele damit ein bisschen rum, damit du ein Gefühl für die Sache bekommst.
Und wenn man etwas aufpasst, hält sich die Sauerei auch in Grenzen.
Gruß, WernerL