J-A-U schrieb:
Ich finde es etwas befremdlich wenn davon ausgegangen wird das eine Schiene die, ohne Fräsarbeiten, 60€ kostet die zusätzliche Bearbeitung nur 2€ kosten soll.
Das nennt man Erfahrung.
Wir lassen in China ein (zwar sehr viel kürzeres) Strangpressprofil (aber dafür deutlich aufwendiger) nacharbeiten:
1. Von Hand spannen
2. 5-Achs CNC Bearbeitung der Oberseite, Laufzeit ca. 40s
3. Umspannen von Hand
4. 5-Achs CNC Bearbeitung der Unterseite, Laufzeit ca. 100 s
5. Reinigen und Eintüten
Das kostet bei aktuellem Wechselkurs knapp 2,50 €.
Und das bei Stückzahlen, die wohl eher kleiner sind als bei Festool.
Und wir lassen das von einer renommierten Firma machen, keine Hinterhofbude.
Bei Profilen dieser Länge bietet sich natürlich eine kleine Sondermaschine an, die die noch nicht abgelängten Profile durchzieht und beide Seiten gleichzeitig fräst. Dann gehen die Kosten noch mal signifikant nach unten. Und diese "Sondermaschine" besteht aus einem 3-Rollen Andrucklager zur Führung, zwei Frässpindeln und einer Vorschubeinheit. Da ist also nicht viel zu konstruieren. Da ist es dann auch egal, in welchem Land die Maschine steht, da kein Anfassen von Einzelstücken mehr erforderlich ist.
Man vertut sich leicht bei den Kosten. Nur weil die Führungsschiene sowieso schon sehr hochpreisig verkauft wird, muss die Bearbeitung nicht automatisch teuer sein. Da kommt es primär auf die Bearbeitungszeit an. Und die Vorschubgeschwindigkeit kannst Du bei modernen Werkzeugen in m/min messen. Für eine 1400 mm FS fallen da Bearbeitungszeiten < 30 s an.
Was ich damit nur sagen möchte: Wenn man will, kann man das mit überschaubarem Aufwand machen. Und die von mir genannten 2 € sind keineswegs realitätsfern.
Ob es notwendig ist wurde hier ja schon recht kontrovers diskutiert. Ich würde es eher als komfortmerkmal einstufen denn als notwendig.