Zweipoliger Spannungsprüfer

Diskutiere Zweipoliger Spannungsprüfer im Forum Messtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, zusammen. Ich suche einen zweipoligen Spannungsprüfer, mit LCD-Anzeige. Weitere Eigenschaften wären: Messstellenbeleuchtung FI/RCD-Test...
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hansdruck

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Hallo, zusammen.
Ich suche einen zweipoligen Spannungsprüfer, mit LCD-Anzeige.
Weitere Eigenschaften wären:
Messstellenbeleuchtung
FI/RCD-Test (gibts bei solchen Geräten wohl nur für 30mA)
Drehrichtungsmessung
Einhandmessung
Preis ca 60€
In die Auswahl kommen
Testboy Profi LCD LUS 2-polig (baugleich mit Wago 206-807 ?)
Chauvin Arnoux 704
Amprobe VP-720
Sind auswechselbare Prüfspitzen sinnvoll?

Bei Amazon kann man bezüglich Testboy lesen, dass es Batterieprobleme gibt. Ist das auch eure Erfahrung?

Dank für Eure Antworten
 
Zum genannten Testboy habe ich keine Erfahrung.
Bei Voelkner gibt es den
Spannungsprüfer Benning Duspol Digital Lc
heute für ca. 65 EUR (Achtung Preise sind bei Voelkner recht dynamisch). Der gilt als qualitativ gut.
Habe selbst aber nur die batterielose Variante mit LEDs und ohne Meßstellenbeleuchtung.
Möchte Dich nicht von Deiner Wahl abbringen, und schon gar nicht meinen einfacheren Duspol gutreden, aber meine Erfahrungen sind folgende:
- Prüfstellenbeleuchtung wünsche ich mir schon, hat meiner leider nicht
- LEDs als Spannungsanzeige sind gut sichtbar. LCDs brauchen eine Beleuchtung
- Durchgangsprüfung wollte ich auch. Aber bei diesen Spannungsprüfern spricht die meist schon recht hochohmig, z.B. ab 200kOhm an. Das ist oft zu hochohmig. Aus meiner Sicht nicht wirklich praxistauglich. Schau mal in die BA Deines Zielobjekts
- Der FI-Test ist praktisch. Allerdings auch recht grob. so ca. 200mA bis 300mA und ohne Ansprechzeitkontrolle. In diesem Modus kann man auch durch Übersprechen eingekoppelte Spannungen ausblenden und bekommt durch den Vibrationsmotor eine gute haptische RM
- Phasenlage kann man messen. Allerdings per LCD-Anzeige und die ist im Schatten schwer ablesbar

Wenn Du einen CAT II fähigen Durchgangstester brauchst, wäre vielleicht der Testboy 20 für ca. 18 EUR was. der hat zwei Meßbereiche: 20 Ohm und 250 Ohm. Damit kann man was anfangen. Den meisten billigen Multimetern fehlt halt ein CAT II fähiger Widerstandsmeßbereich.

Wenn Du also aufs LCD und die Meßstellenbeleuchtung verzichten kannst, dann wäre eine Kombination aus einem
Spannungsprüfer Benning Duspol Analog Plus (40 EUR bei Voelkner) und Testboy 20 billiger als 60 EUR und Du hättest bewährte Technik. Allerdings auch 2 Geräte mitzunehmen.
 
klassisch schrieb:
Wenn Du einen CAT II fähigen Durchgangstester brauchst, wäre vielleicht der Testboy 20 für ca. 18 EUR was. der hat zwei Meßbereiche: 20 Ohm und 250 Ohm. Damit kann man was anfangen. Den meisten billigen Multimetern fehlt halt ein CAT II fähiger Widerstandsmeßbereich.

CAT II hilft ihm aber auch nicht wirklich weiter, wenn es um Messungen an Hausinstallationen geht.

Ist es tatsächlich so, dass einfache Multimeter im Widerstandsmessbereich eine niedrigere Messkategorie als im Spannungsbereich haben?

Zum Thema: Ich nutze auch einen Duspol Combi mit LED, gefällt mir am besten.
 
Mathias K. schrieb:
Ist es tatsächlich so, dass einfache Multimeter im Widerstandsmessbereich eine niedrigere Messkategorie als im Spannungsbereich haben?
Deine Fragen und Zweifel sind berechtigt.
Zumindest in der BA zur Volcraft VC 100 Klasse steht im Kapitel Durchgangsprüfung: "Vergewissern Sie sich, dass alle zu messenden Schaltungsteile, Schaltungen und Bauelemente sowie andere Messobjekte unbedingt spannungslos und entladen sind".
Aber der Schluß von 1 auf viele ist natürlich unerlaubt, da hast Du recht.
Die Zeigergeschwindigkeit meines alten Analog-MM bei versehentlichen Widerstandsmessungen an Kleinspannungen hat sich mir so markant eingeprägt, daß ich diese Betriebsweise möglichst meide. Aber es mag mittlerweile durchaus preiswerte DMM geben, die entsprechend geschützt sind. Habe meine MMs darauf nicht getestet.
 
