Tchibo ruft Schlagbohrmaschinen zurück

Diskutiere Tchibo ruft Schlagbohrmaschinen zurück im Forum Billigwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - ...........schon gelesen ? Rückrufaktion bei Tchibo. Der Konzern ruft insgesamt 20.000 Schlagbohrmaschinen zurück, die noch im Januar im Angebot...
Gerade WEIL ich das Geschehen um mich herum wahrnehme (hä?), diskutiere ich mit diesen Argumenten.

Globalisierung hat natürlich auch Nachteile. Mittlerweile ist sie aber nicht mehr zu stoppen. Produktion und Absatzmärkte sind durch Auslagerung weltweit so ineinander verstrickt, dass kaum eine Nation noch in der Lage ist, ein Produkt von A-Z selbst zu fertigen - schon garnicht auf hochtechnisiertem Sektor. Ich spreche nicht von Holzeierbechern.

Wir haben das Ende der Fahnenstange unlängst erreicht. Die Rohstoff-Recourcen sind zuende, noch bevor wir adäquaten Ersatz gefunden haben. Mit Stahl und Erdöl gebe ich Deiner Äußerung von eben völlig recht. Aber es ist nicht mehr aufzuhalten. Wir müssten den Recourcenverbrauch von 100 auf Null drehen - und das sofort.

Eine Lachnummer: Du hast sicherlich die Diskussion um die Vermeidung des Klimawandels verfolgt.
Die Amis wollen den CO2-Ausstoss nun doch zu einem gewissen Prozentsatz verringern. BIS ZUM JAHR 2021!!!!!!!!

Im Jahre 2021 wird es bereits keine Jahreszeiten mehr geben, wie wir sie als Kinder kennen gelernt haben.
Unsere Kinder werden, wenn Sie so alt sind, wie wir heute, die Anfänge des so genannten "modernen Mittelalters" erleben. Ohne Erdöl kommt die gesammte Wirtschaft und Technisierung zum völligen Erliegen und das weiß heute schon JEDER.
Fakt ist aber auch, dass die, die es wissen und gewisse Fäden in Händen halten, noch das letzte Stück des Kuchens haben wollen - denn Geld stinkt bekanntlich nicht.
Fakt ist auch, dass wir noch KEINE brauchbare Alternative haben, die es uns erlaubt, Rohstoffrecourcen für die kommenden Generationen aufzusparen.

Bis spätestens zur Mitte dieses Jahrhunderts wird die Weltbevölkerung die 12-Milliarden-Grenze überschritten haben. Dafür ist dieser Planet nicht ausgelegt. Es droht Wasserknappheit und und und...

Man sollte es nicht nur an einer billigen Bohrmaschine festmachen.
Und Nahrungsmittel waren nur ein Beispiel dafür, dass rund um uns herum einiges aus den Fugen läuft - nur des lieben Geldes wegen.

Du siehst es, ich sehe es - wir alle sehen es. Und die da oben sehen es auch, aber es zählt nur eines: GELD

DAS ist unser Problem.

Gruß
BlueBox
 
Hallo,
ich möchte mal zurück zum Unsprungsthema kommen:
Letztens wurde die RTL-Sendung wiederholt und ich habe beim durchzappen zufällig den entscheidenden Teil mit den Bohrmaschinen gesehen.

Soweit ich das sehen konnte, ist es wohl so:
Die Lidl-Bohrmaschine ist so konstruiert, daß die Gehäuseschalen nur bis zum hinteren Motorschild reichen. Der Handgriff ist ein weiteres Teil, welches auf den hinteren Teil des Hauptgehäuses aufgesteckt ist. Wie es befestigt ist, konnte ich nicht sehen. Grundsätzlich ist so eine Bauweise nicht unüblich, aber bei einem Falltest mit dem Griffende voran sicherlich empfindlicher als zwei durchgängige Schalen.

Beim Falltest hat sich dieses Griffteil gelöst - ist aber nicht in sich zerbrochen. Von daher zumindest teilweise Entwarnung bzgl. der elektrischen Gefährdung. Die ist hauptsächlich aufgebauscht, wobei man sich wahrscheinlich schon die Finger elektrifizieren kann, wenn man es darauf anlegt - z.B. wenn die Litzen zum Motor reißen sollten (war im Test nicht der Fall). Es ist aber nicht so, daß alles zerfliegt.

