Hallo zusammen

Diskutiere Hallo zusammen im Forum Reparaturen rund ums Haus im Bereich Anwendungsforen - wir sind neu bei euch und haben eine Menge fragen. Bin ja schon froh so ein Forum gefunden zu haben. Wir möchten uns ein Haus kaufen und dort das...
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missi02

Guest
wir sind neu bei euch und haben eine Menge fragen. Bin ja schon froh so ein Forum gefunden zu haben.

Wir möchten uns ein Haus kaufen und dort das Erdgeschoss mit dem 1. Obergeschoss durch einen Durchbruch verbinden.

Nun meine Fragen:
kann man einen Durchbruch durch eine Betondecke einfach so vornehmen?
wie gross muss das Loch sein?
braucht man dazu einen Statiker?
was ist besser eine Wendeltreppe oder eine gerade Treppe?oder anders gefragt was nimmt weniger Platz weg!
die Zimmer sind genau gleich übereinander und gleich gross ca 32 qm.
Muss das ganze durch Stützbalken abgefangen werden?
und hat jemand eine Ahnung was der ganze Spass kostet?

Ich hoffe uns kann jemand helfen da das haus sonst echt genial wäre

Vielen Dank
 
missi02 schrieb:
wir sind neu bei euch und haben eine Menge fragen. Bin ja schon froh so ein Forum gefunden zu haben.

Wir möchten uns ein Haus kaufen und dort das Erdgeschoss mit dem 1. Obergeschoss durch einen Durchbruch verbinden.

Nun meine Fragen:
kann man einen Durchbruch durch eine Betondecke einfach so vornehmen?
wie gross muss das Loch sein?
braucht man dazu einen Statiker?
was ist besser eine Wendeltreppe oder eine gerade Treppe?oder anders gefragt was nimmt weniger Platz weg!
die Zimmer sind genau gleich übereinander und gleich gross ca 32 qm.
Muss das ganze durch Stützbalken abgefangen werden?
und hat jemand eine Ahnung was der ganze Spass kostet?

Ich hoffe uns kann jemand helfen da das haus sonst echt genial wäre

Vielen Dank

Du stellst Fragen! Glaubst Du, dass jemand das Risiko auf sich nimmt, Dir zu sagen, dass Du ohne Statiker drauflos hämmern kannst? Nur so viel: in unserem Flur, der jedoch ganz andere Maße wie Deine Räume hat, ließ sich ohne Probleme ein Durchbruch durch Beton zum Dachgeschoss öffnen. Bei mir waren es 2,40x1m für eine zweifach gewendetete Treppe. Im Übrigen würde ich eine solche Treppe immer einer Wendeltreppe vorziehen. Es gibt diese freitragenden Treppen ohne Wangen, die den Vorteil haben, dass Du jede Treppenstufe ohne Stabilitätsverlust ausbauen kannst, um sie gegebenfalls neu zu schleifen und zu lackieren. Diese Treppen sehen auch gut aus. Bei einer Wendeltreppe ist dies nicht möglich, natürlich auch nicht bei einer Wangentreppe. Zu Deiner Frage: ich würde einen Durchbruch von ca. 2X1m zwar wagen, dennoch eher einen Fachman fragen, der sich das vor Ort ansieht.:) Eine Beton- decke müsste das aber eigentlich vertragen. Und: glaube nicht, dass es ein Spass ist, den Beton aus der Decke zu schneiden. Denn nur so geht es, da Dir sonst die zentnerschweren Brocken den Boden zerschlagen. Stück für Stück raus schneiden, immer so viel, wie das darunter aufgebaute Gerüst auffangen kann. Ist eine Drecksscheißarbeit.:)
 
Hallo zusammen,

da trete (Wortspiel) ich direkt noch einmal nach:

Wozu die Treppe? Denn meistens ist bei zwei Etagen in einem Haus schon eine da...

Gibt es wirklich keine bzw. nur eine Aussentreppe, so kommt man zur Nutzungsfrage:
Bleibt die Aussentreppe erhalten und es wollen nur körperlich fitte Personen rauf und runter, reicht eine Wendeltreppe.
Das Sofa kommt über die Aussentreppe hoch.

