Garant Master Tap = Gühring Power Tap?

Diskutiere Garant Master Tap = Gühring Power Tap? im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Weiß jemand, wer die Garant Master Tap produziert? Aufgrund der Namensähnlichkeit und dem Aussehen tippe ich auf Gühring? Eventuell hat jemand...
Matchless schrieb:
Gewinde mit Windeisen schneiden?
Ehm. Selbstverständlich! Wenn man nicht gerade in Serienfertigung geht, schneidet man Gewinde IMHO grundsätzlich immer von Hand mit dem Windeisen.
Und wenn man es besonders gut machen will, nimmt man einen dreistufigen Satz, d.h. man nutzt einen Vorschneider, einen Hauptschneider und einen Nachschneider, und nicht so einen "mit einem Mal ist es da"-Gewindeschneider.
Gewinde wollen gefühlvoll geschnitten werden, wenn sie gut werden sollen.
Ich habe aber eben auch nur ne gut spanbare Alulegierung (Fahrradrahmen eben) geschnitten.
Gerade an so etwas geht man doch nicht mit dem Akkuschrauber heran. Einmal nicht aufgepasst, und das Gewinde ist Schrott.
Wie kommt man auf solche Ideen?
 
Dirk schrieb:
Und wenn man es besonders gut machen will, nimmt man einen dreistufigen Satz, d.h. man nutzt einen Vorschneider, einen Hauptschneider und einen Nachschneider, und nicht so einen "mit einem Mal ist es da"-Gewindeschneider.
Ich (als Tastenstreichler) seh das etwas anders. Ich nehm auch zum händischen Schneiden die Maschinengewindebohrer. Damit ist man schneller und ich finde es auch einfacher. Absolut wichtig ist hier nur, dass man den Gewindebohrer gerade ansetzt. Am besten Kernloch mit der Standbohrmaschine bohren, dann den Gewindebohrer ins Bohrfutter und von Hand eine Umdrehung, bis er gefasst hat. Den Rest von Hand bohren. Gut schmieren. Mit etwas Mut zum Risiko und geringer Drehzahl gehts auch mit der Maschine :)

Die dreiteiligen Sets sind toleranter, wenn man frei hand Bohrt und evtl. den Gewindebohrer nicht ganz senkrecht angesetzt hat.

Dirk schrieb:
Gerade an so etwas geht man doch nicht mit dem Akkuschrauber heran. Einmal nicht aufgepasst, und das Gewinde ist Schrott.
Bei belasteten Gewinden in Leichtmetallen würde ich das so auch nicht machen, sondern eher von Hand. Mit dem Akkuschrauber find ich es zu riskant, da senkrecht anzusetzen.
 
....zum Thema Akku-Schrauber....sage ich nichts mehr :). Du hast ja selbst gesagt, dass du manchmal merkst das es überschneidet. aber noch mal...wenn es funktioniert.... dann belass es dabei.
Was die Alu-Legierung angeht: weißt Du zufällig welche es genau ist? und welche MGB Du dafür genau verwendest? (Hintergrund ist der, das bei Knet-Legierung wie Alu, Kupfer, etc. man in der Regel blanke, also unbeschichtete Werkzeuge nimmt, einfach wegen der Schärfe. natürlich ist es aber auch stark Geometrie abhängig. man nimmt hier ein scharfes und somit unbeschichtetes Werkzeug mit einem möglichst kleinen Seitenspanwinkel sowie einen starken Keilwinkel. Ausschlaggebend ist auch der Drall.... Wenn Du Gewinde nur 1-1,5xd schneidest, empfiehlt sich ein niedrig gedralltes Werkzeug zu nehmen, also 10-25° Drall. Grund liegt hier in der höheren Steifigkeit des Kerns (der Seele). Beim Rücklauf ist es enorm wichtig, dass der Span von der Flanke abgetrennt, gebrochen und mit herausgeführt wird, ansonsten gibt es Spanklemmer und das Werkzeug reißt. Grundsätzlich kann man Kernlöcher auch 1/10 größer schneiden, hat den Vorteil dass das Werkzeug weniger Spitzen / Belastungen auffangen muss und sich leichter tut. die Gewinde bleiben dennoch Lehrenhaltig.
Was HGB oder MGB angeht...naja....heutzutaga arbeiten einige, wenn nicht viele Leute nur noch mit MGB aufgrund des Aufwandes oder auch der Bequemlichkeit. es ist halt stark von der Auswahl des Werkzeuges und vor allem der Geometrie abhängig, wie gut ein Gewindebohrer funktioniert.
 
