Erste Erfahrungen mit dem Beizgerät

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moto4631

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Heute kam meine neueste Errungenschaft.
Ein elektrisches Beizgerät :D

Wie ihr mich kennt mußte ich das natürlich gleich nachdem die Kinder im Bett waren ausprobieren :roll:

Hier mal eine Übersicht des Lieferumfanges (Beizgerät, Plus- und Minuskabel mit Klemme und Elektrode, Elektrolytkonzentrat für 5 Liter Fertiggemisch, Neutralisationskonzentrat für 10 Liter Fertiggemisch, ein Säckchen Elektrolyt zum Testen, eine äußerst ausführliche deutsche Bedienungsanleitung und ein riesen Stofftuch aus dem man sich die in Zukunft benötigten Stofftäschchen schneiden kann (anfangs dachte ich das ist Verpackungsmaterial und wollte es schon fast entsorgen :oops: ).

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Vorderseite:

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Rückseite:

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Elektrode mit Stoffmäntelchen:

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Masseklemme (eigentlich Plusklemme):

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BDA:

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Plastikbecher (kein Glas und kein Metall verwenden!) mit Elektrolyt:

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Hier schön zu sehen, oben nach dem Schweißen, unten die behandelte Schweißstelle:

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Alle Heftpunkte behandelt außer den ganz rechten:

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Leider etwas überbelichtet... für die Zwischenräume muß ich mir noch eigene Minielektroden herstellen:

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Meine neue Giftküche:

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Nach getaner Arbeit alles schön verstaut im Schweißmobil:

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Erfahrungen bis jetzt. Ich bin begeistert :!:
Das Gerät ist tadellos verarbeitet, wie auch der Verkäufer schrieb ohne jeden Schnickschnack wie Lämpchen, überflüssiger Schalter oder "Turbo" :lol: einfach zweckorientiert und äußerst stabil (und schwer!).
Nach dem Einschalten taucht man die Elektrode kurz in das Elektrolyt und wischt über die zu behandelnde Fläche.
Es dauert ein paar Sekunden bis die Elektrode auf Betriebstemperatur ist dann sieht und hört man das Elektrolyt kochen während sich die Verfärbungen der Schweißstelle wie von selbst erledigen.
Nach erfolgter Behandlung muß man die Schweißstelle mit der Neutralisationsflüssigkeit besprühen damit die korrosiven Stoffe des Elektrolyts neutralisiert werden (der Edelstahl würde sonst zu rosten beginnen).

Sehr großer Vorteil dieses Gerätes:
Es arbeitet mit Edelstahlelektroden und nicht mit Kohleelektroden wie viele andere Hersteller.
Kohle ist ein Verschleißteil und läßt sich in den verschiedenen Formen nur kaufen aber nicht selber herstellen.
Edelstahlformen kann sich der Besitzer selber anfertigen und einfach aufstecken.
So ist zbsp. bei meinem Gerät eine Elektrodenspitze montiert mir runder Vorderkante.
Gut für große Flächen oder flache Nähte, schlecht für Zwischenräume und Kehlnähte.
Da werd ich demnächst mal in die Edelstahlkiste greifen und ein paar Elektrodenspitzen anfertigen 8)

Man kann mit dem Gerät auch beschriften - das werd ich mir bei Gelegenheit mal genauer ansehen, sein eigener Name in den Griller geätzt hat sicher einen gewissen Angeberbonus :lol:

Gekostet hat das Gerät 300,- statt 329,- im Sofortkauf.
Meiner Meinung nach ist es jeden Euro wert.
 
Hallo moto,

schön, dass Du so begeistert bist. Ich bin es auch. Bei mir sah das Gerät noch so aus:

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Aber jetzt weißt Du auch, warum ich die Kehlnähte am Tank nicht mit dem Gerät beizen wollte :wink: .