Soll auch mal etwas mehr Zeug hoch, bzw. die Aussentreppe fällt weg, tja dann sollte man die Treppe ein wenig großzügiger planen. Dann sind wir bei den zwei- bis dreifach gewendelten Treppen.

Das Durchknabbern der Decke selbst sollte man schon dem Fachbetrieb überlassen.

Bei uns war es zwar nur eine Holzdecke, aber es ging mir kaum gegen die Hobbyhilfsschreinerehre, da ein paar Zimmermänner ranzulassen.
So viel teuerer war es auch nicht, als wenn ich das mit dem eigenen Werkzeugfuhrpark angegangen hätte, nur eben bequemer und versichert...

Noch wilder ist es bei Betondecken: Da wirst Du auch keinen Spaß daran haben, mit Bordmitteln ranzugehen. Selbst wenn es eine einfache gegossene Decke ohne jede gesamtstatische Funktion ist, muss immer noch jemand seinen Willi darunter machen, dass die Decke insgesamt dieses Loch verträgt.

Dann kommt die Nummer mit dem Werkzeug: Das Material zwei Centimeter neben dem Loch soll ja stehen bleiben.
Also Sprengen ist nicht...

Da leiht sich Otto Normal Handwerker so viel Zeug zusammen, dass es doch wieder der Fachbetrieb hätte machen können.

Also lass es, wenn Du nicht gerade aus der Branche kommst!

Schönen Tag noch...

Gregor
 
Hallo,
bin auch neu hier im Forum und grüße erstmal alle anderen.

Zu deiner Frage:
Wir haben erst die letzten Wochen eine Innentreppe zwischen zwei Stockwerken einziehen lassen, daher kann ich dir brühwarme Informationen geben.
1. Mach es! Lass dir nicht einreden, du bräuchtest sowas nicht. Sollen andere im Winter durch das kalte Treppenhaus marschieren, du nicht.

Zuerst musst du wissen, was für eine Decke vorhanden ist -> Baupläne, Statikpläne etc., sonst Probebohrung.

Massive Betondecke: fast zwingend der Betonsäger notwendig, Preis ca. 2000 Euro bei 2,5 m x 1m

Holzdecke o.ä.: evtl selbermachen, wenn ordentliches Werkzeug vorhanden.

Betonträgerdecke (war's bei uns): Parkett, Estrich und Putz mit dem Heimwerker-Boschhammer selber raus, mit Bausprießen und Holzplanken eine Auffangwanne unter das vorgesehene Loch stellen und mit dem Vorschlaghammer die Betonsteine raushämmern, eventuell vorhandenen Überbeton mit dem großen Stemmhammer entfernen. Die Träger köpfen, Armierung durchflexen oder Träger ganz rausnehmen (Restloch wieder zubetonieren) und den Schutt entsorgen.
Um die Belastung von dem geköpften Träger zu nehmen, wurde dieser durch ein U-Profil mit den Nachbarträgern verbunden und das Profil ausbetoniert.
Der geköpfte Träger wird nach unten zusätzlich durch einen Eisenpfeiler gestützt, wobei im Keller ein zweiter Pfeiler die Last auf das Fundament überträgt.
Habe alles gemeinsam mit einem Maurermeister gemacht. Kosten ca. 1200 Euro.

Diese Lösung wurde von zwei Statikern bestätigt.
Anschließend mit Gipskarton die Öffnungswände verkleidet, verspachtelt und tapeziert.

Einen Statiker wirst du auf jedem Fall brauchen, denn ein seriöser Handwerker wird bei Durchbruchsarbeiten immer erst nachfragen, ob die Sache berechnet ist.

Zur Treppe: Wir haben eine viertelgewendelte Treppe einbauen lassen, Ausschnitt 2,5x1,2 m. Der Antritt liegt außerhalb des Deckenloches, Kopffreiheit sind genau 1,96 m, das reicht locker.
Preis 4500,-- Euro in Eiche geölt, inkl. Einbau.
Das obere Zimmer ist entsprechend kleiner geworden und bekommt jetzt mit Gipskartonplatten eine Wand zur Treppe hin.

Eine Wendeltreppe wollten wir nicht, da sie mindestens 1,7 m Durchmesser benötigt und für kleine Kinder schlecht begehbar ist.

