Schraubendreher

Diskutiere Schraubendreher im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Servus zusammen Brauch jetzt endlich mal wieder einen neuen Schraubendrehersatz. Wollte mir einen von Würth, Wiha oder Wera zulegen. Zu welchen...
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birki

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Servus zusammen

Brauch jetzt endlich mal wieder einen neuen Schraubendrehersatz.

Wollte mir einen von Würth, Wiha oder Wera zulegen.

Zu welchen würdet ihr mir raten?

Wer weiß von wem die Teile die Würth vertreibt hergestellt werden?

Danke Birki
 
@birki

...ich glaube die WÜRTH Schraubendreher sind von WERA, ebenso wie die Bits, oder irre ich mich da komplett ?
 
Hallo,
auch ich kann die Walter Schröder Schraubendreher empfehlen. Vor allem auch den Service! Ich habe damals aufgrund eines guten Preises ein recht großes (für meine Verhältnisse) Sortiment abgenommen...Hatte mir Schraubendreher der Größen PH 1-3, PZ 1-3, 4 Schlitzgrössen und vom kleinsten Torx bis hin zu TX40 alle gekauft. Habe jeweils die X-Grip Plus Serie genommen. Würde die Schraubendreher jederzeit wieder kaufen. Als ich mal ein Problem damit hatte war ich wohl etwas ungedultig und brauste etwas auf aber es hat sich alles klären können und jeder Mitarbeiter war freundlich, zuvorkommend und hat sich um das Problem auch gekümmert und nicht nur mit dem Mund...Da stimmt nicht nur die Qualität sondern auch der Service...
 
Von Würth >Handwerkzeugen< halte ich inzwischen gar nichts mehr. Weil es für den Kunden kaum durchsichtig ist, von wem die Werkzeuge hergestellt werden. Viel davon ist jedenfalls Fernost Importware. Ich kann nicht verstehen warum die Würth-Marke "Zebra" so bunt zusammengewürfelt ist, warum hat Würth so große Qualitätsunterschiede im Programm? Die Schraubenschlüssel kommen von Hazet, wo Hazet die Ware für Würth einkauft ist wiederum fraglich. Ratschenringschlüssel hatte ich 2 von Zebra (verchromt). Bei der ersten Schraube platzte das Chrom ab und tiefe Macken waren im Maul. Es ist also nicht alles "silber" was glänzt :wink: .

So, ich empfehle Dir natürlich wie meine Vorredner "Walter-Schröder". Diese Stellen übrigens u.a. auch die Klingen für Wera her. Ich habe sie seit einer Weile (voher Wera&Wiha) und bin seitdem Stammkunde bei W-S. Die Griffe sind optimal, die Standzeit der Klinge ist hervorragend und der Preis ist spitzenmäßig. An die Paßform kommt keiner (und wenn, nur wenige teurere) ran. Alles in allem der ideale Schraubendreher, egal ob VDE-X-Gripp, X-Gripp mech. oder Holzgriff.

Gruß Jan
 
Hi,

hmm, - mich wundern immer zwei Dinge, wenn es hier um Schraubendreher geht.
Einerseits die oft vorgebrachte, gute Paßform.
Bei bestimmten Schraubenarten mag das ja stimmen und lohnen - z.B. bei Spax-Schrauben. Aber wer schraubt diese inzwischen noch ohne Bit und Maschine ein ?
Wenn ich hier schraube, habe ich regelmäßig mit Schrauben zu tun, die sich um irgendwelche aktuellen Normen scheinbar nicht die Bohne kümmern.
Z.B. irgendwelche kleine Gehäuseschrauben die einen flachen Kreuzschlitz besitzen, Schlitzschrauben mit großen, flachen Köpfen die Bowdenzüge halten, alte Halbrundkopfschrauben, die heute niemand mehr herstellt, Schlitze von Schrauben, die ein Vorgänger bereits ausgejackelt hat, usw. usw. usw.
Anders ausgedrückt : was nützt mir die super exakt eingehaltene Toleranz des Antriebswerkzeugs, wenn man in der Praxis ständig mit Schraubenköpfen konfrontiert wird, die sich nicht mal an die Normen halten ?