Als überaus begeisterter Fan der Suchfunktion weißt Du ja sicher, dass ich hier vor Jahren einen Thread zu hatte und vor hatte, herauszufinden, woraus dieser Elektrolyt besteht. Der Neutralisator ist höchstwahrscheinlich Calciumhydroxid/Kalkwasser, das kostet so gut wie nichts. Das andere habe ich noch nicht herausgefunden und auch irgendwie vernachlässigt :oops: , aber sobald die Schule wieder angefangen hat, verkrieche ich mich mal ein paar Stunden in die Sammlung, dann bin ich hoffentlich schlauer.


Liebe Grüße

Holger
 
Ich muß Dir morgen nochmal nachschauen aber meine mich zu erinnern daß in der BDA sogar drinsteht was der Neutralisator ist.
Ich meine sogar etwas mit Milch gelesen zu haben....
Aussehen tuts ja wie Instantmilch :wink:

Für die Kehlnähte muß ich mir erst was einfallen lassen.
Die Serienelektrode ist dafür nur bedingt geeignet weil zu dick.
Ich hab die Kehlnähte an meinem Griller zwar damit behandelt, sie wurden auch schön(er) bleiben aber in der Ecke noch dunkel.
 
Hallo,

das Ding habe ich auch, aber auch einige Probleme mit dem gleichen Gerät bzw den Lösungen. Bei mir habe ich das Elektrolyt um ca. 50% gestreckt weil ich weiße Beizstreifen auf dem Material hatte. Leider habe ich in den Nähten immer wieder schwarze Stellen, die sich nicht wegbeizen lassen. Ich hatte vorher gebürstet und alles war blank, dann gebeizt und.... schwarze Stellen....

Woher kommen die? Das Gerät ist perfekt verarbeitet und die Preise für die Lösungen sind mehr als OK. Unser Chemiker weiß bestimmt um was es sich handelt. Wenn nicht, bringe ich mal eine Probe in unser Labor, aber das kostet leider Geld..... Vielleicht gibt´s ja hier eine Gratisanalyse...

Habe mir gerade die ersten "Läppchenhalter" für´s Innere von Rohren hergestellt. Bin eigentlich sonst sehr glücklich mit der schwarzen Kiste.

Wenn man innen formiert hatte, muss man dann trotzdem beizen?
Welche Gase entstehen? Ausser Chlor konnte ich nichts riechen... das wäre ja halb so schlimm... Bei meinen Reinigern im Betrieb stinkt´s nämlich weit mehr nach Chlor als diese bisschen.

Lasst mal hören...
danke
[/list]
 
moto?! :mrgreen: Deckel runter, ich muss in das Teil mal reingucken. Ich bin derzeit gerade im Trafobaufierber :roll:

Gruß Jürgen
 
moto4631 schrieb:
Ich meine sogar etwas mit Milch gelesen zu haben....
Das wird wohl "Kalkmilch" sein - und es sollte nichts anderes, als Holger geschrieben hat, dahinter stecken.
Das bedeutet (sollte ich in Chemie richtig aufgepasst haben), dass es sich um eine Säure bei dem Beizmittel handelt (aber kein entsprechendes Gefahrensymbol "ätzend" auf dem Behälter ist?!). Der Hinweis mit dem Glas könnte nun auf Flußsäure (Fluorwasserstoffsäure) oder Salpetersäure schließen lassen. Letzteres wäre aber unangenehm, weil es ausgast (oder so - so viel Plan hab ich nun auch nicht von Chemie :wink: ).
Da es sich ja um einen deutschen Händler handelt, sollte er problemlos in der Lage sein, ein Sicherheitsdatenblatt zu der Chemikalie liefern zu können, evtl. wird man daraus schon schlauer.
Ich hoffe nur, dass Du schon "gute" (in diesem Fall säurefeste) Handschuhe hast moto!
Geht sowas dann nicht auch mit umweltfreundlicher Citronensäure (entsprechende Konzentration)?!