Ein ganz schlechter Witz waren die Testmethoden. Ich weiß wie Schlag- und Falltests bei seriösen Prüfstellen durchgeführt werden und war schon oft dabei. So nicht!
Die TÜV demonstriert die Grundlagen seines schlechten Rufes in der Industrie nun auch schon im Fernsehen - köstlich:
Also Prüfer mit Maschine in Vorhalte und dann schmeißt er sie konfus auf den Hallenboden. Das war's. Die Lidl-Maschine konnte er wohl nicht leiden oder es sollte für die Kamera nach dem x-ten Versuch endlich mal klappen: Es hat sie nicht einfach fallen gelassen, sondern ihr mit den Händen "ein halbes g" Schwung mit auf den Weg gegeben. Sieht ja keiner...
Nun ist mir auch klar, warum die Prüflinge mal bestehen und mal nicht.

In der Sendung hat er dann darüber spekuliert, daß vielleicht der Zulieferer zur Verbesserung seiner Marge die Wandstärke des Gehäuses reduziert haben könnte. Klar - der baut extra ein neues Preßwerkzeug für 10.000-de Euros, um dann ein paar Gramm Kunststoffgranulat einzusparen.
Prüfstellen behalten i.d.R. Muster als Belegexemplare zurück. Anhand deren und der eingereichten technischen Zeichnungen kann man das ganz genau nachvollziehen.
Ein Ende der Geschichte, bei dem der Ösi-TÜV den Schaden bezahlen muß, würde mir gefallen. Leider ist das unrealistisch.

Testsieger war übrigens eine Kress-Bohrmaschine für ca. 100 Euro. Kunststück. Man hat - um ein Auto-Gleichnis zu bringen - von Fox über Polo, Golf bis Passat verglichen und ist nach langem Überlegen zu dem Schluß gekommen: Der Passat fährt sich am besten. Toll.
Vernünftiger und vor allem transparenter finde ich da die Bewertungsverfahren im Bereich Computer etc. - man kürt einen "Testsieger" und einen "Preistip". Bei letzterem wird verstärkt Wert auf ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis gelegt. Testverfahren und Bewertungskriterien werden zudem detailliert offen gelegt.

@ hs:
Arme Aldi-Bohrmaschine. Den Anker hast Du aber gut durchgebraten. Mußte das denn sein...?
Mechanisch macht sie wirklichen einen soliden Eindruck. Gelegentlich mal ein paar neue Schleifkohlen und Verzicht auf solche brutalen Foltermethoden - schon hätte sie 10 Jahre und mehr gehalten. Aber dann hätten wir die interessanten Bilder nicht gesehen.

Gruß
Thomas
 
Hi,

Thomas.B schrieb:
Der Handgriff ist ein weiteres Teil, welches auf den hinteren Teil des Hauptgehäuses aufgesteckt ist. Wie es befestigt ist, konnte ich nicht sehen.

es ist mit drei Schrauben verschraubt - siehe Bild :
klick

Grundsätzlich ist so eine Bauweise nicht unüblich, aber bei einem Falltest mit dem Griffende voran sicherlich empfindlicher als zwei durchgängige Schalen.

vielleicht - kann man aber schlecht beurteilen.

Ein Sturz auf den Griff halte ich in der Praxis aber für eher selten, da man dort beim Fallenlassen als letztes festhält und die Maschinen eigentlich alle 'kopflastig' sind.


Beim Falltest hat sich dieses Griffteil gelöst - ist aber nicht in sich zerbrochen. Von daher zumindest teilweise Entwarnung bzgl. der elektrischen Gefährdung. Die ist hauptsächlich aufgebauscht, wobei man sich wahrscheinlich schon die Finger elektrifizieren kann, wenn man es darauf anlegt - z.B. wenn die Litzen zum Motor reißen sollten (war im Test nicht der Fall).

sehe ich auch so.
Die Kabel (in meiner Aldimaschine) steckten in den Schaltern schon ziemlich tief drin - man müßte es wohl tatsächlich drauf anlegen. Auch die Zugentlastung, welche am Gehäuseteil montiert ist, war wirklich ordentlich - mal schnell abreißen wird nicht klappen.

