Photovoltaikmodul ohne Last und Laderegler "betreiben"

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Hallo zusammen,

im meinem Wochenendhaus habe ich eine Photovoltaik-Inselanlage. Diese besteht aus einem Siemens SM 55 PV Modul monokristallin, einem Laderegler und einem Bleiakku-Boliden. Ein Wechselrichter ist nicht installiert.
Nun möchte ich den Laderegler ersetzen und in diesem Zuge die Batterie mit nach Hause nehmen um diese mit einem guten Ladegerät richtig zu laden, da hier bei uns seit gefühlten 3 Monaten die Sonne nicht mehr beständig schien. :roll:

Nun die Frage:

Kann ich das PV Modul einfach vom Laderegler / Akku abklemmen und der Sonne im Leerlauf aussetzen?
Die Kabel werden natürlich isoliert oder auf leeren Klemmen aufgelegt.

Ich meine nämlich irgendwo mal etwas aufgeschnappt zu haben, dass dieser Betrieb nicht unbedingt gut ist. Eigentlich kann aber ja nichts passieren, oder?


Danke für eure Antworten!
Viele Grüße,
Marcus
 
Klar - kannst du einfach so machen. Wenn der Laderegler einen An/Aus-Schalter hat diesen abschalten, dann die Stecker rausziehen.

Je nach Produktionsdatum hat dein Modul schon MC4-Stecker, wenn diese Verbaut sind einfach die beiden Schnappnasen am Stecker eindrücken und diesen auseinander ziehen. Das Modul macht 3,15 A bei 17,4 Volt, da kann nix passieren. Hättest du mehr von den Modulen in Reihe geschaltet dürfte man den Stecker in keinem Fall unter Last ziehen - aber bei lediglich einem Modul ist das egal.

Das +/- sich nach Demontage nicht berühren dürfen sollte klar sein.

Evtl. mal (bei den gesunkenen Preisen) gleich darüber nachdenken, ob nicht vielleicht mal ein größeres Modul ratsam wär. Mit 55 Watt Max.Leistung ist ja nicht so viel zu bewegen.
 
Danke für die Antwort.

Das dachte ich mir schon - aber wie gesagt ich hatte irgendwas noch im Kopf, dass es nicht so gut wäre....
Stecker sind noch keine ab Werk konfektioniert gewesen, es sind die üblichen Klemmdosen verbaut.
Ein größeres Modul ist in Planung.
Schon allein deshalb, da das WE-Haus zwar absolut wunderschön liegt aber auch das PV-Modul durch den stattlichen Baumbestand nicht unbedingt zu Höchstleistungen animiert wird.

Welchen Hersteller könnt ihr empfehlen?
Ich denke an ein 100W Modul.
Es sollte ein solide aufgebautes Modul sein, der Preis spielt bei solchen Anschaffungen da die zweite Geige...
 
Also - um es mal auf den Punkt zu bringen:

Standard ist zur Zeit einen Leistung von mindestens 250 Watt/p je Modul, wir verbauen in aller Regel nur Module ab 300 Watt/p. Auf irgendwelchen Camping-Messen werden den Kunden immer noch Module mit 100 Watt untergejubelt, zu Preisen fernab von gut und böse. Aber die Camper scheinen das bereitwillig zahlen zu wollen.

Wenn du umstellst, kein Mono sondern Poly, es sei denn, dir ist die Optik wichtiger als die Funktion. Monos hatten früher ein in der Tat besseres Schwachlichtverhalten, das haben gute Polys mittlerweile genau so bei besserem Starklichtverhalten und besserem Preis.

Wie viele Module du nimmst hängt in erster Linie von der Größe deines Speichers ab und ob du ggf. einen Wechselrichter (inselfähig) installieren möchtest, an dem du 230 Volt direkt abgreifen willst.

Gute Firmen im Modulbereich wären z.B.

REC (Norweger, sehr guter Wirkungsgrad, Made in Singapur)
Tepax (Module von Mitsubishi, Made in Japan)
Sharp (China)
Bosch (Wird zugekauft, meist mit Sharp zu vergleichen)

Bei Kauf bitte darauf achten, keine "Eigenmarken" von irgendwelchen Importeuren zu kaufen. Das sind dann in aller Regel billige Yinglie´s oder Canadian Solar (auch ein Chinese) die einfach umgelabelt wurden. Macht der Importeur dicht kannst du deine Garantie in China durchsetzen.