Edit: http://www.surtec.com/Kataloge/Edelstahl.html
Scheinbar geht bei elektrolytischem Beizen keine Citronensäure... aber dafür gibt es andere (salpetersäurefreie) Mittelchen :D
Da muss Holger wohl mal die Giftküche rühren :wink:

Edit II:Sind säurefeste Kunststoffkanister in AT nicht auch blau?! Oder ist das nicht mehr so? Ich meine in den Chemiekalienhandel wo ich ab und an einkaufe, sind die immer blau..
 
Von einem säurefesten Behältnis stand nichts in der BDA?
Da diese aber sehr ausführlich ist mit 100 Warnhinweisen nehme ich mal an diese ist auch nicht zwingend erforderlich?

Hab meinen Testliter erstmal in einem ausgewaschenen Standardkanister angemischt - werd aber trotzdem auf die blauen Umrüsten, sicher ist sicher.
 
Hallo,
herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen Erungenschaft, scheint ja richtig Spass zu machen. :D
moto4631 schrieb:
Sehr großer Vorteil dieses Gerätes:
Es arbeitet mit Edelstahlelektroden und nicht mit Kohleelektroden wie viele andere Hersteller.
Was du als Vorteil ansiehst sehe ich eher als Nachteil. Das Vlies,Filz oder was weiss ich welches man zum eintunken benutzt, wenn das durchgescheuert ist und ein Kontakt zwischen Elektrode und Bauteil besteht, entsteht wenn das Teil aus Edelstahl ist eine kleine Schweißung, die sich teilweise nicht schön macht auf dem Werkstück.
moto4631 schrieb:
Kohle ist ein Verschleißteil und läßt sich in den verschiedenen Formen nur kaufen aber nicht selber herstellen.
Edelstahlformen kann sich der Besitzer selber anfertigen und einfach aufstecken.
Am besten man besitzt beides, den wie gesagt, das die Dinger aus Stahl sind muss nicht immer von Vorteil sein.
moto4631 schrieb:
Man kann mit dem Gerät auch beschriften - das werd ich mir bei Gelegenheit mal genauer ansehen, sein eigener Name in den Griller geätzt hat sicher einen gewissen Angeberbonus :lol:
Sicherlich wenn die Schablone zum herstellen des Schriftzuges um die 100 Euro kostet. :lol:

Hast du an Chemikalien auch alles für das beschriften, da bei mir dafür mehrere andere Chemis erforderlich sind ?
Kann das Gerät auch galvanisieren ?
Das mit dem Kabelbinder am Stempel ist das so gedacht oder eine eigene Idee ?

Mfg MasterRick
 
Moin!

henniee schrieb:
Der Hinweis mit dem Glas könnte nun auf Flußsäure (Fluorwasserstoffsäure) oder Salpetersäure schließen lassen. Letzteres wäre aber unangenehm, weil es ausgast (oder so - so viel Plan hab ich nun auch nicht von Chemie :wink: ).
Naja, aber findest Du Flußsäure nun wirklich besser? Flußsäure ist nicht nur ätzend sondern auch ein starkes Kontaktgift! Also ich kann mir nicht vorstellen, daß es sich um HF handelt.

Gruß
Christian
 
Hallo MasterRick!

Interessante Sachen sprichst Du an.
Von der Seite hab ichs eigentlich noch gar nicht gesehen.
Kann man die Kohleelektroden einfach so "nachrüsten" ?
Übrigens, die Kabelbinder sind serienmässig und waren schon so beim Auspacken.
Zweckorientiert eben :wink:

Zum Beschriften:
Ich habe keine Ahnung wie das funktioniert und auch die entsprechenden Chemikalien nicht dabei.
Brauch ich auch nicht wirklich, war nur ein kurzer Gedanke daran :lol:
 
Hallo moto,

noch eine kleine Ergänzung. Ich meinte das mit den Kehlnähten anders. Ich habe das auch ziemlich dämlich formuliert. Ich meinte, dass ich die Rückseite der Kehlnähte bei meinem Tank, die ja nicht verschweißt wurden, nicht elektrobeizen würde. Denn ich denke, dass die Wirkung des Stroms nicht ausreichend in den Spalt hinein reicht. Der Strom würde den Weg des geringsten Widerstands gehen und das wäre nicht durch die Flüssigkeit bis in den letzten Teil der Ritze und dann erst ins Metall.