Arme Aldi-Bohrmaschine. Den Anker hast Du aber gut durchgebraten. Mußte das denn sein...?


ein klares 'nein' - aber was man halt manchmal so macht ....

Mechanisch macht sie wirklichen einen soliden Eindruck. Gelegentlich mal ein paar neue Schleifkohlen und Verzicht auf solche brutalen Foltermethoden - schon hätte sie 10 Jahre und mehr gehalten.

sehe ich auch so

Aber dann hätten wir die interessanten Bilder nicht gesehen.

:wink:


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wie dem auch sei - ob man wegen Billigmaschinen ein schlechtes ökologisches Gewissen haben muß oder nicht, sollte jeder selber wissen.
Ich habe es nicht. Wenn ich nämlich sehe, was alleine andere für ihre Freizeitgestaltung der Natur zumuten (Fahrten zu Fußballspielen, Konzerten oder Partys, Urlaubsfahrten/-flüge, Motorrad zum Spaß, zum Essen ausgehen (was fast immer ja auch mit Autofahrten verbunden ist), Sylvesterknallerei, usw., usw., usw.), dann könnte ich jährlich locker eine Handvoll Maschinen verschleißen und stünde noch immer deutlich besser da.
Das ist ja halt immer die Sache : man sollte immer das Ganze betrachten - und nicht punktuell urteilen.
Vielleicht wäre ich noch ökologisch korrekter, ohne die drei Maschinen, welche in den letzten vier Jahren hier kaputt gegangen sind - aber wenn ich die Bilder der zerlegten Aldi-Bohrmaschine sehe und die Menge an Teilen sehe ..... - die 'Schuld' nehme ich gerne auf mich.

Gruß, hs
 
@ hs:
Meinst Du, daß die Tchibo-SBM und die von Aldi baulich ähnlich sind und ggf. vom gleichen Hersteller stammen könnten?

> vielleicht - kann man aber schlecht beurteilen.

Man kann natürlich beides gut oder schlecht machen; ich meine bei vergleichbarer Materialqualität und Wandstärke. Trennstellen sind meistens auch Schwachstellen. Andererseits ist dieses Konstruktionsprinzip i.d.R. etwas servicefreundlicher.

> Ein Sturz auf den Griff halte ich in der Praxis aber für eher selten, da man dort beim Fallenlassen als letztes festhält und die Maschinen eigentlich alle 'kopflastig' sind.

Natürlich. Aber einen Sturz auf das Bohrfutter dürfte keinesfalls der worst case sein, nach dem bei solchen Falltest gesucht wird. Deshalb werden Falltests ja normalerweise auch so durchgeführt, daß der Prüfling an gespannten Seilen mit Ösen geführt wird.
Oder man macht es wie der TÜV im TV mit einem geschicktem Wurf...

Zur Ökodebatte:
Deine Obduktion hat den Beweis erbracht, daß es sich zumindest bei diesem "Billiggerät" keinesfalls Murks handelt, dessen frühes Ende vorprogrammiert ist. Eine Markenmaschine wäre bei solcher Überlastung genauso kaputt gegangen, wenn das nicht gerade durch elektronische Schutzschaltungen verhindert worden wäre.
Somit würde ich die Lebensdauerargumente erst einmal nicht sehen. Theoretisch wäre die Aldi-SBM reparabel (ist doch "nur" der Rotor - oder?). Vermutlich kostet der Rotor einen grundsätzlich vertretbaren Preis, der sich nur durch den geringen Kaufpreis des Gesamtgerätes relativiert. Du kannst ja mal nachfragen...

Bleibt der lange Transportweg. Nun - diese Waren kommen per Containerschiff, was vergleichsweise effizient ist. Es würde mich nicht wundern, wenn die Unterverteilung in Deutschland incl. der Fahrten der Kunden zum Baumarkt etc. mehr Energieaufwand bedeuten würden, als der Weg von China bis HH - immer bezogen auf das Einzelgerät. Dazu halbwegs verläßliche Zahlen zu bekommen, dürfte aber schwierig sein.

> Motorrad zum Spaß
Also da muß ich doch mal ganz energisch widersprechen. Moppedfahren ist ein Grundrecht und ein unverzichtbares Stück Lebensqualität. Das hat mir sogar mal ein Arzt bestätigt...