Mark 303 schrieb:
Was HGB oder MGB angeht...naja....heutzutaga arbeiten einige, wenn nicht viele Leute nur noch mit MGB aufgrund des Aufwandes oder auch der Bequemlichkeit. es ist halt stark von der Auswahl des Werkzeuges und vor allem der Geometrie abhängig, wie gut ein Gewindebohrer funktioniert.
Obwohl ich beides zur Verfügung habe, nutze ich häufig einen dreiteiligen Satz HGB. Die Schnittkräfte pro Bohrer sind prinzipbedingt geringer und daher ist auch die Bruchgefahr deutlich reduziert.
Für "schwierige" Werkstoffe wie 1.4301 (zumindest für Hobbyhandwerker) oder Werkstücke die man keinesfalls ruinieren möchte, stören die 30 Sekunden extra nicht.

Ein Einschnittgewindebohrer stellt deutlich höhere Anforderungen an das Material. Bei einfachen Werkstoffen ist das egal, aber wenn schwerer geht, merkt man den Unterschied zwischen einem mittelguten und einem richtig hochwertigen Gewindebohrer schneller als einem lieb ist (am Knackgeräusch...)
Bei dreiteiligen Sätzen hat man deutlich mehr Reserve und kann auch mit einem mittelguten Satz mal ein Gewinde in Edelstahl schneiden.

Ich habe es zumindest noch nie geschafft, bei einem dreiteiligen Satz einen Gewindebohrer abzubrechen.

Ansonsten nutze ich bevorzugt auch die Tischbohrmaschine zum Gewindeschneiden - bei ausgeschaltetem Motor.
 
Das du mit einem HGB-Satz nie einen Bruch gehabt hast, liegt vermutlich mitunter sehr stark daran, das HGB grundsätzlich gerade genutet sind (wie DuLo-MGB). Hat natürlich den Vorteil, dass sie eine größere Steifiegkeit besitzen und der Span in kleinen "Chips" gebrochen wird. Zudem Hast Du natürlich auch recht, dass mamn mit dem HGB die Schnittkräfte auf 3 einzelne deutlich reduziert. Beim Gewinden in 1.4301 ist immer etwas komisches dabei. beim klassichen 1.4301 (dem Feld-, Wald-, Wiesen-Edelstahl) kann natürlich alles drin sein. Da kannst Du auch mal ein Stück renmolybden, hoch-chromstücke und dergleichen haben. Ähnlich wie beim St-37 (S235J). besser wird es beim 1.4305 zum einen ist er von der charge her stabiler, zum anderen wird diesem Schwefel zugesetzt und das verbessert immens die Spanbarkeit. hinzu kommt, dass sämtliche Edelstähle (CrNi) Stähle äußerst zäh sind und der Span sich schlecht brechen lässt. Erschwerend zu erwähnen, dass V2A, V4A oder sämtliche CrNi Materialien (je nach Anteil) ein sehr sehr schlechter Wärmeleiter ist / sind. Heißt, die Wärme geht oftmals bei falscher Anwendung ins Material oder ins Werkzeug, also genau dorthin wo sie nicht hin soll. daher ist gerade auch schon beim Bohren (Kernloch) das richtige werkzeug, ausreichende Kühlung und vor allem die korrekte Vc, f, Vf wichtig, damit die Wärme rausgeht. sonst gibt es eine sogenannte "Randzonenverhärtung" und die Nachbearbeitung gerade beim Gewinden wird zur Herausforderung! :)
und wie natürlich schon erwähnt, entsprechende MGB für das zu bearbeitende Material verwenden, sowie die hierzu passenden SpiBo. Vlt. noch kurz zu erwähnen: nur davon ausgehend zu sagen, man benutzt einen HSS-Co5 / Co8 Werkzeug und dann funzt es, ist auch nicht ganz richtig. Auch hier wieder, die Geometrie. Ich kann z. B. mit einem guten HSS-R mit Spibo und der entsprechenden Ausspitzung, Phase, Freiwinkel, etc auch VA bohren. Logischerweise keine 100 stk.; ist aber dennoch möglich. Genauso kann man aber auch mit einem schlecht geschliffenen HSS-Co Werkzeug jedes Loch versauen....... auschlaggebend ist der Spitzenwinkel, Freiwinkel, Seitenspanwinkel, Drall, Querschneide, Art des Anschliffs, etc und natürlich die Schnittwerte (Vc), Vorschub (f , Vf). Und zuletzt nicht zu vergessen Kühlung und Spannung!
 