Zweitens die tollen Kraftformgriffe
Alle Hersteller skalieren ihre supertollen Griffe mit der Größe des Schraubendrehers, je nach Handgröße des Bedienes ist dann also mal diese, mal jene Größe tatsächlich ideal.
Ich besitze z.B. seit einigen Jahren einen kleinen Schlitz- und einen Kreuzschlitzschraubendreher von Felo aus der Serie 600 : klick
Sind m.M. nach wirklich gute Schraubendreher.
Aber an dieser Auflistung : klick kann man gut sehen, das die Grifflänge zwischen 75mm und 115mm unterscheidet. Bei 75mm liegen die Griffe logischerweise nicht besonders gut in der Hand, sie sind einfach zu klein um den Formvorteil tatsächlich nutzen zu können. Auf der anderen Seite endet die Schraubendrehergröße bei mir mit 14mm Klingenbreite. Das ist in meinem Fall ein Schraubendreher mit Holzheft (die ich eigentlich nur besitze) - der dazugehörige Griff (und das ist auch bei den Kraftformgriffen so) ist wirklich schon ziemlich fett. Besonders toll läßt sich damit nicht schrauben.

Ich will damit nicht sagen, daß man irgendwelchen Murks kaufen soll. Aber in der Praxis passt dann zur eigenen Hand doch nur eine gewisse Schraubendrehergröße ideal - und die Sache mit der Paßform wird durch die vielen möglichen Schraubenköpfe eh' relativiert.

Gruß, hs
 
Moin,
hs schrieb:
Anders ausgedrückt : was nützt mir die super exakt eingehaltene Toleranz des Antriebswerkzeugs, wenn man in der Praxis ständig mit Schraubenköpfen konfrontiert wird, die sich nicht mal an die Normen halten ?
Es geht ja nicht nur um alte, abgenudelte Schraubköpfe. Es soll auch Leute geben, die ab und zu noch neue Schrauben verarbeiten :wink:

Alle Hersteller skalieren ihre supertollen Griffe mit der Größe des Schraubendrehers, je nach Handgröße des Bedienes ist dann also mal diese, mal jene Größe tatsächlich ideal.
Der Gedanke, der dahintersteht, ist eher die "natürliche" Drehmomentbegrenzung. Ein PH0-Schraubkopf ist nur für ein bestimmtes Maximaldrehmoment spezifiziert, da macht es wenig Sinn, den Griff eines PH3-Schraubendrehers zu montieren. Die Hersteller wollen damit also verhindern, dass der Verbraucher durch eine optimale Passgrösse für die Hand bei kleinen Schrauben zu viel Kraft aufbringt und dann hinterher die Schuld für den rundgenudelten Schraubkopf dem Schraubendreher gibt.
 
Hi,

Dirk schrieb:
Es geht ja nicht nur um alte, abgenudelte Schraubköpfe. Es soll auch Leute geben, die ab und zu noch neue Schrauben verarbeiten :wink:

und genau deshalb waren alte Schrauben nur ein Argument.
Zudem, was nutzt mir ein passgenauer Schraubendreher für DIN xyz, wenn er im umgekehrten Fall ungenauer in nicht DIN-gerechte Schrauben greift ?
Bei Schlüsselweiten gibt es das Problem nicht - aber bei Schlitzschrauben wird meiner Erfahrung nach häufig irgendwas produziert (Bsp. Fahrzeugbereich).