Noch ein Aspekt zur Ökologiebetrachtung:
Eine Massenproduktion ist meistens sehr effizient. Das betrifft nicht nur den Aufwand an menschlicher Arbeit, sondern auch den Energiebedarf. Inwiefern das durch erhöhten Transportaufwand wieder aufgezehrt wird, ist schwer zu sagen und von vielen Aspekten abhängig. Vieles kann man anhand der steuer- und zollbereinigten Großhandelspreise der Importprodukte abschätzen. Niedrige Lohnkosten sind schließlich nur ein Teil der Miete - Rohstoffe und Energie muß man überall auf der Welt kaufen. Selbst wenn man die Widrigkeiten des Standortes Deutschland berücksichtigt, haben die Preise der meisten einheimischen Markenprodukte wenig deren Herstellungskosten zu tun. Eine Betrachtung von dieser Seite führt also sicherlich in die Irre.

Gruß
Thomas
 
Hallo Leute,

hab so´n bisserl das mit den Sturztests verfolgt und frage mich, inwieweit das ein verlässliches Kriterium für eine Bewertung ist. Mal ehrlich, wie oft fällt ein Werkzeug? Dann ist kein Sturz wie der andere. Wenn mir etwas aus der Hand fällt, versuche ich doch reflexartig, es noch aufzufangen und versetze dem Teil doch im schlechtesten Fall noch einen Schubs oder eine Drehung.

Dann: Könnten wir mal BITTE die Ökologie-Debatte außen vor lassen? Das Thema ist zu komplex und hat, denke ich, auch hier keinen Vorrang.
Viel wichtiger wäre mir, Verletzungsgefahr mit ins Spiel zu bringen. Wo liegen da bei billigen Werkzeugen die Schwerpunkte und gibt es da z.B. Statistiken (Hersteller, Werkzeugart, etc.)?

Danke und Gruß,
BlueBox
 
@ BlueBox:
> Mal ehrlich, wie oft fällt ein Werkzeug?

Mag sein, aber solche Normen sind nicht ganz sinnlos. Die Frage ist nur, ob sie in diesem Fall verbindlich sein müssen oder deren Erfüllung besser eher nur ein Werbeargument wäre.
Aber wenn GS drauf steht, sollten die daraus resultierenden Forderungen auch erfüllt sein. Das ist zuerst einmal eine Frage des fairen Wettbewerbes.

> Ökologie-Debatte außen vor

Warum? Ist doch interessant. Du hast ja auch vieles in der Richtung geschrieben...

> Verletzungsgefahr

Die Markenhersteller suchen nach immer neuen Argumenten, um den Leuten überteuerte Ware schmackhaft zu machen und den lästigen Wettbewerb aus Fernost zu diskreditieren. Wollen wir es mal durchgehen:

- zuerst war es die allgemeine Qualität - heute bei vielen Produkten kaum noch haltbar

- die Verfügbarkeit von Ersatzteilen - stimmt auch nicht mehr oder relativiert sich über die Preise und Garantiezeiten

- die Sicherheit: die deutschen Hersteller haben die fraglichen Normen maßgeblich geprägt - inzwischen erfüllen die China-Maschinen diese aber auch - kleine Ausrutscher werden medienwirksam aufgebläht, wie die diesem Thread zugrunde liegende Thematik zeigt

- dann der Erhalt von deutschen Arbeitsplätzen - inzwischen ein ganz schlechter Witz

- und nun, nachdem es immer schwieriger wird, Argumente zu finden: der Umweltschutz - wenn man bedenkt, wo die Teile und Rohstoffe weltweit zusammengekauft werden m.E. ein sehr fraglicher Ansatz

Statistiken sind eine tückische Sache. Es könnte z.B. sein, daß die Verletzungsgefahr mit Billigmaschinen höher ausfällt - bedingt durch das Klientel, welches sie vornehmlich benutzt - die Heimwerker. Da müßte man schon evtl. Zahlen genau hinterfragen.
Primäre Frage: Wer hat die statistische Erhebung in Auftrag gegeben? Du weißt doch: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast...