Dirk schrieb:
Ehm. Selbstverständlich! Wenn man nicht gerade in Serienfertigung geht, schneidet man Gewinde IMHO grundsätzlich immer von Hand mit dem Windeisen.
Ich schneide schon lange alle Gewinde größer M2 und kleiner M20 mit dem Akkuschrauber :kp:
Oder halt auf der Fräse mit dem Tapmatic.

Geht wunderbar und gefühlvoll. Abgerissen habe ich erst einen GeBo damit, da habe ich den Bohrer leicht schief gehalten und die Drehmomentbegrenzung vergessen.
 
Mark 303 schrieb:
...Genauso kann man aber auch mit einem schlecht geschliffenen HSS-Co Werkzeug jedes Loch versauen....... auschlaggebend ist der Spitzenwinkel, Freiwinkel, Seitenspanwinkel, Drall, Querschneide, Art des Anschliffs, etc und natürlich die Schnittwerte (Vc), Vorschub (f , Vf). Und zuletzt nicht zu vergessen Kühlung und Spannung!

Hast du da irgendwelche Zahlen an denen man sich orientieren kann bezüglich, Spitzenwinkel, Freiwinkel, Seitenspanwinkel, Drall, Querschneide?

Vielen Dank für deine Ausführungen aus dem praktischen Bereich!
 
Mahlzeit,

naja, die Geometrien wird man nicht so einfach messen oder mit dem Auge ersehen können und es kommt halt immer auf das Material an. danach wird das Werkzeug ausgesucht.

Aber um mal ein paar Eckdaten zu nennen:

