Defektes CLOOS GLW 250 I-H

Diskutiere Defektes CLOOS GLW 250 I-H im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo. Ich hab demnächst evtl. ein defektes Cloos GLW 250 I-H zu Hause, welches wieder hergerichtet werden soll um bei mir einen schönen...
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...
Die bisher erkannten Fehler auf der Inverterplatine sind behoben, getestet habe ich noch nicht.

Auf der Bedienteilplatine war der 1R Serienwiderstand am +12V Eingang offen. Ersatz muß noch besorgt werden.
Ich habe das Bedienteil mit den Labornetzgeräten in Betrieb genommen, allerdings gibts auf der +12V Schiene noch einen Kurzschluß. Also weitersuchen.

Das Spenderbedienteil ließ sich in Betrieb nehmen.
Allerdings scheint die Platine eine andere Revision zu sein, und der Strom läßt sich bis 320A einstellen. Ich vermute also, daß das Bedienteil von einem größeren Gerät stammt und sich nicht ohne weiteres (z.B. Justierung, für die ich keine Unterlagen habe) an meinem 250A Gerät verwenden läßt.
20160609_192538236_iOS_1600.jpg

Zumindest weiß ich jetzt, daß das Bedienteil im Ruhezustand um die 50mA braucht.
 
rincewind schrieb:
... Ich vermute also, daß das Bedienteil von einem größeren Gerät stammt und sich nicht ohne weiteres (z.B. Justierung, für die ich keine Unterlagen habe)...

Gut möglich, dass das eine 320A MAschine war.
Wenn du beim Test nicht bis 320A aufdrehst, ist die höhere Maximalleistung kein Problem
Der Abgleich dürfte nicht schwer sein, da die Funktionen der Potis ja in der BA beschrieben sind.

DoMi
 
DomiAleman schrieb:
Gut möglich, dass das eine 320A MAschine war.
Wenn du beim Test nicht bis 320A aufdrehst, ist die höhere Maximalleistung kein Problem
Der Abgleich dürfte nicht schwer sein, da die Funktionen der Potis ja in der BA beschrieben sind.

Also "einfach" mit T7 I max begrenzen und dann später evtl. T9 (I real) und T101 (I set) einstellen, falls der Anzeigewert nicht mehr ganz paßt?
glw_imax.jpg

Das hört sich machbar an. :)

Soll ich also anstatt bei der Originalplatine auf Fehlersuche zu gehen direkt dein Spenderteil verwenden?
 
rincewind schrieb:
Soll ich also anstatt bei der Originalplatine auf Fehlersuche zu gehen direkt dein Spenderteil verwenden?


Erstmal ja.
Wenn dann alles läuft, kannst du dich immer noch um das original Bedienteil kümmern.

DoMi
 
Neues vom Cloos...

Nach einem ersten Test mit angeschlossener 230V Versorgung an der Inverterplatine war ein Kurzschluß zwischen -12V und GND da... (die -12V gehen übrigens direkt zum Bedienteil und werden auf der Inverterplatine nicht verwendet).
Etwas Nachdenken und Messen identifizierte eine kurzgeschlossene Tantalperle nach dem 7912. Das Nachdenken hätte ich besser beim Einlöten des Bauteils gemacht, war nämlich verpolt. Bei der negativen Spannung kommt der Pluspol des Elkos an Masse...
:crazy:
Nachdem der Tantal-Elko und der 7912 (vorsorglich) ersetzt wurden funktionierte die +-12V Versorgung des Inverters, an dem Steckverbinder kamen die +12V allerdings nicht an.
Grund war eine durchgebrannte Leiterbahn vom Ausgang 7812 zur Steckerleiste. Soll die als Sicherung dienen, oder warum macht man gerade die +12V Versorgung so dünn?
20160613_191102265_iOS_cr_1600.jpg


Da genug unbenutzte Lötaugen da sind, habe ich nicht die Leiterbahn geflickt, sondern eine "Überlandleitung" gezogen.
20160613_192641413_iOS_cr_1600.jpg

Nachdem die +-12V am Steckverbinder zum Bedienteil hin funktionierten kam ein Test mit angeschlossenem Bedienteil.
Am Bedienteil waren ziemlich alle Stecker angesteckt (bis auf die Treiberausgänge), am Inverter war nur der Stecker, der unter anderem das Bedienteil mit Spannung versorgt und die 230V angeschlossen.

