Da ist eine Sache, die ich nicht verstehe: Soweit ich informiert bin sind die heutigen GmbH´s in Ostdeutschland ehemalige LPG, die nach 1990 kein eigenes Land mehr besaßen.
Das heißt, das die Landwirte während der Bodenreform in den 50`enteignet wurden, Ihr Land aber nach der Wende zurückbekamen.
Manche von Ihnen waren dann die sogenannten "Wiedereinrichter", die also Ihr Land wieder in Bearbeitung genommen haben, andere haben sich zu Genossenschaften zusammengeschlossen, wieder andere haben Ihr Land verpachtet.
Mir ist kein Fall bekannt, wo ein Großgrundbesitzer seinen Hof nicht wieder in Besitz genommen hat. "Junkerland in Bauernhand"...das war so ein Schlagwort der SED im Osten.
Weiter östlich, wo wir auch unsere Höfe haben (Lubuskie, Nähe Gorzow, Wlkp und Schlesien, Nähe Kedzierzyn zwischen Oppeln und Gleiwitz), sah die Sache ganz anders aus. Da haben trotz des Kommuniusmus kleinere Landwirte, 200 ha und weniger, überlebt. Die Großgrundbesitzer wurden nach 1945 enteignet und von Ihren Höfen vertrieben.
Diese Betriebe wurden dann zu einer "PGR" (Panstwowe Gospodarstwo Rolnicztwa) also eine Art volkseigener Landwirtschaftsbetrieb und nach 1990 als Ganzes verkauft.
Ein Kollege von mir ist Brigadier bei der "Ohreland KG" in der Nähe von Magdeburg (ca. 4000 ha, 1000 Kühe und Lohnunternehmen mit Claas Jaguar 870 mit 4,50m Maisgebiss, RU 450 und Pickup für Gras, Claas Xerion 3300 mit Kaweco Tank und Schleppschlauchverteiler, 2 Claas Lexion). Mit Ihm habe ich mich oft über die Zustände/Verhältnisse im Osten der Republik unterhalten, da wir auch vorhatten in Deutschland zu bleiben.
Nach meinen Schilderungen meinte er nur, das so große Betriebe in den 5 östlichen Bundesländern nicht zu bekommen wären, ohne das komplette Land zu pachten, es sei denn es wäre die Gegend zwischen Jerichow a.d Elbe und Potsdam, wo Sandboden vorherrscht und die Erträge mehr als dürftig sind. Auf meine Frage woher er sein Wissen bezieht. verwies er mich an seine Beziehungen zu Claas, wegen derer er in allen 5 Ländern unterwegs war um die Vorteile des" Xerion" zu erläutern, weil die "Ohreland" für Claas die Prototypen dieses Systemschleppers getestet hat.
Was mich zudem wundert ist, das Ihr eine polnischen Staatsbürger habt, der offensichtlich das ganze Jahr bei Euch ist. Gelten in Hessen andere Gesetze als im Rest der Republik?
Soweit mir bekannt is dürfen polnische Saisonarbeitskräfte nur 3 Monate hier arbeiten und das nur, wenn sich vorher keine Deutscher für diese Arbeit bereiterklärt hat. Diese neue Regelung hat in manchen Gegenden zu enormen Einkommenseinbußen der Landwirte geführt, da Sie Ihre polnischen Mitarbeiter für die Ernte nicht vorher einplanen konnten.