Wechselrichter:

SMA (Marktführer)
Power-One (ABB)
Refusol (baut für Siemens)
Kaco (gut bei kleinen Anlagen)

Wichtig: Wenn dein Modul auch nur zum Teil verschattet wird bricht es von der Leistung her sofort komplett ein und nicht proportional zur Verschattung. Hast du 2 in Reihe geschaltet (ab dann ist es ein String) das gleiche. Ist ein Modul halb verschattet, ist gleich der ganze String im Keller. Also in jedem Fall ein sonniges Plätzchen suchen oder ein paar Bäume wegmachen.

Es muss des weiteren auch nicht immer Süd sein, Ost/West ist ab 2 Modulen nicht unbedingt schlechter. Die Module werden so Mittags nicht so warm, behalten einen höheren Wirkungsgrad und das Licht verteil sich bei einer Modulneigung von bis zu 13° wesentlich besser über den Tag.

Bei der Installation immer auf gute Hinterlüftung achten. Je besser das Modul gekühlt wird, um so mehr leistet es und um so länger hält es.

Gäb da noch ne Masse anderer Dinge, die da zu beachten wären - aber für den Anfang soll das wohl reichen.
 
Danke für die sehr ausführliche und hilfreiche Antwort! :top:


Das 55W Modul in meiner Anlage hat bis jetzt immer gereicht, da bis zur nächsten Nutzung genügend Zeit zum Aufladen des Akkus vorhanden ist ( 1 bis X Wochen). Etwas Reserve kann nicht schaden - ein größeres Modul ist ja wie gesagt in Planung.
Dies Aufladung funktioniert seither auch bei der mit Sicherheit im Sommer weitestgehend vollständig beschatteteten Anlage im Sommer.
Da es sich um ein Gebiet am direkt Waldrand handelt, wäre es furchtbar diese Bäume zu roden. Mindestens 2 mehrere Jahrzehnte alte Eichen müssten weichen. Auch wenn das Solarherz blutet, die Bäume deshalb zu fällen, bring ich nicht übers Herz.
 
Das man wegen ein paar Watt mehr oder weniger keine großen Bäume wegmacht sollte klar sein.

Nur: Für PV braucht man halt Sonne - da lässt sich leider nix dran rütteln :mrgreen: .
 
SchwarzeSonne schrieb:
...
Nur: Für PV braucht man halt Sonne - da lässt sich leider nix dran rütteln :mrgreen: .
Es soll Leute geben die ihre Panels nachts mit großen Scheinwerfern anstrahlen :wink:
:ducken:
 
Naja es gibt auch Leute die ihre Energiekostenmessgeräte an den Heizkörpern mit Ventilatoren kühlen damit sie wieder nach unten wandern, da liegt eine Beleuchtung nachts doch glatt auf der Hand. :mrgreen:
 
moto4631 schrieb:
Naja es gibt auch Leute die ihre Energiekostenmessgeräte an den Heizkörpern mit Ventilatoren kühlen damit sie wieder nach unten wandern, da liegt eine Beleuchtung nachts doch glatt auf der Hand. :mrgreen:

Das geht noch besser: Nachbarn trocknen ihre Wäsche im Winter im Keller. Damit der Torcknungsprozess im unbeheizten Keller nicht Wochen dauert wird mit einem Heizlüfter zugeheizt. :mrgreen:

Mein Rat, mal über einen Trockner nachzudenken wurde im Keim erstickt - solche Stromfresser kämen dort nicht ins Haus, die Stromrechnung sei schon hoch genug... :idea:
 
Ich mag Menschen mit Prinzipien! :wink: :mrgreen: :mrgreen:
 
moto4631 schrieb:
Naja es gibt auch Leute die ihre Energiekostenmessgeräte an den Heizkörpern mit Ventilatoren kühlen damit sie wieder nach unten wandern, da liegt eine Beleuchtung nachts doch glatt auf der Hand. :mrgreen:

Ich weis nicht, ob die da nicht an der Wahrheit vorbeireden oder dir nicht die ganze Wahrheit erzählen wollten...
Wenn Du einen Heizkörper mit einem Lüfter "kühlst" verdoppelst Du mal eben ganz schnell die abgegebene Heizleistung bei gleichbleibendem angezeigten Verbrauch!

PS
 
Da gings nicht drum die Heizleistung zu erhöhen sondern das waren kleine Ventilatoren die mittels einer Klemmvorrichtung genau auf das Messplättchen geblasen haben.
In der Hoffnung daß es sich dadurch nicht mehr bewegt oder vielleicht sogar nach unten wandert?

Ist aber ewig her, vermutlich funktioniert das heute sowieso nicht mehr, hab schon lange keine solchen Schätzeisen mehr gesehen.
 
Thema: Photovoltaikmodul ohne Last und Laderegler "betreiben"

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