Nach dem Einschalten gab es eine kleine flackernde Lightshow aller LEDs, gefolgt (nach ca. 2 Sekunden) von einem leisen *zzzapp*, vermutlich dem Geräusch eines sterbenden Bauteils.
:(

Danach war meine Zeit und Motivation für den Tag auch schon zu Ende...


Beim Test mit Labornetzteilen hat das Bedienteil nur ca. 50mA auf +12V gezogen, allerdings hatte ich damals keine anderen Steckverbinder angestöpselt. Ich teste jetzt wohl nochmal mit Labornetzgerät und verkabelter Bedienteilplatine...


Und bevor ich es vergesse, nochmals Danke an DoMi und powersupply für die Hilfe und Unterstützung. Ohne wäre hier schon längst das Licht aus...
:thx:
 
rincewind schrieb:
Nach dem Einschalten gab es eine kleine flackernde Lightshow aller LEDs, gefolgt (nach ca. 2 Sekunden) von einem leisen *zzzapp*, vermutlich dem Geräusch eines sterbenden Bauteils.
:(

OK, das Flackern der LEDs kam von einem anderen Defekt, der die +12V der Inverterplatine in die Knie gezwungen hat.

Der Stromwandler (?) auf der Snubber-Platine scheint einen Defekt zu haben. Zwischen den den Versorgungsleitungen messe ich nur rund 15 Ohm, schau ich mir den Stromverbrauch laut Datenblatt an (ca. 25mA) sollten es eher um die 500 Ohm sein.
:cry:
20160615_182548182_iOS_cr_1600.jpg

Wo kriegt man denn sowas? Eine (kurze) Internetsuche hat nicht wirklich viel ergeben.
Bei eBay gibts das hier, allerdings die 400A Version, und dann passt ja der gemessene Schweißstrom nicht.

:kp:
 
Häng den doch mal an dein Netzteil, ob der wirklich so viel Strom zieht. (Laut Datenblatt 25mA)

Der hal 300-s ist ein Strom/Spannungs Konverter. (300A/4V)
Die Mehrzahl der in Schweißgeräten eingesetzten LEM-Module sind Strom/Strom Wandler...kannst also nicht IRGENDEINEN nehmen.

Es sind Potis für Gain und Offset dran. Eventuell ließe sich der HAL400S (eBay) auf 300A abgleichen.
Wenn nicht, dann würde der trotzdem funktionieren, aber das Gerät gibt dann 33% mehr Strom ab als eingestellt.

(HAL300 gibts dort auch nur ziemlich teuer)

Du könntest auch einen HAL600 nehmen und den Strom ZWEIMAL durch laufen lassen.


OHNE solltest du das Gerät nicht BELASTEN. Eine Inbetriebnahme sollte aber ansonsten ohne den Wandler kein Problem sein.

DoMi
 
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. :popcorn:
Der Widerstand ist schon eigenartig.
Teste den Wandler mal am Labornetzteil aus.
Der Stecker müsste vom Lochabstand der Selbe sein wie früher an den Kleinen Diskettenlaufwerken. Dann ist auch der Ausgang des Wandlers unbeschaltet und kann dir nicht mehr rückwärts in die Suppe spucken.
Ich Hans jetzt noch nicht überprüft, aber wenn es Datenblätter von Farnell gibt sollte es dort auch das Bauteil geben.

PS
 
DomiAleman schrieb:
Häng den doch mal an dein Netzteil, ob der wirklich so viel Strom zieht. (Laut Datenblatt 25mA)
powersupply schrieb:
Teste den Wandler mal am Labornetzteil aus.
Wird gemacht...