Was die Zusammensetzung des Elektrolyten angeht, hatte ich ja schon hier Vermutungen angestellt. Ich habe in der Schule kein Analytiklabor, kann also nur einfache Untersuchungen machen und hoffen, mit chemischem Sachverstand der Lösung (in doppelter Bedeutung :lol: ) näher zu kommen.

Wenn jemand Informationen über den Elektrolyten oder auch nur Vermutungen hat, immer her damit :!:


Liebe Grüße

Holger
 
Ja, versteh Dich schon.
Hab auch noch so meine liebe Not mit den Kehlnähten.
Hast Du Dir schon Elektroden selber gebastelt?
Und wenn ja... wie bitte ist das gemeint?
Muß ich den ganzen Stab dazu "mitbasteln"?
Ich erkenne ja keine Möglichkeit Elektrode A gegen Elektrode B auszutauschen... :oops:
 
Hallo moto,

habe mal eine schmale Elektrode gebaut, um besser in verwinkelte Gegenden vordringen zu können. Irgendwo habe ich die auch :oops:, im Moment ist in meinem Keller Chaos, ich bin froh, wenn ich die täglich benötigten Sachen finde. Wechseln kann ich nur oben am Halter, da ist bei mir das Kabel mit einer Schraube befestigt. Habe die Elektrode mit einem kleinen Rohr gebaut.

Liebe Grüße

Holger
 
Aha ok, bei mir ist die Elektrode mit einem Bananenstecker verbunden.
Macht die ganze Sache nicht gerade einfacher.
Aber zur Not muß ich mir halt einen Adapter Banane-Schraube basteln :roll:
 
Hallo Master Rick,

wenn du mit der Elektrode kurz gegen dein Werkstück kommst weil das Läppchen durchgescheuert ist, fliegt direkt die Sicherung raus. Das hat der Konstrukteur sich gut ausgedacht. Da gibt es keinen Schweißpunkt.

Kann vielleicht jemand noch was zu meinen schwarzen Ecken von der ersten Seite sagen?

Danke
Jupp
 
Hallo Jupp,

ich denke, die schwarzen Stellen haben nichts mit dem Beizgerät zu tun, sondern da ist beim Schweißen Sauerstoff an die Naht gekommen. Ich hatte diese schwarzen Stellen auch beim normalen Beizen und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dort nicht vernünftig gearbeitet habe :oops: .

Liebe Grüße

Holger
 
Hallo,
Jupp200 schrieb:
wenn du mit der Elektrode kurz gegen dein Werkstück kommst weil das Läppchen durchgescheuert ist, fliegt direkt die Sicherung raus. Das hat der Konstrukteur sich gut ausgedacht. Da gibt es keinen Schweißpunkt.
Kommt natürlich auf das Gerät an, kannst ja mal ausprobieren für mich. :lol: Also in dem Gerät aus der Firma ist das so und bei meinem auch, daher kann ich nur berichten.

Mfg MasterRick
 
Hallo,
bei meinem Gerät ist es aber schon so, dass die Sicherung direkt auslöst. Wir sprechen ja alle vom gleichen Hersteller - mein Gerät sieht aber wieder etwas anders aus als das hier im Forum gezeigte. Hat nämlich noch eine Sicherung mehr an der Frontseite.... und scheint aus der allerletzten Bauserie zu sein....

Danke für die Tipps bzgl. der schwarzen Stellen. Bin mit dem Argon mal von 6 auf 8l hochgegangen und jetzt ist das schon eine ganz andere Sache....
 
Thema: Erste Erfahrungen mit dem Beizgerät
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