Spitzenwinkel 118° / 120° / 130° / 135° / 140° die meisten einfachen SpiBo haben den klassichen 118° Kegelmantelanschliff (meist HSS-R), der HSS-G hat entweder 118° mit einfachem Kegelmantel, möglicherweise auch mit einer sogenannten Ausgespitzten Querschneide, heißt, die Querschneide wo beide Hauptschneiden zusammenlaufen, ist verjüngt, bzw. reduziert um Schnittkräfte zu veringern, direkt ins volle Bohren ohne ankörnen, etc. das nächste wäre dann der sogenannte Kreuzanschliff, heißt die Hauptschneiden sind in einem gewissen Winkel auf jeder Seite abfallend und haben dadurch auch eine kleinere Querschneide. Die Querschneide an sich nimmt am Zerspanungsprozess "null" Teil, sie dient der Führung, sowie die Rückenphasen an der Spirale, aber nimmt eigentlich das meiste Drehmoment in Anspruch. Sie sollte in einem Winkel von 50-55° liegen. Also Ausspitzung oder Kreuzanschliff wäre schon von Vorteil. zum Spitzenwinkel: Stähle wie St37, St52, allg. niedrig legierte Stähle C15-C45, Messing zäh, Automatenstähle und dergleichen lassen sich hiermit recht gut bearbeiten. Bohrer mit 130-140° Spitzenwinkel (meist HSS-G, HSS-Co, HSSE oder auch HSS-PM) besitzen oft schon den Kreuzanschliff. diese Form des Spitzenwinkels ist eher für legierte Werkstoffe wie z. B. 42CrMo4, VA, Werkzeugstähle, generelle Vergütungsstähle also insgesamt Werkstoffe, die in Ihrer Substanz zäher oder auch fester sind. was den Drall angeht (Spanwinkel) gibt es verschiedene Formen (Typ N standard 25-30°). 35-40° oder 45° auch hier für eher zähere Wersktoffe. den Freiwinkel kann man mit blosen Auge nicht messen. der sollte, auch wieder je nach Material (bin mir gerade nicht 100%ig sicher), meine aber so 5-15° betragen oder etwas in dieser Richtung. Generell liegt das Problem ja in Sachen Drehmoment, Schnittkraft und vor allem Wärme und Spanbruch. Anahnd des Spans kann man sehr gut erkennen, ob man die korrekten Vc und Vf hat. es gibt 3 Arten der "optimalen" Späne. 1. der Anbohrspan: dieser ist erst mal lang und in Spiralen geformt, bis die Hauptschneiden greifen. 2. der eigentliche Hauptspan: sollte in Form von sogenannten "chips" sein, also kurz und geformt um ca. 180° mit einer kleinen "Abschernase" dran. Und zu guter letzt (bei DuLo) löchern, der Ausbohrspan: dieser ist wieder in Form von Spiralen und somit etwas länger (ähnlich dem Anbohrspan). Zudem sollte der Span eher blau gefärbt sein, also die entstehende Wärme muss in den Span, der dann abgeführt wird. hier hilft auch KSS (also Emulsion). naja....dann gibt es noch sogenannte Tieflochbohrer bis 30xD....das wird dann aber mit Hand oder Akku sehr interessant. :)!
Was diverse HSS Qualitäten angeht, klar man kann in kein Werkzeug reinschauen. aber auch hier gibt es, alleine nur beim normalen HSS 5 Stufen (HSS-DMO1 - HSSDMO5) diese spiegeln die jeweiligen Legierungsbestandteile wieder, (also Vanadium, Moylbdän, Ferrum, Cobalt, etc.) je mehr Anteile, desto besser der Bohrer (die richtige Geoemtrie vorausgesetzt). Gute klassiche SpiBo gibt es z. B. von: Alpen, Projahn (ab Bohrer "Turbo", Progresso, Typ S, Heavy Duty). dann noch Werkö, Gühring, Walter, Wexo, Löher, etc. die meisten HSS-R (rollgewalzten) oder auch einige HSS-G Werkzeuge sind aufgrund des Preises oft in der unteren HSS Kategorie zu bekommen...kosten ja nix und dürfen ja auch nix kosten. was ich nicht noch vergessen wollte, ist natürlich auch die mögliche Beschichtung, im Semi-, Heimbereich oftmals die TiN (gold-gelb). sie kann klar Standzeiten erhöhen aber auch wieder nur in Verbindung mit den korrekten Werten und Kühlung. es gibt auch noch weitere, das würde aber den Zeitrahmen sprengen..... das Thema Gewinden oder Bohren kann ohnehin ins unendliche reingehen...... es gibt so viele Dinge die beachten wären und einfach zu viele Unterschiede...... aber wie schon erwähnt, kommt es halt immer auf den Einsatzzweck an.
 
MSG schrieb:
Dirk schrieb:
Und wenn man es besonders gut machen will, nimmt man einen dreistufigen Satz, d.h. man nutzt einen Vorschneider, einen Hauptschneider und einen Nachschneider, und nicht so einen "mit einem Mal ist es da"-Gewindeschneider.
Ich (als Tastenstreichler) seh das etwas anders. Ich nehm auch zum händischen Schneiden die Maschinengewindebohrer. Damit ist man schneller und ich finde es auch einfacher. Absolut wichtig ist hier nur, dass man den Gewindebohrer gerade ansetzt. Am besten Kernloch mit der Standbohrmaschine bohren, dann den Gewindebohrer ins Bohrfutter und von Hand eine Umdrehung, bis er gefasst hat. Den Rest von Hand bohren. Gut schmieren. Mit etwas Mut zum Risiko und geringer Drehzahl gehts auch mit der Maschine :)

Die dreiteiligen Sets sind toleranter, wenn man frei hand Bohrt und evtl. den Gewindebohrer nicht ganz senkrecht angesetzt hat.