Drehmomentbegrenzung. Ein PH0-Schraubkopf ist nur für ein bestimmtes Maximaldrehmoment spezifiziert, da macht es wenig Sinn, den Griff eines PH3-Schraubendrehers zu montieren. Die Hersteller wollen damit also verhindern, dass der Verbraucher durch eine optimale Passgrösse für die Hand bei kleinen Schrauben zu viel Kraft aufbringt und dann hinterher die Schuld für den rundgenudelten Schraubkopf dem Schraubendreher gibt.

es war klar, daß dieses Argument kommen mußte - davon wird es aber nicht 'richtiger'.
Die ballige Form dieser Griffe ist so angelegt, daß die dicke Stelle in der Mitte der Hand liegen soll - das klappt aber leider nicht mehr, wenn bei einem kleinen Schraubendrehergriff die dicke Stelle weiter vorn liegt.

Argumentiert man mit der Drehmomentsache, so frage ich Dich, warum denn dann überhaupt bei einem kleinen oder großen Griff die ergonomische Form gewählt wurde - schließlich passt sie eh' nicht ergonomisch zu der Hand.

Wie erwähnt - ich besitze zwei kleine Schraubendreher mit einem solchen Griff - und habe mich bei sehr festsitzenden Schrauben schon etwas darüber geärgert. Der Griff ist dann zum komplett in die Hand legen etwas zu klein - und wenn man weiter vorne greift stört die Form eher, als das sie hilft.

Gruß, hs
 
hs schrieb:
es war klar, daß dieses Argument kommen mußte - davon wird es aber nicht 'richtiger'.
Die ballige Form dieser Griffe ist so angelegt, daß die dicke Stelle in der Mitte der Hand liegen soll - das klappt aber leider nicht mehr, wenn bei einem kleinen Schraubendrehergriff die dicke Stelle weiter vorn liegt.

Argumentiert man mit der Drehmomentsache, so frage ich Dich, warum denn dann überhaupt bei einem kleinen oder großen Griff die ergonomische Form gewählt wurde - schließlich passt sie eh' nicht ergonomisch zu der Hand.
Ebenso klar war es, dass Du da sofort drauf "anspringst":wink:
Die Argumentation stammt nicht von mir, sondern von diversen Schraubendreheranbietern auf der Messe in Köln. Du kannst die ja mal alle der Reihe nach anmailen und um Erklärung bitten, wieso sie solche Argumente anführen :D
 
Hi,

Dirk schrieb:
Du kannst die ja mal alle der Reihe nach anmailen und um Erklärung bitten, wieso sie solche Argumente anführen

warum sollte ich das tun ?
Wenn man eine Erklärung wie die, welche Du oben gepostet hast bekommt, ist und bleibt es unsinnig.
Denn z.B. in den div. Kraftform-Kompakt-Sets von Wera (bei anderen Herstellern wird es ähnlich sein) kombiniert man auch immer den selben mittelgroßen Griff mit u.a. '1'er Kreuzschlitz-Bits.
'1' kann bei Gewindeschrauben nach DIN auch M2 bedeuten.
Huuu - wie gefährlich .... ein großer Griff mit kleinem Kreuzschlitz, wie schnell könnte man zu viel Kraft aufbringen und die Schraube ruinieren ... :wink:


Nee, nee - das ist mit den skalierten Schraubendrehergriffen ist lediglich eine optische Sache.

Gruß, hs
 
Also, ich muss Dirk recht geben. Ich könnte mir nicht vorstellen eine PH0 Platinenschraube mit dem Griff eines PH3 einzudrehen. Bis jetzt hatte ich jedenfalls noch keine Beanstandung an den X-Gripp-Griffen. Sie sind jedenfalls besser als die (meiner Meinung nach) zu stark strukturierten von Wera, Felo und Wiha, und besser zu greifen als irgendwelche Gußharzgriffe alà Schießbudenschraubendreher.

