Kränzle Profi Jet 150D Bypass funktioniert nicht

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paul1970

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Hallo zusammen
Vielleicht kann mir irgendwer eine Tip geben. Habe eine Kränzle Profi Jet 150 D repariert weil Öl austrat am Motorgehäuse. Es wurden neue Öldichtungen, Motorlager, Reparatursatz Ventile, Reparatursatz Manschetten, Reparatursatz Unloaderventil eingebaut. Beim Probelauf funktionierte der Druckaufbau ohne Probleme auf 150bar. Auch lässt sich der Druck mit dem Handrad stufenlos verstellen. Beim schließen der Pistole schaltet das Bypassventil aber nicht auf Leerlauf sondern der Druck steigt am Manometer an. Kann mir da jemand eine Tip geben an was es liegen könnte.
 
Guten Morgen Paul,

erstmal ein Herzliches Willkommen in unserer Runde.

Mit dem Profi-Jet 150 hast Du ja auch wieder einen echten Oldtimer. :D Der dürfte auch schon 20 Jahre auf dem Buckel haben.

Nachfolgend erstmal die Explosionszeichnung zu Deinem Profi-Jet 150:

http://www.kraenzle.com/index.php?eID=tx_mm_bccmsbase_zip&id=4812796964f9cfffc9c56e

Das Gerät geht beim Schließen der Pistole zwar offensichtlich auf den Abschaltdruck, öffnet aber den Bypass nicht. Das liegt in den allermeisten Fällen am Rückschlagventil. Du hast zwar geschrieben, dass Du einen Reparatursatz für das Unloaderventil eingebaut hast, aber anscheinend klemmt da noch der Rückschlagkörper.

Sieh Dir mal auf der Seite "Ersatzteilliste Unloader" (Seite 4 von 6) die Positionen 15, 13 und 12 an. Wenn der Bypass nicht geöffnet wird, so liegt es meistens an diesen Teilen, die in dem Ausgangsstück (Pos. 32) klemmen. Reinige diese Teile nochmal und kontrolliere den O-Ring (Pos. 13) genau. Mit ein wenig Stahlwolle kannst Du auch den Sitz im Ventilkörper (Pos. 1) etwas polieren, auf den der O-Ring (Pos. 13) drückt.

Eine weitere Möglichkeit ist ein leicht verbogener Steuerkolben (Pos. 3). Sollte der mal einen Schlag bekommen haben, so muss er ausgetauscht werden.


Nimm das Gerät bitte nicht längere Zeit in Betrieb, solange das Unloader nicht wieder einwandfrei funktioniert. Sonst riskierst Du wieder neue Manschetten und Öldichtungen.


Gruß

Thorsten
 
Hallo Thorsten
Danke für die schnelle Antwort. Die Positionen 15, 13 und 12 (Rückschlagkörper) sind ebenfalls neu - also sollte diese Seite eigentlich in Ordnung sein. Die Pos. 20 (Parbaks) am Steuerkolben besteht beim Reparatursatz aus nur 2 Teilen. In der Originalersatzteilliste aber aus drei. Habe ein Teil vom alten Satz übernommen. Kann es daran liegen?
Gruß Paul
 
Hallo Paul,

an dem zweiten Stützring der Parbaks liegt es sicherlich nicht. Wir verzichten heute zwar teilweise auf den zweiten Stützring, um den Widerstand möglichst gering zu halten, aber das ist nicht kriegsentscheidend.

Es kann wirklich nur an den o.g. Punkten liegen. Überprüfe bitte alles noch einmal. Manchmal verirrt sich nach einer Reparatur auch eine kleine Verschmutzung wieder zwischen Ausgangsstück und Rückschlagkörper, so dass er klemmt.

Hattest Du das Unloader eigentlich wieder richtig eingestellt? Bzw. hattest Du die Stellung der Kontermuttern auf dem Steuerkolben vorher ausgemessen, bzw. markiert und anschließend wieder eingestellt?

Gruß

Thorsten
 
Hallo Thorsten,

habe alles noch mal überprüft und keinen Schmutz gefunden. Testen konnte ich ihn heute leider nicht. Mach ich morgen.

Die beiden Kontermuttern habe ich nicht entfernt somit musste ich sie nicht einstellen. Was bewirkt hier eine falsche Einstellung? Womöglich die Umschaltung in den Bypassbetrieb?

Vielleicht muß ich dann doch noch den Steuerkolben ersetzen falls es nicht funktioniert. Wie stell ich dann am Besten die beiden Kontermuttern ein? Gibts hier irgendwelche Tricks?

Gruß Paul
 
Hallo Paul,

wenn Du nicht an den Kontermuttern warst, dann sollten sie noch richtig stehen. Allerdings, kannst Du dann auch nicht sämtliche Parbaks des Reparatursatzes ausgetauscht haben. :wink: An die kleinen Parbaks kommst Du nämlich nur, wenn Du den gesamten Steuerkolben zerlegst.

Falls Du den Steuerkolben nochmal komplett zerlegst, dann kannst merk Dir die Stellung der Kontermuttern. Ansonsten kannst Du sie auf folgende Weise wieder einstellen:

1. Kontermuttern bis zum Ende des Gewindes hineindrehen.

2. Steuerkolben komplett wieder montieren (mit Feder, Lager, Druckscheibe, Handrad etc.) und das Handrad bis zum Anschlag hineindrehen.