Dirk schrieb:
Gerade an so etwas geht man doch nicht mit dem Akkuschrauber heran. Einmal nicht aufgepasst, und das Gewinde ist Schrott.
Bei belasteten Gewinden in Leichtmetallen würde ich das so auch nicht machen, sondern eher von Hand. Mit dem Akkuschrauber find ich es zu riskant, da senkrecht anzusetzen.

Dreiteiliger Gewindebohrer kommt mir nicht ins Haus. Die Gewinde werden alle perfekt senkrecht zur Oberfläche, damit habe ich überhaupt kein Problem.
Ich nutze Gühring PowerTap Sacklochboher, Oberfläche nur dampfangelassen, nicht beschichtet
 
Matchless schrieb:
MSG schrieb:
Dirk schrieb:
Und wenn man es besonders gut machen will, nimmt man einen dreistufigen Satz, d.h. man nutzt einen Vorschneider, einen Hauptschneider und einen Nachschneider, und nicht so einen "mit einem Mal ist es da"-Gewindeschneider.
Ich (als Tastenstreichler) seh das etwas anders. Ich nehm auch zum händischen Schneiden die Maschinengewindebohrer. Damit ist man schneller und ich finde es auch einfacher. Absolut wichtig ist hier nur, dass man den Gewindebohrer gerade ansetzt. Am besten Kernloch mit der Standbohrmaschine bohren, dann den Gewindebohrer ins Bohrfutter und von Hand eine Umdrehung, bis er gefasst hat. Den Rest von Hand bohren. Gut schmieren. Mit etwas Mut zum Risiko und geringer Drehzahl gehts auch mit der Maschine :)

Die dreiteiligen Sets sind toleranter, wenn man frei hand Bohrt und evtl. den Gewindebohrer nicht ganz senkrecht angesetzt hat.

Dirk schrieb:
Gerade an so etwas geht man doch nicht mit dem Akkuschrauber heran. Einmal nicht aufgepasst, und das Gewinde ist Schrott.
Bei belasteten Gewinden in Leichtmetallen würde ich das so auch nicht machen, sondern eher von Hand. Mit dem Akkuschrauber find ich es zu riskant, da senkrecht anzusetzen.

Dreiteiliger Gewindebohrer kommt mir nicht ins Haus. Die Gewinde werden alle perfekt senkrecht zur Oberfläche, damit habe ich überhaupt kein Problem. Liegt vielleicht auch daran, dass ich am Rahmen keine neuen Löcher bohre, sondern nur bestehende Gewinde aufbohre und größere Gewinde schneide.
Ich nutze Gühring PowerTap Sacklochbohrer. Oberfläche nur dampfangelassen, nicht beschichtet.

Generell benutze ich nur hochwertiges Werkzeug, Bohrer habe ich von Löher. HSS-G dampfangelassen. Dann habe ich noch von Gühring, aus dem Power Tap Satz, Kernlochbohrer, das sind dampfangelassene HSS-G Co8 Bohrer. Schließlich nutze ich noch unbehandelte Gühring HSS Co8 Bohrer, die genaue Artikelnummer müsste ich raussuchen. Meine Gühring Bohrer haben alle ausgespitzte Querschneiden. Die Bohrer sind alle scharf geschliffen. Kleine Größen schmeiße ich weg, größere werden freihand am Schleifbock geschliffen. So kann ich Spitzenwinkel, Freiwinkel/Hinterschliff gut dem zu bohrenden Material anpassen.

@Mark303 danke für deine Ausführungen, man merkt, dass du aus reicher Praxiserfahrung sprichst.

