Hi,
erst schreibst Du
Die Lager einer Bohrmaschine werden nie so groß Dimensioniert wie für eine Fräse da sie ja nicht so lang läuft bzw. die Lager nicht so viele Stunden halten müssen
jetzt auf einmal fängst Du an das es an der Herkunft der Maschine liegt
Nein, nein - das ist nicht der Fall, sondern es liegt schlicht an den Anforderungen der Bauart.
Oder glaubst Du ernsthaft, ein chin. Konstrukteur sagt sich : 'na ja, unsere Kugellager sind nicht so gut, da nehmen wir lieber Kegelrollenlager ?'
das wird bei den Chinesen nicht der Fall sein weshalb überdimensioniert wird.
nö
Dennoch liegt die Lebensdauer bei Frässpindeln bzw. der Richtwert ca. 1/3 höher als bei Bohrspindeln (siehe FAG-Hauptkatalog).
auch diese Aussage beruht auf eine falsche Interpretation Deinerseits.
Dort sind 'von - bis' Angaben gemacht.
Und wenn Du z.B. bei Dreh/Frässpindeln liest 'bis 75.000 Stunden', solltest Du auch die roten Zeilen am Anfang des Kapitels lesen. Was steht dort ?
Diese Angaben sind zudem alles Anhaltswerte, keine allgemeingültigen Werte, welche zwingend einzuhalten sind. Man muß bei sowas auch die Konstruktion und den Einsatzzweck sehen.
Es ist ein Anhaltswert, daß bei einer Fräse oder Drehmaschine die Lager auf eine längere Lebensdauer ausgelegt sein
könnte
Es kann aber genauso sein, daß man eine Bohrspindel auf eine höhere Lebensdauer auslegt als eine Frässpindel.
Günstigere Schrägkugellager ließen sich ja genauso einstellen.
ja - und sie werden auch eingesetzt.
Da Du FAG erwähnst. Besitzt Du das Buch 'Die Gestaltung von Wälzlagern' ?
Bsp. Vertikal-Schnellauf-Frässpindel.
Antriebsleistung 2,6/3,1kW, Drehzahl 500-4000/min
Kombination aus Spindellagern (Schrägkugellagern) und Rillenkugellagern.
Nix mit Kegelrollenlager.
Zitat :
Das Fräsen erfordert biege- und verdrehsteife Spindeln. Dadurch liegt der Spindeldurchmesser und auch die Größe der Lager fest. Die erforderliche Steifigkeit der Lager wird durch die gewählte Anordnung und die Vorspannung erreicht. Die beideren oben angeordneten Schrägkugellager entlasten die Spindel von Kräften aus dem Antrieb
- Bei einer Flächenschleifspindel werden Zylinderrollenlager als Führung eingesetzt, ein Axial-Rillenkugellager nimmt den Schleifdruck auf.
- bei einer Planscheibe einer Senkrecht-Drehmaschine :
da die Axialkraft überwiegt [...] baut man ein Axialrillenkugellager ein.
Das kann man beliebig weiterführen :
- Spindel NC-Drehmaschine : Axial-Rillenkugellager
- Drehbankspindel : Zylinderrollenlager und für die axiale Führung/Belastung Axial-Rillenkugellager.
Zitat :
Mit dem Spindeldurchmesser ist die Größe vorgegeben; die Lager sind hinsichtlich der Ermüdungslebensdauer überdimensioniert (daraus entstehen dann auch die hohen Werte bzgl. Lebensdauer : nicht weil solche Maschinen länger laufen, weil die anderen Bauteile das bereits so vorgeben)
(und auch in meiner 1955er Meuser ist das so gebaut - bei der Gleitlager- und auch der Rollenlagervariante. Axialkräfte : Axialrillenkugellager)
- im Bsp. einer Drehbankspitze sitzt zwar auch ein Kegelrollenlager, aber für die Axialkraft ist ein Axial-Rillenkugellager zuständig.
Und ? was hatte ich bzgl. meiner Interkrenn, der Güde und den größeren Flott geschrieben ? Was ist dort eingebaut ? Ahaa - ein Axialkugellager
Die Radial-Rillenkugellager sind lediglich für die geringen Radialkräfte da und nur deshalb recht groß, weil durch die Spindel so vorgegeben.
Bei einer Frässpindel sind die Anforderungen andere, weil dort der hängende Fräser exakt in seiner Lage bleiben soll, auch Radialkräfte vorhanden sind und weil alles sehr starr sein soll. Man kann das auch mit einer Kombination von Rollenlagern und Rillenkugellagern bauen (siehe Drehmaschine), aber das ist aufwendiger und teurer - oder mit speziellen Lagern (Nadel-Axial-Rillenkugellager), aber gerade weil in so einer Fräsmaschine von der wir hier sprechen die Kräfte von axial auf radial fließend sein können, sind Kegelrollenlager dafür ideal.
... im anderen Thread hattest Du noch geschrieben, Du würdest nicht mit der Güde 32mm ohne vorzubohren bohren wollen.
Ich auch nicht - aber an keiner Maschine
Denn - wer macht den so einen Quatsch ?
2/3 der Vorschubkraft kann man auf die schabende Querschneide zurückführen. Da müßte man ja schön dumm sein sich deswegen an das Handrad zu hängen
Gruß, Glatisant