Probleme beim Messing bohren...

[rincewind]

Hallo.

Ich habe eine 65mm Ronde aus Messing (Ms58 CuZn39Pb) 15mm stark, durch die ich in der Mitte ein 22mm Loch bohren will.
Drehmaschine, Fräse, etc. sind nicht vorhanden. Lediglich eine Tischbohrmaschine.

Naiverweise wollte ich das einfach mit der Tischbohrmaschine bohren, stufenweise mit normalen HSS-R Metallbohrern.
Leider musste ich lernen, dass normal geschliffene Bohrer sich ins Messing hineinziehen und mir regelmäßig das Bohrfutter aus dem (nicht mehr ganz perfekten) MK Konus herausziehen auch bei vorsichtigstem Vorschub.

In 0,5mm Schritten bin ich jetzt bis 12mm gekommen, habe allerdings wenig Lust mir alle Bohrer in dieser Abstufung bis 22mm zuzulegen.

Wäre eine Lochsäge wie diese hier eine Möglichkeit? Eine passende Aufnahme hätte ich schon und das 12mm Loch liesse sich irgendwie ausflicken um eine Zentrierung zu haben.

Oder wäre ein Stufenbohrer mit 22mm Maximaldurchmesser die bessere Lösung?

 

[HeikoB]

Moin,
da schon ein Loch im Messing ist dürfte es Probleme bei der Führung geben wenn du die Lochsäge ansetzt, der Stufenbohrer dürfte die bessere Lösung sein.

Gruß Heiko

 

[Meineoma]

Oder Du schickst es mir vorbei und ich drehe Dir ein Loch rein.

 

[MSG]

Ich würde auch den Stufenbohrer nehmen. Es reicht, wenn die Stufen mindestens 7,5mm hoch sind. Du kannst die letzte Stufe ja von beiden Seiten bohren...

 

[Herbert_S]

...du brauchst nicht so viel vorbohren (kommt auf die Größe der Bohrmaschine an) - von der vorhandenen 12mm Bohrung kannst gleich mit dem 22iger fertigbohren.

Bei Messing sollte man den Spanwinkel (Brust) vom Bohrer auf nahezu 0° schleifen, dann kann man ganz normal bohren und er reißt dir das Werkstück nicht aus dem Schraubstock.

 

[rincewind]

So, Gestern habe ich mal mit einem Stufenbohrer probiert, 3-schneidig und gerade Nuten. Ging sehr geschmeidig ohne Einhaken.

Oder Du schickst es mir vorbei und ich drehe Dir ein Loch rein.

Das ist sehr nett, danke.
Solche Aktionen wecken bei mir immer den Ehrgeiz es mit meinen Mitteln selbst hinzukriegen.

Bei Messing sollte man den Spanwinkel (Brust) vom Bohrer auf nahezu 0° schleifen, dann kann man ganz normal bohren und er reißt dir das Werkstück nicht aus dem Schraubstock.

Bohrer umschleifen hatte ich inzwischen auch gelesen. Vielleicht kommt das später mal zum Einsatz. Seh ich das richtig, dass man den rot markierten Bereich mit Schleifbock/Dremel/Diamantplatte auf 0° bringen muß?

 

[powersupply]

So,
Bohrer umschleifen hatte ich inzwischen auch gelesen. Vielleicht kommt das später mal zum Einsatz. Seh ich das richtig, dass man den rot markierten Bereich mit Schleifbock/Dremel/Diamantplatte auf 0° bringen muß?

Genau so wird gemacht.

PS

 

[Alfred]

Bei Buntmetallen wird ein Spitzenwinkel von 130° und ein Freiwinkel bei diesem Durchmesser von 9° empfohlen. Mit kontrolliertem Vorschub arbeiten damit sich das Werkzeug nicht reinzieht.

 

[Herbert_S]

ja, so wie du es markiert hast auf dem Bild wird es gemacht. Ein
normaler Schleifbock genügt.
Mit so einen Schliff (evtl. mit 1° bis 2°) lässt sich auch Plexiglas gut bohren

 

[Alis86]

Wir habens in der Berufsschule so gelernt, das man Messing so gut wie nie vorbohrt, sondern die Körnung mit einen Zentrierbohrer bisschen aufbohrt und dann gleich mit den vollen Bohrer bohrt!

 

[rincewind]

Wir habens in der Berufsschule so gelernt, das man Messing so gut wie nie vorbohrt, sondern die Körnung mit einen Zentrierbohrer bisschen aufbohrt und dann gleich mit den vollen Bohrer bohrt!

Danke, werde ich beim nächsten mal versuchen.
Hab leider außer ein paar Wochen Praktikum keine Metall-Ausbildung...