Winkelschleifer: Welche Scheibe für welche Anwendung?

Diskutiere Winkelschleifer: Welche Scheibe für welche Anwendung? im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo wieder mal. Habe gerade in den News hier über die neue Trennscheibe gelesen mit der man schleifen und trennen kann. Nachdem ich Hobbyist...
  • Winkelschleifer: Welche Scheibe für welche Anwendung?
  • #41
:D Die Mille haste gewonnen.

Wie gesagt:

Schleifscheiben zum Schleifen , Schneidscheiben zum Schneiden!

Ich kann ja auch mit meinem Auto 70 km/h durch einen Ort fahren - dürfen darf ich nicht.

Als Anleitung in einem Forum kann man einfach nicht schreiben, dass es in Ordnung ist wenn man das macht.
 
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  • #42
@chevyman
Wenn ich eine Frage zur Belastbarkeit meiner Autoreifen habe, wende ich mich doch an den Reifenhersteller, und nicht an Chevrolet.
Generell nicht verkehrt, noch besser vielleicht an eine unabhängige, prüfende Institution.

Nur die Aussage der Maschinenhersteller

"... abgenutzte ... für größere
Elektrowerkzeuge bestimmte Schleifkörper sind
für die höheren Umdrehungsgeschwindigkeiten
der kleineren Elektrowerkzeuge nicht geeignet
und können beim Arbeiten zerbersten."


ist nun einmal erheblich eindeutiger und klarer gefaßt als die einzige mir bislang bekannte diesbezügliche Aussage eines Trennscheibenherstellers:

"Die Angaben der maximal zulässigen Drehzahl
beziehen sich auf den Nenndurchmesser der
Scheiben."


Da wäre mir eine eindeutigere Aussage, daß auf einen kleineren Durchmesser abgenutzte Scheiben auch mit einer höheren als der angegebenen Drehzahl betrieben werden dürfen, schon lieber.

Da aber das Gefüge der Scheibe, also der Zusammenhalt Gebinde/Schleifkörper überall gleich ist, kann man mit kleinerem Durchmesser natürlich auch die Drehzahl erhöhen.
Genau da würde ich meine Hand nicht so einfach ins Feuer legen wollen, daß die Scheiben von außen nach innen immer gleich sind, ich habe zum Beispiel auch schon von Trennscheiben gelesen, die von außen nach innen schmaler werden, um ein Verklemmen im Schnitt zu vermeiden.

Also, ich halte es für möglich, daß ihr grundsätzlich recht habt und einige Maschinenhersteller praktisch eine Lüge verbreiten, aber solange mir keine eindeutigere Genehmigung einer Drehzahl, die die auf der Trennscheibe angegebene übersteigt, zum Beispiel von der oSa vorliegt, bleibe ich lieber auf der im Zweifel sichereren Seite!

Viele Grüße aus Ingelheim

ric
 
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  • #43
Diese Trennscheibe die außen dicker ist als innen stammt von Dronco und nennt sich FreeCut.
Ich arbeite seit knapp 2 Jahren mit diesen Scheiben und bin sehr zufrieden.

@ric: In diesem Fall kannst du uns ruhig glauben, wir machen das Seit Jahren so, dass wir die Scheiben vom 230er Winkelschleifer auf den 125er machen, wenn es mit der Schutzhaube passt.
Es gab damit nie Probleme :!:
Die Herstellerangaben beziehen sich auf die Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe.

Ich erkläre das mal an einem Beispiel.

Du hältst in deiner Hand ein 1m langes Seil, wo ein 500 Gramm schweres Gewicht dran befestigt ist. Jetzt fängst du an dich mit diesem Seil zu drehen, du merkst eine Zugkraft am Seil.
Jetzt verlängerst du das Seil auf 5m und drehst dich wieder aber du spürst eine viel höhere Zugkraft am Seil als bei 1m. Drehst du dich jetzt schneller wird das Seil irgendwann reißen.
Holst du das Seil beim drehen gleichmäßig ein, wirst du merken, dass die Zugkraft am Seil immer kleiner wird.
Jetzt kannst du dich schneller drehen, ohne das dem Seil etwas passiert.
Und genau so ist es bei den Trennscheiben auch. Wenn der Durchmesser kleiner wird, umso geringer werden auch die Umlaufkräfte, die auf die Scheibe wirken, die Drehzahl kann erhööt werden.

Gruß Janik
 
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  • #44
Auszug aus den
FEPA Sicherheitsempfehlungen für den richtigen Gebrauch von geraden und gekröpften Trenn- und Schruppschleifscheiben auf Handschleifmaschinen.

Diese Merkblätter gibt es übrigens für jede Art von Schleifmitteln.
Werden auch von Rüggeberg(Pferd) an den jeweiligen Fachhandel / Anwender verschickt.