DomiAleman schrieb:
Es sind Potis für Gain und Offset dran. Eventuell ließe sich der HAL400S (eBay) auf 300A abgleichen.
Wenn nicht, dann würde der trotzdem funktionieren, aber das Gerät gibt dann 33% mehr Strom ab als eingestellt.
Wäre zumindest eine Möglichkeit zu schauen ob der Rest funktioniert. Vielleicht wartet die nächste Überraschung ja schon bei der HF Zündung auf mich... :|


DomiAleman schrieb:
Du könntest auch einen HAL600 nehmen und den Strom ZWEIMAL durch laufen lassen.
Das wird glaube ich zu eng...
20160526_172002243_iOS_1600.jpg

DomiAleman schrieb:
OHNE solltest du das Gerät nicht BELASTEN. Eine Inbetriebnahme sollte aber ansonsten ohne den Wandler kein Problem sein.
Gut zu wissen.


powersupply schrieb:
...aber wenn es Datenblätter von Farnell gibt sollte es dort auch das Bauteil geben.
100A, 200A, 400A hab ich gesehen, keine 300A.

Was mich auch wundert, alle angebotenen Wandler sind "HAL 300-S". Bei mir ist allerdings ein "HAL 300-S/SP4" drin.
:kp:
 
DomiAleman schrieb:
Evtl geht der hier.
Das bedarf aber noch einer genaueren Prüfung, ich habe das Datenblatt nur flüchtig angeschaut.

Ich: "Wäre auch ein Ersatz des HAL durch "HAS 300-S" möglich?
Vom Datenblatt her scheinen beide vergleichbar zu sein."

LEM: "...das ist richtig, die Werte sind durchaus vergleichbar.
Die Entscheidung liegt letztendlich bei Ihnen."

Der Zusatz "/SP4" kommt übrigens von der fest montierten Anschlußleitung im Vergleich zum "ohne /SP4", der eine Stifleiste hat.
 
Der HAS300 hat eine kleinere Öffnung. 10mm statt 15mm.

Wenn da die Leitungen mechanisch durchpassen, sollte er gehen.

DoMi
 
Das die Öffnung vom HAS kleiner ist, ist mir auch aufgefallen. Könnte eng werden...

Hab gestern nochmal den Stromwandler gemessen.
Anschlüsse laut Datenblatt:
Rot: Supply +
Blau: Supply -
Weiß: Ausgang
Schwarz: 0V

Also die 16-20 Ohm messe ich zwischen Rot und Schwarz.
Kein Durchgang bei allen anderen Kombinationen.

Mit Labornetzteilen habe ich noch nicht getestet, weil ich mir nicht ganz sicher bin... :|

+12V, -12V und Masse an den Stromwandler anschließen, 50-100mA Begrenzung und dann den Strom beobachten, richtig?

Macht es Sinn noch eine Schutzdiode am Netzteil jeweils von +12V und -12V nach Masse anzuschließen (so wie auch bei den 7812/7912 auf der Inverterplatine)?
 
rincewind schrieb:
+12V, -12V und Masse an den Stromwandler anschließen, 50-100mA Begrenzung und dann den Strom beobachten, richtig?

Schließ einfach EIN Netzteil mit 12V an PLUS und MINUS an..sonst erstmal nichts. 0 bleibt frei.

Strombegrenzung hat das Netzteil sowieso bei 3A oder so.


Wenn dann ein hoher Strom fließt, ist der LEM sowieso fertig.

Wenn dann KEIN nennenswerter Strom fließt, kannst du die Spannung erhöhen.

Zwischen M und 0 kannst du das Ausgangssignal messen..das sollte ziemlich nahe an 0V sein.

Dann kannst du eine Leitung mehrmals durch die Öffnung wickeln und mit deinem ZWEITEN Netzteil einen Strom hindurchschicken.

Das Ausgangssignal muß proportional zum Stromfluß ansteigen.