3. Eine Markierung auf dem Handrad anbringen

4. Gerät einschalten und bei geöffneter Pistole das Handrad zurückdrehen, bis der Druck auf dem Manometer gerade eben unter 150 bar abfällt. Dabei mußt Du die Umdrehungen des Handrades zählen. (Deswegen die Markierung auf dem Handrad)

5. Den Steuerkolben wieder zerlegen, so dass Du wieder an die Kontermuttern kommst. Auch auf den Kontermuttern machst Du Dir eine Markierung und drehst sie um die eben gezählte Umdrehungszahl zurück und konterst sie dort. Meistens ist das etwa 3-4 Millimeter vor dem Gewindeende.

6. Danach kannst Du den Steuerkolben wieder komplettieren.


Gruß


Thorsten
 
Hallo Thorsten

Ich habe den Steuerkolben vorne abgeschraubt. :o Der lässt sich hier auseinanderdrehen. Dann hab ich auch alle Teile des Reparatutsatzes einbauen können.
Hab ich ihn da evtl. zerstört? :flex:
Dann brauch ich wohl doch nen neuen. Hab heute nochmal alles kontrolliert. Ist alles an seinem Platz, ist sauber und sollte funktionieren. Tut aber nicht. Druck steigt an - Bypass funktioniert nicht. Langsam bin ich mit menem Latein am Ende. :?:
Habe dabei festgestellt daß das neue Rückschlagventil kürzer als das alte ist, dafür ist aber die neue Feder etwas länger. Gesamtlänge ist dann wieder gleich. Wird schon so passen. Soll ich mir nen neuen Steuerkolben besorgen?

Gruß Paul
 
Hallo Paul,

Du hast den Steuerkolben sicherlich nicht zerstört. Ich hatte bloß vergessen, dass der vorne abschraubbar war. :oops: Eigentlich zerlegen wir den immer von hinten. Aber, so geht's auch. :wink:

Ich tippe ja immer noch auf den Rückschlagkörper mit O-Ring. Hast Du die alten Teile noch? Dann probiere doch mal den alten Rückschlagkörper mit dem neuen O-Ring aus.

Ob Du einen neuen Steuerkolben benötigst, kann ich Dir via Ferndiagnose leider so nicht beantworten. Ferndiagnosen sind so etwas wie Wahrscheinlichkeitsrechnungen... :?


Gruß

Thorsten
 
Hallo Thorsten
Hab den alten Rückschlagkörper mit neuem O-Ring probiert.
Mit alter Feder und mit neuer Feder. Erfolg negativ. :(
Kann es sein das der Ventilsitz im Ventilkörper so zerstört ist daß es nicht schließt? Das alte Ventil sieht nämlich gar nicht mal so gut aus. Hat richtige Verschleißerscheinungen. Wenn man ihn von der Seite aus anschaut ist eine Seite richtig schräg die andere dagegen eher rundlich. Wenn du verstehst was ich meine. Wenn ich es jetzt einbaue ist es ja nicht mehr in der Stellung wo es jahrelang war.

Gruß Paul
 
Hallo Paul,

natürlich kann es nach ca. 20 Jahren durchaus sein, dass der Rückschlagkörper so verschlissen ist, dass er auch bereits den Ventilsitz im Ventilgehäuse verformt hat. :( Das kommt allerdings recht selten vor und wäre der "worst case".

In solchen Fällen versuchen die Kollegen aus der Reparatur mit einem Senker den Sitz nachzuarbeiten. Manchmal lässt sich damit noch etwas retten, manchmal nicht. :? Mit dieser Massnahme sollte man allerdings sehr, sehr vorsichtig sein und sollte nur von Fachleuten durchgefürt werden.


Gruß

Thorsten
 
:D Hallo Thorsten :D
Hab den Ventilsitz mit nem 90° Senker mal nachgearbeitet. :saegen:
Erfolg leider negativ. Daraufhin hab ich das Ventilgehäuse nochmal komplett zerlegt, abgeschraubt und mit Druckluift nochmal ausgeblasen. Daraufhin stellte ich fest daß ich wohl selber schuld bin daß er nicht funktioniert. :oops: Beim erstmaligem Zusammenbauen hab ich für die Dichtung Nr. 52 ( da ich keine neue hatte) für das Abstandsrohr eine Dichtung Nr 13 genommen (von der hatte ich zwei) Diese Dichtung hat vermutlich diese Verbindung komplett zugemacht. :crazy: :crazy: :crazy:
Hab jetzt Teflonband zum Dichten genommen und alles wieder zusammengabaut und siehe da ---- er funktioniert!!!! :top:

Aber vielen vielen Dank für die tolle Unterstützung. :respekt: ( Der ventilsitz war warscheinlich aber auch hinüber).

Gruß Paul
 
Hallo Thomas,

da hätten wir ja noch lange suchen können. :lol: :lol: Das sind eben manchmal genau die Dinge, auf die man im Leben nicht kommt.

Hauptsache, Dein altes Schätzchen läuft jetzt wieder einwandfrei und macht es noch einige Jahre. :D


Beste Grüße


Thorsten
 
Thema: Kränzle Profi Jet 150D Bypass funktioniert nicht

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