Hallo,
beim Benning digital, wie auch bei anderen Duspol-Modellen ist mir nicht klar, ob man mit einer Hand messen kann. In den Anleitungen steht immer, dass man beide Griffe vollflächig umfassen soll.
Die FI-Prüfung geht tatsächlich auch nur durch die Lastzuschaltung und ist in der BA gar nicht erwähnt und wohl - wie klassisch sagt - recht grob.
Ich würde gerne auch die Spannung digital und nicht nur in Stufen angezeigt haben.
Die Durchgangsprüfung ist oft nur eine einfache ja/nein Prüfung. Da kann jedes Multimeter mehr. Allerdings kann man mit dem Benning sich nicht vertun: Das schaltet automatisch auf Spannungsmessung um, wenn das Messobjekt nicht spannungsfrei ist.
Ich glaube, ich muss mein Anforderungsprofil noch anpassen....
Hans
 
ja, schon klar,
aber bei Dosen mit Deckel ist es dann einfacher.
Hans
 
klassisch schrieb:
- Prüfstellenbeleuchtung wünsche ich mir schon, hat meiner leider nicht
Der Benning Dispol Expert hat eine Meßstellenbeleuchtung (LED an der Oberseite vom Hauptteil-Gehäuse). Die Lampe wird automatisch aktiviert wenn einer der Kontakte auf einen spannungsführenden Außenleiter trifft (ähnlich wie bei einem einpoligen Prüfer) und liefert damit ein (zusätzliches) optisches Signal.
Die Lampe wird mit dem Taster am Hauptteil eingeschaltet. Als Beleuchtung für die Meßstelle ist sie aber nur bedingt tauglich da sie zum einen recht schwach ist, und zum anderen oranges Licht liefert, was die Unterscheidung von Farben (z.B. Adernisolierung) praktisch unmöglich macht.
Zum Lesen (dunkel / hell) und Finden der Steckdose etc. reicht es, aber für alles weitere braucht man anderes Licht (z.B. eine dieser LED Kopflampen).

Zur Einhandbedienung: Mann kann beide Teile mit einer Hand halten und auch passabel in eine Steckdose einführen. Aufwendigeres dürfte aber schwierig werden da die beiden Teile nicht verbunden werden können.
 
Alfred schrieb:
hansdruck schrieb:
ob man mit einer Hand messen kann.
zur Drehfeldmessung müssen beide Hände anliegen, der Körper ist hier der 3. Pol.
Was ein Unsinn!
Es wird jeweils L1-L2 und L2-L3 geprüft.
Wenn da ein "R" angezeigt wird, ist es ein Rechtsdrehfeld.
 
henniee schrieb:
Was ein Unsinn!Es wird jeweils L1-L2 und L2-L3 geprüft.
Wenn da ein "R" angezeigt wird, ist es ein Rechtsdrehfeld.
Kein Unsinn.
Gebrauchsanweisung Benning Analog Plus schrieb:
So prüfen Sie die Drehfeldrichtung eines Dreh­stromnetzes....Die Prüfung der Drehfeldrichtung ist ab 230 V Wechselspannung (Phase gegen Phase) im geerdeten Drehstromnetz möglich.
U mfassen Sie vollflächig die Handhaben/ Griffe A und B der Prüftaster L1 und L2. Legen Sie die Kontaktelektroden der Prüftaster L1 (A) und L2 (B) an die zu prüfenden Anlagenteile.
Die LED bzw. das Tauchspulmesswerk müssen die Außenleiterspannung anzeigen.....
Bei Kontaktierung der beiden Kontaktelektroden an zwei in Rechtsdrehfolge angeschlossenen Phasen eines Drehstromnetzes zeigt das LCD-
Display ein „R“-Symbol an. Ist bei zwei Phasen die Rechtsdrehfolge nicht gegeben, erfolgt keine Anzeige.
Die Prüfung der Drehfeldrichtung erfordert stets eine Gegenkontrolle! Zeigt das LCD-Display die Rechtsdrehfolge bei zwei Phasen eines rehstromnetzes an, sind bei der Gegenkontrolle die beiden Phasen mit vertauschten Kontaktelektroden nochmals zu kontaktieren. Bei der Gegenkontrolle muss die Anzeige im LCD-Display erloschen bleiben. Zeigt in beiden Fäl-
len das LCD-Display ein „R“-Symbol an, liegt eine zu schwache Erdung vor.