Ich habe einen ziemlich umfangreichen Zoo an Heimwerkermaschinen und Werkzeugen. Das reicht von alten DDR-Beständen über Markengeräte bis hin zu inzwischen recht vielen "Billigwerkzeugen". Im Moment fällt mir nichts ein, wo mir mal ein Gerät durch mangelhafte Qualität nach Leben und Gesundheit trachtete. Wenn mal etwas passiert ist oder es dicht dran war, muß ich mir in aller Regel die Schuld selbst zurechnen - oder eben anderen Menschen. Die Unfallursachen sind auch im professionellen Bereich in aller Regel Leichtsinn, Übermut, Unkenntnis usw. - selten versagt das Material in einer Weise, die primär zu einem Unfall führt - egal ob Marke oder no name.
Es ist ähnlich wie bei den Autos: Der Anteil der durch technisches Versagen verursachten Unfälle ist sehr gering. Wenn man die durchaus als menschliches Versagen auslegbaren eklatanten Wartungsmängel hinzuzählt, bleibt nicht mehr viel übrig.

Gruß
Thomas
 
@Thomas

Ich habe einiges zur Öko-Debatte geschrieben, ja. Aber ich glaube man merkt mir an, dass das Thema leidig ist. Ich beziehe es nicht auf Werkzeuge, sondern auf unsere gesammt Wegwerfgesellschaft und es ist eine Frage, ob dieses Thema hier richtig angesiedelt ist.

Zu Billigwerkzeugen könnte ich ein einziges Negativ-Beispiel aus meinem Erfahrungsschatz nennen, was verdeutlicht, wie meine Fragestellung zu verstehen ist.
Habe mir vor einiger Zeit von KingCraft ein Multiwerkzeug, ähnlich dem Dremel gekauft. Das Teil hat Power, ist ansich von der Verarbeitung gut, außer der extremen Lautstärke. Habe Gläser graviert - kein Problem.
Nur: Die mitgelieferte Welle fällt mir dauernd auseinander. Ich glaube sogar, nach dem letzten Gebrauch ist sie völlig hin.
Die Trennscheiben fliegen mir bei Gebrauch um die Ohren, weil sie brechen - Schutzbrille unerlässlich.
Die Metallbürsten verlieren aufgrund der Fliehkraft ihre Borsten, die sich dann lustig im Zimmer verteilen, mitunter auch nicht ohne Schmerz in der Haut stecken bleiben.
Die Flachschleifkörper, die man auf den Gummiträger stülpt, rutschen bei Gebrauch nach unten und man erschreckt sich, wenn die plötzlich lautstark am Gehäuse schmirgeln.

Das sind so die Beispiele, die ich zu dem Gerät nennen kann. Gut, es sind alles die Zubehörteile, die qualitativ hängen. Könnte mir original Dremel Zubehör kaufen und vergleichen, obs da besser ist.

Andere Billigheimer haben mich voll überzeugt, wie meine Bohrmaschine und der Winkelschleifer für je 8 Euro.
Da seh ich auch keine offensichtliche Gefahr - außer ich stell mich ungeschickt an oder vergesse Schutzmaßnahmen, die man beachten solle.

Gruß
BlueBox
 
BlueBox schrieb:
Gut, es sind alles die Zubehörteile, die qualitativ hängen. Könnte mir original Dremel Zubehör kaufen und vergleichen, obs da besser ist.

So halte es bei konkret diesem Gerät.

Die Maschine selbst ist wirklich gut, und die Zubehörteile, die nicht, oder nur bedingt brauchbar sind (viele sind durchaus o.k.), ersetze ich durch original Dremel- bzw. noch eher Proxxon-Werkzeuge.

Die Preise für die "Originalwerkzeuge" sind allerdings wirklich gesalzen!
 
@ BlueBox:
Nun, daß ich die Ökodebatte an dieser Stelle auch etwas an den Haaren herbeigezogen finde, habe ich wohl zum Ausdruck gebracht. Aber wenn das jemandem wichtig ist, kann man doch gerne darüber diskutieren...

Zu den Dremel-Clone's wurde hier schon viel geschrieben. Ich habe die Aldi-Version von vor einigen Jahren. Bislang keine Klagen. Zuerst habe ich die beigepackten Werkzeuge auch als nette Beigabe gesehen und war dann doch recht überrascht bzgl. ihrer Brauchbarkeit.

