Terrazzo - historische Verarbeitung

[traut]

Hallo,

wie hat man früher Terrazzo hergestellt, als man noch keine Siliziumkarbid-Schleifsteine oder gar Diamantschleifer zur Verfügung hatte? Wie konnte man diese perfekten Oberflächen vor 100 bis 1000 Jahren schleifen?

 

[Ein_Gast]

Früher hat man zum Schleifen einen Stein genutzt und gerieben.

Man kann auch mit weichen Sachen hartes Zeug schleifen, nur ist der Verschleiß entsprechend groß und der Fortschritt langsam. Steter Tropfen höhlt den Stein...

 

[traut]

Arbeitszeit war damals noch billig - seinerzeit war Terrazzo wohl ein besonders billiger Boden, umgerechnet auf die lange Lebensdauer. Heute gibt es kaum was teureres, trotz der modernen Werkzeuge.

 

[J-A-U]

Das Korn muss auch nicht zwingend gebunden sein.

Telekosspiegel kann man von Hand schleifen. 2 Glasblöcke mit unterschiedlichem Durchmesser, Wasser, loses Schleifmittel und Ellbogenfett. Mit der richtigen Technik hat man am Ende einen konkaven und einen konvexen Spiegel.


mfg JAU

 

[traut]

stimmt, aber wie man es eben bis in die Ecken schafft, das nötigt mir schon Bewunderung ab. Da habe ich selbst schon bei Parkett Probleme.

 

[I10]

Geschliffen wurde mit Natürlichem Bimsstein. Solche Blöcke gibt es auch heute noch für Steinbildhauer.
Das mag zunächst Irritieren aber Bims ist sehr hart, (aufgeschäumter Obsidian ).
Die Innenecken wurden mit einem " scharfen Eisen " ausgestochen etwa wie ein Stechbeitel vom Schreiner. Wichtig ist hier der richtige Zeitpunkt, so das das Korn nicht mehr ausbricht , die Bindung aber ihre volle Härte noch nicht erreicht hat.

Gruß i10