Die Sache mit der Passform ist mir auch unklar. Ich benutze meine zwar meist in der Elektrotechnik, trotzdem schraube ich ab und zu auch am Auto damit. Bis jetzt habe ich in meinem Sortiment immer den richtigen Dreher gefunden. Auch bei Armaturenbrett-Exoten-Schrauben. Aber evtl. leigt das ja gerade an der besseren Paßform. Beim nächsten mal im Auto benutze ich meinen Satz felo's und beobachte das ganze mal.
Wie gesagt, die 600er Serie von felo besitze ich auch. Nachteil ist der fehlende 6-Kant an der Klinge und der zu harte Griff. Mit dem 2-Komponenten-Griff von W-S hat man einfach mehr Gripp!

Gruß Jan
 
Nee, nee - das ist mit den skalierten Schraubendrehergriffen ist lediglich eine optische Sache.

:?:

Eine optische Sache? Aha. Ich glaube nicht dass die Hersteller von SD den Aufwand der Optik wegen betreiben. Mehr Varianten kosten Expotential mehr Geld. Außerdem bin ICH jedenfalls froh dass es so ist. Ich möchte jedenfalls nicht irgendwelche Kuststoffschrauben oder Spindelpotis mit dem Griff eines PH3-Drehers drehen müssen. Das überlasse ich lieber den Menschen, die scheinbar feinmotorische Übermenschen sind, oder diejenigen, die nicht wissen, dass es auch kleinere Schrauben als M8 gibt.

Huuu - wie gefährlich .... ein großer Griff mit kleinem Kreuzschlitz, wie schnell könnte man zu viel Kraft aufbringen und die Schraube ruinieren ...

Soll das ein sachliches Argument sein oder nur eine weitere Stichelei?

Gruß Jan
 
Hi,

jan schrieb:
Eine optische Sache? Aha. Ich glaube nicht dass die Hersteller von SD den Aufwand der Optik wegen betreiben. Mehr Varianten kosten Expotential mehr Geld. Außerdem bin ICH jedenfalls froh dass es so ist..

ja, optisch.
Man konstruiert häufig Dinge, nicht weil es notwendig wäre, sondern weil es besser aussieht.
Wenn z.B. eine Presse optisch kopflastig wirkt, obwohl sie es nicht ist, bastelt man ein Gehäuse drum herum, damit es wieder passt. Ist wirklich so.

Ich möchte jedenfalls nicht irgendwelche Kuststoffschrauben oder Spindelpotis mit dem Griff eines PH3-Drehers drehen müssen

Du hast nicht verstanden (oder gelesen), was ich meine.
Es geht nicht darum, kleinere Griffe an kleinen Schraubendrehern zu montieren, mit denen man feine Arbeiten verrichten will.
Fur diese Arbeiten haben alle Hersteller irgendwelche Feinmechaniker-Schraubendreher im Programm - das ist auch o.k. und sinnvoll.

Wenn aber ein Kraftformgriff tatsächlich durch die Formgebung gut in der Hand liegen soll, dann benötigt er eine gewisse Größe, bzw. Volumen.
Nicht zu klein und nicht zu groß - ansonsten funktioniert das Konzept nämlich nicht.

Gruß, hs
 
Die Ergonomie ist aber meiner Meinung nach vom Drehmoment abhängig. Einen PH4 Dreher packe ich ganz anders an als einen PH0. Weil das Drehmoment der Schrauben unterschiedlich ist. Ich denke eher die Dreher sind vom Griff her so konzipiert, dass mit der gleichen Kraft auf jede Größe von Schraube das Ideale Moment übertragen werden kann.

Wegen der Passform wurde ich noch nicht Zitiert, was meinst Du dazu?
 
Hi,

jan schrieb:
Die Ergonomie ist aber meiner Meinung nach vom Drehmoment abhängig. Einen PH4 Dreher packe ich ganz anders an als einen PH0. Weil das Drehmoment der Schrauben unterschiedlich ist.

hmm, - und bei den o.a Kraftform-Kompakt-Sets ist's plötzlich egal ?
Und überhaupt, wie viele Schrauben mit großem Schlitz benötigen kleines Drehmoment ... und wie viele kleine Schrauben muß man ganz ordentlich 'losgreilen' ?
Packst Du den PH4-Dreher auch dann anders an, wenn es lediglich um eine Einstellschraube geht ?

