Hier mal meine kleinie Anleitung zum Mobilen 6 Liter Druckluftspeicher:
Benötigte Materialien:
6-Kilo Pulverlöscher Gloria
1/4 - 3/8 Gewindeadapter (Werkzeugmarkt)
Druckluftkupplung 1/4 (Werkzeugmarkt)
Teflon-Dichtmaterial (Sanitärbedarf)
Manometer 1/8 axial (eBay)
Sprühlack in beliebiger Farbe (Baumarkt)
Rostschutzfarbe (Werkzeugmarkt)
Verwendetes Werkzeug:
Dremel
Ständerbohrmaschine
Gewindeschneider 1/8
Rohrzange / Gabelschlüssel
Gasbrenner
Schleifpapier
Weichlos + Flussmittel
Sandstrahlpistole
Schleifpapier
Diverser Kleinkram…
Meine Zielsetzung:
Gebaut werden soll ein mobiler Druckluftspeicher welcher mit einem handelsüblichen Kompressor befüllt werden kann.
Die Druckentnahme soll über eine, sebstsperrende Druckluftkupplung geschehen. Zur Befüllung kommt ein "Befülladapter" Bestehend aus zwei Druckluftnippeln und einem 1/4 Kugelventil zum Einsatz.
Der Behälter sollte standfest, einfach in der Bedienung vor allem innen rostgeschützt sein. Eine geregelte Druckabgabe ist nicht zwingend erforderlich.
Der Ausgangslöscher:
Als Feuerlöscher dient ein schon etwas älterer ausrangierter 6 kg Gloria Pulverlöscher.
Es handelt sich um einen Dauerdrucklöscher welcher einen Betriebsdruck von 15 Bar aufweist.
Die knapp 10 Bar eines Kompressors sollten daher kein Problem darstellen.
Der Löscher besitzt zur Druckkontrolle ein Standart-Autoventil welches zum Befüllen mit einem Reifenfüller z.B. an einer Tankstelle genutzt werden kann.
Das Öffnen gestaltete sich bereits nicht einfach, nach dem drucklos machen wurden alle Anbauteile demontiert. Durch die lange Standzeit war das Gewinder außerordenltich fest und konnte auch mit viel Kraft nicht gelöst werden.
Abhilfe schaffte das vorsichtige Erwärmen des Metalls rund um das Gewinde und das gleichzeitige Abkühlen des Messingventils.
Mit einer Rohrzange und viel Kraft konnte das Ventil dann gelöst werden.
Nach der Zerlegung zeigten sich folgende Einzelteile:
Der Umbau des Kopfes:
Leider haben Feuerlöscher keine Standartgewinde in die man einfach eine Druckluftkupplung eindrehen kann. Daher mussen neue Gewinde geschnitten werden. Bei meinem großen Druckspeicher hatte ich damals den Schlauchstutzen passen abgedreht und darauf ein Gewinde geschnitten.
Hier konnte ich den Schlauchstutzen leider nicht verwenden, da er aus Kunststoff ist.
Nach langer Überlegung entschloss ich mich einen
Gewindeadaper von 3/8 auf 1/4 Zoll einzulöten.
Das Gewinde des Schluchstutzens lag genau zwischen 3/8 und 1/2. Ein Aufbohren auf 1/2 kam nicht in Frage, da rund um das Gewinde nicht genug Material vorhanden ist.
Ich habe mit dem Dremel das Gewinde halbwegs plan geschliffen und ordenltich verzinnt. Danach wurden die Zeile zusammengefügt und verlötet.
Um den Druck im Löcher zu überprüfen habe ich das Loch des Batätigungsbolzens auf 1/8 aufgebohrt und ein Gewinde reingeschnitten. Abschließend wurde der gesamte Messingkopf noch sandgestrahlt.
Auf das vordere 1/4 Gewinde kann jetzt eine beliebige Druckluftkupplung aufgeschraubt werden.
Um den Behälter später bequem tragen zu können sollte der Tragegriff beibehalten werden. Ich habe das Unterteil ebenfalls sandgestrahlt und schwarz lackiert.
Umbau des Kessels:
Da es sich bei dem Löscher um einen Pulverlöscher handelt, ist auf der Innenwand kein Korossionsschutz vorhanden. Auch Außen waren schon einige kleinere Roststellen zu erkennen.
Der Entschluss den Kessel komplett zu entlacken und neu zu lackieren fiel nicht schwer. Bei einem besseren Zustand der Lackierung genügt natürlich nur ein Korossionsschutz für innen.
Nach dem gründlichen Ausblasen spülte ich den Löscher mit einem Schluck Verdünnung aus, dies löste die letzten Reste des Löschmittels und sorgte gleichzeitig für eine fettfreie Oberfläsche.
Nach der Trocknung habe ich ca 50 ml Korossionsschutzfarbe mit etwas Verdünnung gut fließfähig gemacht und in den Löscher gegeben. Durch hin und her Schwenken lässt sich die Farbe gut verteilen. Mit einer kleinen Taschenlampe lässt sich gut kontrollieren ob alle Stellen benetzt sind.
Den überschüssigen Lack habe ich über Nacht austropfen lassen. Als problematisch erwies sich jetzt die Trocknung der Rostschutzfarbe. Durch die schlechte Lüftungsmöglichkeit des Löschers war die Farbe nach zwei Tagen immernoch sehr klebrig. Abhilfe schaffte ein 20 mm Konstoffrohr welches ich an den Staubsauger steckte und im Abstand von ca. 2 Stunden die Lösungsmittel-gesättigte Luft aus dem Löscher saugte.
Alternativ könnte man auch mit Druckluft die gesättigte Luft ausblasen.
Innerhalb eines Tages war die Farbe durchgetrocknet.
Eine Herrausforderung war die Entfernung der äußeren, roten Lackierung. Weder mit den üblichen Schleifmittel, noch der Drahtzopf und auch kein Abbeizer konnte der Pulverbeschichtung viel anhaben.
Die Kombination von Heißluftpistole und Drahtbürste führe dann aber doch noch zu einer zügigen Entfernung der alten Beschichtung. Wie bereits vermutet bildeten sich unter der weitestgehend intakten Farbe schon einige kleine Roststellen.
Die Flächen habe ich dann mit einem kleinen Bandschleifer, die Ecken und Kanten mit der Sandstrahlpistole bearbeitet.
Nachfolgend wurde dann
grundiert und lackiert.
Um alles am Stück lackieren zu können, wurde der Löscher aufgehängt.
Der Zusammenbau:
Nach der Lackierung sollte der Löscher einige Tage gut durchtrocknen, besonders die Innenflächen trocken durch den reduzierten Luftaustausch nur langsam.
Um Feuchtigkeit im Löscher verzubeugen, habe ich einige kleine Silicia-Salz Päckchen hineingetan. Ich kann nicht genau sagen, wie lange die Päckchen die Feuchtigkeit absorbieren, Druckluft hat ja immer einen erhöhten Feuchtigkeitsanteil.
Im Zweifelsfall können die Päckchen ein- oder zweimal im Jahr getauscht werden.
Abschließend habe ich noch ein 1/8 Zoll Manometer bis 10 Bar für den Innendruck angebracht.
Die Verschraubungen müssen sehr sorgfältig mit Teflonband abgedichtet werden. Besonders die Verschraubung zwischen Kessel und Messingkopf war trotz neuer Dichtung und polierten Dichtflächen noch minimal durchlässig.
Ich hoffe damit vielleicht ein paar Anregungen geben zu können
Viel Spaß beim Nachbauen!