Lorch T220 AC DC ITC Basic Plus: AC Modus fehlerhaft?

[RST Driver]

Hallo zusammen,

nach längerer Zeit melde ich mich auch noch einmal in meiner Lieblingskategorie Schweißtechnik. Ich habe letztes Jahr ein Lorch T220 AC/DC ITC Wig Schweißgerät erworben. Leider habe ich jedoch massivste Probleme mit dem AC Modus. Ich bin nicht sonderlich geübt im Aluminiumschweißen, allerdings steht das Ergebnis in keiner Relation zu meinen Kenntnissen. Bei einem Freund klappt es mit dem Picotig 190 wunderbar...

Der Fehler äußert sich wie folgt:
- Der Lichtbogen zündet, bricht aber nach kurzer Zeit wieder ab, wenn nicht mindestens ca. 100A eingestellt sind.
- Die Reinigungswirkung ist auf Werkseinstellung unzureichend und lässt sich auch durch Verschiebung der Stromanteile nicht befriedigend einstellen.
- Schwarze Verkrustungen hindern mich daran irgendetwas zu schweißen.
- Die Nadel schmilzt mir teilweise komplett weg. Eine Kugel bildet sich innerhalb kurzer Zeit.

Das Gas ist in Ordnung, sonst sollte ich mehr Probleme beim Edelstahlschweißen im DC Modus haben. Verschiedene Gasdüsen und Linsen habe ich probiert, ebenso verschiedene Mengen und Alusorten. Die Nahtvorbereitung war stets einwandfrei.

Ich vermute mittlerweile ein elektrisches Problem - es fühlt sich fast so an, als würde ein Teil des Stroms fehlen. Hat jemand eine Idee, wie ich bei der Diagnose und Fehlerbehebung möglichst zielgerichtet vorgehen kann? Leider verfüge ich nicht über ein Oszilloskop, sonst könnte ich den Stromverlauf aufzeichnen.

VG,
Phil

 

[FastDriver]

Guten Morgen, doofe Frage... hast du den Brenner an + oder an - angeschlossen?

 

[RST Driver]

Hi, wie auch beim DC Modus an — .

VG,
Phil

 

[Drehmomentapostel]

Klingt stark nach einer
fehlenden minus Halbwelle, wäre bei einem Inverter denkbar. Eventuell ist da im Wechselrichter was kaputt?

 

[RST Driver]

Ich bin bei Invertertechnik vollkommen aufgeschmissen, deshalb freue ich mich über jeden Anhaltspunkt.

Ich würde für eine präzise Diagnose auch entsprechende Messwerkzeuge anschaffen, wenn es im bezahlbaren Rahmen bleibt.

VG,
Phil

 

[kleinermuk]

1) Wünsche Allen ein gutes neues Jahr.
2) Man braucht mindestens ein Oszilloskop. An besten eines mit isolierten Kanälen, die recht teuer sind. Bei nicht isolierten
Kanälen muss man immer im Hinterkopf haben, dass der Ground der Messkanäle bei netzbetriebenen Osilloskope mit der
Schutzerde verbunden sind. Da muss man höllisch aufpassen, wo man den Ground vom Tastkopf anklemmt.
3) Ich wünsche dir eine erfolgreiche Reparatur deines Lorch 220T. Die Praxis zeigt aber, dass diese Reparaturversuche nicht erfolgreich sind. Ohne den(die) wirklich passenden Schaltplan/Reparaturanleitung für dieses Gerät gleich Null. Durch die kompakte Bauweise kann man im zusammengebauten Zustand fast keine Messungen durchführen, und im zerlegten Zustand schon gar nicht.
4) So enden die meisten Reparaturversuche. Du kannst ja nachfragen, wie der Status am 1.1.2023 ist.
Lorch 220 ACDC defekt
Lorch HT 180 AC DC Fehlermeldung "E3"

 

[Bastelkönig]

Klingt stark nach einer
fehlenden minus Halbwelle, wäre bei einem Inverter denkbar. Eventuell ist da im Wechselrichter was kaputt?

Hatte ich auch zuerst gedacht, dagegen spricht aber, dass das Gerät im DC Modus funktioniert.

 

[powersupply]

dagegen spricht aber, dass das Gerät im DC Modus funktioniert.

Nö. Finde ich jetzt nicht unbedingt.
Wenn das Gerät einen Ausgangsübetrager mit zwei Wicklungen hat wird der zum Umpolen verwendete Zweig nur bei AC verwendet.
Aber mangels Schaltungsunterlagen... Hier würde schon mal ein Grobschaltbild weiterhelfen um das einzugrenzen.

PS

 

[Jan1801]

Ich gucke mir die Ausgangsströme mit nem billigen Lem-Hallsensor an.
Da sieht man schon wo was nicht passt und die HF haut dem Oszi keine rein.

 

[powersupply]

Zum Gucken ob er Ausgangsübertrager korrekt bestromt wird kann man, sofern ein kleiner Freiraum am Wickelkörper ist, auch eine extra Drahtwindung einbringen und diese oszilloskopieren.
Beiden AC-Geräten ist dann aber fast immer noch ein aktiver Gleichrichter am Ausgang vorhanden.

PS

 

[kleinermuk]

Aber mangels Schaltungsunterlagen... Hier würde schon mal ein Grobschaltbild weiterhelfen um das einzugrenzen.

Gibt es schon - vorausgesetzt das Schaltbild passt. Wenn es an diesen Komponenten liegt, dann hat man Glück.

Download CIGWELD Transtig 220 AC/DC Service Manual | ManualsLib

 

[powersupply]

Genau diese Schaltung schwirrte mir im Kopf herum.
Nur dass hier eben zwei Ausgangsübertrager beteiligt sind.
Jedoch beide mit doppelter, in Serie geschalteter Ausgangswicklung.
Bei Eisenschweinchen hatte ich da auch schon den aktiven Gleichrichter gesehen. Hier bei den Invertern wohl doch nicht. Aber das Prinzip ist in etwa dasselbe.

Einer der beiden blau eingerahmten Zweige wird nicht mehr bestromt.
Diese müsstest Du identifizieren und nach deren Ansteuerung schauen.
Wenn Du Glück hast ist "nur" deren separate Stromversorgung defekt.

PS

 

[DomiAleman]

Seltsamer Fehler.
Anhand deiner Angaben glaube ich jedoch nicht an eine am Wechselrichter ausgefallene Halbwelle, denn:
Du schreibst, dass die Nadel wegbrennt.
Das passiert nur, wenn PLUS an der Nadel anliegt.
Der positive Wechselrichterzweig scheint also zu arbeiten.

Auf DC funktioniert das Gerät, so wie ich das verstanden habe.
Das bedeutet, dass der negative Wechselrichterzweig ebenfalls arbeitet.
Es käme also nur ein Steuerungsfehler in Frage.
Kann man das Gerät irgendwie in die Werkseinstellung zurücksetzen?
DoMi

 

[RST Driver]

Ich versuche am WE mal etwas durch den Helm zu filmen.
Nach Rücksetzen auf Werkseinstellungen steht das Gerät auf 100A und bricht den Schweißvorgang nicht ab. Regelt man auf 50A runter, zündet das Gerät wieder mehrfach und bricht mitunter auch ab.

Ob es am Brenner oder explizit der Gasversorgung liegen könnte? Mir fehlt leider ein Vergleichsbrenner.

Vielen Dank jedenfalls für eure rege Beteiligung und die Lösungsansätze!
Aufgeben ist jedenfalls nicht, im Zweifel geht das Gerät zum Profi zur Überprüfung. Hallo Paul...

VG,
Phil