Ich denke eher die Dreher sind vom Griff her so konzipiert, dass mit der gleichen Kraft auf jede Größe von Schraube das Ideale Moment übertragen werden kann.

und ich denke, daß soetwas überhaupt nicht möglich ist.
Schon alleine, weil die Menschen verschieden kräftig und verschieden große Hände haben.

Ein grundsätzlich guter Ansatz könnten die 'Ergonic' Schraubendreher von Felo sein, welche weiche Griffe besitzen, die sich der Hand etwas anpassen :
http://www.felo.com/de/Downloads/Ergonic_Flyer_dt.pdf

Wegen der Passform wurde ich noch nicht Zitiert, was meinst Du dazu?

wie ich bereits geschrieben habe : es gibt eine ganze Reihe von Schrauben welche gut zu den Werkzeugen passen .... und eine ganze Reihe, die sich halt nicht an solche Normen halten.
Vermutlich braucht man nur einen etwas älteren Vergaser in die Hand nehmen, um sowas finden zu können.

Gruß, hs
 
Genau. Hast Du den Schraubendreher-Baukasten von felo? Von Wera gibts das auch, Wera Kraftform Kompakt Wera KK oder von Wiha, heißt dann Wiha System WihaSystem
, und und und. Also gibt es ja auch für Dich das passende Werkzeug.
 
Hi,

jan schrieb:
Hast Du den Schraubendreher-Baukasten von felo? Also gibt es ja auch für Dich das passende Werkzeug.

nein, keinen Baukasten.
Habe mich vor Jahren dazu entschieden, Schraubendreher mit Holzgriff zu verwenden : klick
Ich mache da auch keinen so großen 'Hype' von. Die Dinger werden halt so lange verwendet wie sie was taugen, danach kommen sie in den Behälter für 'defekte' Schraubendreher, die man dann z.B. für spezielle Dinge anschleifen kann.
Auch die Holzteile besitzen ihre Nachteile - aber für mich der beste Kompromiß zwischen Preis und Leistung.
Ich habe auch lieber bestimmte Größen mehrfach in nicht optimaler Qualität, als einen Satz in 'supertoll'. Einerseits ist meiner Erfahrung nach der Unterschied nicht so gravierend, andererseits benötigt man zum Hebeln o.ä. auch mal schnell zwei Dreher - und wenn man heftig am Basteln ist, dann greife ich lieber flugs zu einem zweiten oder dritten Werkzeug, als lange in der Bastelei suchen zu müssen.

Gruß, hs
 
Also, ich habe kurz Herrn Rottke von felo eine e-Mail geschrieben, er hat auch schnell geantwortet. Hier die Antwort von felo:

"Vielen Dank für Ihre Nachricht !

Leider sind die Spezialisten für Griffgestaltung schon im Osterurlaub,
dennoch werde ich versuchen Ihnen eine sinnvolle Antwort zu geben.

Die Behauptung, die Griffgrößen von Schraubendrehern seien nur aus optischen
Gründen unterschiedlich ist unhaltbar.

Für die menschliche Hand gibt es optimale Griffformen - leider streiten sich
die "Gelehrten" der verschiedenen Hersteller welche Form die richtige ist.
Als FELO Kenner werden Sie wissen, warum unsere Griffe besser sind.

