Warum sollte Stahlwille bei dem Geländewagen oversized sein, beim Fahrrad aber nicht?
Ein Geländewagen (auch, oder vielleicht gerade wenn er aus China kommt
) bietet sicher die wesentlich schwierigeren Anwendungsfälle.
Bei einem (i.d.R. auch entsprechend gepflegten) teuren Rad kommt es doch eher selten zu irgenwelchen Grenzfällen, in denen ich mein Werkzeug maximal belasten müsste.
Entscheidend ist höchstens die Passgenauigkeit, damit ich mir die schönen teuren Schrauben nicht verkratze
Ich habe selbst drei Räder in der von Dir beschriebenen "2000-5000 Euro-Klasse", aber an keinem der Räder habe ich bisher Schraubfälle gehabt, die ich nicht auch mit "Mittelklassewerkzeug" hätte lösen können.
Relativ häufig ist dies dagegen bei meinem "Alltagsrad" der Fall, mit dem ich z.B. bei jedem Wetter auch im Winter bei Streusalz auf der Straße zur Arbeit fahre und welches auch viel weniger gepflegt wird, als die reinen "Trainings- und Wettkampfräder".
Hier gibts z.B. regelmäßig korodierte Schrauben usw., die viel höhere Ansprüche an das Werkzeug stellen, als die gut gefetteten, regelmäßig gewarteten Titanschrauben der "guten" Räder.
Laut Deiner Logik müsste ich allerdings bei den guten Rädern immer mit Premiumwerkzeug arbeiten, bei dem "billigen" (immerhin noch ~1000 Euro teuren) Rad dagegen wäre dies Verschwendung
Ich verwende zwar im Fahrradbereich auch fast ausschließlich "Premiumwerkzeug" (im 1/4"-Bereich z.B. hauptsächlich Hazet und Carolus); ein MUSS wäre dies bei alleiniger Verwendung für die Fahrräder -speziell bei den teuren Rädern- aus beschriebenen Gründen aber nicht!
Keine Kompromisse würde ich dagegen z.B. bei Drehmomentschlüssseln zur Verwendung bei Verschraubungen mit Carbonteilen (z.B. Vorbauklemmung bei Rennradgabeln) eingehen.
Hier liegen zwischen "fest" und "Faserverbund zerstört" oft nur wenige Nm, da möchte ich mich darauf verlassen, dass der Drehmomentschlüssel (auch bei nur seltenem Gebrauch) über einen langen Zeitraum die korrekten Werte anzeigt bzw. nachkalibriert werden kan usw.
Edit:
Die Stahlwille-Schlüssel sind nichts detso trotz natürlich ne sehr feine Sache, ich würde allerdings -gerade auch beim Fahrrad- eine Variante mit Kugelkopf bevorzugen!
P.S.:
Bei 1/2"-Werkzeugen ist Stahlwille mein Favorit; bei 1/4"-Werkzeugen hat mich das etwas größere Spiel zwischen (Knarren)Aufnahme und Bit gestört, so dass ich hier (bis auf ein paar einzelne Stahlwille Nüsse) zu Hazet gegriffen habe, die zudem die meiner Meinung nach besseren (weil "klapperfreien") Kästen bieten.
Carolus ist hier aufgrund der trotz kompakter Abmessungen sehr reichhaltig bestückten Kästen und wegen der "Gelenkknarren" zu empfehlen, die Qualität ist ebenfalls o.k. (obwohl rein preislich betrachtet "nur" Mittelklasse").
....bzw. nicht ganz so exakt im Sechskant sitzen, wie es "gerade" Schlüssel tun... vielleicht hatte ich aber einfach noch keine richtig guten, kann auch sein...
