AVCS1 schrieb:
Bei Ladeluftkühlern die nicht mit Luft durchströmt werden, dürfte die Farbe jedoch tatsächlich einen unterschied machen (
- Zeit 9:27) Oder ist das genau das was du meintest Dev?
Der Channel besticht nicht unbedingt durch physikalische korrekte Erklärungen. Das würde wohl auch das Zielpublikum verschrecken.
Es wird ein vormals metallisch blanker oder evtl. sogar verchromter Ladeluftkühler schwarz angemalt. Sie hätten genau so gut grünen Lack nehmen können - oder transparenten. Ja, das ist genau das, was ich oben geschrieben habe. Das haben die Jungs aber nicht verstanden...
Die sichtbare Farbe des Lacks hat unterhalb von etwa 550 °C keinen Einfluss. Warum?
Plancksches Strahlungsgesetz.
Was sie aber sehr schön gezeigt haben: Relevant ist die Strahlungswärme bei diesen absolut gesehen niedrigen Temperaturen nur, wenn wenig Konvektion vorhanden ist. Mit dem Lüfter war der schwarz angemalte Kühler 3 % schlechter als der unbeschichtete (das haben sie bei der Vorstellung der Endergebnisse aber elegant übersprungen - passte wohl nicht so gut ins Konzept). Warum: Weil die Schichtstärke des Lacks den Wärmeübergang verschlechtert. Der Effekt ist bei ausreichend Konvektion also stärker als die zusätzliche Wärmeabgabe über Strahlung.
Richtig unschön wird das Ergebnis übrigens, wenn man den selben Test draußen in der Sonne wiederholt. Ein schwarzer Kühler gibt Wärmestrahlung nicht nut effizienter ab, er nimmt sie auch genau so effizient auf, was in Verbindung mit dieser großen, hellen Kugel oben am Himmel total die Messergebnisse versaut.
Immerhin weiß ich jetzt wieder, warum ich solche Videos bei Youtube normalerweise NICHT gucke.
Würde bei großen Akkus (zb. BL4050 Makita) mehr Sinn machen einen kleinen Ventilator ins Gehäuse zu integrieren? Wieviel flow wäre da nötig?
Luft hat eine Dichte von 1 kg/m³ und eine spezifische Wärmekapazität von 1000 J/(kg*K).
(Naja, so ungefähr *)
Um 100 W bei einem dT von 20°C abzuführen braucht es also einen Volumenstrom von 5 L/s. Das sind 0,3 m³ pro Minute oder 18 m³ pro Stunde. Durch die kleinen Querschnitte bekommt man so viel Luft nur mit einem Radiallüfter, da Axiallüfter zu wenig Druck aufbauen. Jetzt such dir mal einen Lüfter, der 18 m³ pro Stunde bei geschätzten 100 Pa Gegendruck schafft. Dann weißt du, wie groß der Akku ungefähr werden müsste. Ich würde es mal mit einem EBM Papst RL90-18-12N versuchen. Leider ist der 12 x 12 x 3,7 cm groß...
Ja, die Physik ist echt gemein.
*) Rundungsfehler bis zu 25 % sind für eine grobe Abschätzung egal. Mist. Wir haben ja gerade Winter... Ok, 30 % Fehler sind auch ok.