DerAlteSchrauber schrieb:
wenn du eine Hydraulikmaschine nimmst ist ohne ACC sinnfrei, der Mehrpreis ist ja nicht so gravierend.
Auch hier ist der Mehrpreis gering und vermutlich ist ohne ACC onehin nicht auf Lager. Habe stets Rems nur mit ACC beim Händler ausgestellt gesehen.
Die Hydraulik wird von Rems selber gefertigt.
Macht auch Sinn. Eine solche Hydraulik ist nicht so komplex zu entwicklen, ist eher ein Frage der Kostenoptimierung der Teile. Hydraulikkomponenten sind oft in der Theorie relativ einfach aufgebaut, nur sind die Fertigungsanforderungen für die Teile recht hoch wenn man was zuverlässiges und dauerhaftes will.
Massgebend sind zudem die Dichtungssysteme.
Die Dichtringe sind schon speziell, das verwendete Hydrauliköl ist nicht ohne, ein Blick in das Sicherheitsdatenblatt ist schon gruselig.
Weshalb man da was spezielles braucht ist mir unklar. Vermute, dass der Druck im Bereich von max. 700 bar ist. Oder ist er höher). Gibt zwar Werkzeuge für 2000 bar, kenne die jedoch nur zur hydraulischen Vorspannung von Schraubverbindungen, ansonsten ist 700 bar so das übliche für Werkzeugzylinder, usw. (z.B. Enerpac)).
Spezielle Druckflüssigkeiten (z.B. bei erhöhten Brandschutzanforderungen) erfordern oft spezielle Dichtungen, z.B. ist FKM ("Viton") verbreitet, kostet jedoch ein Veilfaches einer ähnlichen NBR Dichtung.
paralell zum Verschleiß der Dichtringe nutzen auch Ventilteile ab, um den Qualitätsstandart zu sichern wird alle 2 Jahre bei einer Wartung der Hydraulikblock getauscht.
Der Preis für den kompletten Hydraulikblock wurde seinerzeit stark gesenkt, eine Aufarbeitung des Blockes die wir früher immer gemacht haben, ist so auch unwirtschaftlich geworden.
Dachte nicht, dass mit derartigen wiederkehrenden Kosten zu rechnen ist.
Eine jährliche Wartung mit Prüfung der Presskraft wird von jeder Haftpflichtversicherung bei gewerblichen Einsatz vorgeschrieben.
Siehe weiter unten.
Hasse ohnehin Versicherungen, die ruinieren die Gesellschaft zusammen mit den Juristen. Sinnvoll wären kleine lokale Versicherungen, die nicht profitorientiert wären und diese könnten sich dann noch rückversichern.
Unzählige blödsinnige obligatorische Kurse, usw. kosten Unmengen Geld und bringen kaum was in der Praxis.
Ob es die Dichtringe einzeln gibt oder nicht ist für den Anwender so wie so egal.
Soweit klar. Vermute also handelsübliche (im Sinne nicht speziell exklusiv für Rems gefertigte) Dichtungen. Einmalige Aufwendungen inkl. ggf. Formenkosten für Spezialdichtungen gehen sofort ins Geld sofern nicht aus Flachmaterial geschnitten wird.
Ersatzteile für Pressgeräte werden aus Sicherheitsgründen nur an autorisierte Vertragswerkstätten geliefert.
Wieder einmal das CMA (Cover My Ass Prinzip). Irgendwann kommt es soweit, dass man in die Garage muss, da man die Motorhaube nicht mehr selbst öffnen darf, da man im Motorraum irgendwo die Finger rein stecken könnte wo man nicht sollte.
Eine Vertragswerkstatt darf nur Orginalersatzteile verbauen!
Das steht wohl so in jeden Vetrag den ein Hersteller mit einer Werkstatt abschließt.
Finde ich allerdings auch richtig, da entsprechend dann auch die Verantwortung übernommen wird.
BTW Absolut Noftallsmässig habe ich mal banales Speiseöl in eine Hand-Crimpzange eingefüllt. Dachte, dass ich dann die Hydraulik zerlegen müsste und dabei Teile reinigen und Dichtungen ggf. auswechseln. Erstaunlicherweise funktioniert das Werkzeug auch heute noch einwandfrei, ist auch nicht verharzt (sowas jedoch nicht ausprobieren).
Dirk schrieb:
DerAlteSchrauber schrieb:
Eine jährliche Wartung mit Prüfung der Presskraft wird von jeder Haftpflichtversicherung bei gewerblichen Einsatz vorgeschrieben.
Das ist mal wieder so eine sinnfreie Forderung von Versicherungen. Ob die Presskraft noch ausreichend ist,
sieht man: Backen zu, Presskraft ausreichend. Mehr als zu geht nunmal nicht.
Da muss ich Dirk vollkommen recht geben.
All die praxisfremden Normen- und sonstige Vorschriften-Juristereibürokraten stellen sich vor, dass man alles mittels zwingenden Auflagen im Leben regeln kann.
Leider bleibt dies ein illusorisches Wunschdenken. Was bringt das beste regelmässig geprüfe Werkzeug oder Messgerät wenn es unsachgemäss eingesetzt wird? Der allerwichtigste Faktor bleibt der Mensch, und im echten Leben begegne ich mehr zertifizierte (angebliche) Spezialisten, die man mit Theorie vollgestopft hat, wobei jedoch das Praxisbezogene Wissen auf der Strecke blieb.
Kenne zwar die Sanitärverpressungen (noch) nicht, im Elektrobereich werden Rohrkabelschuhe auf vorgegebene Geometrie verpresst, d.h. die Crimpeinsätze werden zusammengeführt bis sie gegeneinander aufliegen. Ist diese Endlage einmal erreicht, spielt es gar keine Rolle, wie hoch die maximal erreichte hydraulische Presskraft ist, da dies keinen Einfluss mehr auf die Crimpung hat und nur noch die Mechanik der Zange belastet.
Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass im Sanitärbereich nicht ebenfalls auf Endlage der Pressbacken verpresst wird.
Falls dies zutrifft spielt die effektive Presskraft dort ebenfalls keine Rolle, vorausgesetzt sie reicht aus, damit sich das Presswerkzeug bis zum Erreichen der mechanischen Endlage schliesst. Andernfalls wäre keine gleichbleibende Geometrie möglich, da diese von Streuungen beim Rohr und des Fittings abhängig wäre.