@Dirk: es gibt auch gute Gründe, Maschinengewindebohrer per Hand einzusetzen. Bei mir schon aus dem Grund, dass ich häufig Sacklöcher bohre, übliche Handgewindebohrer aber geradgenutet sind und ich somit wertvolle Gewindelänge verschenke (tlw. bei Gewinden, die konstruktionsbedingt nur ein paar Gewindegänge zur Verfügung haben). Es geht mit dem Akkuschrauber prinzipiell astrein. Ich setze die Rutschkupplung zunächst auf eine sehr niedrige Stufe, erhöhe das Drehmoment erst wenn nötig. Die einzigen Male, dass die Gewinde nicht optimal wurden, war, wenn ich Durchgangslöcher geschnitten habe, dabei den Gewindebohrer voll durchgebohrt habe und beim Linkslauf das Gewinde dann doppelt geschnitten habe (weil man da wirklich wenig Gefühl mit dem Akkuschrauber hat, wie „schwer“ es geht, den Bohrer zu drehen). Aber nach dem Rechtslauf ausspannen und per Hand zurück drehen, dann werden die Löcher perfekt. War ich zugegebenermaßen manchmal zu Faul. War bei den besagten Löchern aber kein Problem, da sie für die Gepäckträgerbefestigung sind, da ist es nicht tragisch. Die Schraube sitzt nur mit gefühlt ein klein wenig mehr Spiel im Gewinde. Loctite 243 aufs Gewinde und alles gut.
 
Nachtrag: beschichtete Bohrer machen mMn handgeführt keinen Sinn, die können ihre Vorteile in der (Groß-) Serienfertigung, bspw. beim Einsatz auf CNC Maschinen mit definierten Schnittwerten ausspielen. Ähnlich wie beschichtete Bits, da ist’s genauso
 
Das sehe ich genauso. im Handwerks-, Semi, Heimwerkersegment bringen beschichtete Werkzeuge relativ wenig. davon abgesehen, hatte ich auch schon angebliche "TiN" beschichtete SpiBo, die letztenendes wirklich nur angemalt waren. vor allem im low-budget Bereich. für nen halbwegs gutes beschichtetes Werkzeug muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen. diese liegen je nach dem ca. 25-35% teurer als unbehandelte / beschichtete Werkzeuge. und dann kommt es noch immer darauf an, wie die Beschichtung aufgebracht wird. wird sie aufgedampft oder "aufgeschossen".
 
Ich würde sogar noch höher gehen, schön zu sehen zb bei Gühring Gewindeschneidern, TIN beschichtet kostet gern mal das doppelte von dampfbehandelt. Wenn ich dann sehe, dass tlw. in Discountern Bohrersortimente angeboten werden, wo 100 Bohrer (Gold angemalt) 20€ kosten sollen, kann ich nur lachen. Aber Otto-Normal wird wohl nie verstehen, dass Qualität auch bei Werkzeug eben kostet. Komischerweise wird bei Autos quasi jeder Preis bezahlt. Wenn manch einer wüsste, was da die Produktionskosten sind....
Da ist jedes qualitative Werkzeug zigfach fairer bepreist. Nur erkläre einem Laien mal, dass zwei Bohrer für 10 Cent bzw 2€ nicht das gleiche können, sehen sie von außen doch absolut identisch aus (für das Laienauge).
 
Das Preisgefüge beim Gühring ist aber mit Absicht so gemacht. wenn du mal schaust was die für nen MGB oder 5xd VHM Bohrer aus der Ratio haben wollen..... . Dafür bekommt man dann nen Rabatt der sich gewaschen hat, das unterm Strich das Ding nur noch ein "Bruchteil" vom UVP kostet (übertrieben ausgedrückt). wie in der Möbelbranche...utopisch hohe UVP´s und nen satten Rabatt.....aber wir kaufen ja heute keine Produkte mehr, wir kaufen ja Rabatte :) :)
was die "Billigbohrer" angeht, gebe ich dir recht....mache mir manchmal im Baumarkt den Spaß und schaue mir die Dinger gerne mal etwas genauer an....... teilweise Grauenvoll!!!!!! Da unterstelle ich stellenweise auch mal, dass manche Bohrer noch nicht mal aus nem HSS gefertigt sind. Aber die "unwissenden" sterben halt nie aus. es ist halt mit allem so. Wenn man Qualität haben möchte, muss man eben bereit sein, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. überall!!!!
 