Farbstreifen
Um die zulässige Arbeitshöchstgeschwindigkeit leichter zu erkennen, werden Schleifkörper selbst und Etikett mit Farbstreifen gekennzeichnet, die durch die Mitte des Schleifkörpers bzw. des Etikettes verlaufen. Zuordnung der Farbstreifen zu den Arbeitshöchstgeschwindigkeiten siehe Tabelle.

Farbe des Farbstreifens
Arbeitshöchstgeschwindigkeit in m/s

blau 50
gelb 63
rot 80
grün 100

Die durch den Farbstreifen gekennzeichnete Arbeitshöchstgeschwindigkeit darf nicht überschritten werden.
 
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  • #45
Hallo,
ist zwar schon ein älteres Thema aber ich habe heute mal etwas berechnet:
Wenn man die Zentrifugalkraft bzw. die Beschleunigung berechnet die bei 80m/s auf eine Schleifscheibe wirkt sieht man, dass große Scheiben bei 80m/s viel weniger belastet werden als kleine bei gleicher Umfangsgeschwindigkeit.

Ich habe mit der Formel F=mv²/r die Beschleunigung die bei 80m/s auf ein Schleifkorn ganz außen wirkt berechnet:

Bei einer 230mm Scheibe wirken 55652m/s² also etwa 5600 g
Bei einer 180mm Scheibe wirken 71111m/s² und bei einer 115mm Scheibe 111304m/s², also über 11300g.

Man sieht also dass bei einem kleinen Durchmesser bei gleicher Geschwindigkeit viel höher belastet wird. Mich würde jetzt interessieren warum große Scheiben nicht für höhere Geschwindigkeiten zugelassen sind? Die Kraft die auf eine 115mm Scheibe bei 80m/s wirkt, wird bei einer 230mm scheibe erst bei ca. 113m/s erreicht. Ich verstehe nicht, warum alle Scheibengrößen bis 230mm nur für 80m/s zugelassen sind wenn doch die Zentrifugalkraft bei größer werdendem Radius und gleichbleibender Geschwindigkeit immer kleiner wird. Die kleinen Scheiben sind ja eigentlich nicht widerstandsfähiger gefertigt als die Großen :?:
 
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  • #46
keine Ahnung :D
Ich denke mal davon abgesehen das bei zu hoher Geschwindigkeit die Schleifmaterial verglast und die Körner ausbrechen ohne viel zu Schleifen.
 
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  • #47
Moin,

@MK108: Die Umfangsgeschwindigkeit ändert sich aber das Konstante ist die Drehzahl am Schleifer :wink: !

Gruß Heiko
 
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  • #48
PS: Deine 180er Scheibe braucht eine höhere Drehzahl damit sie die gleiche Umfangsgeschwindigkeit wie die 230er hat!
 
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  • #49
Moin nochmal,

hatte deinen Beitrag falsch aufgefasst :oops: (man sollte Texte nicht überfliegen) Denke das große Scheibe vielleicht stärker zum flattern neigen und diese Belastung sie empfindlicher macht.

Gruß Heiko
 
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  • #50
Und ich denke, dass es einfach ein Leistungsproblem für den Motor wird, wenn ich eine 230er Scheibe mit einer 180er oder gar 115er in Verhältnis setze. Der Hebelweg von der antreibenden Achse zum Kante der Trennscheibe ist länger und somit muss das Drehmoment höher sein als bei einer kleineren Scheibe. Durch die Vergrösserung des Umfanges bleibt die Umlaufgeschwindigkeit jedoch ausreichend hoch um die gewünschte Arbeit verrichten zu können. Verständlich? Also hat der grössere Schleifer eine geringere Übersetzung um mehr Drehmoment an die Achse zu bringen...

Ganz abgesehen davon: Mit WS passieren extrem schlimme Unfälle. Bei uns auf der Baustelle hat sich mal einer den halben Oberschenkel mit nem 230 Bosch abgeschnitten und ist dann anschliessend vom Gerüst gefallen. Der Typ war sofort im Eimer, da war echt nix mehr zu machen. Ich würde mir auch echt nicht die Frage stellen, ob ich mit einer Trennscheibe schleifen kann oder sonstwas...ich würde die Scheibe einfach für die Sachen nehmen, für die sie gemacht ist, würde mich immer fein an die Max-Drehzahl halten und fertig. Mein Gott, die Teile kosten doch nix...

Faktisch sieht es nämlich so aus: Wenn die Finger erst ab sind, oder ein Auge weg ist dann wird man sich wohl die Frage stellen müssen, ob das alles sein musste! Und wie gesagt: Wer schon mal gesehen hat, was abgeht wenn ne Scheibe in 1000 Stücke fliegt - der hört ganz schnell mit irgendwelchen Experimenten auf.
 
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