Such' dir den Treppenbauer genau aus. Wir haben sämtlichen Blödsinn gehört, wie z.B.: geht so nicht, gibt eine Hennenleiter usw.
Nur einer sagte: Ich schau mir das morgen (!) mal an. Ausgemessen, fachgesimpelt, diskutiert, und der hatte den Auftrag. War ein Zimmermann mit Treppenbauer, richtiger Handwerker im blauen Anton, Dialekt geschwätzt und unkompliziert. Kein Treppenfachverkäufer im Anzug von der Stange...(Gleiche Erfahrungen haben wir übrigens beim Einbau eines Kaminofens gemacht).

Im Internet gibt es wunderbare Treppenberechnungsprogramme zum Runterladen. Spiele damit ein bisschen rum, damit du ein Gefühl für die Sache bekommst.

Und wenn man etwas aufpasst, hält sich die Sauerei auch in Grenzen.

Gruß, WernerL
 
Ja, so sehe ich das auch: unbedingt einen Treppenbauer holen, der zudem in der Nähe des Wohnorts sitzt. Ist zwar meist teurer als die Internetanbieter, dafür stimmt der Service, auch hinterher. Zudem hatte unser Treppenbauer im Ort schon einige Treppen verbaut, somit also Referenzen. Wir hatten so auch die Möglichkeit, uns eine von ihm gebaute Treppe, so wie wir sie haben wollten, in der Nachbarschaft anzusehen. Mittlerweile ist er auch mein Holzlieferant. Unter anderem hat er mir für einen Waschtisch eine wunderschöne 6cm starke Buchenplatte mit durchgehenden Lamellen besorgt, die sogar erstaunlich günstig bei ihm war.
 
Also grundsätzlich sind Deckenöffnungen ein massiver Eingriff in die bestehende Statik. Dies gilt insbesondere bei der Öffnung von Stahlbetondecken für die folgende Absicht hier eine neue Treppe einbauen zu wollen. Grundsätzlich ist das möglich. Aber nur mit der Genehmigung eines befähigten Statikers. Statiker Freigaben können sowohl mit oder auch ohne erforderliche Ersatzbewährungen freigegeben werden. Ersatzbewährungen sind in den meisten Fällen nachträgliche Stahlträger oder Stützen, die unbedingt vor der geplanten Deckenöffnung eingebracht werden müssen. In allen Fällen einer statischen Öffnungsfreigabe sind in aller Deutlichkeit Aussagen des Statikers vorgegeben, die eine Deckenöffnung in Form von Stemmarbeiten untersagen. Das heißt, dass eine Stahlbetondecke nur im Diamant - Nass - Schnitt - Verfahren geöffnet werden dürfen. Diese zwingende Vorgabe des Statikers setzt voraus, dass dabei Deckenrisse die durch das Aufstemmen entstehen zwingend verhindert werden müssen. Eine weitere Auflage des Statikers sind Auflagen, dass bei den Betonsägearbeiten " ÜBERSCHNITTE " an Kreuzungsschnitte zu unterlassen sind, weil diese eine Trennung der Stahlarmierung mit sich bringen, die außerhalb der zu öffnenden Deckenkanten im verbleibenden Betonkern liegen und durch diese Überschnitte zwangsläufig durchtrennt würden.
Fachkundige Unternehmen für Betonsaegen-Treppenbau arbeiten in solchen Fällen mit Hydraulischen Aggregaten die mit Elektromotoren ab 16 KW betrieben werden. Diese sind spezialisiert, und können in solchen Fällen diese Überschnitte in Form von Eckkernbohrungen umgehen, und durchaus Fachberatung bis ins Detail zu diesen komplizierten Sachthemen geben. Die Hilfreichste und erdenklich beste Empfehlung zu diesem Themenkomplex bieten erfahrungsgemäß diese Fachunternehmen an, die diesen beiden unterschiedlichen Gewerken in der notwendigen Bauphysik der Problematik am gerechtesten werden.
 
Ob der Fragesteller nach 7 Jahren immer noch nach einer Lösung sucht ? :mrgreen:
 
Immerhin klingt die Antwort schwer sachkundig ...
 
Thema: Hallo zusammen
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