Hi!
Bei mir ist es so wie bei vielen: Ich zerstöre nicht mutwillig (hochwertiges) Werkzeug durch Missbrauch wenn ich diesen auch nur annähernd vorhersehen kann. Für mich spielt es keine Rolle ob es dabei um eine Maschine, Handwerkzeug oder hochwertiges Verbrauchsmaterial geht.
Und ja, auch ich habe ein paar Werkzeuge extra für den Fall, das eine Aufgabe vorhersehbar zum vorzeitigen Ableben dieses oder jenes Werkzeug führt. Ich mache sowas nicht gern, aber manchmal geht es halt nicht anders. Besonders ärgerlich finde ich es nur immer dann, wenn man hinterher, eher beiläufig oder zufällig erfährt/sieht, das es ein "Spezialwerkzeug" gegeben hätte - und man kein reguläres hätte anpassen müssen.
Zu Gartenwerkzeug, abgesehen von den "Handwerkzeugen", habe ich überhaupt keine Affinität. Und da kaufe ich was mir sinnvoll erscheint. Da achte ich 0 auf Hersteller/Marke.
(Ja, wenn Weihnachten, Ostern und Pfingsten am selben Tag sind, und ich eine Jungfrau vor den Fängen eines bösen Drachen nur dadurch retten kann, meine TSC als Mauernutfräse einzusetzen, dann werde ich mich als Gentleman schweren Herzens für die Rettung der Jungfrau entscheiden ... Nur bevor es wieder mit diesen Survival-Endzeit-Apokalypsen-Geschichten losgeht, wo man die Welt nur durch mutwilligen Missbrauch von Werkzeugen retten kann/konnte ... )
Und jetzt mal zur Praxis:
Festool DTS 400 REQ. Ist mein Lieblingsschleifer, schleife ich sehr, sehr viel mit. Die Spitze des (Delta)-Schleifschuh hatte schon ordentlich gelitten - also habe ich den dann auch - genauso - zum abschleifen einer Stahltür verwendet. Den Schleifschuh weiter runter-gerockt und nach dem Kellertür Projekt, zusammen mit Interface-Pad (wg. Netzschleifmittel), entsorgt. Auch wenn man damit sicher noch hätte weiter schleifen könne. Warum? Für mich galten Schleifschuh und Pad danach als "Kontaminiert" und um eine Kreuzkontamination bei zukünftigen Projekten zu vermeiden, habe ich das Zeug dann entsorgt - und den Schleifer - noch viel gründlicher als üblich - gereinigt. Einen neuen Schleifschuh und Interface-Pads halte ich eh als Zubehör immer vor.
Wäre der Schleifschuh noch besser in Schuss gewesen, hätte ich ihn danach im beschrifteten ZipLoc eingelagert für das nächste Mal Metall/Stahl. Natürlich kein Edelstahl.
Übrigens habe ich damit auch schon kleine Schleifarbeiten im Bereich Trockenbau und/oder Putz gemacht. Muss man die Maschine halt pflegen
Kein Grund hier einen "billigen" Schleifer zu nehmen, und auf die Ergonomie, Absaugung und die ausschließlich positive Erfahrung mit dem Gerät zu verzichten.
3/8" (Whitworth-Gewinde) Schneidkluppe + Ratsche. Ich hatte es an anderer Stelle schonmal erwähnt, ich habe in Eigenregie, mittlerweile, schon einige Heizkörper ausgetauscht. Das war nicht ganz so geplant, ursprünglich ging es mal um einen Heizkörper. Dafür habe ich mir dann tatsächlich auf eBay eine "billige" Schneidkluppe gekauft, einzige Bedingung: Die Schneidbacken musste man versetzen/tauschen können, um am kurzen Ende der Kluppe das Gewinde schneiden zu können. Ging wunderbar, sowohl das schneiden des Gewinde, wie das umsetzen der Schneidbacken. Beim ersten Mal habe ich es sogar "nur" mit der Rohrzange gemacht, die Ratsche habe ich erst danach angeschafft, als ein weiterer Tausch anstand. Mittlerweile habe ich damit einige Gewinde beim Heizkörpertausch geschnitten, und auch die letzten 2 wird dieses "Billig-Werkzeug" noch problemlos erledigen. Ich hätte ein vielfaches für ein hochwertiges Schneideisen ausgeben können, oder noch mehr für eine Rems Akku Amigo - um den (meinen) Spleen für hochwertiges Werkzeug voll auszuleben.
Aber manchmal trifft man halt eine eher ökonomische Entscheidung die dann aufgeht, oder nicht. Und im Fall der "billig" Schneidkluppe + Ratsche ist sie aufgegangen, sogar mehr als das.
Aber wie das halt so ist, gerade mal bei eBay geschaut - was ich gekauft habe gibt es in der Angebotsform nicht mehr - und somit werden solche, vielleicht "Geheimtipp" tauglichen, billig-Produkte halt doch wieder zu Eintagsfliegen der Marke "Glück gehabt!".
Viele Grüße,
Oliver