Nicht besonders drehzahlfest sind insbesondere die Papp-Schleifhülsen. Das ist an sich kein Problem - das Gerät hat ja eine Drehzahleinstellung und nicht niedriger Drehzahl funktionieren die Schleifhülsen auch gut. Es steht nur nicht in der BA und so kommt man vielleicht erst nach 2...3 zerflogenen Teilen zu der Einsicht, daß man die Drehzahl eben nicht so hoch einstellen darf. Dann wird es aber auch schon schwierig, weitere Kritikpunkte zu finden.
Besonders laut ist zumindest mein Gerät im Vergleich zu Dremel und Proxxon nicht.
Die biegsame Welle sollte man auch nicht mit allzu hoher Drehzahl betreiben - normalerweise ist das bei den typischen Anwendungen dieses Teils auch nicht erforderlich. Und gut schmieren muß man sie - davon steht auch nichts in der BA, wenn ich mich richtig erinnere.

Daß die dünnen Korundschleifscheiben bei der geringsten Verkantung brechen werden, sieht man ihnen förmlich an. Vielfach teurere Markenschleifscheiben von Proxxon brechen aber auch - wie soll das auch anders sein.

> Die Metallbürsten verlieren aufgrund der Fliehkraft ihre Borsten

Zum bürsten braucht man keine sehr hohen Drehzahlen.
Man kann einfach nicht erwarten, daß der komplette Werkzeugpark bis zur maximalen Drehzahl der Maschine drehzahlfest ist. Das ist im Sinne des Arbeitsergebnisses auch keinesfalls erforderlich. Mangelhaft ist nur, daß dem unbedarften Nutzer das in der BA nicht erklärt wird - ggf. mit einem übersichtlichem Farbkode an den Werkzeugen, welcher Auskunft über die max. zul. Drehzahl gibt.

> Schutzbrille unerlässlich.

Das sollte zumindest bei Schleif- und Polierarbeiten obligatorisch sein. Bei einer großen Maschine (Winkelschleifer etc.) würde man auch nicht auf die Idee kommen, daß es ohne Brille (und Gehörschutz + Handschuhe) gehen könnte. Gerade die rotierenden Drahtbürsten sind gefährlich und schießen gern mal mit "Nadeln".
Selbst wenn ich mit dem Dremelverschnitt freihändig Leiterplatten bohre, setze ich bei diesen Drehzahlen und dünnen Bohrern lieber eine Schutzbrille auf. Nur bei Verwendung einer Ständerbohrmaschine nehme ich es nicht so genau. Unter professionellen Bedingungen ist selbst das verboten und wenn ein Unfall passiert, wäre man bzgl. Berufsgenossenschaft, Krankenversicherung etc. der Dumme.

Zu den Originalwerkzeugen von Dremel kann ich nichts sagen. Mit Proxxon-Zubehör habe ich einige Erfahrungen. Die Teile sind sicher nicht schlecht, aber um Größenordnungen besser als das Billigzeug sind sie nicht unbedingt, was die normalen Korrund-Schleifscheiben und -Schleifkörper. Proxxon sieht es übrigens höchst ungern, wenn Billigmaschinen mit ihrem Zubehör versorgt - oder wie sie es nennen: "aufgewertet" werden. Ich habe da mal eine Anfrage zu den Abmessungen der Spannzangen gestellt und durfte mir ziemlich dumme und hochnäsige Antworten gefallen lassen...

Gruß
Thomas
 
Hi,

Thomas.B schrieb:
Meinst Du, daß die Tchibo-SBM und die von Aldi baulich ähnlich sind und ggf. vom gleichen Hersteller stammen könnten?

keine Ahnung.
Schätze, daß div. baugleiche Maschinen auch von versch. chin. Herstellern gefertigt werden.

Somit würde ich die Lebensdauerargumente erst einmal nicht sehen.

sehe ich auch in keinster Weise.
Wäre ich mit der Maschine 'vernünftig' umgegangen, so würde sie sicher recht lange halten.

Theoretisch wäre die Aldi-SBM reparabel (ist doch "nur" der Rotor - oder?). Vermutlich kostet der Rotor einen grundsätzlich vertretbaren Preis, der sich nur durch den geringen Kaufpreis des Gesamtgerätes relativiert.

in diesem Punkt können klar die Markenprodukte punkten, da man hierfür im Zweifelsfall problemlos auch nach Jahren Ersatz bekommt.