Bei 10 Windungen und 3A Strom fließen insgesamt 30A durch den Wandler. Die Ausgangsspannung sollte dann 400mV sein.

DoMi
 
Also über +12V -12V fließt kein messbarer Strom. Auch bei 30V nicht.

Mit zwei Netzteilen und symmetrisch versorgt, wie es auch von der Inverterplatine kommt geht der +12V Zweig in die Begrenzung (bei 250mA hab ich aufgehört).
Also ich gehe davon aus, dass der defekt ist.
Bei eBay USA gibt's einen passenden für 34€ inkl. Versand.

Ohne LEM zieht nach dem Einschalten das Schütz an, Bedienteil sieht erstmal gut aus und auch das Gasventil schaltet per Testknopf.
Außer den 230V "Hilfsspannung" war allerdings noch nix angeschlossen.
 
rincewind schrieb:
...Ohne LEM zieht nach dem Einschalten das Schütz an, Bedienteil sieht erstmal gut aus und auch das Gasventil schaltet per Testknopf. .

Im Elektrode-DC-Modus sollte außerdem einer der beiden dicken IGBTs dauerhaft angesteuert sein.

Wenn dann auch noch eine ordentliche Leerlaufspannung am Ausgang messbar wäre, wäre das ein ziemlich gutes Zeichen.

DoMi
 
Bis der neue Stromwandler da ist, baue ich schonmal soweit möglich wieder zusammen. TDA1060, 7812 und 7912 haben Kühlkörper bekommen. Je nach Einstellungen zieht alleine das Bedienteil 120mA, ich denke grenzwertig für einen ungekühlten 7812.
Kühlkörper und IGBTs wurden gereinigt, die Silikonfolie wie empfohlen gelocht und alles wieder montiert.
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Dann ging es mit den zwei Modulen weiter. Wieder Kühlkörper und Module reinigen und diesmal mit Wärmeleitpaste montieren.
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Leider konnte ich nicht weiter testen, da die Gate Schutzdiode (P6KE20C) eines Moduls defekt ist.
20160619_100621713_iOS_cr_1600.jpg

Wenn Stromwandler und Schutzdiode da sind, wird alles komplett zusammengesteckt und dann kommt der Moment der Wahrheit... :glaskugel:
 
rincewind schrieb:
...Leider konnte ich nicht weiter testen, da die Gate Schutzdiode (P6KE20C) eines Moduls defekt ist....

Hmm..von den "neuen" Modulen????

Hast du beide Module auf Funktion geprüft?
Mit dem Multimeter muss der Widerstand zwischen Gate und Hilfsemitter in beiden Richtungen >20MOHM sein. Wenn da etwas leitet, stimmt was nicht.

DoMi
 
DomiAleman schrieb:
Mit dem Multimeter muss der Widerstand zwischen Gate und Hilfsemitter in beiden Richtungen >20MOHM sein. Wenn da etwas leitet, stimmt was nicht.
DoMi

Bei den "neuen" war eine Diode defekt, ja.

Hab grad nochmal gemessen.
Gate <-> Hilfsemitter/Emitter beide Richtungen >20MOhm.
Per Widerstandsmessung sehe ich nur bei beiden 1,5MOhm bei Emitter(+) und Kollektor(-), sonst immer >20MOhm.
 
Der defekte PKE hat dir sicherlich weitere Schäden erspart! :top:
Mit der Wärmeleitpaste nicht zu großzügig sein! Deren Wärmeleitfähigkeit ist um Größenordnungen schlechter als die von Aluminium geschweige dem Kupferboden des Moduls. Die Paste soll im Idealfall fertig montiert nur die Unebenheiten füllen. Bei dir besteht ja die Gefahr, dass das Modul auf der Paste "schwimmt". Dadurch, dass der Kühlkörperboden feinst bearbeitet ist sollte vor der Montage eine dünne Schicht Wärmeleitpaste auf dem Modul ausreichend sein. :schlaubi:

PS
 
Thema: Defektes CLOOS GLW 250 I-H

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