Neues Projekt: Werkstattpresse

Diskutiere Neues Projekt: Werkstattpresse im Forum Werkstattausstattung im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Servus liebe Leute, in meiner Werkstatt fehlt mir, vor allem bei der Reparatur von Maschinen, immer mal eine Werkstattpresse. Das Thema hatten...
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henniee

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Servus liebe Leute,

in meiner Werkstatt fehlt mir, vor allem bei der Reparatur von Maschinen, immer mal eine Werkstattpresse.
Das Thema hatten wir ja schon öfter, irgendwo hatte ich gelesen, dass es billiger ist eine China Presse zu erwerben und "kritische" Teile zu tunen.

Jetzt die Grundfrage: Fertig kaufen, verbessern, Geld sparen, nur etwas Spaß und Frust
oder
Kpl. selber stricken mit Zeug vom Schrottplatz. Wird garantiert nicht billiger, kostet mal wieder ein paar graue Haare, aber man kann stolz sagen "Habsch selber gebaschtelt".

Was meint ihr?
Welche Größenordnung sollte man anpeilen? Es soll eine hydraulische werden. Mit 20to sollte man ja lange auf der sicheren Seite sein, oder?
Wie wichtig ist ein Manometer zwecks Druckkontrolle?

Die Krux: Sie darf nat. nur minimalst Platz weg nehmen...

Vielen Dank für eure Gedanken,
 
Elektrohydraulisch oder "Handhydraulisch"? Bei zweiterem gibt es günstige Wagenheber die bis zu 50 to drücken. Die Presse die bei uns im Kurs ist, die ist fast komplett aus U-Profilen und verschraubt. Drückt 40 to.

MfG Jürgen
 
Hi,

eine Presse ist schnell gebaut :
etwas Stahl, etwas bohren und schweißen, einige Schrauben sowie Räder zum Fahren : klick.
Federn stammen von einer Mercedes-Motorhaube.
Inzwischen nutze ich den hier klick ... aber es geht auch mit mehreren kleinen problemlos klick

Hier noch ein interessanter US-Bauplan, den ich mal im Netz gefunden habe : Bild1 und Bild2 ... sowie klick und klick

Gruß, hs
 
Sowas bau ich auch mal, vielleicht schon diesen Sommer.

Henniee mach mal damit ich weiß was ich nachbaue! :D
 
Wie wäre es mit so einer ?
Für meine betrieblichen Anforderungen bisher immer ausreichend.
20 to. Zylinder mit Handpumpe.
Bei Bedarf nehme ich gerne die Maße ab.
75_matra1_1.jpg

75_matra2_1.jpg

75_matra3_1.jpg
 
Wofür kann man so ne Presse gebrauchen, außer zum Radlager ein- und auspressen?
 
Auweia, wenn das Ding erstmal dasteht ergeben sich Möglichkeiten ohne Ende, glaub mir.
 
Wofür kann man so ne Presse gebrauchen, außer zum Radlager ein- und auspressen

Also wenn man den passenden Finger drunter legt und kräftig presst, kann man einen Plattenspieler daraus machen :rotfl: :rotfl: :rotfl:
 
Hallo,
in der Bucht kostet die günstigste 20t Presse 119 Euro, für Geräte die ich einfach kaufen kann würde ich meine Zeit bei diesem Preis nicht verschwenden. Selbermachen lohnt sich nur wenn es sehr teuer im Kauf ist oder so nicht gibt.
 
@kar: Mach Dir doch nen Synapsenorgasmus und rechne Dir die Möglichkeiten aus. Ist nur eine Unbekannte :D

@lfred trifft es ganz gut auf den Kopf.. der Preis ist "fertig" zu verlockend. Mit der Rennerei usw. presse ich lieber schon Lager, statt mich noch mit den Bohrungen aufzuhalten...
Das ist ja der Knackpunkt....

Schlimm an den Dingern werden die "üblichen Verdächtigen" sein.. Chinaschrauben etc...
 
Beispiele für Verwendungszwecke würden mich auch brennend interessieren.
Flachstahl biegen?
 
Man braucht mindestens 4 stabile Träger (ich hab an den Seiten Hohlprofile, 120er wenns mich nicht täuscht) und oben und unten zwecks Biegung IPB 120.