Allerdings mit der Einschränkung, daß man dann auch dafür viel Geld zahlen muß - ohne das die Teile besser wären.
Für eine ältere ~600Watt Handkreissäge von Bosch (grün) zahlt man z.B. für einen Anker 15-25 Euro.
Das Teil ist kleiner und kein Stück besser als der Anker der Aldi-Maschine.

> Motorrad zum Spaß
Also da muß ich doch mal ganz energisch widersprechen. Moppedfahren ist ein Grundrecht und ein unverzichtbares Stück Lebensqualität. Das hat mir sogar mal ein Arzt bestätigt...

:wink:

denke >95% der in D zugelassenen Motorräder werden inzwischen nur zum Spaß betrieben.
Wo fängt man halt bei Notwendigkeit an ? Der Orchideenliebhaber wird seine Pflanzen als Notwendigkeit für seine Lebensqualität sehen - und aus diesem Grund heizt er auch sein Gewächshaus, ... der nächste leistet sich Haustiere.

Schutzbrille unerlässlich.

Das sollte zumindest bei Schleif- und Polierarbeiten obligatorisch sein. Bei einer großen Maschine (Winkelschleifer etc.) würde man auch nicht auf die Idee kommen, daß es ohne Brille (und Gehörschutz + Handschuhe) gehen könnte. Gerade die rotierenden Drahtbürsten sind gefährlich und schießen gern mal mit "Nadeln".
Selbst wenn ich mit dem Dremelverschnitt freihändig Leiterplatten bohre, setze ich bei diesen Drehzahlen und dünnen Bohrern lieber eine Schutzbrille auf. Nur bei Verwendung einer Ständerbohrmaschine nehme ich es nicht so genau. Unter professionellen Bedingungen ist selbst das verboten

richtig !
selber hatte ich bisher viermal einen Span im Auge - einmal auch durch die Standbohrmaschine.
Einmal beim Schleifen sogar mit Schutzbrille.
Aus diesem Grund besitze ich nun eine Handvoll Schutzbrillen - da die 'einfachen' Uvex ultraspec klick scheinbar auch für's Schleifen nicht ausreichen, besitze ich dafür jetzt eine Uvex ultrasonic klick
Wie erwähnt : auch ich gebe Geld für teurere Markenprodukte aus, wenn ich der Meinung bin, daß sie zwingend notwendig sind - oder ich sie mir einfach leisten will. Aber wenn beides nicht sein muß, dann halt etwas billiges.


Gruß, hs
 
@ hs:
> keine Ahnung.

Ich dachte, weil Du im Zusammenhang mit der Tchibo-Maschine ein Bild von der Aldi-SBM verlinkt hast. Na egal.

> denke >95% der in D zugelassenen Motorräder werden inzwischen nur zum Spaß betrieben.

Das könnte hinkommen. Aber vielleicht ändert sich das bald. Bezüglich des Kraftstoffverbrauches kann ein geeignetes Motorrad erstaunlich sparsam sein und trotzdem den Spaß nicht ganz zu kurz kommen lassen. Auch steht eine neue Generation von "Kabinenrollern" in den Startlöchern, die bestimmt Furore machen würde, wenn so eine umweltfreundliche Entwicklung nicht durch das deutsche Zulassungs- und KFZ-Steuerrecht verhindert werden würde.

Schutzbrille:
Geheimtip insbesondere bei starker Staubentwicklung: Motorradbrille! Relativ zur Verarbeitungsqualität oft vergleichsweise günstig, gute und sehr bequeme Paßform (anprobieren), einstellbare und ganz schließbare Lüftung und oft Antibeschlagbeschichtung.
Die billigen Kunststoffbrillen nerven. Kratzempfindlich, ausleiernde Gummizugbänder, Druckstellen im Gesicht, nicht dicht - Staub zieht rein...
Immer-dabei-Lösung für's kleine Sturmgepäck: Chlorbrille bzw. Schwimmbrille. Allerdings sind deren Scheiben sicherlich nicht besonders "beschußfest" und zerkratzen auch schnell. Aber hundertmal besser als nichts sind sie allemal.
Ich habe mir auch angewöhnt, beim verputzen von Wänden etc. eine Schutzbrille zu tragen. Wenn man einmal Kalk im Auge hatte, wird man vernünftig.

Gruß
Thomas
 
Thema: Tchibo ruft Schlagbohrmaschinen zurück

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