Und um nochmal zum Thema zurück zu kommen. der Gühring Power Tap in OX Ausführung (Vapourisiert) eignet sich aber nicht gerade um Alu (zumindest keine Knetlegierung ) zu schneiden?!?! (Außer Du hast einen entsprechenden Si, Mg Anteil, also etwas festeres Alu.) Für Knetlegierung wird eigentlich ein blankes oder TiN bzw. auch gerne ein TiCN Werkzeug verwendet.....aber wenn es funktioniert......
 
Mark 303 schrieb:
Für Knetlegierung wird eigentlich ein blankes oder TiN bzw. auch gerne ein TiCN Werkzeug verwendet.....
Ich dachte bislang, TiN ist in Verbindung mit Alu eher zweite Wahl, weil Alu dazu neigt, durch die Reibungswärme mit den Titan in der Beschichtung Diffusionseffekte auszulösen (Alu lagert sich in die Beschichtung ein). Das beschleunigt das Entstehen einer Aufbauschneide.
Daher sollen TiN Werkzeuge für Alu nur bei Vollstrahlkühlung verwendet werden. Solange das Werkzeug nicht heiß wird, ist es nämlich kein Problem.

Bei einem HGB wo praktisch keine Reibungswärme entsteht, ist das sicherlich egal. Beim Akkuschrauber wohl schon nicht mehr.

Oder habe ich das falsch in Erinnerung?
 
...Nein, das ist schon korrekt. macht aber bei der TiAlN noch mehr aus. Also hiermit kein Alu bearbeiten. Hätte ich erwähnen sollen. Sorry.... Kühlung macht Grundsätzlich Sinn. Egal ob Profi, CNC, Heimbereich, etc. TiN wird aber eher bei der Bearbeitung von Titan-Werkstoffen zum Problem..... Beim Alu kommt es klar auf die Legierung an. Knet-Alu (Al99, o. dergleichen) mit TiN, TiCn, Fire, usw. ALMg... ALSi Legierung kann man natürlich auch mit einem Vap. Werkzeug bearbeiten als auch beschichteten Werkzeugen (außer TiAlN oder ATN).
 
Rahmen ist ne Knetlegierung, AlMg1SiCu. Muss ehrlich zugeben, dass ich einen universalen Gewindebohrer mit guter Preis/Leistung wollte, da schien mir der power tap ein guter Kompromiss. Mag sein, dass er für den Rahmen (in der Theorie) nicht optimal ist, funktioniert praktisch wie gesagt perfekt.
Kühlen/schmieren tu ich mit Spiritus. Unauffällig.
(TIN-)Beschichtungen aus oben bereits diskutierten Gründen für mich raus, dazu kommt, dass sie eben für Al nicht sonderlich geeignet sind und ich die Gewindebohrer in der Absicht gekauft habe, auch Alu zu bearbeiten.

Bzgl UVP: auch wenn man die rabattierten Produkte zugrunde legt, kostet der Beschichtete mitunter (abhängig von der Größe) das Doppelte.
Dass UVP völlig überzogen sind, da sind wir uns alle einig glaube ich. Aber der Deutsche kauft ja auch nichts, ohne das Gefühl zu haben, ein tolles Schnäppchen gemacht zu haben. Da sind hohe UVP ja fast schon Pflicht :D
 
Da hast Du aber schon ne recht gute Legierung, dank Si, Mg. sollte auch ein bissl Cr drin sein, wenn ich nicht irre :wink: .Das Zeug lässt sich sehr gut bearbeiten.
welche Schnittwerte fährst Du?
 
Thema: Garant Master Tap = Gühring Power Tap?

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