Mittels einer Handwinde mit Umlenkrolle und Bolzen kann man die Höhe des Tisches verstellen (mit den beiden Bolzen wird arretiert).

Das Grundgestell ist eine sehr schwere Eisenplatte, der Zylinder packt max. 40t (mit elektr. Pumpe, Eigenbau).

Ohne die Pumpe hab ich gut 180€ gezahlt, kann aber leider nicht mehr sagen was ich in der Schule gemacht hab (da musste ich Maschinenstunden zahlen) und was daheim.

Nur mein Tipp: Kauf dir das Teil. Um sowas wirklich geeignet zum Einpressen von Lagern zu bekommen, also spielfrei und halbwegs ohne Verzug, brauchst du sehr sehr viel Zeit. Bei mir hat die "Will haben"-Logik zugeschlagen. Ich schlag aber meine Lager nach wie vor mit Messinghülsen und Gummihammer ein, da hab ich einfach mehr Gefühl.
 
Raubsau schrieb:
Will haben"-Logik
die isses.

Um beim hydraulischen Pressen "was zu merken"... naja.. ist halt schwer, vor allem mit einem Wagenheber. Man braucht sicher etwas Übrung, aber es gibt auch viele unkritische Dinge.

Und jetzt sind wir beim Manometer, denn so könnte man zumindest den Pressdruck kontrollieren. Steht irgendwie auf dem "muss" Bereich auf der Liste. Bei "kann" steht aber noch "kann auch Schrott sein" (China halt..) :) Aber so viel kann man nicht falsch machen.

Hinzu kommt das Übertreiberproblem beim Selbstbau.. Dann wiegt das Teil am Ende 400kg - hab ich auch nichts gewonnen...

@H.Gürth: Was wiegt denn Matra?
 
Hi,

weil ja die Frage aufkam, was man damit machen könne :
Ich muß zugeben, daß ich mit meiner Presse noch nie ein Radlager ausgepresst habe :wink:
Der ursprüngliche Grund für den Bau war eine Autorestauration. Bei dem Fahrzeug muß man zum Zerlegen der Vorderachse verzahnte Wellen aus dem Achskörper drücken. Im Hersteller-Rep.-Handbuch wird erwähnt, daß dazu manchmal eine 80to.-Presse notwendig ist. Tja - ich habe es bei der örtlichen KFZ-Werkstatt probiert, aber die hatten nur was ähnliches wie das Teil von H.Gürth - allerdings 15to (oder so) - damit ging es jedenfalls nicht. Ich habe es dann in der Fa. in der ich mal beschäftigt gewesen bin mit einer 100to.-Presse machen können.
Da kam die Idee der eigenen Presse auf, da ich ja auch alles wieder montieren mußte (einpressen benötigt in diesem Fall weniger Kraft).
So eine Presse stellt ja keinen besonderen Anspruch an die Konstruktion - d.h. sowas ist flugs gebaut.
Ich konnte dank der Presse z.B. auch prima die Einstellexzenter der Bremsankerplatten neu verpressen (bereits gepostetes Foto), aber auch Sicken in Rep.-Bleche drücken : klick (gibt noch weitere selbst gepreßte Teile, von denen ich aber gerade keine Fotos parat habe).
Kürzlich habe ich mehrere Kanthölzer zum Verleimen unter die Presse gelegt - auch für sowas kann man das Gerät nutzen.

Ob man sowas haben muß ist eine Frage, die man nur selber beantworten kann.
Bei mir steht das Ding überwiegend nur rum - andererseits nimmt es kaum Platz weg ... und ist im Zweifelsfall doch ganz praktisch.

Ein Manometer sehe ich für die meisten Zwecke als für überflüssig an : man beobachtet ja das Werkstück und arbeitet nach Sicht. Wozu sollte es interessieren wie hoch der Öldruck ist ? An der erwähnten 100to.-Presse habe ich seinerzeit auch öfter gearbeitet (richten, auspressen). Manometer war defekt - und hat auch niemand mehr gebraucht.
Wenn man mit sowas hantiert schaut man i.d.R. recht konzentriert was da an den Teilen passiert - und nicht auf ein Manometer.

