Verständnisfrage zum Schweißen von Edelstahl (1.4404)

[Lightyear]

Hallo und guten Tag,

ich habe neulich Edelstahl-Poolbauer auf ineer Baustelle gehabt und dabei ist mir etwas aufgefallen, wofür ich hier eine Erklärung suche...

Der Pool wurde aus vorgefertigten Edelstahlelementen auf der Baustelle innerhalb einer Wanne aus WU-Beton verschweisst (WIG).
Die Schweissnähte wurden auf der Poolinnenseite (Nutzungsseite) nach dem WIG-Schweißen behandelt und schauen traumhaft aus.
Was passiert aber auf der Schweißnahtrückseite..? Da kommt man ja nie mehr hin...

Irgendwie meine ich mal gelernt zu haben, dass auch der edelste Werkstoff nach Wärmeeinfluß seine edlen Eigenschaften (zumindest teilweise) verliert.
Heisst das, dass der Pool nun von der Rückseite her einem enormen Rostrisiko (bis hin zum Lochfraß) ausgesetzt ist..? Bei Rohren, an deren Schweißnahtrückseite man ja auch nimmer 'rankommt, wird meines Wissen ja formiert, aber bei solch einem Pool..?
Kann man solche Schweissnähte vielelicht irgendwie "Vorbehandeln", d.h. mit irgendeinem Mittelchen vor dem Schweißen einstreichen, um danach keine Probleme zu haben..?

Der Poolbauer macht sowas ja ständig, daher muss es ja ein praxiserprobtes Verfahren geben.

Zu allem Überfluß ist die Poolwanne mittlerweile einmal überflutet worden, d.h. vermutlich tummelt sich zwischen Betonwanne, Dämmung und Stahlbecken eine undefinierbare Wassermenge ebenso undefinierbarer Zusammensetzung...

Oder ist das eher unkritisch und ich sehe da mal wieder Gespenster..?

Ich bitte um Erleuchtung...

Gruß aus Nürnberg,

Ly

 

[Lightyear]

Gar Keiner..?

 

[henniee]

Zum Edelstahl selber, bzw. den Verlust der Passivschicht, müsste sich ein Fachmann melden. Was sagt denn der Poolbautrupp, wenn man nach Feierabend darüber schwätzt?

Aber geklingelt hat es bei Dämmung. Was denn für Dämmung?

PS: Eine Mail an http://www.edelstahl-rostfrei.de sollte die Frage auf jeden Fall klären.

 

[Janik]

Hallo,

also die Anlauffarben müssten natürlich weg, wenns absolut korrekt ausgeführt sein soll.
Aber wie du schon richtig erkannt hast, man kommt am Ende nicht mehr an die Gegenseite der Naht um die Anlauffarben zu entfernen.
Vermutlich hat der Poolbauer keine weiteren Vorbereitungen getroffen und es sind auf der Nahtrückseite nach wie vor Anlauffarben vorhanden.
An diesen Stellen kann sich die vor Korrosion schützende Passivschicht des Edelstahls nicht mehr oder nur in gewissem Maße neu bilden, es besteht also die Gefahr, dass diese Stellen zu Rosten beginnen.
Je nachdem, wie dick das verbaute Blech ist, dauert es aber ewig und drei Tage, bis das Blech an diesen Stellen tatsächlich durchgerostet ist

Im Rohrleitungsbau verwendet man, sofern das Rohr nicht formiert werden kann, eine so genannte Formierpaste.
Diese Paste wird auf der Gegenseite der Schweißnaht aufgetragen und bildet, ähnlich wie beim E-Schweißen, auf der Wurzelseite Schlacke und eine schützende Gasatmosphäre.
Eventuell hat der Poolbauer eine solche Paste verwendet.
Ich gehe jedoch stark davon aus, dass die Nahtrückseite unbehandelt belassen wurde, der will ja in zwanzig Jahren einen neuen Pool bauen

 

[henniee]

Haben nicht alle Edelstahlbauer ein Problem mit der Haltbarkeit ?

Was die Dämmung angeht: Schaumglas? Alles andere kann ich mir kaum vorstellen....
Ich hab meinen Pool übrigens ins hiesige Freibad outgesourct

 

[Lightyear]

erstmal...

Hmm, ja nun, die Verständigung mit den Monteuren war etwas, hmmm, sagen wir mal "schwierig", daher gab's auch kein Schwätzchen beim Feierabendbier...

Wie dem auch sei, das Material dürfte so 2mm-Blech sein.
Ws ich von der Dämmung gesehen habe, sieht wie ganz stinknormaler Schaum aus, sind so rosa Platten...
Allerdings weiss ich nciht, an welchen Stellen welches Dämmmaterial zum Einsatz kam.

Was unterm Pool liegt, kann ich nicht mehr so einfach ansehen, die seitlichen Dämmplatten müssten aber noch erreichbar sein...
wenn ich das nächste mal vor Ort bin, gucke ich mal nach.

Wie die Platten im Bereich der Schweissnähte nun aussehen, will ich gar nicht so genau wissen...

Eigentlich hab' ich mit dem Pool nicht wirklich was zu tun, aber der Bauherr ist ein sehr guter Freund eines meiner guten Freunde - Grund genug, mir meine Gedanken zu machen und ggf. mal auf den Busch klopfen zu lassen.
Der Bauher hat sich ja bewusst für einen Edelstahlpool entschieden, eben weil er nicht in zehn oder zwanzig Jahren Theater haben möchte...

Gruß aus Nürnberg,

Ly

 

[henniee]

Wenn es lila Platten waren, evtl. Polystyrol-Hartschaumstoff - der hat nat. da nichts verloren, vor allem Hitze mag der nicht (Schweißen?!)
Je nach Platte idR auch keine Feuchtigkeit.... !

Nur Schaumglas ist "nass" entsprechend geeignet, eben weil es nicht nass wird.

Wie groß ist denn der Pool ca. in m²?

 

[RST Driver]

Wie groß ist denn der Pool ca. in m²?

Bin gespannt, wie du in einem Pool, dessen Dimensionen sich mit m² angeben lassen, schwimmen gehst...

Gruß,
Phil

 

[henniee]

es geht um die Grundfläche.
Vor allem darum, in welchem Verhältnis der Beton sich bewegt gegenüber dem Edelstahl.
Baustahl und Beton besitzen einen sehr ähnlichen Ausdehnungskoeffizienten.
Bei Edelstahl sieht es jedoch schnell anders aus, der kann in/auf einer Betonwanne anders "wandern" als der Beton.
Je dicker der Beton, je dünner der Edelstahl, desto eher können Risse beim z.B. Aufheizen entstehen... Was bei einem Pool ja mal vorkommen kann....
Noch Fragen?
Oder nur ?

So viel zum Thema...

 

[Lightyear]

Moin, der Pool ist etwa 3m breit und rund 10m lang, was eine Grundfläche von rund 30 Quadratmetern ergibt.

Ich Schau' beim nächsten Besuch mal nach, was ich von der Dämmung freilegen und begutachten kann...

 

[onetwo]

Frag wegen der Verarbeitung am Besten mal hier bei den Profis nach :

http://www.berndorf-baederbau.com/SITES/Deutsch/index.php