Die "Erdung" erfolgt über die Hände an den Griffen, also ist das der dritte zum Messen benutzte Pol.
 
Ok... mach ich halt ein Foto, dass es auch so geht.
Man (also der Duspol) braucht kein 3. Anschluss - wozu auch.
Selbst Drücken des Tasters ändert daran nichts...
Die neuen Duspols sind vollisoliert - da entsteht kein Potential zum Anwender....

Mit "Erdung" ist hier (im Zweifel) die Erdung der Trafostation, sofern kein Betriebserder an der Anlage, gemeint.
...
:idea:

Daher funktioniert im IT System diese Messmethode nicht:
T-IT-System.png

...selbst wenn Du einen 3. Arm hättest...und eine 6. Hand - und alle halten ganz ganz fest.. :mrgreen:

Siehe auch, Bedienungsanleitung:
Es zeigt die Drehfeldrichtung eines Drehstromnetzes
an, sofern der Sternpunkt geerdet ist.

Unterm Strich also: Unsinn - und zwar totaler.
:bierchen:
 
henniee schrieb:
Die neuen Duspols sind vollisoliert - da entsteht kein Potential zum Anwender....
[...]
Unterm Strich also: Unsinn - und zwar totaler.
:bierchen:
Richtig!

Man kann spekulieren, aber das "mit beiden Händen" dürfte in erster Linie dem Schutz des Herstellers gedient sein, so nach dem Motto "wir haben geschrieben "mit beiden Händen", wenn der Benutzer dann doch mit einer Hand an L3 packt -> sein Problem"...
 
Dirk schrieb:
Man kann spekulieren, aber das "mit beiden Händen" dürfte in erster Linie dem Schutz des Herstellers gedient sein, so nach dem Motto "wir haben geschrieben "mit beiden Händen", wenn der Benutzer dann doch mit einer Hand an L3 packt -> sein Problem"...

Ich sehe diesen Schwachsinn eher darin begründet. dass es nun nicht mehr möglich ist die Lastzuschaltung zu aktivieren und gleichzeitig an die Spitze des zweiten Teiles des Duspoles zu kommen. :brech:

PS
 
Mir ist auch noch nie ein zweipoliger Spannungsprüfer untergekommen, der nicht voll schutzisoliert wäre. Und der älteste, den ich habe, dürfte grob über 40 Jahre alt sein.
 
Dann überlegt euch doch bitte mal, wie eine zweipolige Drehfelderkennung ohne Bezugspotential funktionieren soll.

Es ist also wirklich noch ein drittes Potential ("Erde") nötig.
Eine (kapazitive) Kopplung über die Gehäuse reicht dazu aus.
 
Bezug ist der Sternpunkt.
Ich habe nicht selten den Duspol einfach in CEE Dosen "stecken" - es geht, spreche also aus der Praxis.
Schraub Dein Teil halt auf, da wird nichts "gekoppelt".
 
Und wie soll der Duspol deiner Meinung nach einen Bezug zum Sternpunkt herstellen?
 
Zweipolige Drehfeldbestimmung
Relativ neu ist die Prüfung der Drehfeldrichtung
mit nur 2 Messpunkten. Eine
Elektrode am bzw. im Gerät dient bei
unseren Modellen ... als dritter Messpunkt. Nun wird aus der
zeitlichen Abfolge der Spannungsdifferenzen
die Drehfeldrichtung bestimmt.

warum wird das Drehfeld auch ohne Berührung angezeigt?
 
henniee schrieb:
warum wird das Drehfeld auch ohne Berührung angezeigt?

Bedienungsanleitung Duspol expert schrieb:
Die Prüfung der Drehfeldrichtung erfordert stets eine
Gegenkontrolle! Zeigt das LCD-Display die Rechtsdrehfolge
bei zwei Phasen eines Drehstromnetzes an,
sind bei der Gegenkontrolle die beiden Phasen mit
vertauschten Kontaktelektroden nochmals zu kontaktieren.
Bei der Gegenkontrolle muss die Anzeige im
LCD-Display erloschen bleiben. Zeigt in beiden Fällen
das LCD-Display ein „R“-Symbol an, liegt eine zu
schwache Erdung bzw. ein leere Batterie vor.
 
Thema: Zweipoliger Spannungsprüfer

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