Bzgl. China-Pressen.
Der Preis ist verlockend - aber so ein kleinwenig schlechtes Gefühl hätte ich da schon.
Irgendwann gab es hier eine Diskussion um hydr. Rangierwagenheber aus China - und das jmd. so einer gebrochen sei. Bei diesen sehe ich das etwas entspannter, da so ein Heber lediglich zum Heben ist : im Zweifelsfall fällt der Wagen wieder auf die Räder.
Bei einer Presse aber steht man direkt davor. Auch meine ursprüngliche Konstruktion hatte einen Fehler : wenn der Heber nicht exakt unter der Rippe des oberen Trägers stand, dann drückte er auf einen der labilen Schenkel. Ist einem Bekannten passiert, der sich die Presse geliehen hatte und auf die exakte Position nicht geachtet hat. Hatte Glück, weil sein 20to-Heber (damals hatte ich noch keinen eigenen) nach hinten weggeflogen ist (seiner Beschreibung nach mehrere Meter).
Auf diesem Bild sieht man ein Teilstück des alten verformten Trägers, den ich natürlich ersetzt (und verbessert) habe klick.
Was ich damit sagen will : wenn bei so hohen Kräften irgendwas nachgibt, passiert das ohne Vorwarnung und plötzlich - und dann fliegen die (schweren) Brocken auch ordentlich.
Keine Ahnung wie gut die Schweißqualität und Materialqualität, sowie die Reserven bei den Chinateilen ist - bei der einfachen Konstruktion und den überschaubaren Arbeiten ist so ein Eigenbau aber auch nicht sooo aufwendig.
In jedem Fall aber würde ich mir bei einem Kauf 'Made in China' alles gaaaanz genau anschauen und evtl. durch zus. Rippen an den höher belasteten Verbindungen stärken.

Um beim hydraulischen Pressen "was zu merken"... naja.. ist halt schwer, vor allem mit einem Wagenheber.

wer sagt den, daß Du bei gefühlvollen Arbeiten den fetten Heber nutzen mußt ?
Da geht auch ein kleiner Heber - oder sogar ein billiger, mechanischer Scherenwagenheber. Umbauzeit 5 Sekunden ? :wink:


Gruß, hs
 
Vielen Dank hs für den informativen Beitrag.

Leider funktionieren die Bilder nciht (jedenfalls bei mir)
"No suitable nodes are available to serve your request."
 
Druckanzeige benötigt man nur wenn man gegen Endanschlag presst und Bauteile schonen möchte...
Beim einpressen von Radlager sieht man halt wie das Radlager mit ca. 5-10 Tonnen sich bewegt und wenn der Druck ansteigt ist man am Anschlag und muss nicht weiter pressen...
Im Grunde geht das aber auch über die Kraft an handpressen, merkt man schon wenn nicht total unsensibel ist...
 
Was ich besser finde sind Pressen mit Gewinde.

Man hat dabei einfach eine Spindel mit mehrgängigem Trapezgewinde welche oben ein "Rad" mit Gewichten dran (Durchmesser ca. 1m).

Ich hatte sowas in der Ausbildung, hab wirklich gerne damit gearbeitet, da man einerseits sehr sehr feinfühlige Arbeiten damit machen kann, aber auch mal richtig kräftig anpressen.

Der Eigenbau fällt hier allerdings aus, das Joch ist eine massive Gusskonstruktion. Und wenn man bedenkt, dass die sich mal selbst aus den Verschraubungen gerissen hat als sie ganz hochgedreht und dann einfach Losgelassen wurde (Gewinde nicht selbstsichernd) ist das auch notwendig.
 
Hi,

mechanische Pressen der von Dir erwähnten Bauart besitzen den großen Nachteil, daß man größere Kräfte nur unkontrolliert einsetzen kann. Eben weil man mit den Gewichten Schwung holen muß, sie drücken auch nicht besonders viel und benötigen viel Platz.

Gruß, hs
 
Dafür hab ich eben den Vorteil des besseren Gefühls, wenn ich wie mit meiner mit einer Presse arbeite fährt der Zylinder mit Nenngeschwindigkeit (außer man hat ein teures Ventil oder haut sich gerne die Dichtung des günstigen zusammen)

20to braucht man nur sehr sehr selten daheim, Gewalt ist da wenn ichs da haben will. Der Platzbedarf... naja, so gut 1x1m reicht fürs Gestell aus. Der Nachteil ist aber, dass sie unbedingt gut verschraubt werden muss.
 
Thema: Neues Projekt: Werkstattpresse

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