Nun sind Hände aber unterschiedlich in Größe und konkreter Form, also müsste
es für jede Hand einen individuell optimalen Griff geben (mehr dazu unten).
Sicher kann man auch wissenschaftliche Kriterien für Ergonomie angeben -
dennoch spielen auch die persönlichen Vorlieben des Anwenders eine Rolle bei
der Auswahl der Schraubendrehergiffe: 2-Komponententechnik (z.B. Felo Serie
500) ist Schraubendrehern aus einem Material "objektiv" überlegen, dennoch
bevorzugen viele Anwender Griffe in 1-Komponententechnik.

Zur Griffgröße:

Ein Indiz dafür, dass die Größe wichtig ist, zeigt die Tatsache dass es eine
"Griff-DIN" gibt (DIN 5268) welche für PH0 eine Mindestgrifflänge von 70 mm
und für PH4 120 mm vorgibt.

Warum wohl? - Weil man zur Betätigung von PH4 Schrauben, also zum Lösen und
Anziehen, viel höhere Drehmomente aufbringen muss als bei PH 0 Schrauben.
Abgestuft gilt das für die anderen Größen genauso.

Wenn hohe Kräfte übertragen werden müssen, ist dies ergonomischer mit einem
relativ großen Griff zu bewerkstelligen, da eine größere Grifffläche in der
Hand liegt (der gleiche Druck auf kleinerer Griff- bzw. Handfläche wird
schneller unangenehm und schmerzhaft).

Wollte man umgekehrt eine PH0 Schraube mit einen Schraubendreher mit PH4
Griff betätigen wären Beschädigungen (=Überdrehen) programmiert.
(Für kleine Schraubengrößen gibt es nicht zu unrecht
Präzisionsschraubendreher, die ein noch feinfühligeres Dosieren der Kräfte
erlauben).

Zur Illustration noch eine Geschichte aus der Schraubendreherherstellung:
Bei einer bestimmten Größe Schlitzschraubendreher für kleine Schrauben
häuften sich vor einigen Jahren Beschwerden wegen Beschädigung der Klingen
beim Schrauben.
Unsere Tests ergaben keinerlei Produktions- oder Materialfehler.
Auf den Vorschlag eines Kollegen hin wurde die Griffgröße leicht verringert.
Resultat: keine Beschwerden mehr.

Fazit: große Drehmomente lassen sich ergonomischer mit großen Griffen
aufbringen - kleine Griffe ermöglichen feinfühligeres Arbeiten und helfen
Beschädigungen zu vermeiden."



Hier die Antwort zur Frage von Frau Berrai der Firma Wiha:

"Sehr geehrter Herr Geiger,
schönen Dank für Ihre Mail.
Selbstverständlich macht es keinen Sinn, für alle Klngengrößen nur eine Griffgröße zu verwenden.
- Sie würden bei einer Präzisionsklinge (z.B. PH 00), die mit einem großen Griff kombiniert ist, die Klinge sofort abbrechen da sie mit einem großen Griff ein viel zu hohes
Drehmoment aufgebracht wird.
- Bei einer großen Klinge, die mit einem zu kleinen Griff kombiniert wird, würden der Drehmoment, der aufgebracht werden kann dagegen zu klein sein. Große Schrauben
könnten nur mit viel Mühe und großer Kraftanstrengung verschraubt werden.

Unseren unterschiedlichen Griffgrößen liegen umfangreiche wissenschaftlich-ergonomische Studien zugrunde. Neben dem optimalen Verhältnis: Klingengröße-Griffgröße wurde auch berücksichtigt, dass z.B. Amerikaner viel größere Hände als Japaner haben. Denn unsere Schraubendreher sollen ideal für jedermann sein, eine optimale Kraftübertragung ermöglichen und keine Druckstellen verursachen.

Schöne Grüße aus dem Schwarzwald"
 
Nichts anderes schrub ich schon zu Anfang, das wurde aber unterschwellig als Blödsinn abgetan...

BTW: selbst wenn man den Marketing-Anteil dieser Zitate ausklammert, teile ich die (übrigbleibende) dargelegte Meinung der Hersteller.
 
Thema: Schraubendreher
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